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» Abstimmung über den Beleg des Bilderwettbewerbes im Februar 2024 von gesi Fr Feb 16, 2024 1:26 pm
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» LZ 127 Ägyptenfahrt 1931 von Grinsefisch Di Feb 06, 2024 7:15 am
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| | Zensuren unter deutscher Herrschaft bis 1945 | |
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Autor | Nachricht |
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jklang Mitglied in Bronze
| Thema: Re: Zensuren unter deutscher Herrschaft bis 1945 Fr Nov 22, 2019 11:18 am | |
| - jklang schrieb:
- jklang schrieb:
- .......Herr Landsmann bringt wahrscheinlich keine neuern "Updats" mehr heraus, da er nicht mehr der Fitteste ist.
Hallo.
Kaum schreibe ich, dass es vermutlich keine Updates mehr geben wird erhalte ich die E-Mail, dass sogar die 2. Auflage des Kataloges schon erschienen ist. Das ist jetzt eine ganz neue und erfreuliche Nachricht. Beste Grüße Johannes Hallo, mittlerweile liegt mir der "Neue" schon einige Zeit vor und ich konnte ihn durcharbeiten und mich mit einigen in der ARGE kurzschließen. Nun: vielleicht schaffe ich es demnächst eine Rezension zu schreiben. Das Fazit lautete jedenfalls: Durchwachsen. Johannes |
| | | jklang Mitglied in Bronze
| Thema: Re: Zensuren unter deutscher Herrschaft bis 1945 Fr Nov 22, 2019 11:50 am | |
| Servus, Jetzt aber mal wieder zum Eigentlichen dieser Seite: Zensurbelege. Ich möchte hier ein Beispiel von Landsmann CZ1.1 zeigen. Nach Beginn des Westfeldzugs fielen in Belgien, Luxemburg, den Niederlanden und natürlich Frankreich viele Briefsendungen den deutschen Truppen in die Hände, die dort aufgehalten wurden. Diese Belege durchliefen natürlich im Nachhinein die Kölner Zensur und wurden dann, bei Unbedenklichkeit und nach Auswertung des Inhaltes zugestellt. Diese Stücke erhielten teils einen Einlagezettel, oder wie in diesem Falle eher "Aufklebezettel", der die Auffindung im Absendeland bezeugte und wohl suggerieren sollte, dass die Post aus den "Feindeshänden befreit" wurde. Diese Zettel sind für Einlagezettel noch relativ leicht zu finden. Was nun den hier gezeigten besonders macht, ist, dass die fragliche Karte eben exakt am 01.09.1939, eben dem Tag des Beginns des II. WK `s , geschrieben wurde und dann schon und bis zum Einmarsch der Wehrmacht aufgehalten wurde. Wenn man so will handelt es sich hier um einen sehr seltenen "Ersttagsbeleg" zum Thema Zensur. Herzliche Grüße Johannes |
| | | kaiserschmidt Mitglied in Silber
| Thema: Re: Zensuren unter deutscher Herrschaft bis 1945 Mo Dez 02, 2019 2:21 pm | |
| Hallo Forumler, Flugpostbrief vom 8.1.1945 von Wien nach Schweden. Anstelle des Luftpostzuschlages von 10 Pf wurde die Einschreibegebühr von 30 Pf entrichtet. Der Zensutstempel ist bei Landsmann unter der Nummer BP6.3 gelistet, der Zensurstreifen wird unter der Nummer BV3.4 geführt. Allerdings weicht dieser Streifen etwas vom gelisteten Streifen ab. Es gibt links und rechts des Buchstabens b zwei Punkte, beim gelisteten Streifen ist nur ein Punkt zu sehen. Kaiserschmidt |
| | | kaiserschmidt Mitglied in Silber
| Thema: Re: Zensuren unter deutscher Herrschaft bis 1945 Mo Jan 27, 2020 11:03 am | |
| Hallo Forumler, Radiogramm aus Paris vom 11.3.1939 ohne jedweden Zensurvermerk. Links oben der Stempel KONTROLLIERT. Radiogramm vom 2.7.1944 aus Rouse ( Bulgarien ) mit der Telegrammzensur GEPR. ATP-G bei Landsmann gelistet mit GT2.3 Der rote Prüfstempel rechts unten R 29 mm Durchmesser ist bei Landsmann nicht zu finden. Links oben wieder der Stempel KONTROLLIERT. Radiogramm vom 25.12.1939 aus den USA. Kann es sein, daß dieses Telegramm nicht zensuriert wurde ? Bei der Telegrammnummer 1958 findet sich ein bisher nicht verwendetes Zeichen in Rot - eine Blume ?- sowie links über dem Text ein violettes Prüferzeichen ? Könnte das eine Telegrammzensur sein ? Wer kann mir helfen ? Johannes, kannst Du etwas dazu sagen ? Kaiserschmidt |
| | | jklang Mitglied in Bronze
| Thema: Re: Zensuren unter deutscher Herrschaft bis 1945 Mo Apr 06, 2020 12:40 am | |
| - kaiserschmidt schrieb:
- Hallo Forumler,
Radiogramm aus Paris vom 11.3.1939 ohne jedweden Zensurvermerk. Links oben der Stempel KONTROLLIERT.
Radiogramm vom 2.7.1944 aus Rouse ( Bulgarien ) mit der Telegrammzensur GEPR. ATP-G bei Landsmann gelistet mit GT2.3 Der rote Prüfstempel rechts unten R 29 mm Durchmesser ist bei Landsmann nicht zu finden. Links oben wieder der Stempel KONTROLLIERT.
Radiogramm vom 25.12.1939 aus den USA. Kann es sein, daß dieses Telegramm nicht zensuriert wurde ? Bei der Telegrammnummer 1958 findet sich ein bisher nicht verwendetes Zeichen in Rot - eine Blume ?- sowie links über dem Text ein violettes Prüferzeichen ? Könnte das eine Telegrammzensur sein ?
Wer kann mir helfen ? Johannes, kannst Du etwas dazu sagen ?
Kaiserschmidt
Hallo, ich habe tatsächlich erst heute den Beitrag gelesen, er ist leider völlig an mir vorbei gegangen. Also: Die ABP Wien wurde zum 01.12.1939 eingerichtet und erste, eigenständige Prüfmerkmale sind nicht vor 01.1940 belegt, somit ist es nicht verwunderlich, dass solche nicht auf den Telegrammen von 1939 aufscheinen. Der "Kontrolliert"-vermerk ist eine postalische Dokumentation und findet sich auch schon früher. Was nun spezifische Prüferzeichen betrifft ist hier bei der Telegrammzensur nichts bekannt, aber der "Blumenstempel" und die gestempelte Paraphe haben klare Ähnlichkeiten mit Prüferstempeln, wie sie später von der Briefpost bekannt sind. Auf späteren Telegrammen aus 1940-44 aus Wien, die mir vorliegen, finde ich aber nichts adäquates mehr. Um diesen Sachverhalt einschätzen zu können müßten sehr viele Telegrramme aus 12/39 und ggf 1/40 ausgewertet werden, dann könnte eine Aussage möglich sein. Beste Grüße Johannes |
| | | jklang Mitglied in Bronze
| Thema: Re: Zensuren unter deutscher Herrschaft bis 1945 Mo Apr 06, 2020 12:45 am | |
| - kaiserschmidt schrieb:
Hallo Forumler,
Flugpostbrief vom 8.1.1945 von Wien nach Schweden. Anstelle des Luftpostzuschlages von 10 Pf wurde die Einschreibegebühr von 30 Pf entrichtet.
Der Zensutstempel ist bei Landsmann unter der Nummer BP6.3 gelistet, der Zensurstreifen wird unter der Nummer BV3.4 geführt. Allerdings weicht dieser Streifen etwas vom gelisteten Streifen ab. Es gibt links und rechts des Buchstabens b zwei Punkte, beim gelisteten Streifen ist nur ein Punkt zu sehen.
Kaiserschmidt
Hallo Kaiserschmidt, auch hier gilt leider verpaßt. Du hast Recht im alten Katalog ist, fälschlich, nur ein Punkt jeweils abgebildet, im neuen ist es aber richtig mit 2 Punkten abgebildet. Grüße Johannes |
| | | jklang Mitglied in Bronze
| Thema: Re: Zensuren unter deutscher Herrschaft bis 1945 Mo Apr 06, 2020 5:24 pm | |
| Hallo und Servus, der Grund warum ich gestern hier wieder vorbei schaute bestand eigentlich darin, dass ich einen neuen Beleg vorstellen möchte. Hier also: Ein Landbrief aus Luxembourg kurz nach der Besetzung, vorgesehen für die USA. Dieser durchlief, natürlich, die Zensur, und wurde, natürlich, bei seinem Inhalt in Bezug auf das Geschriebene, wie auch auf die Beilagen retourniert. Das Ganze mittels Stempeln und Einlagezettel, wobei beides nicht unbedingt zur 1. Liga gehört, aber in der Kombination wird die Hürde gemeistert. 1. Post mit den Besatzungsmarken echt gelaufen ins Ausland (somit möglichst nicht DR und Frankreich) ist quasi generell selten, auch in die USA, das Ganze dann mit den Zensurmerkmalen BB1.2 und BZ1.4 (Stempel und Zettel) und dem beanstandeten Brief, in dem der Absender den Kriegsverlauf für Luxembourg und teils Belgien erläutert, dürfte eine fast einzigartige Dokumentation darstellen. Ich zeige alle Bestandteile als Kopie ohne Übersetzung, sollte jemand Schwierigkeiten haben den handschriftlichen Text zu lesen kann ich auch die Übersetzung schicken. Ganz herzliche Grüße Johannes
Zuletzt von jklang am Mo Mai 25, 2020 12:19 pm bearbeitet; insgesamt 2-mal bearbeitet |
| | | jklang Mitglied in Bronze
| Thema: Re: Zensuren unter deutscher Herrschaft bis 1945 Mo Apr 06, 2020 5:25 pm | |
| Hier noch der Brief |
| | | jklang Mitglied in Bronze
| Thema: Re: Zensuren unter deutscher Herrschaft bis 1945 So Mai 03, 2020 7:40 pm | |
| Hallo, ich hatte ja hier und im Ostmark Thema schon hin und wieder die s.g. Schnellzensur angesprochen, allerdings bis dato nur eine Sondervariante bzgl. des 1942er Postkongresses für Wien im Thema ostmark gezeigt. Heute nun mal 2 Beispiele. Als erstes eine Karte, deren Anschriftteil leider verloren ging, die aber doch als nach Finnland gesandt, durch den rückseitigen Text, eigeordnet werden kann. Warum zeige ich hier so ein doch eher minderwertiges Stück, nun 1. natürlich, da es sich eben um Zensurpost handelt, bei der eben die Zensurvermerke im Vordergrund stehen und 2. weil ich auch die Frankatur als EF der 16 Rpf AH schätze, denn diese portogerechte Variante (6 Rpf im Europatarif und 10 Rpf Flugpost) ist wirklich nicht häufig. Nun aber, wieso Schnellprüfung? Eine solche gab es quasi generell bei allen ABPèn des Reichsgebietes und auch in Kopenhagen, vorstellbar wäre es auch gut für Paris und Oslo. Es handelte sich um einen Postschalter im Gebäude der ABP, wo Post direkt zur Zensur vorgelegt werden konnte, was die Dauer dieses Prozesses natürlich deutlich verkürzte (oft um mehrere Tage). Diese Prüfungen waren allerdings auf geschäftliche Sendungen und Absender beschränkt. Zu erkennen sind solche Belege bei Umschlägen am fehlenden Öffnungsschnitt: der Verschlußstreifen ist nur pro forma aufgeklebt, oft einem Adressland, für das die ABP eigentlich nicht zuständig war und an spezifischen Stempeln, die eben den entsprechenden Ämtern zugeordnet werden können. Für dieses Beispiel aus Frankfurt (die ABP mit den meisten Schnellprüfungen) gibt die Buchstabenkombination zoa die Zuordnung vor, ferner gehört Finnland nicht zum eigentlichen Spektrum Frankfurts. So wird aus einem Stück Papier doch noch ein relativ schwieriger zu findendes Stück Zensurpost. Als 2. Beleg möchte ich noch eine Schnellprüfung aus Köln zeigen. Der Brief ist gänzlich unscheinbar. Nur bei genauerer Betrachtung der Rückseite mit der Kölner Zensur und der Adresse in Schweden kommt man auf die richtige Fährte, denn für Schweden wäre eigentlich Berlin zuständig gewesen. Schnellprüfungen aus Köln sind sehr selten!
Zuletzt von jklang am So Mai 03, 2020 8:21 pm bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet |
| | | jklang Mitglied in Bronze
| Thema: Re: Zensuren unter deutscher Herrschaft bis 1945 So Mai 03, 2020 7:42 pm | |
| hier noch die Rückseite der Kölner Zensur Beste Grüße Johannes |
| | | kaiserschmidt Mitglied in Silber
| Thema: Re: Zensuren unter deutscher Herrschaft bis 1945 Sa Jun 06, 2020 2:14 pm | |
| Hallo Forumler, Brief vom 9.1.1944 von Frankfurt nach Frankreich. Sehr häufige Zensur ED1.4 der Prüstelle Frankfurt. Der Absender, ein französischer Zwangsarbeiter, war jedoch in Weiz in der Steiermark beschäftigt. Ich vermute, dass dieser Brief in einem Sammelumschlag nach Frankfurt zur Zensurstelle befördert wurde und von dort aus zur Post gegeben wurde. Kaiserschmidt |
| | | kaiserschmidt Mitglied in Silber
| Thema: Re: Zensuren unter deutscher Herrschaft bis 1945 Di Jun 09, 2020 10:53 am | |
| Hallo Forumler, Mit dieser Karte - geschrieben am 2.4.1942 - ich gewisse Probleme. Absender ist ein Reichspostchaffeur aus M. Neustift bei Steyr, sie geht an Anni Tuchecker in Loben in Oberschlesien. Die Adresse ist durchgestrichen und als neue Adresse Haag am Hausruck angegeben. Dort ist die Karte auch am 2.4.1942 entwertet.Zensuriert wurde die Karte in Köln. Warum die Karte überhaupt zensuriert wurde und ausgerechnet in Köln ist für mich ein Rätsel. Auch der Beförderungsweg ist für mich nicht nachvollziehbar. Hat jemand von Euch eine Idee, was hier geschehen ist ? Ich bin für jede Anregung dankbar. Oder sitze ich auf der Leitung ? Kaiserschmidt |
| | | jklang Mitglied in Bronze
| Thema: Re: Zensuren unter deutscher Herrschaft bis 1945 Di Jun 09, 2020 11:12 am | |
| - kaiserschmidt schrieb:
- Hallo Forumler,
Mit dieser Karte - geschrieben am 2.4.1942 - ich gewisse Probleme. Absender ist ein Reichspostchaffeur aus M. Neustift bei Steyr, sie geht an Anni Tuchecker in Loben in Oberschlesien. Die Adresse ist durchgestrichen und als neue Adresse Haag am Hausruck angegeben. Dort ist die Karte auch am 2.4.1942 entwertet.Zensuriert wurde die Karte in Köln. Warum die Karte überhaupt zensuriert wurde und ausgerechnet in Köln ist für mich ein Rätsel. Auch der Beförderungsweg ist für mich nicht nachvollziehbar. Hat jemand von Euch eine Idee, was hier geschehen ist ? Ich bin für jede Anregung dankbar. Oder sitze ich auf der Leitung ?
Kaiserschmidt
Hallo Reinhard, da zeigst Du ein spannendes Stück! Ich bin etwas in Eile daher nur kurz einmal die Frage zum Text der Karte, gibt der Absender eine momentane Tätigkeit oder einen Aufenthaltsort an? Er war mit Sicherheit nicht in Deutschland als er die Karte schrieb. Die handschriftlichen Zensurvermerke geben auch Aufschluß. Zu 99% findest Du die Lösung wenn Du meinen Beitrag vom 15.10.2019 anschaust. Später gerne noch Näheres. Beste Grüße Johannes |
| | | kaiserschmidt Mitglied in Silber
| Thema: Re: Zensuren unter deutscher Herrschaft bis 1945 Di Jun 09, 2020 12:23 pm | |
| Hallo Johannes,
als Tätigkeit wird Reichschaffeur angegeben, auf einen Aufenthaltsort gibt es keinen Hinweis. Der Text ist rein familiär.
Reinhard
|
| | | jklang Mitglied in Bronze
| Thema: Re: Zensuren unter deutscher Herrschaft bis 1945 Mi Jun 10, 2020 2:42 pm | |
| - kaiserschmidt schrieb:
Hallo Johannes,
als Tätigkeit wird Reichschaffeur angegeben, auf einen Aufenthaltsort gibt es keinen Hinweis. Der Text ist rein familiär.
Reinhard
Hallo Reinhard, also nun meine Gedanken etwas ausführlicher. Der Absender hat vermutlich nicht seine aktuelle, sondern die reguläre Adresse angegeben, da er vermutlich zu einem Auslandseinsatz abgeordnet war. Solches ereilte einige Postler, um teils das Postwesen "einzudeutschen" (meist im Generalgouvernement) oder um z.B. als Verbindungsperson für die ABP`n tätig zu sein. Evtl. hatte also der Absender die Aufgabe im Transportwesen im "deutschen" Sinne einzugreifen. Das mag lapidar klingen, entspricht aber der Kontrollidee der NS`ler. Weiterhin war er somit in B, NL oder LUX zu verorten und schrieb dort wohl einen Brief an jemanden im Reich und legte diese Karte bei. Es sollte sich also um einen Einlegebeleg handeln, wie ich Ähnliches in dem Beitrag vom 15.10.2019 vorstellte. Solche Einlagen waren eben auch zu zensieren. Der Empfänger warf dann vermutlich die Karte in einen Briefkasten und hier wurde simpel verpaßt den Wertstempel zu entwerten, was erst beim Ankunftspostamt geschah (ein Ort der wahrscheinlich keinen "Nachträglich" Stempel besaß). Somit also ein sehr schönes Zensurexemplar. In diesem Zusammenhang möchte ich 2 Exemplare vorstellen, deren Umschläge wohl genau solche Beilagen enthielten. Einmal Berlin BK1.2, von dem man annimmt, dass das "I" einliegender Inhalt bedeutet und Frankfurt EB7.3. Dieser Stempel ist quasi selbsterklärend Beste Grüße Johannes |
| | | jklang Mitglied in Bronze
| Thema: Re: Zensuren unter deutscher Herrschaft bis 1945 Mi Jun 10, 2020 5:03 pm | |
| - kaiserschmidt schrieb:
Hallo Forumler,
Brief vom 9.1.1944 von Frankfurt nach Frankreich. Sehr häufige Zensur ED1.4 der Prüstelle Frankfurt.
Der Absender, ein französischer Zwangsarbeiter, war jedoch in Weiz in der Steiermark beschäftigt. Ich vermute, dass dieser Brief in einem Sammelumschlag nach Frankfurt zur Zensurstelle befördert wurde und von dort aus zur Post gegeben wurde.
Kaiserschmidt
Hallo, im Zusammenhang mit den Zensuren gibt es häufig Post von Fremd- Zwangsarbeitern. Ich möchte hier, etwas jennseits vom Zensurthema; Belege zeigen, die diesen Aspekt zusätzlich beleuchten. Deutschland (und somit auch die Ostmark) verheizte seine Bürger an den diversen Fronten, damit aber im Reich "der Schornstein rauche" bedurfte es diverser Arbeiter, die dann aus den besetzten Ländern, teils freiwillig, später (ab ca 1942) vermehrt unter Druck requiriert wurden. Dies geschah mit der klassischen deutschen Bürokratie und somit wurde auch die Abkommandierung eines Arbeiters erfaßt. Ein solcher Dienstverpflichtungsbescheid ist hier zu sehen (diese Belege wurden selten aufbewahrt nach dem Krieg). sollte nun tatsächlich sich eine Mutter erdreisten nach dem Sohn und seiner Rückkehr zu fragen erhielt sie, zumindest, eine abschlägige Antwort der entsprechenden Dienststelle. Beste Grüße Johannes |
| | | kaiserschmidt Mitglied in Silber
| Thema: Re: Zensuren unter deutscher Herrschaft bis 1945 Do Jun 18, 2020 3:23 pm | |
| Hallo Forumler, Eingeschriebener Luftpostbrief von Wien vom 6.3.44 nach Paris. Der Prüfstempel ist aus Wien (GP1.6 nach Landsmann ), ebenfalls der Verschlußstreifen, der um den geöffneten Brief verklebt ist. Für Post nach Frankreich war die Prüfstelle in Köln zuständig, es könnte sich hier um eine sogenannte Schnellprüfung handeln. Ich finde jedoch überhaupt keine Öffnungsmerkmale, nur unter dem Verschlussstreifen ist eine Brieföffnung zu erkennen. Der Streifen selbst ist unbeschädigt. Kaiserschmidt
Zuletzt von kaiserschmidt am Mo Aug 17, 2020 10:52 am bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet |
| | | kaiserschmidt Mitglied in Silber
| Thema: Re: Zensuren unter deutscher Herrschaft bis 1945 Mo Aug 17, 2020 10:49 am | |
| Hallo Forumler, eine Karte aus dem besetzten Serbien, die eigentlich nicht in mein Sammelgebiet fällt, die ich gekauft habe, weil sie sehr günstig war. Karte vom 27.5.1943 mit der Zensur von Sabac. Diese wird von Landsmann unter der Nummer SSP4.1 geführt und als selten eingestuft. Kaiserschmidt |
| | | kaiserschmidt Mitglied in Silber
| Thema: Re: Zensuren unter deutscher Herrschaft bis 1945 Do Aug 27, 2020 8:45 pm | |
| Hallo Forumler, Brief vom 23.10.1939 aus Wien 15 in die Schweiz. Dieser Brief wurde am 24.10.1939 in Wien 1 einer Devisenzensur unterzogen, wobei auch der Inhalt des Briefes geprüft wurde. Diese Zensur ist bei Landsmann unter SVV1.3 gelistet. Was ungwöhnlich ist - der Zensurbeamte Bütsberger hat mit seinem ganzen Nachnamen unterschrieben.Diese Zensur wird bei Landsmann nur für Oktober 1939 angeführt und ist sehr selten. Kaiserschmidt |
| | | kaiserschmidt Mitglied in Silber
| Thema: Re: Zensuren unter deutscher Herrschaft bis 1945 So Okt 04, 2020 4:05 pm | |
| Hallo Forumler, dieser Brief gibt mir wieder Rätsel auf. Der Absender ist ein italienischer Kriegsgefangener, der am 29.11.1944 aus Koh-Fidisch ( damals N.Ö.) nach Hause schrieb. Die Krieggefangenenpost war portofrei. Zensuriert wurde der Brief in München, aus der Absenderadresse ist zu ersehen, dass der Gefangene in keinem Lager war. Laut Landsmann wurde die Post der Kriegsgefangenen in den Lagern zensuriert. Ich vermute, dass der Italiener in Koh-Fidisch gearbeitet hat - vielleicht in dem dortigen Schloss - und dass deshalb der Brief in der ABP Stelle in München zensuriert wurde. Kaiserschmidt |
| | | jklang Mitglied in Bronze
| Thema: Re: Zensuren unter deutscher Herrschaft bis 1945 So Okt 04, 2020 4:48 pm | |
| - kaiserschmidt schrieb:
Hallo Forumler,
dieser Brief gibt mir wieder Rätsel auf. Der Absender ist ein italienischer Kriegsgefangener, der am 29.11.1944 aus Koh-Fidisch ( damals N.Ö.) nach Hause schrieb. Die Krieggefangenenpost war portofrei. Zensuriert wurde der Brief in München, aus der Absenderadresse ist zu ersehen, dass der Gefangene in keinem Lager war. Laut Landsmann wurde die Post der Kriegsgefangenen in den Lagern zensuriert. Ich vermute, dass der Italiener in Koh-Fidisch gearbeitet hat - vielleicht in dem dortigen Schloss - und dass deshalb der Brief in der ABP Stelle in München zensuriert wurde.
Kaiserschmidt
Hallo, ich würde mich mal an die Zensur heranwagen. Es sei angemerkt, dass wahrscheinlich die Lösung im Text des Briefstempels auf der Vorderseite, der allerdings im Scan nicht lesbar ist, liegt. Jedenfalls beschreibt sich der Absender als Prigioniero italiano und nicht etwa als prigioniero di guerra, somit nicht als Kriegsgefangener, sondern als Gefangener Italiener. Der Brief geht nach Vercelli. Der Ort lag in der sogenannten Sozialistischen Republik Italien, die einen faschistischen Marionettenstaat in Norditalien unter deutscher Kontrolle darstellte. Nach Errichtung dieses Gebildes wurden viele "Missliebige" verhaftet und interniert, oder oft auch als Zwangsarbeiter ins Reich verschleppt. Über ein Lager in Koh-Fidisch konnte ich in meinen Unterlagen nichts finden. Nicht selten wurden solche Arbeiter aber auch einzeln oder in geringer Mitgliederzahl auf Höfen oder kleinen Betrieben eingesetzt, so dass hier gar nicht die Organisation größerer Lager bestand vor allem auch keine Zensur, so dass solche Post den normalen Weg nahm. Das Interessanteste ist eigentlich, dass der Brief gebührenfrei lief, obwohl kein Vermerk, Feldpost oder Kriegsgefangener angebracht war. Dies dürfte aber eben der Briefstempel aufklären. Herzliche Grüße Johannes |
| | | kaiserschmidt Mitglied in Silber
| Thema: Re: Zensuren unter deutscher Herrschaft bis 1945 Mo Okt 05, 2020 9:31 am | |
| Hallo Johannes,
der Text im Briefstempel lautet
219/ U233 es könnte aberauch
219/ N233 sein.
Auf jeden Fall danke ich Dir wieder für Deine Hilfe.
Reinhard
|
| | | kaiserschmidt Mitglied in Silber
| Thema: Re: Zensuren unter deutscher Herrschaft bis 1945 So Okt 11, 2020 3:20 pm | |
| Hallo Forumler, Brief vom 7.12.1943 von Winterthur nach Belgien. Für Briefe aus der Schweiz war die Zensurstelle in München, für Briefe nach Belgien die Zensurstelle in Köln zuständig. Zensuriert wurde dieser Brief in München. Entweder war in einem derartigen Fall die nächstgelegene Zensurstelle zuständig oder es war das Herkunftsland des Briefes entscheidend für den Zesurort. Kaiserschmidt |
| | | jklang Mitglied in Bronze
| Thema: Re: Zensuren unter deutscher Herrschaft bis 1945 So Okt 11, 2020 3:49 pm | |
| - kaiserschmidt schrieb:
Hallo Johannes,
der Text im Briefstempel lautet
219/ U233 es könnte aberauch
219/ N233 sein.
Auf jeden Fall danke ich Dir wieder für Deine Hilfe.
Reinhard
Hallo, ich war einige Zeit weg, aber nun kurz noch eine Stellungnahme. Beide Buchstaben könnten sein, N spräche für Nebenlager und verwiese doch auf ein KZ wobei U eher für Unterlager, wie bei Arbeitslagern spräche, somit wäre U wahrscheinlicher, wofür jetzt allerdings 219 steht ist mir nicht ganz ersichtlich, wobei bei der Fülle der Zweiglager zum Ende der NS Herrschaft tatsächlich oft nur noch durchgezählt wurde, somit liefert der Briefstempel nicht so recht den Aufschluß den ich erhofft hatte, wobei aber ein Arbeitslager am Wahrscheinlichsten bleibt. Beste Grüße Johannes |
| | | jklang Mitglied in Bronze
| Thema: Re: Zensuren unter deutscher Herrschaft bis 1945 So Okt 11, 2020 4:16 pm | |
| - kaiserschmidt schrieb:
Hallo Forumler,
Brief vom 7.12.1943 von Winterthur nach Belgien. Für Briefe aus der Schweiz war die Zensurstelle in München, für Briefe nach Belgien die Zensurstelle in Köln zuständig. Zensuriert wurde dieser Brief in München. Entweder war in einem derartigen Fall die nächstgelegene Zensurstelle zuständig oder es war das Herkunftsland des Briefes entscheidend für den Zesurort.
Kaiserschmidt
Hallo, klassischer Weise wurde Post aus der Schweiz in ein Drittland meist in München zensiert auf dem anderen Weg meist in der ABP die dann zuständig war. Da gab es aber auch immer Ausnahmen. Ich zeig hier mal einen Brief aus der Schweiz der in die Devisenkontrolle für die Niederlande (eigentlich auch Köln) einlief und somit weniger zensuriert als zollamtlich behandelt wurde, diese Überprüfungen darf man als selten ansprechen, obwohl es einige verschiedene Stempel gibt. Das der Brief zumindest auf unterem Niveau doch München besuchte vermitteln die Stempel "20" und "V" die dort dem Niveau 1 zugeordnet waren. Der hier ersichtliche Stempel SVP3.6 konnte bisher noch keinem Ort sicher zugeordnet werden, wobei der Amsterdam Stempel auf der Rückseite ein Hinweis sein könnte. So gilt bei den ABP, trotz aller Vorgaben und Regeln stets: "Bleibt alles anders". Herzliche Grüße Johannes |
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