Unscheinbar überspannt das Holzbrücklein die Glatt bei Rümlang. Jetzt gelangt es zu Berühmtheit: Dem Baumeister Hans Ulrich Grubenmann wurde zum 300. Geburtstag eine Briefmarke gewidmet.
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Zum 300. Geburtstag von Hans Ulrich Grubenmann hat die Post eine 85-Rappen-Sondermarke herausgegeben. Auf ihr ist das einzige existierende Porträt Grubenmanns zu sehen. 1782 wurde es von Jakob Brunschweiler gemalt. Die Marke zeigt auch das vermutlich berühmteste Werk Grubenmanns: Die später niedergebrannte Brücke über den Rhein bei Schaffhausen.
Hans Ulrich Grubenmann kam 1709 in Teufen zur Welt und lebte bis 1783. Zusammen mit seinen Brüdern Jakob und Johannes war er unschlagbar, wenn es darum ging, weit gespannte Holzbrücken zu bauen. Richtig bekannt wurde der Name Grubenmann, als er 1743 Bischofszell nach einem Stadtbrand in der Rekordzeit von nur zehn Monaten wieder aufbaute. Wenn der Appenzeller mit Hunderten von Bauarbeitern und Pferden eine Arbeit in Angriff nahm, war Aufsehen garantiert. Organisationstalent, Kühnheit und eine Prise Abenteuerlust werden wohl im Spiel gewesen sein. Jedenfalls liess der Appenzeller den Himmel kratzende Kirchtürme errichten und elegante Holzbrücken über reissende Flüsse schlagen.
So konstruierte Grubenmann beim Kloster Wettingen eine 62 Meter lange Holzbrücke über die Limmat. Heute ist nichts mehr übrig von ihr. Sie wurde noch im 18. Jahrhundert von den Franzosen beim Rückzug niedergebrannt. Ebenfalls verschwunden ist die kühne Brücke in Schaffhausen, welche die Sondermarke ziert. Dagegen spannt sich das Rümlanger Brückli, von Feuersbrunst verschont und von den Erholungssuchenden geliebt, immer noch in seinen dreischichtigen Bögen über die Glatt.