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| Internet-Auktion oder Händler-Auktion? | |
| Autor | Nachricht |
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eurowelter Mitglied in Silber
| Thema: Internet-Auktion oder Händler-Auktion? Sa Jan 30, 2010 10:52 am | |
| Beim Lesen der heutigen Online-Ausgabe von "der westen.de" entdeckte ich eine kleine Reportage über eine Auktion eines Händlers in Mülheim an der Ruhr, die wohl heute stattfindet. Besonders die Antworten des Händlers auf Fragen des Reporters nach der Werthaltigkeit des Sammelns von Briefmarken halte ich für ausgezeichnet und absolut ehrlich. Ganz allgemein kann ich sagen, dass mir vier, fünf Besuche von realen Auktionen mehr Verständnis für die Wertigkeit von Sammlungen vermittelt haben. Natürlich ist man danach immer ein wenig versucht, ähnliche Schätze zu finden, wie man sie auf der Auktion gesehen hatte. Aber auch solch eine Schatzsuche gehört irgendwie für mich dazu. Hier nun der Artikel: http://www.derwesten.de/staedte/muelheim/Marken-mit-Millionenwert-id2456199.html.Philatelie Marken mit MillionenwertMülheim, 30.01.2010, Mirco Stodollick Im Briefmarken-Auktionshaus Harald Rauhut werden am Samstag echte Raritäten versteigert. Gäste sind willkommen. Routiniert spult Harald Rauhut sein Programm ab: Um kurz nach 11 Uhr ruft er am Samstag Losnummer 1000 auf, danach rasselt er in Zehnersprüngen die Zahlenreihe runter, ab und an meldet ein Liebhaber aus dem Publikum sein Interesse an. 1121 – die sechs ausgesucht schön und ideal gestempelten Briefstücke gehen für das Mindestgebot von 100 Euro an den Mann. Dem Briefmarken-Auktionshaus Harald Rauhut, einem der zehn größten seiner Art in Deutschland, steht ein umsatzträchtiges Wochenende ins Haus. Rauhut feiert dabei Jubiläum: Es ist die 125. Internationale Briefmarkenversteigerung seines Hauses. Das Aktionshaus Harald Rauhut gehört zu den zehn größten Auktionshäusern Deutschlands. Klaus Veuskeus bei der Sichtung. Am Freitag schon gab es eine Einzellos-Versteigerung im firmeneigenen Auktionssaal an der Reichspräsidentenstraße, heute ab 10 Uhr geht es mit Großposten, ab 14.30 Uhr mit Raritäten weiter. Insgesamt bietet Rauhut an diesen zwei Tagen philatelistische Einzelstücke und Sammlungen im Gesamtwert von über 2,5 Mio Euro an. Gut 11 000 einzelne Lose werden die Auktionatoren bei der aktuellen Versteigerung ausrufen – darunter einige einmalige Raritäten wie die wohl einzig bekannte Dreifarben-Frankatur der Post-Vereinsmarken Hannover auf vollständigem Brief; Schätzpreis: stolze 10 000 Euro. Noch stolzer der Gesamtwert der „Sachsen-Dreier”, den ältesten Briefmarken Sachsens. 14 Exemplare stehen heute zum Verkauf – wert sind sie geschätzte 37 400 Euro. Da wundert es kaum, dass es das Auktionshaus bei sechs Versteigerungen im vergangenen Jahr auf rund 6 Mio Euro Umsatz brachte. Kunden aus der ganzen Welt stöbern durch die dicken Auktionskataloge, Hunderte geben vor der Auktion ein schriftliches Angebot ab, andere schicken einen Berufsbieter, weil sie selbst nicht öffentlich in Erscheinung treten wollen. Heute, wenn die teuren Raritäten über den Tisch gehen, werden 200 Interessenten erwartet. „Wir sind ein Gemischtwarenladen”, erwartet Rauhut aber Sammler, die ein normales Post-Abo haben ebenso wie die „ernsthaften Sammler”, die auch schon mal 20-, 30-, 50 oder gar 100 000 Euro investieren. Am begehrtesten, na klar, seien „die Ausnahmestücke, Abartiges ist immer gefragt”, sagt der Fachmann. Vor zwölf Jahren, erinnert sich der 45-Jährige, sorgte gar das Mülheimer Postamt für eine solche Ausnahmeerscheinung. Es gab am Schalter Sondermarken zur Deutschen Fußball-Meisterschaft des 1. FC Kaiserslautern heraus. Nur geschnitten, nicht gezähnt. Da machte ein Verkäufer im Auktionshaus aus 11 D-Mark für einer Zehnerbogen glatt 4000. Sind Briefmarken eine lohnenswerte Geldanlage? Rauhut schmunzelt: „Wenn man ehrlich ist, muss man es als Hobby betrachten. Man kann nur Teile des eingesetzten Kapitals nachher wieder zu Geld machen. Wer nur unter Kapitalaspekten sammelt, wird Schiffbruch erleiden.” Ein leidenschaftlicher Sammler habe mal sinnreich gesagt: „50 % sind für den Spaß, 50 % möchte ich wiederhaben.” Trotzdem gebe es sie: Briefmarken-Spekulanten, die hofften, was billig zu ergattern, um es später mit Gewinn zu verkaufen. Rauhut will bei sich keinen Schnäppchen-Basar, seine Angebote haben ihren philatelistisch angemessenen Preis; für Ankäufe reisen er und zwei seiner insgesamt zehn Angestellten quer durch die Lande, um Marken zu prüfen. Für sich selbst kaufen wird Rauhut nicht mehr, das Hobby hat er aufgegeben – er sammelt nur mehr Fachliteratur. |
| | | eurowelter Mitglied in Silber
| Thema: zum Thema ... Sa Jan 30, 2010 11:57 am | |
| Mit dem voreingestellten Beitrag möchte ich darauf hinweisen, dass es neben den Internet-Auktionen auch reale Auktionen gibt, die ein wenig Aufmerksamkeit verdienen, wenn es um Briefmarken als Wertanlage geht.
Meine Erfahrungen bei Online-Auktionen von ebay und delcampe sind zweigeteilt: Als Käufer können teilweise wirkliche Schnäppchen gemacht werden; Verkäufer müssen sich an das niedrige Preisniveau erst gewöhnen.
Zielgerichtet Marken als Ergänzung der eigenen Sammlung erwerbe ich recht günstig bei delcampe. Dort gefällt mir besonders die speziell auf Briefmarken ausgerichteten Angaben, die ein Verkäufer macht. |
| | | flugpost 0beiträge
| Thema: Re: Internet-Auktion oder Händler-Auktion? Sa Jan 30, 2010 6:51 pm | |
| Nach meiner Meinung sind eine Internetauktion und eine normale Saalautkion (heute oft paralell im Internet) verschiedene Sachen !
Im Internet gibt es viel "kleine" Ware, zum Teil zu sehr günstigen Preisen. Ich persönlich würde nie ein teures Spitzenstück über das Internet erwerben wollen. Zu riskant !
Bei einem großen Auktionshaus, vorzüglich in der Schweiz, hat man einen ganz anderen Hintergrund. Da paßt die Qualität und die Garantie in jeder Hinsicht. Außerdem gibt es noch wirkliche Diskretion !
Das Briefmarken keine Geldanlage sind würde ich glatt verneinen. Die Frage ist nur wieviel man davon übrig hat. Ein Altschweizbrief um 50.000 SFR wäre mir allemal lieber und sicherer wie ein Sparbuch. Allerdings bin ich nicht in der Verlegenheit mich entscheiden zu müssen.
Grüße flugpost |
| | | Cantus Mitglied in Silber
| Thema: Re: Internet-Auktion oder Händler-Auktion? So Jan 31, 2010 10:59 pm | |
| Hallo Flugpost, im Moment wird wohl Schweiz noch stark besammelt, aber stell dir nur mal vor, in ein paar Jahren will keiner mehr Rayons haben, sondern alle suchen plötzlich nur noch Asien? Das mit dem Wert ist doch sehr relativ, und auch in alteingesessenen Auktionshäusern, und davon gibt es in Mitteleuropa eine ganze Menge, bleiben immer wieder herausragende Stücke oder Sammlungen unverkauft. Zum Einen gibt es immer weniger Sammler, die bereit und in der Lage sind, große Beträge für ihr Hobby aufzuwenden, zum Zweiten gibt es seit einiger Zeit aber auch ein übergroßes Angebot an reizvollen und selten angebotenen Losen, man kann aber nicht überall gleichzeitig bieten, dann wird aus dem Sammeln sehr schnell ein bloßes Investieren.
Leider neigen viele Auktionatoren dazu, mehrere kleinere Lose ähnlicher Themen zusammenzufassen, um so ihre Kataloge kleiner zu halten und statt zwanzig verschiedener vielleicht nur fünf verschiedene Lose anbieten und abrechnen zu müssen, wenn mich als Käufer aber nur 25 % davon interessieren, lasse ich die Hände davon und weiche zum nächsten Anbieter aus. Es gibt ja so sehr viel Material am Markt, und wenn man nicht nur ein einziges oder wenige sehr ähnliche Sammelgebiete pflegt, gibt es mehr Angebote, und dabei auch seltene bis hin zu Unikaten, als man eigentlich noch verkraften kann.
Diese Schweizer Firma, auf die du dich beziehst, gehört zwar zu den ganz Großen in der Welt, sie ist aber doch sehr stark auf Schweiz konzentriert. Wenn man jedoch andere Länder sammelt, nicht über den ganz großen Geldbeutel verfügt und schon viel Material hat, also keine großen Sammlungen mehr sucht oder einzelne, besonders teuer angebotene Belege (warum muss das eigentlich immer so teuer sein ?), dann wird man sich eher auf nicht so sehr bekannte Auktionshäuser konzentrieren. Außerdem schaue ich mir teurere Lose grundsätzlich vor einem Gebot an, und nur auf Verdacht nach Wil reisen, das lohnt sich nicht. Da gibt es dann auch in Deutschland diverse bekannte und empfehlenswerte Adressen.
Viele Grüße Cantus |
| | | Marken-Joe Mitglied in Bronze
| Thema: Re: Internet-Auktion oder Händler-Auktion? Mo Feb 01, 2010 6:57 am | |
| - Cantus schrieb:
im Moment wird wohl Schweiz noch stark besammelt, aber stell dir nur mal vor, in ein paar Jahren will keiner mehr Rayons haben, sondern alle suchen plötzlich nur noch Asien? Cantus in ein paar Jahren? Z.Zt. brechen bei China-Marken alle Dämme, Wertsteigerungen um das tausendfache ist fast Normalität! Es kann sich jeder glücklich schätzen,der vor 20-30 Jahren das wenig beliebte Gebiet "China" gesammelt hat! (ich leider auch nicht... ) siehe auch diese Diskussion in einem anderen Forum: http://www.philaforum.com/forum/thread.php?threadid=17829&hilight=China |
| | | flugpost 0beiträge
| Thema: Re: Internet-Auktion oder Händler-Auktion? Mo Feb 01, 2010 9:18 am | |
| Hallo lieber Cantus,
eine kurze Antwort auf Deinen Beitrag!
Das großartige Rezept gibt es in Wirklichkeit natürlich nicht. Von der Liega welche ich in meinem Beitrag meinte, also Altschweiz um 50.000 SFR etc., kannst Du davon ausgehen das es die auch in 10 Jahren gibt.
Klar ist China durch die wirtschaftlichen Umstände ein Paradebeispiel wie sich etwas extrem nach oben entwickeln kann.
Die Praxis zeigt jedenfalls das Briefmarken in höchster Qualität und Seltenheit zwar auch gewissen Schwankungen unterliegen, das ein Brief um 50.000 SFR plötzlich nur mehr 10.000 bringt würde ich aber ausschließen.
Bedauernswert finde ich nur jene "Sammler" die glauben Österreich ab 1945 sei eine Geldanlage (gilt natürlich auch für BRD).
Grüße flugpost |
| | | Cantus Mitglied in Silber
| Thema: Re: Internet-Auktion oder Händler-Auktion? Di Feb 02, 2010 1:35 am | |
| @ Marken-Joe @ flugpost
Hallo zusammen, mit Asien meinte ich nun nicht nur China, es gibt ja auch noch Indien, Malaysia und einige andere Staaten, auch wenn es im Moment in die Mode gekommen ist, China zu sammeln. Sehr reizvoll sind da z.B. auch die ersten Marken von Japan, echt gelaufene frühe Ganzsachen der malaiischen Teilstaaten, frühe indische Marken als Vorläufer auf Postbelegen von Malaysia oder auch bessere Hongkong. Es ist in Mitteleuropa nur sehr schwer, an derartiges Material zu gelangen, denn solche Poststücke sind doch recht rar.
Zu modernen mitteleuropäischen Markenausgaben braucht man nicht viel zu sagen. Wer das sammeln will, findet darin sicherlich auch viel Freude, und für Portostufensammler, Ländersammler, Motivsammler oder auch Abarten- und Plattenfehlersammler ist das ein weites Sammelgebiet, wo man immer wieder Neues entdecken kann. Nur als Geldanlage eignet es sich in aller Regel nicht, da diejenigen, die über große Finanzmittel verfügen und auf dem Briefmarkenmarkt nach geeigneten Investitionen suchen, mit Sicherheit versuchen werden, weltweit anerkannte Raritäten zu erwerben und nicht kleinpreisige moderne Länderzusammenstellungen. Sicherlich gibt es auch da manchmal Ausnahmen, denn manche Investoren sind auch Sammler und haben ihre persönlichen Vorlieben, insgesamt aber stimmt schon die Aussage, dass sehr hohe Preise eigentlich nur im klasssischen Bereich zu erzielen sind.
Viele Grüße Cantus |
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