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| Alte Ansichten aus dem Wipptal | |
| Autor | Nachricht |
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roda 0beiträge
| Thema: Alte Ansichten aus dem Wipptal Fr Feb 11, 2011 9:16 pm | |
| Wie angekündigt schauen wir uns nun ein wenig in der Umgebung von Steinach um: Zuerst eine Aufnahme von Deutsch-Matrei um 1925 - heute Matrei am Brenner. Matrei zählt mit Steinach zu den Hauptorten des Wipptales, das sich auf Nordtiroler Seite von Innsbruck bis zum Brennerpass erstreckt. Der Ort mit seinen typischen Häuserzeilen entlang der alten Brennerstraße war und ist auch der bedeutendste Industriestandort im Wipptal. Fährt man von Steinach das Tal weiter Richtung Süden, so gelangt man nach ca. 5 km zu einem Wegweiser nach St. Jodok, 1km abseits des Haupttales. Dieser Ort entwickelte sich an der Einmündung von zwei Seitentälern, dem Schmirn- und dem Valsertal. Die Brennerbahn wurde um den Ort in einer weiten Schleife angelegt, fährt auf Höhe der Kirche in einen Tunnel ein und kommt am Ortsende auf der anderen Talseite wieder zum Vorschein. Wer gute Augen hat, erkennt auf der folgenden Aufnahme eine qualmende Dampflok, die gerade St. Jodok Richtung Brenner verlässt. Auf der zweiten Ansichtskarte von St. Jodok öffnet sich der Blick ins Valsertal, an dessen Ende der höchste Berg des Wipptales liegt, der Olperer Auf der Reise weiter südwärts kommen wir nach ca. 3 km nach Gries am Brenner, der früheren Zollstation. Dort mündet das Obernbergtal ins hier schon recht enge Wipptal ein. Die alte Ansicht zeigt nur einen kleinen Teil der heutigen 1000 Seelen-Gemeinde. Damit haben wir den Hauptorten im Wipptal einen Kurzbesuch abgestattet - mehr demnächst in diesem Forum!
Zuletzt von roda am Fr März 11, 2011 6:30 pm bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet |
| | | zemi1965 Mitglied in Bronze
| Thema: Alte Ansichten aus dem Wipptal Sa Feb 12, 2011 4:03 pm | |
| Maria Waldrast, 1641 m, gegen Blaser und Peilspitze als niederösterreicher weiß ich über diesen wallfahrtsort natürlich nicht bescheid, daher bitte ich roda um seine erläuterungen. mir gefällt der schöne nebenstempel recht gut, außerdem lief die postkarte aus einem tiroler in einen niederösterreichischen wallfahrtsort: |
| | | roda 0beiträge
| Thema: Alte Ansichten aus dem Wipptal Mo Feb 14, 2011 4:42 pm | |
| @zemi1965: Nett, dass du auch einen Beitrag gezeigt hast . Der Stempel auf deiner Karte ist übrigens ein Postablagestempel - es wurde wohl im Gasthaus die Möglichkeit geschaffen, die von den zahlreichen Wallfahrern und Besuchern gekauften Ansichtskarten gleich zu versenden. War sicher ein einträgliches Nebengeschäft für die Wirtsleute Habe aber bislang keine Infos, wann die PA entstand bzw. wie lange, werde aber der Sache nachgehen. Da du also mit der Ansicht von Maria Waldrast unsere Gegend weiter erkunden willst, werde ich mich gleich anhängen. Die gezeigte Bildpostkarte aus dem Jahre 1906 trägt also nur den Gasthaus-Stempel, jedoch als Aufgabestempel "Deutsch-Matrei". Dort ist auch heute noch ein Ausgangspunkt für Wanderungen zu dem beliebten Wallfahrtsort "Maria Waldrast". Der An- und Abstieg kann aber auch vom Stubaital erfolgen. Für viele Bewohner der beiden Täler ist es auch heute noch selbstverständlich, wenigstens einmal pro Jahr in der Kirche den Segen der Gottesmutter zu erbeten. Gern wird das aber auch mit einer Bergtour zur Serles, einem der schönsten Gipfel in denTiroler Zentralalpen verbunden. Und so Mancher schwört auf das besondere, "links drehende Wasser" aus dem Brunnen bei der Kirche, dem je nach "Gläubigkeit" sogar Heilkräfte inne wohnen sollen. Im Winter ist die Bergstraße von Matrei aus eine beliebte, aber nicht ungefährliche Rodelbahn, weil da oft vor der Rodelpartie im Gasthaus zu viel "getankt" wird und die eisigen Kurven mit zu viel "Kurvengeist" nicht mehr bewältigt werden. |
| | | Gerhard Admin
| Thema: Re: Alte Ansichten aus dem Wipptal Mo Feb 14, 2011 6:37 pm | |
| - roda schrieb:
- @zemi1965:
Nett, dass du auch einen Beitrag gezeigt hast . Der Stempel auf deiner Karte ist übrigens ein Postablagestempel - es wurde wohl im Gasthaus die Möglichkeit geschaffen, die von den zahlreichen Wallfahrern und Besuchern gekauften Ansichtskarten gleich zu versenden. War sicher ein einträgliches Nebengeschäft für die Wirtsleute Habe aber bislang keine Infos, wann die PA entstand bzw. wie lange, werde aber der Sache nachgehen.
Laut "Gerhard Kühnel, Postablagen in Österreich" war der Stempelort kein Gasthaus, sondern das Servitenkonvent Maria Waldrast. Die Postablage wurde am 16.6.1910 errichtet, das Datum der Auflassung ist nicht bekannt - Abstempelungen sind bis 1941 bekannt. Der oben gezeigte Stempel ist der letzte von insgesamt 4 dort verwendeten Postablagestempeln. Danke für das Zeigen der schönen Karten Gerhard |
| | | roda 0beiträge
| Thema: Alte Ansichten aus dem Wipptal Mo Feb 14, 2011 8:40 pm | |
| @Gerhard: Das ist ja das Schöne an so einem Forum, dass wir Sammler so schnell ergänzende Infos austauschen können Besten Dank für den Literaturtipp und den Nachtrag! Gerne wollen wir dem geschätzten Autor glauben, dass er gewissenhaft recherchiert hat, und das Servitenkonvent als Betreiber der PA angibt. Denkbar ist natürlich auch die Variante, dass die geistlichen Damen/Herren früher das Gasthaus selbst geführt haben. Nach meiner nächsten Wallfahrt sollten wir auch diesbezüglich Klarheit haben. |
| | | roda 0beiträge
| Thema: Alte Ansichten aus dem Wipptal Sa Feb 19, 2011 5:15 pm | |
| Nach diesen religiösen Übungen hat man vielleicht Lust auf eine Gasthaustour ins Valsertal Wir starten bei "Neuner´s Gasthaus zum Lamm" in St. Jodok. Die Karte stammt aus dem Jahre 1908, und dürfte wohl eine der ältesten Ansichten von dem Gasthof sein. Gibt es jedoch auch heute noch im Ortszentrum von St. Jodok, in unmittelbarer Nähe der Kirche - wo sonst Wer im "Lamm" noch nicht zu viel "getankt" hat, folgt mir vielleicht ins Valsertal taleinwärts. So in etwa auf halber Strecke zweigt eine schmale Straße nach Padaun ab, welche im Winter gern als Rodelbahn genützt wird. Klar, dass es da oben in Padaun wieder ein Gasthaus geben muss Ob der gezeigte "Larcherhof" der Vorgänger des heutigen Gasthofes "Steckholzer" ist, konnte ich bislang noch nicht zweifelsfrei ermitteln. Jedenfalls wäre Padaun einen Ausflug wert, im Winter zum Rodeln oder zu einer Schitour, im Sommer zu einer Tour auf den Padauner Kogel mit anschließender Einkehr Wer das schöne Valsertal mit dem Postauto oder mit eigenem Fahrzeug bis zum Talschluss hinein fährt, der kommt am Gasthaus "Touristenrast" kaum vorbei. Das war so wie in der Ansicht um 1940 und ist auch heute so. Sehr schön in der Umgebung, ganz eben der Talgrund, beliebt bei Kindern, die gerne in den Gebirgsbächen planschen. Dort bieten sich aber auch tolle Touren an, z. B. auf die Geraer Hütte mit Übernachtungsmöglichkeit und tags darauf ein Gipfelsieg am Olperer Der nächste Ausflug kommt bestimmt - hoffentlich ist keiner nach der anstrengenden"Zechtour" |
| | | roda 0beiträge
| Thema: Alte Ansichten aus dem Wipptal Sa März 12, 2011 12:27 pm | |
| Heute führe ich euch in die Brennerberge. Ausgangspunkt könnte der Brennersee sein auf dieser Ansicht von 1910 noch malerisch mit Ruderbootverleih, heute aber wegen Brennerautobahn etc. keinen Ausflug mehr wert. Ihr könnt aber eure Bergtour auch direkt beim Ort an der Passhöhe beginnen Die Aufnahme stammt aus dem Jahr 1935. Heute kein Grenzbalken mehr, dafür hat man ein riesiges Outlet-Center an dieser Stelle gebaut. Wer also von hier aus seine Tour zum Wolfendorn und weiter zur Landshuter Hütte ( heute Europahütte direkt an der Grenze ) bzw. zum Kraxentrager, dem höchsten Berg starten will, der könnte folgendes Bild als Erinnerung mit nach Hause nehmen: Die Berge sehen übrigens immer noch so ähnlich aus wie auf der Ansicht anno 1900. Der Aufstieg könnte jedoch auch durch ein malerisches, kleines Seitental erfolgen, es zweigt direkt beim Brennersee ab. Die Künstlerkarte zeigt eine sehr realistische Ansicht aus dem Vennathal ( heute Venntal ), das seinen ursprünglichen Charakter bis heute erhalten hat. Wer die ganze Tour mit beiden Gipfeln machen möchte, der muss früh raus, wenn er nicht erst bei Dunkelheit geschafft heimkommen will. Nächster Ausflug nach Obernberg in Planung! |
| | | roda 0beiträge
| Thema: Ausflug nach Obernberg So März 27, 2011 4:15 pm | |
| Heute lade ich euch zum versprochenen Ausflug nach Obernberg ein. Wir können in Gries am Brenner starten, und auf der alten Ansicht unten sieht man schon ins Obernbergtal hinein. Bis zum Talschluss fährt man von Gries aus ca. 10 km, am besten mit dem Postbus. Bald kommt man zum Weiler Vinaders, wo eine schmale, steile Straße nach Nösslach hinauf führt. Von dort machen wir einen Blick hinunter ins Wipptal. Man erkennt auf der Karte von 1915 unten St. Jodok und sieht auch, wie sich das Tal dort teilt. Wir wollen aber weiter nach Obernberg. Nach Vinaders geht es nochmals steil hinauf, dann wird das Tal schon eben und man hat nun von einer Anhöhe einen traumhaften Blick bis zum Talschluss. Die folgenden drei Karten aus den Jahren 1911, 1915 und 1927 sollen euch diesen schönen Blick vermitteln. Mit der nächsten Ansicht haben wir vielleicht schon einen netten Spaziergang den Bach entlang taleinwärts hinter uns und die Tribulaune ragen nun steil vor uns auf. Es handelt sich ja eigentlich um drei mächtige Bergstöcke, im Vordergrund der Obernberger Tribulaun, dahinter bereits auf Südtiroler Seite der Pflerscher und ganz hinten noch schneebedeckt der Gschnitzer Tribulaun. Bergsteigerherzen schlagen höher oder? Wandert man vom malerischen Obernberger Kirchlein weiter ins Tal hinein, dann hat man nach etwa einer Stunde den ebenso malerisch gelegenen Bergsee erreicht. Der Obernberger See ist ein sehr beliebtes Wanderziel, im Sommer zum Abkühlen und/oder Bootfahren, im Winter mit der Rodel oder mit Langlaufschiern. An Stelle des Gasthauses soll nun ein großes Hotel mit bunkerartigen Quartieren entstehen, was die Liebhaber des Obernbergersees natürlich auf die Palme treibt. Zum Abschluss noch eine moderne Ansichtskarte, welche das Tal fast in seiner ganzen Länge zeigt. Wie gesagt - im Winter ein Langlaufparadies, neuerdings auch für Orientierungsläufer interessant. Auf dieser Karte ist auch zu erahnen, in welchen Farben sich je nach Tiefe der See präsentiert. Das Traditionsgasthaus im Tal hat seit ein paar Jahren leider keinen Pächter mehr, es war ebenfalls über ein Jahrhundert lang eine beliebte Einkehr. Hoffe, man trifft sich einmal im schönen Obernbergtal |
| | | roda 0beiträge
| Thema: Alte Ansichten aus dem Wipptal So Apr 10, 2011 3:49 pm | |
| Heute führe ich euch ins Gschnitztal, in die Heimat von Slalomweltmeister Manfred Pranger, der auch in Steinach einmal die Schulbank gedrückt hat. Das ca. 15 km lange Tal zweigt direkt bei Steinach ab. Es wurde 1928 durch eine neue ( heute alte ) Straße bis zum letzten Gasthof vor dem Talschluss erschlossen und auch eine Postbuslinie eingerichtet. Wo diese Straße einst verlief, gibt es heute schöne Spazier- und Radwege, im Winter traumhafte Loipen. Etwa auf halbem Weg liegt die 1000-Seelen-Gemeinde Trins, Ausgangspunkt für viele Bergwanderungen. Die alteingesessenen Trinser sprechen einen eigenständigen Dialekt, der aber seltsamerweise weder in Steinach noch im Dorf Gschnitz verbreitet ist. Hier füge ich noch eine alte Korrespondenzkarte mit einem schönen Stempel "TRINS" vom 8. 8. 1901 ein: Weiter geht die Fahrt nun fast eben taleinwärts nach Gschnitz, wo die steilen Berge schon bedrohlich nahe sind und in schneereichen Wintern die Lawinen von beiden Seiten häufig bis zum Gschnitzbach bzw. bis zu den exponierten Häusern herunter donnern. Das kleine Dorf hat aber Winter wie Sommer einen guten Ruf bei Urlaubsgästen, welche viel Ruhe und gute Luft suchen. Im Winter ein Langlaufparadies, im Sommer locken Bergtouren. Sehr beliebt bei Familien ist im Sommer auch ein neu geschaffenes "Mühlendorf" am Ortsrand ganz drinnen im Tal. Hier aber eine Karte von einer alten Mühle am Gschnitzbach: Bis zum nächsten Ausflug - vielleicht weiß ein ja schon, welche Seitentäler jetzt noch fehlen |
| | | roda 0beiträge
| Thema: Blick ins Stubaital Di Mai 03, 2011 3:31 pm | |
| Noch eine kleine Ergänzung zu den Ansichten aus dem Wipptal: Zuerst ein Blick von Innsbruck aus in süd/westliche Richtung: So hat das jedenfalls einmal wie auf dieser Karte aus dem Jahre 1906 ausgesehen - die markante Serlesspitze prägt aber auch heute noch eine Fahrt von Innsbruck ins Wipptal. Sie erhebt sich dort, wo das längste und für viele auch schönste Seitental abzweigt, das Stubaital. Da dieses Tal durch den Fremdenverkehr sehr stark erschlossen wurde ( Gletscherschigebiet etc. ) und die Hauptorte Fulpmes und Neustift wahre Tourismus-Hochburgen sind, will ich die nähere Vorstellung lieber einem Spezialsammler überlassen - hier nur ein liebenswerter Blick ins schöne Stubai, aufgenommen vom Hausberg der Innsbrucker, dem Patscherkofel: Lust auf Urlaub gemacht |
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