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| Zeppelinpost der Besatzung | |
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Autor | Nachricht |
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Polarfahrtsucher Mitglied in Bronze
| Thema: Zeppelinpost der Besatzung Mo Jul 11, 2011 6:46 pm | |
| Hallo, bin vor kurzem bei der Durchsicht meiner Belege auf folgenden Namen gestossen: Albert SammtNatürlich ist er bei den Zeppelinsammlern ein fester Begriff, ich als Neuling brauchte allerdings ein wenig Zeit mich mit den Personen etwas auseinander zusetzen. Albert Sammt war auf allen "moderen" Zeppelin Luftschiffen vertretten. LZ 120 Bodensee Steuermann LZ 126 unter anderem Höhensteuermann bei der 1. Atlantiküberquerung 1924 LZ 127 u.a. Navigator LZ 129 1.Offizier und Überlebender des Lakehurst Unglücks LZ 130 Kommandant Natürlich nur eine oberflächliche Zusammenfassung. Habe hier einen sehr ausführlichen Werdegang entdeckt (allerdings in Englisch): http://facesofthehindenburg.blogspot.com/2009/06/captain-albert-sammt.htmlHier nun zwei Belege zu dieser eindrucksvollen Person: Pommernfahrt 1931 mit eigenhändiger Unterschrift des Herrn Sammt sowie 1. Südamerikafahrt 1934 Bordpost der Rückfahrt mit Flugpostbest. Stempel "d" sowie Verwendung der Sondermarke zur Chicagofahrt 1933 Hier schein Herr Sammt eine schöne Zepplienkarte zu seiner Frau Johanna gesandt zu haben. Jedenfalls glaube ich trotz Druckschrift seine Schrift erkennen zu können. Hier die Bilder: Vielleicht haben sich ja bei Euch auch einige Personen versteckt Schönen Gruss Klaus |
| | | Kontrollratjunkie Moderator
| Thema: Re: Zeppelinpost der Besatzung Mi Jul 13, 2011 2:48 am | |
| Hallo Klaus,
es ist ein sehr interessanter Aspekt, Zeppelinpostbelege von Mitgliedern der Crew zu sammeln. Das setzt natürlich eine intensive Beschäftigung mit den einzelnen Besatzungen voraus. Dein Link stellt die Erfordernisse geradezu vorbildlich dar.
Die Frage ist nur: Gibt es überhaupt viel in dieser Richtung ?
Irgendwo habe ich noch einen Beleg, der hier evtl. passen würde.
Gruß KJ |
| | | balf_de Mitglied in Bronze
| Thema: Re: Zeppelinpost der Besatzung Mi Jul 13, 2011 2:42 pm | |
| Hallo Polarfahrtsucher! Das ist eine gute Idee, hier auch einen Thread für „Besatzungspost“ zu beginnen. Allerdings befürchte ich, dass wir nicht viele Mit-Autoren finden werden: auch für @Kontrollratjunkie wird es schwer sein, bei seinen LZ-130-Belegen Besatzungspost zu finden. Zumindest dann, wenn man den Begriff auf Poststücke eingrenzt, die während der Fahrten von Besatzungsmitgliedern aufgeliefert wurden. Soweit ich weiß, gab es im „Graf Zeppelin II“ kein Bordpostamt mehr. Deiner guten Recherche nach Albert Sammt ist kaum etwas hinzuzufügen. Auch bei „meiner“ Südamerikafahrt 1930 war er dabei. Allerdings hatte er es auf der Karriereleiter noch nicht zum Wachkapitän gebracht; nach meinen Unterlagen (-> Breithaupt: „Mit ‚Graf Zeppelin’ nach Süd- und Nordamerika“) war er als Ballon-Ingenieur an Bord. Genau beschreiben kann ich diese Funktion leider nicht – seine Verantwortung bezog sich jedenfalls auf die mit Wasserstoff gefüllten Traggas-Zellen des Luftschiffs. Off topic: einen Ingenieur-Witz habe ich gefunden, der hierher passen könnte: Ein Heißluftballon kommt in dichten Nebel. Der Nebel ist so dicht, dass die Besatzung völlig die Orientierung verliert. Plötzlich sehen sie Lichter. Sie beschließen tiefer zu gehen, in der Hoffnung, jemanden zu finden, den sie nach dem Weg fragen könnten. Und tatsächlich sehen sie einen Ingenieur: „Hallo! Können Sie uns sagen, wo wir sind?“ Der Ingenieur schaut kurz, und ruft zurück: „In einem Korb unter einem Ballon, etwa 9 Meter über dem Boden.“ Off topic Ende. Zur Vermeidung der Vermutung einer Privatunterhaltung ohne philatelistischen Hintergrund kommen wir besser wieder zum Thema: Du zeigst zunächst eine Karte der Landungsfahrt nach Stettin („Pommernfahrt“) im Mai 1931, die in Stettin an Bord kam und auf der Rückreise nach Friedrichshafen befördert wurde. Möglicherweise noch während der Fahrt, wahrscheinlicher allerdings im Nachhinein hatte Albert Sammt Gelegenheit, die Karte durch sein Autogramm aufzuwerten. (Allerdings hoffe ich, dass Du nicht den rechts unten angegebenen Preis bezahlen musstest – ich würde das ausradieren). Die Siegernummer ist klar: 106.Ba). Deine mit 1,40 RM richtig frankierte Bordpostkarte wurde auf der Heimreise „Graf Zeppelins“ von seiner ersten Südamerikafahrt 1934 beim Bordpostamt aufgeliefert – Sieger 247.D). Die Handschrift Albert Sammt’s hast Du richtig erkannt – er schickte die Karte nach Hause. Ob er damals schon zum Wachkapitän aufgestiegen war, kann ich leider nicht sagen. Zwei sehr schöne Zeppelinbelege, zu denen man Dir nur gratulieren kann! Eine „Albert-Sammt-Karte“ kann ich hier zeigen, bei der sich den Postgeschichtlern sicher die Haare sträuben: Frankiert ist sie mit dem seltenen brasilianischen Provisorium ZP.10, von dem „echt gebraucht“ nur noch eine zweistellige Zahl von Belegen (Sieger 59.I)) bekannt ist. Für eine postalisch korrekte Beförderung von Recife nach Lakehurst wäre allerdings neben dem Luftschiffporto von 5 Milreis auch das normale inneramerikanische Postkartenporto der Staatspost von 200 Reis – normalerweise mit Vovo-Marken aus der Dauerserie frankiert – erforderlich gewesen. Und der kleine „Roundtrip-Stempel“ hat auf einer in Brasilien aufgelieferten und nach Lakehurst adressierten Karte natürlich auch nichts verloren. Aber de facto stimmt es wohl doch, dass sie während der ganzen Reise an Bord war – und zwar in der Tasche von Albert Sammt .... Viele Grüße balf_de
Zuletzt von balf_de am Mo Jul 27, 2015 9:48 pm bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet |
| | | Polarfahrtsucher Mitglied in Bronze
| Thema: Re: Zeppelinpost der Besatzung Mi Jul 13, 2011 8:17 pm | |
| Hallo, bedanke mich bei Euch beiden für die aufmunternden Worte. Habe den Zusammenhang mit der Besatzung eher zufällig endeckt (vor allem bei der 2. Karte) und ist nicht ein Extra Sammelgebiet von mir. Dafür fehlt mir natürlich das entsprechende Material. Allerdings find ich den Zusammenhang zwischen Post und Besatzung doch sehr interessant und geschichtlich wertvoll. KJ: Zeig doch bitte auch deinen Beleg. Hab zwar schon gelegentlich bei Auktionshäusern Belege mit Besatzungspost gesehen, allerdings dann nicht ohne kräftige Zuschläge. Alfred: danke fürs "Off Topic", wobei mir der Satz danach noch besser gefallen hat ! Meine Pommernfahrt war natürlich nicht so teuer. Etwa 20 % davon hielt ich für in Ordnung. Noch eine Frage zum Porto der Südamerikafahrten. Gibts da irgendwo eine Zusammenstellung ? Die Kataloge halten sich da doch sehr zurück, oder habs ich einfach übersehen ? Dachte immer für Karten wären 2 RM gefordert, jedenfalls 1930. Nochmals Danke für deinen absoluten Hingucker (wie fast immer). Solche Stücke kriegt man ja wohl nur hier zu sehen. Schönen Gruss Klaus |
| | | balf_de Mitglied in Bronze
| Thema: Re: Zeppelinpost der Besatzung Mi Jul 13, 2011 8:48 pm | |
| Hallo Klaus! - Polarfahrtsucher schrieb:
- Noch eine Frage zum Porto der Südamerikafahrten. Gibts da irgendwo eine Zusammenstellung ?
Die Kataloge halten sich da doch sehr zurück, oder habs ich einfach übersehen ? Dachte immer für Karten wären 2 RM gefordert, jedenfalls 1930.
Richtig, was die SAF 1930 anbetrifft: 2 RM für Karten und 4 RM für Briefe je Etappe (wobei Recife und Rio, aber auch Sevilla und Friedrichshafen jeweils als eine Etappe gewertet werden). Die innereuropäische "Kurzstrecke" Friedrichshafen-Sevilla und zurück kostete wie alle anderen innereuropäischen Fahrten 1 RM bzw. 2 RM. Ab 1932 wurde es aber komplizierter: das Porto war gewichtsabhängig und wurde zuzüglich zum normalen Auslandsporto (+ Einschreibegebühren usw.) berechnet. Da ich mir vorgenommen habe, hier keine Links zu anderen Foren zu platzieren, schicke ich Dir eine PN. Viele Grüße balf_de |
| | | Kontrollratjunkie Moderator
| Thema: Re: Zeppelinpost der Besatzung Do Jul 14, 2011 2:19 am | |
| - Polarfahrtsucher schrieb:
-
KJ: Zeig doch bitte auch deinen Beleg. Hab zwar schon gelegentlich bei Auktionshäusern Belege mit Besatzungspost gesehen, allerdings dann nicht ohne kräftige Zuschläge. Hallo Klaus, Deiner Aufmunterung folgend habe ich einmal meinen bescheidenen Bestand gesichtet und muss Dir leider beichten, daß ich den Mund wohl zu voll genommen habe. Den folgenden Beleg habe ich schon einmal irgendwo gezeigt, aber ich finde ihn ums Verrecken nicht wieder. Ich meine mich auch zu erinnern, daß Alfred schon einmal einen Kommentar verfasst hat, nur wann und wo ? Dann also hier noch einmal der Beleg von der Orientfahrt vom 25. - 28.03.1929. Als ich die Karte kaufte, hatte ich mich über Herrn Henke noch nicht informiert, der wohl der Absender derselben gewesen ist. Inzwischen glaube ich nicht mehr an ein Besatzungsmitglied Flugkapitän Henke von der Deutschen Lufthansa Berlin. Ich habe in meiner Literatur weder einen Passagier, noch ein Besatzungsmitglied dieses Namens auf dieser Fahrt gefunden. Ein Flugkapitän Dipl.-Ing. Alfred Henke führte am 10.08.1938 das Kommando auf der brandneuen Focke Wulf 200 V1 „Condor“, die als erstes landgestütztes Passagierlangstreckenflugzeug nonstop die Strecke von Berlin-Staaken nach New York absolvierte. Einen Link dazu habe ich auch gefunden: http://de.wikipedia.org/wiki/Focke-Wulf_Fw_200Vermutlich hat Herr Henke damals einfach einen Beleg über die Orientfahrt ableiten lassen. Also eigentlich keine Karte zu diesem Thema, aber ich wollte es nicht unerwähnt lassen..... Gruß KJ |
| | | Polarfahrtsucher Mitglied in Bronze
| Thema: Re: Zeppelinpost der Besatzung So Jul 17, 2011 6:58 pm | |
| Hallo, vielen Dank KJ für den schönene Beleg. Der Zusammenhang von Herrn Henke und der Focke Wulf Conder ist interessant für mich. Die Condor war damals eine Sensation und ich denke dieses Flugzeug hätte ohne Kriegseinfluss später die Rolle der Zeppeline übernommen. Die Condor wurde während des Krieges zweckentfremdet und zur "Geissel des Atlantiks" umgebaut. Ein unrühmlicher Ausgang für dieses tolle Flugzeug. Leider fehlen mir auch weitere Belege zu diesem Thema. Der Name Schönherr taucht in den Auktionskatalogen relativ häufig auf. Denke er war unter anderem im Bordpostamt der Graf Zeppelin beschäftigt. Vieleicht hat ja Alfred da noch was passendes in seiner Schublade ? Schönen Gruss Klaus |
| | | balf_de Mitglied in Bronze
| Thema: Re: Zeppelinpost der Besatzung Mo Jul 18, 2011 6:48 pm | |
| Hallo Polarfahrtsucher! - Polarfahrtsucher schrieb:
- Der Name Schönherr taucht in den Auktionskatalogen relativ häufig auf. Denke er war unter anderem im Bordpostamt der Graf Zeppelin beschäftigt. Vieleicht hat ja Alfred da noch was passendes in seiner Schublade ?
Erstens richtig: Kurt Schönherr war neben seiner Hauptbeschäftigung als Seitenrudergänger ("Steuermann") auch über lange Zeit für das Bordpostamt im LZ 127 zuständig. In Anbetracht der Tatsache, dass sehr viele von ihm aufgegebene Bordpost-Belege erhalten geblieben sind, wissen wir erstaunlich wenig über ihn. Die ausführlichste Information, die ich gefunden habe, steht hier -> http://facesofthehindenburg.blogspot.com/2009/10/kurt-schonherr.html . Zweitens richtig: In meiner Sammlung gibt es mehrere Belege, die in Verbindung zu Schönherr stehen. Entweder er hat sie selbst geschrieben - und meistens an sich adressiert - oder er hat auf Postkarten, die er für Freunde an Bord auflieferte, Grüße zugefügt. Leicht zu identifizieren sind eigentlich alle Schönherr-Belege an seiner charakteristischen Handschrift. Zeigen möchte ich eine Postkarte, die ich der Siegernummer 57.a) - also "echte" Bordpost von der Etappe Friedrichshafen -> Sevilla - zugeordnet habe. Das Porto für diese innereuropäische erste Etappe der Südamerikafahrt 1930 betrug für Karten 1 RM. Viele Grüße balf_de
Zuletzt von balf_de am Mo Jul 27, 2015 9:53 pm bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet |
| | | balf_de Mitglied in Bronze
| Thema: Re: Zeppelinpost der Besatzung Di Aug 23, 2011 10:16 pm | |
| Hallo zusammen! Kurt Schönherr war nicht das einzige Besatzungsmitglied, das schon bei der ersten Etappe der SAF 1930 Postkarten beim Bordpostamt aufgab. Auch sein Kollege, der Funker Leo Freund, sorgte für einen Beleg der Siegernummer 57.a). Die am 19. Mai datierten Poststücke stellen deshalb eine Besonderheit dar, weil bekanntlich der Bordstempel mit diesem Datum schon am Vortag im Postamt Friedrichshafen verwendet wurde - Belege mit diesem Datum können nur über den Inhalt bzw. die Identifizierung des an Bord befindlichen Absenders als "echte" Bordpost (Sieger 57 'klein-a') qualifiziert werden. Der Text der Grußkarte Leo Freunds nach Hause zeigt übrigens ein wenig bekanntes Detail der Fahrt: nicht nur Europa, Süd- und Nordamerika berührte das Luftschiff auf seiner Reise - auch über Nordafrika kreuzte man einige Stunden vor der ersten Landung in Sevilla. Das wäre doch ein Thema für eine Quizsendung ... Viele Grüße balf_de
Zuletzt von balf_de am Mo Jul 27, 2015 9:56 pm bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet |
| | | balf_de Mitglied in Bronze
| Thema: Re: Zeppelinpost der Besatzung Di Aug 30, 2011 3:32 pm | |
| Hallo zusammen! Ein paar Tage lang sah es hier so aus, als seien wir Zeppelinpost-Sammler die aktivsten hier im Forum. Das hat sich in letzter Zeit wieder eindeutig „normalisiert“ – vermutlich sind ein paar Sammlerfreunde der anderen Fraktionen aus dem Urlaub zurückgekommen. Aber es soll auch nicht der Eindruck entstehen, als seien wir hier am Ende mit unserem Latein – ein „Lebenszeichen“ kann nicht schaden. @Polarfahrtsucher hat ein interessantes Thema angeschnitten: die von Besatzungsmitgliedern der Luftschiffe aufgelieferte Post, bei der es sich in der Regel um „echte“ Bedarfspost handelt, die sich auch bei den Zeppelinpostsammlern wachsender Beliebtheit erfreut. Aber auch hier gibt es Grenzfälle – einen möchte ich zur Diskussion stellen: Die Postkarte wurde am 22. Mai 1930 bei der Südamerikafahrt 1930 auf der Etappe von Sevilla nach Recife kurz vor dem Postabwurf über Praia auf den Kapverden beim Bordpostamt aufgeliefert. Verräterisch ist der Text des vorgegebenen Leitwegs: „via Santa Cruz, Teneriffa“. Am 22. Mai war bereits bekannt, dass der ursprünglich geplante Abwurf über den kanarischen Inseln ausfallen musste – das Luftschiff hatte Verspätung, man erreichte Teneriffa erst nach Einbruch der Dunkelheit. Von daher handelt es sich also eigentlich um „philatelistische Bordpost“: der Absender (der meistens auch der Empfänger war) hatte die Karte einem Besatzungsmitglied mitgegeben und gebeten, sie zum vorgesehenen Termin beim Bordpostamt abzugeben. Im Fall meiner Karte hat das beauftragte Crew-Mitglied, der Seitenrudergänger (und Hilfs-Postbeamte) Kurt Schönherr, die Karte durch seine ergänzenden Grüße zur Besatzungspost „aufgewertet“. So interpretiere ich den gezeigten Beleg der Siegernr. 57.aa): aus einer philatelistischen Bordpost wurde ein (fast) „echter“ Besatzungspost-Beleg. Wie seht ihr das? Viele Grüße balf_de
Zuletzt von balf_de am Mo Jul 27, 2015 10:02 pm bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet |
| | | Polarfahrtsucher Mitglied in Bronze
| Thema: Re: Zeppelinpost der Besatzung Mi Aug 31, 2011 5:20 pm | |
| - balf_de schrieb:
- Hallo zusammen!
Ein paar Tage lang sah es hier so aus, als seien wir Zeppelinpost-Sammler die aktivsten hier im Forum. Das hat sich in letzter Zeit wieder eindeutig „normalisiert“ – vermutlich sind ein paar Sammlerfreunde der anderen Fraktionen aus dem Urlaub zurückgekommen. Aber es soll auch nicht der Eindruck entstehen, als seien wir hier am Ende mit unserem Latein – ein „Lebenszeichen“ kann nicht schaden.
Hallo Alfred, ja eigentlich schade, dass die Zeppelinbeiträge etwas an Anzahl abnehemen, allerdings ist meine Begeisterung noch lange nicht gestillt. Hab mir auch ein paar Tage Urlaub gegönnt und bin nun wieder fit für neue Beiträge ! Schöne Belege die du hier zeigst, Vielen Dank! Genau die Frage nach "echter" Besatzungspost hab ich im "Polarfahrt" Thread auch schon gestellt (und warte noch auf etwas Unterstützung ). Ich würde ihn auch als aufgewerteten Bordpostbeleg einstufen. Sehr ähnlich dem allerersten Beleg hier im Besatzungpost Thema. Wenn man die Wahl hätte würde ich einen Beleg der von einem Besatzungmitglied komplet selbst geschrieben worden wäre vorziehen. Solche sind halt doch noch etwas seltener und werden sicher etwas höher gehandelt. Bei den Zeppelinen muss man sich natürlich schon bewusst sein, dass reine "Bedarfsbelege" , noch dazu von Besatzungsmitgliedern, die Ausnahme bleiben. Bin wieder gespannt auf die Beiträge von Euch und hoffe wir bekommen etwas Unterstützung von anderen Mitlesern hier im Forum ! Schönen Gruss Klaus |
| | | balf_de Mitglied in Bronze
| Thema: Re: Zeppelinpost der Besatzung Sa Sep 03, 2011 7:35 pm | |
| Hallo Klaus! - Polarfahrtsucher schrieb:
- Genau die Frage nach "echter" Besatzungspost hab ich im "Polarfahrt" Thread auch schon gestellt ... Ich würde ihn auch als aufgewerteten Bordpostbeleg einstufen. Sehr ähnlich dem allerersten Beleg hier im Besatzungpost Thema.
Die Polarfahrt-Karte – Sieger 119.A) – wo Kurt Schönherr den Adressaten Richard Weber in Friedrichshafen grüßt, ist meiner hier zuletzt gezeigten Karte wirklich sehr ähnlich. Ein bisschen anders sieht es bei der zuerst gezeigten Karte der Pommernfahrt (Sieger 106.Ba) aus, auf der Albert Sammt sein Autogramm hinterließ. Die wurde ja schon im Stettiner Postamt aufgeliefert und nicht im Bordpostamt. Ähnliche Belege findet man relativ häufig; einen von „meiner“ Fahrt kann ich zeigen, den der Wachkapitän Hans von Schiller signierte: einen aus der Schweiz zugeleiteten Brief – Sieger 57.I) -, der bis Sevilla im Luftschiff befördert wurde, bevor er nach USA weiter reiste. Um Bordpost – weder um „echte“, noch um „philatelistische“, handelt es sich bei solchen Belegen nicht. Ich würde sie auch nicht als „Besatzungspost“ bezeichnen. Viele Grüße balf_de |
| | | balf_de Mitglied in Bronze
| Thema: Re: Zeppelinpost der Besatzung Di Sep 06, 2011 3:32 pm | |
| Hallo zusammen! Es wird Zeit, wieder einen "Bedarfspost-Beleg" zu zeigen, der hierher passt: der Fahringenieur Karl Beuerle schickte "Grüße vom Äquator" an einen Bekannten in Kreuzlingen. Er gab die Karte am Tag der ersten Äquatorüberquerung eines Luftschiffs am 22. Mai 1930 beim Bordpostamt ab. Bei der nächsten Landung in Recife wurde sie der brasilianischen Staatspost übergeben und terrestrisch in die Schweiz befördert. Auch sein Kollege Max Pruss, der damals noch als Navigator an Bord war, kannte vermutlich den Schuhfabrikanten Santschi und unterschrieb die Karte ebenfalls. Wer den Film "Hindenburg" gesehen hat, der kennt Max Pruss als den heldenhaften Kapitän des LZ 129 bei seiner Unglücksfahrt. Auch die Ansichtsseite der Postkarte ist ungewöhnlich: ein Foto aus dem Friedrichshafener Zeppelin-Museum mit Beständen, die in Krieg und Nachkriegszeit verloren gingen. Viele Grüße balf_de |
| | | Polarfahrtsucher Mitglied in Bronze
| Thema: Re: Zeppelinpost der Besatzung Di Sep 06, 2011 7:38 pm | |
| - balf_de schrieb:
Auch die Ansichtsseite der Postkarte ist ungewöhnlich: ein Foto aus dem Friedrichshafener Zeppelin-Museum mit Beständen, die in Krieg und Nachkriegszeit verloren gingen.
Hallo Alfred, vielen Dank fürs zeigen dieser wunderschönen Karte. Da passt wirklich alles gut zusammen. Ein echter Hingucker. Beim Anschaun der Karte hab ich mich gefragt ob sich ein Besuch im Friedriechshafener Zeppelin Musseum auch heut noch lohnt. Ist schon jemand dort gewesen ? Schönen Gruss Klaus |
| | | kawa Mitglied in Bronze
| Thema: Re: Zeppelinpost der Besatzung Di Sep 06, 2011 9:02 pm | |
| - Polarfahrtsucher schrieb:
Beim Anschaun der Karte hab ich mich gefragt ob sich ein Besuch im Friedriechshafener Zeppelin Musseum auch heut noch lohnt. Ist schon jemand dort gewesen ?
Hallo Klaus ja, ich finde ein Besuch lohnt sich immer. Ich war 1998 zum 1.x 2004 das 2.x 2008 das 3.x zu Besuch. Im 2010 habe ich in Friedrichshafen das Dornier-Museumbesucht das am Flughafen F'Hafen zu finden ist. Dies ist nicht sehr gross, aber mit interessanten Ausstellungsobjekten und wenn man schon in F'Hafen ist, warum nicht auch gleich einen Besuch starten. Gruss kawa _________________ Motivsammeln ist spannend und lehrreichwww.walter-kalt.ch über 25'300 Briefmarkenabbildungen Motiv Luftfahrt 51 Sammelblätter Offene-Klasse 48 Sammelblätter thematisch über 4100 Belege Abbildungen zur Luftfahrt |
| | | Kontrollratjunkie Moderator
| Thema: Re: Zeppelinpost der Besatzung Mi Sep 07, 2011 12:47 am | |
| - balf_de schrieb:
-
Auch sein Kollege Max Pruss, der damals noch als Navigator an Bord war, kannte vermutlich den Schuhfabrikanten Santschi und unterschrieb die Karte ebenfalls. Auch die Ansichtsseite der Postkarte ist ungewöhnlich: ein Foto aus dem Friedrichshafener Zeppelin-Museum mit Beständen, die in Krieg und Nachkriegszeit verloren gingen.
Hallo balf_de, es kommt selten vor, dass ich aus optischen Gründen die Rückseite einer Zeppelinkarte der Vorderseite vorziehen würde. Aber die Abbildung der Ausstellungsstücke ist wirklich sehr schön. Natürlich ist auch die Vorderseite mit den Signaturen sehr ansprechend, keine Frage. Ein wirklich schönes Stück und Klaus hat völlig Recht: Es passt alles zusammen. Gruß KJ
Zuletzt von Kontrollratjunkie am Fr Nov 04, 2011 12:49 am bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet |
| | | balf_de Mitglied in Bronze
| Thema: Re: Zeppelinpost der Besatzung Mi Sep 07, 2011 11:06 pm | |
| Hallo zusammen! Was @kawa auf die Frage nach dem Friedrichshafener Zeppelinmuseum antwortet, kann ich nur vom Hörensagen bestätigen: zu meiner Schande muss ich gestehen, dass ich noch nie dort war. Aber dass es sich lohnt, das habe ich auch schon oft gehört. Zu meinem nächsten Beleg, den ich ich euch zeigen möchte, geben mir @Polarfahrtsucher und @Kontrollratjunkie ein gutes Stichwort ... - Kontrollratjunkie schrieb:
- ... Klaus hat völlig Recht: Es passt alles zusammen.
So soll es auch sein: nach der Siegernummer 57.b) - der Bordpost nach Recife - folgt die 57.ba) - die Bordpost nach Bahia. Da habe ich einen besonders "weichen Übergang" von der zuletzt gezeigten Karte: diesmal hat Max Pruss nicht nur die Karte des Kollegen unterschrieben sondern hat selbst eine Postkarte nach Hause geschrieben, die er auf der Fahrt von Recife nach Rio de Janeiro vor dem Abwurf über Bahia beim Bordpostamt abgab. Bei einem projektierten Ausstellungsprojekt, das allerdings schon ziemlich lange noch ziemlich weit von der Realisierung entfernt ist, könnte ich mir diese beiden Karten gut auf einer Albumseite vorstellen. Viele Grüße balf_de |
| | | Polarfahrtsucher Mitglied in Bronze
| Thema: Re: Zeppelinpost der Besatzung Sa Sep 10, 2011 1:26 pm | |
| Hallo, wirklich sehr schöne Zwillinge. Dein Ausstellungsprojekt würde ich mir gerne mal ansehen. Sag uns bescheid wenn es soweit ist ! Hier noch ein Beleg von dem Funker Leo Freund, den Alfred schon in einem vorherigen Beitrag erwähnt hat. Ein Beleg zur 2. Südamerikafahrt 1933, Sieger 214 Ab mit Bordpost nach Rio. Frankatur dürfte mit 1,40 RM portorichtig sein. Was hier natürlich auffällt ist die "entwertete" erste Anschrift. Auf der Rückseite ist ein Stempel von Inspektor Sobetzki zu finden. Vielleicht kann mir Alfred bei der Erklärung dabei helfen. Schönen Gruss Klaus |
| | | balf_de Mitglied in Bronze
| Thema: Re: Zeppelinpost der Besatzung So Sep 11, 2011 8:21 pm | |
| Hallo Klaus! Die Beschreibung Deiner Karte ist korrekt: als Bordpostaufgabe am 8.6.1933 wird sie bei Sieger unter der Nummer 214.Ab) geführt. Sie wurde während der Hinfahrt von Recife nach Rio de Janeiro aufgeliefert und am nächsten Tag in Rio de Janeiro entladen. Vermutlich sieht der von Dir beschriebene Absenderstempel etwa so aus: Auch die charakteristische Handschrift der Adresse glaube ich zu erkennen: (Wenn Du meinen Thread "Zuleitungspost" ansiehst, dann findest Du mehrere Belege mit diesen Merkmalen) Betrachtet man diese Indizien, so handelt es sich eindeutig um „philatelistische Bordpost“ entsprechend der oben formulierten Definition: Sobetzki – einer der fleißigsten „Créateurs“ von Zeppelinpost, ließ seinen Brief durch den ihm sicher gut bekannten Wiener Händler Necesal zur 2. Südamerikafahrt 1933 aufliefern (wobei ich unterstelle, die Handschrift der Adresse richtig zuzuordnen). Jetzt wird es etwas spekulativ: Necesal hatte gute Kontakte zu einem Mannschaftsmitglied (Du darfst raten, wen ich da im Auge habe), dem er den Brief – sicher zusammen mit mehreren „Geschwistern“ – überließ mit der Maßgabe, sie während der Reise beim Bordpostamt aufzuliefern. Für die seltsame „Umleitung“ des Briefs – Du nennst das „Entwertung der Adresse“ gibt es vielleicht eine plausible Erklärung: Necesal versprach seinem beauftragten „Auflieferer“ einen Beleg als Belohnung für seine Dienste – Sobetzki’s Essener Kollege Krebs ging leer aus (wenn ihm nicht mehrere Belege zugeteilt waren); Leo Freund, dessen schöne Handschrift bestimmt authentisch ist – adressierte sich selbst den Brief zu. Und an vielen Beispielen läßt sich belegen, dass die Besatzungsmitglieder "kurze Wege" zu den Poststellen an den Etappenzielen hatten: häufig wurden Belege abgestempelt, die der Absender bzw. Empfänger anschließend wieder an sich nahm. Portorichtig ist er auch: mit einem Gewicht bis 5 Gramm waren für Briefe nach Brasilien 1,40 RM zu frankieren. Das galt in gleicher Weise für die Bordpost, auch wenn der Beförderungsweg in diesem Fall wesentlich kürzer war. So oder so ähnlich könnte dieser Beleg zur "Post der Besatzung" geworden sein . Viele Grüße balf_de |
| | | Polarfahrtsucher Mitglied in Bronze
| Thema: Re: Zeppelinpost der Besatzung So Sep 11, 2011 9:44 pm | |
| Hallo, danke Alfred für deine Erklärungen. Denke du hast hier wieder mal vollkommen recht. Evtl. hat ja dieser Hr. Krebs die Bezahlung des Beleges vernachlässigt und die Karte wurde deshalb "wiederverwendet". Hier noch der Scan des Sobetzky Stempels. Danke für die Hilfe Schönen Gruss Klaus |
| | | Polarfahrtsucher Mitglied in Bronze
| Thema: Re: Zeppelinpost der Besatzung So Okt 02, 2011 4:30 pm | |
| Hallo, scheinbar hat der Postbote hier mitgelesen, jedenfalls traff gestern ein Päkchen aus den USA bei mir ein. Hier ein Beleg daraus: Sieger 57H Bordpost der Südamerika Rundfahrt, mit den kompletten "Satz" der Sondermarken porto richtig frankiert. Der Beleg machte die gesamte Rundreise mit, so führte die Route von Friedrichshafen über Sevilla, Rio, Pernambuco, Lakehurst zurück nach Friedrichshafen. Schön nachzuschauen auf den PanAmerika Sonderbestätigungsstempel (Typ I). Insgesamt wurden über diesem Wege 620 Karten und 230 Briefe befördert. Warum ich den Beleg hier eingestellt habe liegt an dem Namen Philipp Lenz auf dem Beleg. Er war Chef Elektriker auf dem Luftschiff und macht so gut wie alle wichtigen Fahrten mit (Weltrundfahrt,Südamerikafahrt,Polarfahrt) sowie auch die Katastrophenfahrt der Hindenburg. Diese überlebte er nur mit viel Glück und schweren Brandverletzungen. Hier eine kurze Biogarphie: http://facesofthehindenburg.blogspot.com/search/label/Philipp%20LenzAuf der Rückseite sind die Worte: An Bord Graf Zeppelin! Mit freundlichen Grüßen sowie seine Unterschrift zu finden. Auf der Vorderseite unter den Stempeln kann man einen "Leitvermerk" erkennen: Von Europa nach Europa ! Was haltet ihr von dem Beleg? Schönen Gruss Klaus
Zuletzt von Polarfahrtsucher am Mi Jan 02, 2019 11:24 am bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet |
| | | balf_de Mitglied in Bronze
| Thema: Re: Zeppelinpost der Besatzung Mo Okt 03, 2011 7:58 pm | |
| Hallo Klaus! - Polarfahrtsucher schrieb:
- scheinbar hat der Postbote hier mitgelesen, jedenfalls traff gestern ein Päkchen aus den USA bei mir ein.
Da hast Du ja ein tolles Päckchen aus USA bekomme, auf das sich das Warten gelohnt hat - mein Glückwunsch! Die Rundfahrtkarte beschreibst Du richtig: Sieger 57.H) bzw. Michel 68)b. Auch ich bin der Ansicht, dass es sich – trotz Zuordnung zu einem Besatzungsmitglied – nicht um eine beim Bordpostamt aufgelieferte Karte handelt. Das bedeutet allerdings auch, dass Deine Aussage zu den Beförderungszahlen nicht zutrifft: die von Dir genannten Zahlen (620 Karten und 230 Briefe) kenne ich auch aus mehreren Quellen. Sie beziehen sich aber auf die beim Bordpostamt aufgelieferten nach Friedrichshafenbeförderten Belege, nicht auf die in Friedrichshafen mit dem Bordpoststempel vom 19.5. gestempelten Rundfahrtbelege. Leider, leider, sind die insgesamt 4.430 Bordpostkarten und –Briefe die einzig noch bekannten Stückzahlen für deutsche Belege – von fast allen anderen beteiligten Staaten wissen wir mehr … Zu Deiner Karte: die Handschrift des Elektrikers Philipp Lenz habe ich bisher noch nicht gesehen. Auffällig sind die beiden unterschiedlichen Handschriften, wobei mich die abweichende Schreibweise des Namens „Lenz“ (insbesondere das „z“) bei der Absender-Adresse und der rückseitigen Unterschrift unter dem Gruß doch etwas irritiert. Für mich sieht es so aus, als habe man versucht, eine „normale“ 57-H-Karte (wie aus dem Text „mit Graf Zeppelin zu befördern“ klar hervorgeht) in eine „echte“ Bordpostkarte („an Bord Graf Zeppelin…“) aufzuwerten. Dass dem guten Dr. Walbrach seine Karte am 8.6. aus Gießen nach Darmstadt nachgeschickt wurde, ist hier vermutlich ohne Belang; soweit ich es sehe, haben wir es mit einer dritten Handschrift (eines Postbeamten) zu tun. Einen „echten“ Bordpostbeleg (Sieger 57.g)) kann ich zeigen, der hier zum Thema passt: der Assistent von Albert Sammt, der Zellenpfleger Ludwig Knorr schrieb während des Aufenthalts in Lakehurst eine Karte an seine Tochter, die er zunächst mit einer amerikanischen 5-Cent-Marke für die normale Beförderung nach Deutschland frankierte. Dann überlegte er es sich aber anders und nahm sie wieder an sich. Er frankierte sie mit 2 RM für die Luftschiff-Beförderung USA-Europa, gab sie dann aber erst kurz vor der Landung in Friedrichshafen beim Bordpostamt ab (da hätte er 1 RM und 5 Cent sparen können!) Viele Grüße balf_de |
| | | balf_de Mitglied in Bronze
| Thema: Re: Zeppelinpost der Besatzung Mi Okt 05, 2011 5:33 pm | |
| Hallo zusammen! Mit der zuletzt gezeigten Karte warern wir eigentlich schon am Ende "meiner" Fahrt angekommen - "Graf Zeppelin" erreichte am 6. Juni 1930 nach turbulenter letzter Etappe seinen Heimathafen. Aber auch auf dem Weg von Rio de Janeiro zurück nach Recife fanden die Besatzungsmitglieder Zeit, Karten nachhause zu schicken. So auch der Maschinist Albert Thasler, der an seinen Sohn schrieb. Er gab seine Karte am 25.5. beim Bordpostamt ab; bei der Ankunft nach der zweiten Landung in Recife am 26.5. wurde sie entladen. Sieger führt Bordpostbelege dieser Etappe unter der Katalognummer 57.d). Interessant für "Spezialisten": während die MiNr. 438 in meinem letzten Beitrag (Knorr-Karte) den Plattenfehler "Mond über dem Luftschiff" zeigt, geht bei dieser 2-RM-Marke der Mond unterhalb des Luftschiffs unter ..... Viele Grüße balf_de PS: Preisfrage - vielleicht zu beantworten, wenn man meine Beiträge hier verfolgt hat: warum sind Bordpostbelege dieser Etappe relativ selten, was durch eine höhere Bewertung in den Katalogen korrekt wiedergegeben ist - Ich habe da eine Theorie ... |
| | | balf_de Mitglied in Bronze
| Thema: Re: Zeppelinpost der Besatzung Sa Okt 08, 2011 9:55 pm | |
| Hallo zusammen ! Bei der diesjährigen Briefmarken-Börse in München entdeckte ich – leider nicht in der 5-Euro-Kiste - eine Zeppelin-Postkarte aus der Frühzeit der Luftschifffahrt, dem Jahr 1913. Damit gehört sie zur Pionierpost, einem hochkomplexen Spezialgebiet der Zeppelinpost, von dem ich mich schon seit ein paar Jahren eigentlich verabschiedet habe. Trotzdem konnte ich nicht widerstehen: aufgrund der Adresse ist es fast ein "missing link" zu meinem anderen für mich wichtigen Sammelgebiet - meiner Heidelberger Heimatsammlung (Die ist zwar derzeit noch auf die Zeit vor 1872 begrenzt, aber wer weiß ...) Absender der Karte ist der Kapitän von LZ-17 „Sachsen“, Georg Hacker – einer der frühesten Mitarbeiter des Grafen Zeppelin. Aus seiner interessanten Vita erfährt man einiges hier : -> http://de.wikipedia.org/wiki/Georg_HackerDa findet sich bei den Weblinks auch ein Link zu einem Ausschnitt des von Hacker 1936 verfassten Buchs „Die Männer von Manzell“, einer Pflichtlektüre für alle Sammler früher Zeppelinpost. Interessant ist der Text der Postkarte, die Hacker an seinen in Heidelberg lebenden Bruder schreibt: Er erklärt hier seinem Bruder Franz, warum er keine Lust hat, ihn zu besuchen: 63.000 Kilometer Reisen sind genug ... Für mich eine erstaunliche Zahl. Mit der "Sachsen" alleine hat er diese Strecke bestimmt nicht zurückgelegt – die wurde erst am 3. Mai 1913 in Dienst gestellt. Zum Glück gibt es für die Vorkriegszeit der Zeppelinpost noch zahlreiche Dokumentationen und entsprechend kenntnisreiche Spezialisten, die mir bei der Frage weiterhelfen konnten, ob Georg Hacker hier vielleicht etwas übertrieben hat. Ein Sammlerfreund konnte mir eine Karte zeigen, die Hacker am 5. Juni 1913 (zwei Tage vor meiner Karte) an seine Frau Dotty schrieb, wo er ebenfalls die Strecke von 63.000 Kilometern und auch seine 500. Fahrt erwähnte . Teilt man die Kilometer durch die Anzahl mitgemachter Fahrten, kommt man auf eine durchschnittliche Fahrtlänge von 126 Kilometern – eine durchaus realistische Zahl. Ebenfalls beantwortet wurde in diesem Zusammenhang meine Frage, auf welchen Luftschiffen – vor der „Sachsen“ Georg Hacker gefahren ist: LZ-3, LZ-4, LZ-5, LZ-6, LZ-10, LZ-11, LZ-14. Viele Grüße balf_de |
| | | Polarfahrtsucher Mitglied in Bronze
| Thema: Re: Zeppelinpost der Besatzung So Okt 09, 2011 9:37 am | |
| - balf_de schrieb:
- Hallo zusammen!
PS: Preisfrage - vielleicht zu beantworten, wenn man meine Beiträge hier verfolgt hat: warum sind Bordpostbelege dieser Etappe relativ selten, was durch eine höhere Bewertung in den Katalogen korrekt wiedergegeben ist - Ich habe da eine Theorie ...
Hallo Alfred, tolle Karten die du hier zeigst. Sogar noch mit Plattenfehlern. Meinen Glückwunsch! @Südamerikafahrt Meine Theorie: Auf den Weg nach Recife durchflog das Luftschiff eine Gewitterfront. Da Schönherr ja nicht nur Bordpostler, sondern in erster Linie auch für die Steuerung zuständig war, hatte er vermutlich nicht viel Zeit sich seiner Post zu widmen. Auch könnte man sich denken, dass die Passagiere die mit den Turbulenzen zu kämpfen hatten, nicht gerade danach war Briefe zu schreiben. @Lenz Nochmal zurück zu meiner Lenz Karte: Beim Kauf konnte ich die Rückseite nicht sehen, umso mehr war ich beim Erhalt von der Unterschrift überrascht. Ich denke die Karte wurde in der Tat nicht von ihm selbst abgeschickt. Vielmehr denke ich er wurde später zu einer Widmung überredet. Vorraus gesetzt natürlich die Unterschrift ist echt. Hoffe ich kann seine Handschrift mal auf einen anderen Beleg finden. @Hacker-Karte Hab ich noch gar nicht gewusst, dass du dich auch für Zeppelinpost ausserhalb von LZ 127/129/130 interessierst. Ich habe jedenfalls die Anfangsjahre bisher gemieden, da diese wohl doch noch etwas komplizierter zu sein scheinen. Jedenfalls eine tolle Karte. Wieder ein Stück wo alles zusammen past. Motiv, Fahrt und Bestatzung (und für dich natürlich auch Heidelberg ) Schönen Gruss Klaus |
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