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| Südamerikafahrt 1930 (Rundfahrt-) Post nach Friedrichshafen" | |
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Autor | Nachricht |
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balf_de Mitglied in Bronze
| Thema: Re: Südamerikafahrt 1930 (Rundfahrt-) Post nach Friedrichshafen" Mi 2 Nov - 18:34 | |
| Hallo zusammen, jetzt muss ich doch noch einmal "nachkarten" mit meiner neuen Karte von Mr. Bond: auch das Ankunftsdatum aus Montreal kam mir irgendwie bekannt vor: Das war es: mein mit Abstand am billigsten von Lakehurst nach Friedrichshafen beförderter Zeppelinbeleg (5 US-Cent!) trägt das gleiche Ankunftsdatum von seiner Rückbeförderung nach Kanada. (Es ist übrigens nicht der 4. Juni sondern JUN 14 …) Und wer hätte das vermutet - auch hier steckt der ominöse Mr. Bond hinter dem ungewöhnlichen Beleg! Kann mir irgend jemand mit guten Suchmethoden und -Ressourcen helfen, etwas mehr über die Herren "Osborn B." oder "Clifford C. Bond" herauszufinden? Viele Grüße Alfred (balf_de) |
| | | Polarfahrtsucher Mitglied in Bronze
| Thema: Re: Südamerikafahrt 1930 (Rundfahrt-) Post nach Friedrichshafen" Do 3 Nov - 0:02 | |
| Hallo Alfred, Hallo Zeppelinfreunde, - balf_de schrieb:
Ja, über WEKO – den „Welt Korrespondenz Verein“ – habe wir hier schon diskutiert. Und zwar schon vor einiger Zeit (?) ...
Hier habe ich auch richtig suchen müssen, da die Suchmaschine hier im Forum ihren Namen nicht verdient. Besser gings über Google : Zu finden ist dein Beleg im Lakehurst Thread und zwar August 2012 (Erstaunlich wie die Zeit vergeht ). Ich schrieb hier folgendes: - Polarfahrtsucher schrieb:
Hier habe ich auch ein wenig nachgeforscht: WEKO steht wohl für einen internationalen Sammlerverein: WEltKOrrespondenz. Bei den fünfstelligen Nummern dürfte es sich wohl um die Mitgliedsnummer handeln.
Bei Ebay habe ich bei folgenden Los einen Vorläufer (1914) des WEKO Stempels gefunden. Denke es ist OK wenn ich den LINK hier zeige:
http://www.ebay.de/itm/alte-AK-Stempel-Sammler-Eisenach-Carl-Mayer-Weltkorrespondenz-/400310945681?pt=Ansichtskarte_Zubeh%C3%B6r&hash=item5d34644791
@Nachtrag: Hier noch mal eine Vignette des Sammlervereins:
- balf_de schrieb:
Wie auch immer – jetzt hat die Karte ein „Geschwisterchen“ bekommen. Und zwar diesmal mit den richtigen bzw. "normalen" Stempeln. Wobei auch ziemlich sicher gesagt werden kann, dass man anhand der beiden von-Meister-Nummern höchst wahrscheinlich davon ausgehen kann, dass Mr. Bond noch mindestens fünf weitere Geschwister aufgeliefert hat ...
Ja in der Tat, der Herr Bond war ein fleissiger Händler/Sammler. Ich habe ebenfalls einen Beleg von dieser Person, allerdings hier nach Rio de Janero, verzeiht mir also hier meinen kleinen Querschläger. Anhand der von Meister Nummer dürfte Bond also über 40 Stück Belege mit deutscher Frankatur in Auftrag gegeben haben. Insgesamt waren es allerding sehr viel mehr. Schließlich hat Bond Belege auch mit brasilianischer Post angefertigt. Dieses sicherlich seperate Paket (über tausend Stück waren es sicherlich nicht ) dürfte sich so im von Meister Nummern Bereich von 248xx befinden. Ob auch amerikanische Post oder Zuleitungsbelege von Bond existieren ist mir nicht bekannt. - balf_de schrieb:
Das war es: mein mit Abstand am billigsten von Lakehurst nach Friedrichshafen beförderter Zeppelinbeleg (5 US-Cent!) trägt das gleiche Ankunftsdatum von seiner Rückbeförderung nach Kanada. (Es ist übrigens nicht der 4. Juni sondern JUN 14 …) Und wer hätte das vermutet - auch hier steckt der ominöse Mr. Bond hinter dem ungewöhnlichen Beleg! Kann mir irgend jemand mit guten Suchmethoden und -Ressourcen helfen, etwas mehr über die Herren "Osborn B." oder "Clifford C. Bond" herauszufinden?
Meinen Glückwunsch zu diesem tollen Stück! Ein echter Hingucker den du uns hier zeigst! Bei der Frage zu den Herren Bond muss ich leider passen. Einen Herren hätte ich da schon im Gedanken der über entsprechende Resourcen verfügen könnte (und den du sicherlich auch im Visier hast ). Bei dem WEKO Verein habe ich mich allerdings schon gefragt ob es nicht gewisse Verbindungen zur "Concordia" Vereinigung gibt. Gewisse Ähnlichkeiten denke ich, sind hier doch zu erkennen. Vielleicht war "Concordia" der Nachfolger von "Weko" ? Viele Grüße Klaus |
| | | balf_de Mitglied in Bronze
| Thema: Re: Südamerikafahrt 1930 (Rundfahrt-) Post nach Friedrichshafen" Do 3 Nov - 18:01 | |
| Hallo Klaus, - Polarfahrtsucher schrieb:
Hier habe ich auch richtig suchen müssen, da die Suchmaschine hier im Forum ihren Namen nicht verdient. Besser gings über Google : Zu finden ist dein Beleg im Lakehurst Thread und zwar August 2012 (Erstaunlich wie die Zeit vergeht ). Ja, so ist das eben, wenn man nicht in allen Zeppelin-Threads sucht … Vielleicht sollten wir irgendwann einmal unsere Threads kürzer halten und/oder die Zeile "Titel des Beitrags" ausfüllen, die von der Suchfunktion des Forums vielleicht gescannt wird - Polarfahrtsucher schrieb:
- Ich habe ebenfalls einen Beleg von dieser Person, allerdings hier nach Rio de Janero, verzeiht mir also hier meinen kleinen Querschläger. Anhand der von Meister Nummer dürfte Bond also über 40 Stück Belege mit deutscher Frankatur in Auftrag gegeben haben.
Insgesamt waren es allerding sehr viel mehr. Schließlich hat Bond Belege auch mit brasilianischer Post angefertigt. Dieses sicherlich separate Paket … dürfte sich so im von Meister Nummern Bereich von 248xx befinden. O.K., auf so eine schöne Steilvorlage muss ich natürlich antworten - Deine Aussage zur brasilianischen Post von Mr. Bond muss ich bestätigen (auch wenn ich diese Belege vielleicht schon in einem falschen Thread gezeigt habe … (Vielleicht suchen wir sie aber auch in vier Jahren gemeinsam im Rio de Janeiro-Thread ) Viele Grüße Alfred (balf_de) |
| | | Polarfahrtsucher Mitglied in Bronze
| Thema: Re: Südamerikafahrt 1930 (Rundfahrt-) Post nach Friedrichshafen" So 19 Feb - 10:23 | |
| Hallo Alfred, Hallo Zeppelinfreunde, im Lakehurst Thread hat Alfred hier folgende Besonderheit beschrieben: - balf_de schrieb:
...die dritte Besonderheit ist der Entwertungsstempel: Der Vergleichsbrief zeigt den Normalfall, wo der anlassbezogene Sonderbestätigungsstempel "Correio Aereo 'Graf Zeppelin' - Brasil - U.S.A. - Europa" auch als Entwerter verwendet wurde. Nachdem man bei der postalischen Bearbeitung der für die Etappe Recife - Rio de Janeiro aufgelieferten Post (hier ein Beispiel:
… am 22. und 23. Mai viel zu lange brauchte - mit dem "normalen" Condor-Stempel wurde die Frankatur entwertet, der Bestätigungsstempel zusätzlich daneben gesetzt -, wollte man die Bearbeitung nach der Rückkehr 'Graf Zeppelins' aus Rio beschleunigen: nur noch der Sonderstempel kam zum Einsatz. Bisher gibt es in meiner Sammlung nur zwei Ausnahmen von dieser Regelung, wo der kleinere "normale" Recife-Stempel benutzt wurde...
Also eine Entwertung der Frankatur mit dem "kleinen" Condor Stempel aus Recife vom 28.5.30 ist eine Rarität, die man nicht allzu häufig findet. Dabei ist aber immer der "große" Sonderstempel der Condor Agentur ebenso abgeschlagen. Vielleicht müssen wir eine neue Variante hinzufügen: Hier hat man sich den Sonderstempel der brasilianischen Post komplett gespart. Weder auf Vorder- noch auf Rückseite der beiden Briefe ist er zu finden. Möglicherweise wurde das Paket des Herren "Hammer" gesondert behandelt, anders kann ich mir die Begebenheit nicht erklären. Hat man das Paket zu spät abgeben und wurde so die Post im Schnelldurchlauf behandelt, oder war hier schlicht ein unerfahrener Postbeamte am Werk? Was hältst du davon Alfred? Viele Grüße Klaus |
| | | balf_de Mitglied in Bronze
| Thema: Re: Südamerikafahrt 1930 (Rundfahrt-) Post nach Friedrichshafen" So 19 Feb - 20:43 | |
| Hallo Klaus, - Polarfahrtsucher schrieb:
Vielleicht müssen wir eine neue Variante hinzufügen:
Hier hat man sich den Sonderstempel der brasilianischen Post komplett gespart. Weder auf Vorder- noch auf Rückseite der beiden Briefe ist er zu finden. Möglicherweise wurde das Paket des Herren "Hammer" gesondert behandelt, anders kann ich mir die Begebenheit nicht erklären. Hat man das Paket zu spät abgeben und wurde so die Post im Schnelldurchlauf behandelt, oder war hier schlicht ein unerfahrener Postbeamte am Werk?
Was hältst du davon Alfred?
Zunächst einmal: ganz sicher habe ich schon derartige "Hammer-Post" gesehen; gut möglich, dass auch da mit dem kleinen Condor-Stempel entwertet wurde, aber die von Dir beobachtete Besonderheit ist mir einfach nicht aufgefallen …. Sicher ist es so, dass man bei solchen Vordruck-Briefen, die damals bei den Sammlern viel beliebter waren als sie es heute sind, nicht so genau hinschaut. Was aber offensichtlich ein Fehler ist - danke fürs Zeigen! "Möglicherweise" ist das Stichwort: genau wie Du, lieber Klaus, neige ich dazu, aus solchen Besonderheiten wie diesem "falschen" Stempel Regeln abzuleiten, aber wenn ich z.B. meinem guten Freund und Brasilien-Mentor Karl-Heinz Wittig glaube, dann sind solche Schlussfolgerungen in Bezug auf die postalischen Verhältnisse in Brasilien problematich - vieles war wohl eher Zufall … (Und - Du erinnerst Dich vielleicht - auch Dr. Knoth hat uns hier schon abgemahnt: Fakten, Fakten, Fakten …) Habe ich eigentlich meine andere Karte mit Normalstempel schon gezeigt? Diese Karte stammt von einem in Recife ansässigen Absender - was sie von den allermeisten dort aufgelieferten Poststücken unterscheidet. Ich gehe davon aus, dass die Karte bei der für Recife zuständigen Condor-Agentur, der Firma Stoltz & Cia. in der Rua Marquez Olinda Nr. 55 aufgeliefert wurde, wo der große Sonderstempel nicht vorhanden war, während für den Großteil der Recife-Post direkt auf dem Flugfeld im Stadtteil Jiquiá ein Hilfspostamt eingerichtet worden war, wo der große Sonderstempel im Einsatz war. Und wahrscheinlich war dem Händler F.W. Hammer die Adresse des Condor-Agenten Stoltz & Cia. bekannt und er sandte sein Paket direkt dorthin, während z.B. von Meister seine schweren Pakete zur Agentur in Rio de Janeiro (Theodor Wille & Cia, Avenida Rio Bianca Nr. 79) schickte. Aber wie gesagt: "Möglicherweise" … Viele Grüße Alfred (balf_de) |
| | | Polarfahrtsucher Mitglied in Bronze
| Thema: Re: Südamerikafahrt 1930 (Rundfahrt-) Post nach Friedrichshafen" Di 21 Feb - 18:21 | |
| Hallo Alfred, - balf_de schrieb:
Zunächst einmal: ganz sicher habe ich schon derartige "Hammer-Post" gesehen; gut möglich, dass auch da mit dem kleinen Condor-Stempel entwertet wurde, aber die von Dir beobachtete Besonderheit ist mir einfach nicht aufgefallen …. Sicher ist es so, dass man bei solchen Vordruck-Briefen, die damals bei den Sammlern viel beliebter waren als sie es heute sind, nicht so genau hinschaut. Was aber offensichtlich ein Fehler ist - danke fürs Zeigen!
"Möglicherweise" ist das Stichwort: genau wie Du, lieber Klaus, neige ich dazu, aus solchen Besonderheiten wie diesem "falschen" Stempel Regeln abzuleiten, aber wenn ich z.B. meinem guten Freund und Brasilien-Mentor Karl-Heinz Wittig glaube, dann sind solche Schlussfolgerungen in Bezug auf die postalischen Verhältnisse in Brasilien problematich - vieles war wohl eher Zufall … (Und - Du erinnerst Dich vielleicht - auch Dr. Knoth hat uns hier schon abgemahnt: Fakten, Fakten, Fakten …)
ja da hast du schon recht. Die Wörter möglicherweise, vermutlich oder scheinbar sind immer mit Vorsicht zu genießen. Aber was will man machen wenn in so manchen Fällen die "Fakten" fehlen bzw. ich keine Möglichkeiten habe den Sachverhalt klar nachzuvollziehen. Gerade bei der Südamerikafahrt 1930 sind so manche Begebenheit eben nicht in Stein gemeisselt und lassen so verschieden Denkansätze zu. Auch ein Grund, weshalb diese Fahrt für mich besonders interessant ist. Der Hinweis auf Dr. Knoth war ein Volltreffer. Denn wenn man sich seine Seite über die gängigen Händler der Südamerikafahrt ansieht ... http://www.aknoth.commercial.de/Phil/dealersgen.html... findet man auch wieder die Post von F.W. Hammer wieder. Hier in nahezu identischer Ausführung wie meine gezeigten Belege. Ich lehne mich zwar etwas aus dem Fenster, aber ich bin mir hier doch relativ sicher, dass auch hier kein großer Sonderbestätigungsstempel aus Recife auf der Rückseite abgeschlagen ist. Irgend etwas an dem Päckchen von Herren Hammer muss da augenscheinlich anders gelaufen sein... Jedenfalls sollte man hier ein Auge bei der Post dieses Herren offen halten ... Schönen Gruß Klaus |
| | | balf_de Mitglied in Bronze
| Thema: Re: Südamerikafahrt 1930 (Rundfahrt-) Post nach Friedrichshafen" Di 7 März - 19:55 | |
| Hallo Klaus, hallo zusammen, am letzten Wochenende in München bei der Briefmarkenbörse im M.O.C (wo warst Du da eigentlich, Klaus - wie haben Dich vermisst ) habe ich eine Postkarte gefunden, die hierher passt: Eigentlich nichts Besonderes - Sieger 59.a) aus Rio de Janeiro, der Sonderstempel aus Recife vom 28. Mai als Durchgangsstempel und der kleine Friedrichshafener Handstempel als Ankunftstempel, adressiert nach Deutschland - eine Variante, die sich schon mehrfach in meiner Sammlung findet. Aber das Condor-Symbol der offensichtlich brasilianischen Karte machte mich neugierig: Das hatte ich noch nicht gesehen - eine tolle Karte! So etwa mit "Wann geht es los?" kann man wohl die Überschrift übersetzen und man erhält einen schönen Einblick, wie sich Passagiere, Fracht und Post den sehr begrenzten Platz in den kleinen Flugbooten teilen mussten. Bemerkenswert ist auch der Ort, an dem ich diese Karte gefunden habe: es war nicht bei einem Händler sondern an unserem Stand der Zeppelinpost-Arbeitsgemeinschaft, wo ich sie unserem ArGe-Vorsitzenden "abschwätzen" konnte. Viele Grüße Alfred (balf_de) |
| | | balf_de Mitglied in Bronze
| Thema: Re: Südamerikafahrt 1930 (Rundfahrt-) Post nach Friedrichshafen" Di 7 März - 21:31 | |
| Hallo zusammen, einen weiteren Beleg zu "meiner" Südamerikafahrt habe ich seit München in der Sammlung, den ich euch gerne vorstellen möchte: Ein Rundfahrtbrief aus Österreich - Sieger 57.P). Bisher hatte ich nur Postkarten von dieser Etappe; insofern habe ich eine kleine Lücke geschlossen. Aber auch bei mehrfachem Nachrechnen der Frankatur komme ich auf stolze 24 Schilling … Dabei hätten doch 19,60 Schilling gereicht: 19,20 für die Luftschiff-Beförderung, 40 Groschen Postporto für den Auslandsbrief (in die Schweiz). Was hat sich der Absender dabei gedacht (außer, dass er die Frankatur wohl völlig zurecht attraktiv fand …) Ich habe da einen Verdacht, aber vielleicht könnt ihr mir hier helfen: ich vermute, der Absender hatte die Portogebühren der Weltrundfahrt 1929 in Erinnerung und nahm an, dass er für diese Rundfahrt die gleichen Gebühren zu frankieren hätte. Das könnte in der Relation zu den deutschen Gebühren - 14 RM für einen Rundfahrtbrief der Weltrundfahrt, 12 RM für einen der SAF 1930 - in etwa passen, aber leider kann ich nirgendwo in meinen Unterlagen die österreichischen Portosätze für die Weltrundfahrt finden. Aber ganz sicher hat einer unserer Sammlerfreunde hier das Kohl-Handbuch der österreichischen Flugpost in seiner Bibliothek. Bitte, schaut doch einmal nach, ob Roland Kohl etwas zur Zeppelin-Weltrundfahrt geschrieben hat. Im Voraus herzlichen Dank und viele Grüße Alfred (balf_de) |
| | | Polarfahrtsucher Mitglied in Bronze
| Thema: Re: Südamerikafahrt 1930 (Rundfahrt-) Post nach Friedrichshafen" Mi 8 März - 19:39 | |
| Hallo Alfred, Hallo Zeppelinfreunde, - balf_de schrieb:
am letzten Wochenende in München bei der Briefmarkenbörse im M.O.C (wo warst Du da eigentlich, Klaus - wie haben Dich vermisst )
ja in der Tat. Den Termin hatte ich fest auf meinem Schirm. Aber: "Der Geist war willig, doch ..." mein Körper fand es bei knapp 40 Grad unter der Decke gemütlicher. Und so musste ich mich wohl oder übel geschlagen geben. Wirklich schade, den für mich wäre es einer der wichtigsten Events des Jahres gewesen... (zumindest aus philatelistischer Sicht). Nun bin ich wenigstens mit ein paar Grad weniger wieder so einigermaßen fit. - balf_de schrieb:
Ich habe da einen Verdacht, aber vielleicht könnt ihr mir hier helfen: ich vermute, der Absender hatte die Portogebühren der Weltrundfahrt 1929 in Erinnerung und nahm an, dass er für diese Rundfahrt die gleichen Gebühren zu frankieren hätte. Das könnte in der Relation zu den deutschen Gebühren - 14 RM für einen Rundfahrtbrief der Weltrundfahrt, 12 RM für einen der SAF 1930 - in etwa passen, aber leider kann ich nirgendwo in meinen Unterlagen die österreichischen Portosätze für die Weltrundfahrt finden. Aber ganz sicher hat einer unserer Sammlerfreunde hier das Kohl-Handbuch der österreichischen Flugpost in seiner Bibliothek. Bitte, schaut doch einmal nach, ob Roland Kohl etwas zur Zeppelin-Weltrundfahrt geschrieben hat.
Glückwunsch zum tollen Beleg. Dein Stück kam mir irgendwie bekannt vor. Aber sieh selbst: Gleiche Frankatur, aber zu einer völlig anderen Zeppelinfahrt. Du hast recht, die Weltrundfahrt 1929 hatte für Rundflugpost ein höheres Porto. Ein Kohl-Handbuch habe ich leider nicht, dafür aber eine Studie zur Weltrundfahrt von Hans Sander. Hier findet man ebenfalls eine Portotabelle. Und siehe da: Portokosten Rundflug Karte 12 Schilling bzw. Brief 24 Schilling. Ich denke du liegst mit deiner Vermutung völlig richtig! Zu deiner Condor Karte mit dem tollen Motiv, ist mir noch meine Neuerwerbung eingefallen: Neben der Abgabe in Sao Francisco hat mir hier auch der "Two Star" Stempel aus Friedrichshafen gefallen, auch wenn mir eine Karte außerhalb des Zeppelin Händler Netzes besser gefallen hätte. Aber da muss ich wohl noch etwas suchen ... Schönen Gruß Klaus |
| | | balf_de Mitglied in Bronze
| Thema: Re: Südamerikafahrt 1930 (Rundfahrt-) Post nach Friedrichshafen" Sa 11 März - 18:36 | |
| Hallo Klaus, - Polarfahrtsucher schrieb:
- … Und siehe da: Portokosten Rundflug Karte 12 Schilling bzw. Brief 24 Schilling.
Ich denke du liegst mit deiner Vermutung völlig richtig! Vielen Dank für Deine Hilfe! Jetzt kann ich den Brief viel besser beschreiben - und ihn bei den "Besonderheiten" einordnen, mit denen ich den Aufbau einer Ausstellungssammlung plane. Offensichtlich galt die österreichische Vorschrift, das normale Brief- bzw. Postkartenporto zusätzlich zur Luftschiffgebühr zu erheben, noch nicht bei der Weltrundfahrt 1929. - Polarfahrtsucher schrieb:
Neben der Abgabe in Sao Francisco hat mir hier auch der "Two Star" Stempel aus Friedrichshafen gefallen, auch wenn mir eine Karte außerhalb des Zeppelin Händler Netzes besser gefallen hätte. Aber da muss ich wohl noch etwas suchen ... Ja, ich denke, dass die brasilianische Post aus den nicht direkt an der Fahrt beteiligten Condor-Agenturen etwas stiefmütterlich behandelt wird - zumindest was ihre relative Seltenheit anbetrifft. Wobei wir dem Wiener Händler Frischer wohl dankbar sein müssen, dass er als einer der wenigen Händler Post von solchen Absendeorten aufliefern ließ. In meiner Sammlung habe ich nur eine Frischer-Faltkarte aus Sao Francisco, die nach Lakehurst befördert werde, aber mit dieser Karte … … kann ich Deine Beobachtung bestätigen: wenn er auch nur mit der Lupe genau zu identifizieren ist - auch hier wurde der "Two-Star"-Stempel abgeschlagen. Das trifft im Übrigen auch auf einen Brief in meiner Sammlung zu. Damit haben wir neben Curityba jetzt schon den zweiten Absendeort gefunden, wo dies zutrifft. Ich denke, es waren wohl ein paar kleinere Brief-Pakete, die bei der Ankunft in Friedrichshafen eine Sonderbehandlung erfuhren. Gut möglich, dass es auch nur einen Teil derjenigen Post betrifft, die am 23.5. vom Condor-Zuleitungsflug nach Recife transportiert wurde. Klar - auch das ist natürlich spekulativ. Und leider, leider, wird sich unser Sammlerfreund @Tudo hier nicht mehr einmischen und uns auf seine charmante Art zurechtweisen: ich habe in München erfahren, dass Dr. Artur Knoth verstorben ist. Viele Grüße Alfred (balf_de) |
| | | Polarfahrtsucher Mitglied in Bronze
| Thema: Re: Südamerikafahrt 1930 (Rundfahrt-) Post nach Friedrichshafen" So 7 Mai - 18:45 | |
| Hallo Alfred, Hallo Zeppelinfreunde, vor kurzem konnte ich diese interessante Karte der brasilianischen Post meiner Sammlung zuführen: Eine Karte mit durchaus Bedarfscharakter inklusive spannendem Text. Der Schreiber war scheinbar durch die brasilianische Presse bestens informiert. So schrieb der Verfasser in Bahia am 22.5.30: "Heute Mittag soll der Zeppelin auf seiner 1. Reise nach Südamerika bis Rio hier durchkommen und über der Stadt eine Schleife machen, Post abwerfen und seinem Endziel weiter entgegenfahren..."Eine wirklich genaue Beschreibung der tatsächlichen Begebenheit. Zudem nutzte der Schreiber die Gelegenheit, die Karte bei der 2. Landung in Recife, dem Zeppelin aufzuliefern. Vermutlich gelangte der Beleg so zu der besonderen Stempelkonstellation die Alfred schon hier beschrieben hat: - balf_de schrieb:
- …
Diese Karte stammt von einem in Recife ansässigen Absender - was sie von den allermeisten dort aufgelieferten Poststücken unterscheidet. Ich gehe davon aus, dass die Karte bei der für Recife zuständigen Condor-Agentur, der Firma Stoltz & Cia. in der Rua Marquez Olinda Nr. 55 aufgeliefert wurde, wo der große Sonderstempel nicht vorhanden war, während für den Großteil der Recife-Post direkt auf dem Flugfeld im Stadtteil Jiquiá ein Hilfspostamt eingerichtet worden war, wo der große Sonderstempel im Einsatz war.
Bei meiner Karte wurde ebenfalls der kleine Condorstempel vom 28.5.30 als Entwerter verwendet und der große Sonderstempel als Durchgangsstempel abgeschlagen. Ich glaube diese Karte kann dabei helfen, Alfreds Theorie weiter zu bestätigen. Während alle kleinen Condorstempel kopfstehend abgeschlagen wurden, erscheint der große brasilianische Sonderstempel richtig auf der Karte. Also durchaus ein Hinweis auf den späteren Abschlag des Stempels. Eine Besonderheit findet sich noch auf der Karte. Ich habe dies erst beim Einscannen des Beleges beobachtet. Wieder eine Bestätigung: Zeigen und Besprechen der Stücke hier im Forum ist wichtig! Findet ihr die Lösung zu meinem kleinen Rätsel? Viele Grüße Klaus |
| | | Polarfahrtsucher Mitglied in Bronze
| Thema: Re: Südamerikafahrt 1930 (Rundfahrt-) Post nach Friedrichshafen" Do 18 Mai - 11:49 | |
| Hallo Alfred, Hallo Zeppelinfreunde, oh je, da habe ich wohl mit meiner kleinen "Pannenserie" die Mitleser versprengt. Auch mein lieber Freund Alfred wird wohl aufgrund meiner meist wilden Theorien das Interesse ein wenig verloren haben. Vielleicht ist es ja nur ein kleines "Sommerloch", jedenfalls möchte ich Euch die Antwort zu meiner Frage nicht schuldig bleiben: - Polarfahrtsucher schrieb:
Eine Besonderheit findet sich noch auf der Karte. Ich habe dies erst beim Einscannen des Beleges beobachtet. Wieder eine Bestätigung: Zeigen und Besprechen der Stücke hier im Forum ist wichtig!
Findet ihr die Lösung zu meinem kleinen Rätsel?
Wenn man auf eine Besonderheit hingewiesen wird, ist es eigentlich ganz einfach, allerdings habe ich diese Auffälligkeit auch erst viel später entdeckt. Wir haben uns in letzter Zeit schon öfter über diverse Unterschiede bei den Ankunftsstempeln aus Friedrichshafen unterhalten. Von der "Römischen 6" bis zum "Two Star" haben wir schon viel gesehen. Allerdings war die Ankunftszeit immer 19-20 Uhr. In meinem Falle hat man wohl den Stempel falsch eingestellt. Er zeigt hier die ungewöhnliche Uhrzeit 7-8 Uhr (Vormittag). Obwohl schon intensiv zu diesem Thema geforscht wurde, siehe auch Dr. Artur Knoth ´s hervorragende Homepage inkl. genauer Analyse zum Friedrichshafener Ankunftsstempel, ist es schon erstaunlich, dass diese Variante noch nirgendwo aufgetaucht ist. Zumindest habe ich noch nie etwas davon gelesen. Für mich also eine kleine Sensation, die meine Karte mit dem ohnehin seltenen "kleinen" Condor Entwerter noch interessanter macht. Auch wenn ich meine Karte vermutlich nie in einem Spezialkatalog finden werde (zumindest nicht mit den beschriebenen Besonderheiten) bin ich schon ein wenig stolz auf meine kleine Entdeckung. Viele Grüße Klaus |
| | | balf_de Mitglied in Bronze
| Thema: Re: Südamerikafahrt 1930 (Rundfahrt-) Post nach Friedrichshafen" Mo 22 Mai - 21:07 | |
| Lieber Klaus, - Polarfahrtsucher schrieb:
- … Auch mein lieber Freund Alfred wird wohl aufgrund meiner meist wilden Theorien das Interesse ein wenig verloren haben.
Diesbezüglich musst du dir wirklich keine Sorgen machen, selbst wenn du nie wieder so tolle Belege zu unserem gemeinsamen Hobby zeigen würdest, die deine "wilden Theorien" untermauern … Zu deinem Rätsel habe ich mich nicht gemeldet, weil ich überzeugt war, dass du die kleine 20-Reis-Sondermarke meintest, die ich noch nie gesehen habe. Und da ich über keinen brasilianischen Katalog verfüge - ich brauchte ihn lange Jahre nicht, weil ich als AIJP-Mitglied den Michel-online-Katalog kostenlos nutzen durfte, bevor der Schwanenberger Verlag dieses Agreement ärgerlicher Weise beendete - sah ich mich nicht in der Lage, das Rätsel zu lösen. - Polarfahrtsucher schrieb:
- Wenn man auf eine Besonderheit hingewiesen wird, ist es eigentlich ganz einfach, allerdings habe ich diese Auffälligkeit auch erst viel später entdeckt.
Alles klar: wenn man hinschaut, ist es ganz leicht! Relativ hoffnungsvoll machte ich mich sofort an die Arbeit und suchte meine Sammlung nach diesem Stempelfehler ab - da ich noch nie darauf geachtet habe, hielt ich es für durchaus möglich, dass ich etwas Ähnliches zeigen könnte. Aber - wie du siehst - mein Beitrag bleibt ohne Anhang … - Polarfahrtsucher schrieb:
- Auch wenn ich meine Karte vermutlich nie in einem Spezialkatalog finden werde (zumindest nicht mit den beschriebenen Besonderheiten) bin ich schon ein wenig stolz auf meine kleine Entdeckung.
Das darfst du auch sein, lieber Klaus! Ganz selbstverständlich ist es aber nicht, dass eine solche Besonderheit wie ein falsch eingestellter Stempel nicht in einem Spezialkatalog erwähnt wird, gerade bei der Zeppelinpost gibt es solche Notizen, aber beim Projekt "Neuer Michel-Zeppelinkatalog" wird es sicher nicht mehr klappen, zumal die Datenbasis mit einem einzigen Beleg nicht ausreicht. Was du aber auf jeden fall tun solltest (wenn du dich nicht dazu entschließen kannst, mir die Karte für ein kleines Entgelt zu überlassen): bringe sie mit zu einem Treffen der ArGe Zeppelinpost. Am besten gleich am 8. Juli in Friedrichshafen. Im Übrigen schlage ich vor, dass du dir einen neuen Nickname zulegst: wie wär's mit "SAF1930 Finder" statt Polarfahrtsucher … Ganz herzlichen Glückwunsch zu diesem Fund! Viele Grüße Alfred |
| | | Polarfahrtsucher Mitglied in Bronze
| Thema: Re: Südamerikafahrt 1930 (Rundfahrt-) Post nach Friedrichshafen" Sa 27 Mai - 20:36 | |
| Hallo Alfred, Hallo Zeppelinfreunde, - balf_de schrieb:
Alles klar: wenn man hinschaut, ist es ganz leicht! Relativ hoffnungsvoll machte ich mich sofort an die Arbeit und suchte meine Sammlung nach diesem Stempelfehler ab - da ich noch nie darauf geachtet habe, hielt ich es für durchaus möglich, dass ich etwas Ähnliches zeigen könnte. Aber - wie du siehst - mein Beitrag bleibt ohne Anhang …
Ok, jetzt haben wir ja schon mal die "Büchse der Pandora" geöffnet. Bin jedenfalls gespannt ob sich noch andere Stücke finden lassen. Aber allzu einfach, denke ich, wird es wohl nicht werden... - balf_de schrieb:
Zu deinem Rätsel habe ich mich nicht gemeldet, weil ich überzeugt war, dass du die kleine 20-Reis-Sondermarke meintest, die ich noch nie gesehen habe...
Ein guter Hinweis! Ich hab daraufhin mal in meinem alten "Michel Südamerika 1992" Katalog gestöbert. Diese etwas ältere Lektüre aus einem günstigen Versandhaus Konvolut ist immer gut zu gebrauchen. Die 20 Reis Marke ist scheinbar nicht besonders selten. Die Preise sind hier relativ gering angegeben. Je nach Wasserzeichen (konnte ich bei der Karte nicht erkennen) wird diese unter Michelnummer 212/220/250/258 geführt. Bei der 80 Reis Marke ist die Lage etwa anders. Hier gibt es nur eine Version. Die Michelnummer 234 ist immerhin mit 21,- DM notiert. Die Frankatur mit den "kleinen" Werten ist ungewöhnlich und selten. Auch ein Indiz, dass meine Karte wohl aus dem Bedarf heraus geschrieben wurde. - balf_de schrieb:
Im Übrigen schlage ich vor, dass du dir einen neuen Nickname zulegst: wie wär's mit "SAF1930Finder" statt Polarfahrtsucher …
Danke lieber Alfred, ein guter Tip! Dazu mehr an anderer Stelle! Um noch etwas beim Thema zu bleiben, kann ich hier noch diese Karte zeigen: Eine mit 2 Reichsmark frankierte Karte die laut Leitvermerk "Mit LZ 127 von Friedrichshafen über Südamerika nach Deutschland" befördert werden sollte. Der Postbeamte in Friedrichshafen sortierte die Karte korrekt für die Beförderung nach Pernambuco (kleines "p") ein, schließlich war auch das Porto für dieses Beförderungsziel ausreichend. Von dort aus sollte die Karte über den Seeweg wieder zurück nach Deutschland gelangen. Aber irgend etwas muss hier schief gelaufen sein, den meine Karte wurde mit dem Luftschiff auf der gesamten Rundfahrt befördert, wie der Ankunftsstempel aus Friedrichshafen (hier mit der korrekten Uhrzeit ) dokumentiert. Nun der Ersteller dürfte sich gefreut haben: Er ersparte sich nicht nur immerhin 4 RM, auch die Beförderungsdauer reduzierte sich beträchtlich! Viele Grüße Klaus |
| | | balf_de Mitglied in Bronze
| Thema: Re: Südamerikafahrt 1930 (Rundfahrt-) Post nach Friedrichshafen" Di 13 Jun - 18:43 | |
| Lieber Klaus, hallo zusammen, - Polarfahrtsucher schrieb:
Aber irgend etwas muss hier schief gelaufen sein, den meine Karte wurde mit dem Luftschiff auf der gesamten Rundfahrt befördert, wie der Ankunftsstempel aus Friedrichshafen (hier mit der korrekten Uhrzeit ) dokumentiert. Nun der Ersteller dürfte sich gefreut haben: Er ersparte sich nicht nur immerhin 4 RM, auch die Beförderungsdauer reduzierte sich beträchtlich!
Sehr richtig! Als frühestes Ankunftsdatum bei Recife-Post, die terrestrisch nach Europa zurücklief, habe ich den 10. Juni 1930 gefunden; also vier Tage nach Ankunft des Luftschiffs. Also schneller und deutlich billiger. Und - besonders wichtig - wieder eine Besonderheit, die man erst einmal finden muss. Herzlichen Glückwunsch! Nur der guten Ordnung halber: was kann ich dir zum Tausch anbieten Übrigens konnte ich vor ein paar Tagen tatsächlich etwas tauschen, als mich ein lieber Sammlerfreund auf der Durchreise zuhause besuchte. "Ganz zufällig" hatte er diese hübsche Karte dabei, die er mir überlassen hat. Sie wurde auf dem Heimweg ‚Graf Zeppelins’ von Lakehurst nach Friedrichshafen befördert: 10 Cent zusätzlich zum Postkartenporto von 65 Cent gab der Absender aus um sicher zu stellen, dass seine am 31. Mai 1930 Nachmittags in Worcester, Massachusetts aufgelieferte Karte noch rechtzeitig das Luftschiff in Lakehurst erreichte. „Special Delivery“ hieß der Eilpost-Service, für den es eigene Briefmarken gab (Bitte, fragt mich nicht nach der Michel-Nummer ...) Ich kannte den Begriff bisher eher von Elvis Presley: „I dropped it in the mailbox / and sent it Special D:“ sang er in seinem Hit „Return to Sender“ ... Viele Grüße Alfred (balf_de) |
| | | balf_de Mitglied in Bronze
| Thema: Re: Südamerikafahrt 1930 (Rundfahrt-) Post nach Friedrichshafen" Di 22 Aug - 23:40 | |
| Hallo zusammen, die Rundfahrtbriefe der Südamerikafahrt 1930 haben - ähnlich denen der Weltrundfahrt im Vorjahr - neben dem Makel, dass sie postalisch ziemlich überflüssig bzw. sinnlos waren die Eigenschaft, dass man viele phantasievolle Frankaturen findet - letztlich wollten die Sammler in der Regel sich selbst etwas Gutes tun: 19 verschiedene Briefmarken für portorichtige 14 Franken, liebevoll aufgeklebt, sorgfältig gestempelt, dazu ein rücksichtsvoller Postbeamter in Lakehurst - selten, dass er sich so Mühe gab - da konnte ich nicht widerstehen … Von der Rückseite genügt ein Ausschnitt: Aber außer der ungewöhnlichen und attraktiven Frankatur zeigt der Brief noch eine andere Besonderheit, aus der ich einmal wieder ein kleines Rätsel formulieren könnte: wer weiß, was hier noch ungewöhnlich ist? Zugegeben: etwas zu einfach für @Polarfahrtsucher und (natürlich) für @Eckenerecki … Viele Grüße Alfred (balf_de) |
| | | Polarfahrtsucher Mitglied in Bronze
| Thema: Re: Südamerikafahrt 1930 (Rundfahrt-) Post nach Friedrichshafen" Sa 10 Feb - 11:08 | |
| Hallo Alfred, Hallo Forum Freunde, nach etwas (zu) langer Pause möchte ich mich hier im Forum wieder zurückmelden. Leider gibt es neben dem "schönsten Hobby der Welt" auch noch viele andere Dinge im Leben um die man sich kümmern muss. So hat mir bisher etwas die Zeit gefehlt hier etwas aktiver zu sein. Aber natürlich habe ich das Thema Zeppelinpost nicht ganz aus den Augen gelassen: Vielleicht erinnert ihr euch an die eigenartige Karte die ich vor einiger Zeit hier gezeigt habe: - Polarfahrtsucher schrieb:
Eine Karte mit durchaus Bedarfscharakter inklusive spannendem Text. Der Schreiber war scheinbar durch die brasilianische Presse bestens informiert. So schrieb der Verfasser in Bahia am 22.5.30: "Heute Mittag soll der Zeppelin auf seiner 1. Reise nach Südamerika bis Rio hier durchkommen und über der Stadt eine Schleife machen, Post abwerfen und seinem Endziel weiter entgegenfahren..." Eine wirklich genaue Beschreibung der tatsächlichen Begebenheit. Zudem nutzte der Schreiber die Gelegenheit, die Karte bei der 2. Landung in Recife, dem Zeppelin aufzuliefern.
Neben den sehr selten anzutreffenden "kleinen" Condor Entwertungsstempel aus Recife findet sich auch ein ungewöhnlicher Ankunftsstempel mit abweichender Uhrzeit auf dem gezeigten Beleg: Hier einer der anzutreffenden Ankunftsstempel aus Friedrichshafen mit Uhrzeitangabe 19-20 Uhr. Also genau 12 Stunden abweichend zu oben gezeigten Stempeldatum. Anfangs habe ich an einem versehentlich falsch eingestellten Stempel gedacht, aber nach meinem "neuen" Fund bin ich mir inzwischen nicht mehr ganz so sicher. Die Grußkarte der bekannten Zigarrenfabrik "Suerdieck" aus Bahia zeigt die gleichen Eigenheiten wie meine erste Karte. Sie wurde am 23.5.30 in Bahia aufgegeben. Anschließen wurde diese, relativ spät, am 28.5.30 in Recife entwertet und anschließend für die Zeppelinbeförderung (siehe Sonderstempel) weitergeleitet. Wie wir an andere Stelle schon vermutet haben, dürfte die Auflieferung von anderen Postämtern außerhalb des "Standardpostamtes" Recife, wo auch die Mehrzahl der Belege abgewickelt wurden, der Grund für den "kleinen" Condor Entwertungsstempel sein. Dort wurde, vermutlich aus Zeitersparnis, nur der "große" Condorstempel verwendet. Und natürlich findet man auch wieder diesen ungewöhnlichen Ankunftsstempel mit abweichender Uhrzeit aus Friedrichshafen auf dem Beleg. Aber ein wesentliches Detail fehlt auf beiden Karten: Da die amerikanische Post in der Regel sehr gewissenhaft die durchgehende Post mit dem Rhombenstempel versehen hat, liegt folgende Vermutung nah: Die beiden Postkarten wurden zu spät abgewickelt um das Luftschiff zu erreichen. Zwar wurde die Post noch ordnungsgemäß in Recife vorbereitet, erreichte das Luftschiff aber nicht mehr. So könnte die Post auf dem Seeweg nach Friedrichshafen geschickt worden sein. Die Post erreichte Friedrichshafen ausgerechnet am Ankunftstag des Luftschiffes am 6.6.1930. Allerdings genau 12 Stunden vorher. Also entweder ein vergessener Durchgangsstempel, sowie ein falsch eingestellter Ankunftsstempel... oder eine Beförderung durch terrestrische Post mit Ankunft am gleichen Tag... Ein spannendes Thema! - balf_de schrieb:
Aber außer der ungewöhnlichen und attraktiven Frankatur zeigt der Brief noch eine andere Besonderheit, aus der ich einmal wieder ein kleines Rätsel formulieren könnte: wer weiß, was hier noch ungewöhnlich ist?
Dein Rätsel gehört natürlich auch noch gelöst! Wenn auch viel zu spät ! Ich kenne Zuleitungspost aus der Schweiz nur mit Abwicklung über Romanshorn also mit Entwertungsstempel Romanshorn 1. Neuhausen ist mit Sicherheit die absolute Ausnahme! Gratuliere zum tollen Beleg! Viele Grüße Klaus P.S. Ich hoffe ich habe das "Forumschreiben" nicht ganz verlernt. Fehler bitte umgehend (und schonend ) melden! |
| | | balf_de Mitglied in Bronze
| Thema: Re: Südamerikafahrt 1930 (Rundfahrt-) Post nach Friedrichshafen" Mo 12 Feb - 21:13 | |
| Hallo Klaus,
schön, von Dir zu hören – ich hatte Dich schon vermisst ... Klar: manchmal gibt es Prioritäten, die das Hobby zu kurz kommen lassen. Das gilt im Übrigen auch für Rentner – da vermutlich sogar ganz besonders ...
Aber zur Sache:
Du zeigst zwei sehr ungewöhnliche Karten, die mehrere Gemeinsamkeiten zeigen.
1. Sie wurden in Bahia geschrieben, aber offensichtlich nicht bei der dortigen Condor- Agentur aufgeliefert. 2. Sie wurden am 28.5.1930 – in Recife im Condor-Stadtbüro zur Beförderung mit dem Luftschiff aufgeliefert und dort mit dem normalen Condor-Stempel entwertet. 3. Anders als die mir bisher bekannten Karten mit dem kleinen Recife-Stempel zeigen sie auch den großen anlassbezogenen Condor-Sonderstempel. 4. Es fehlt der übliche amerikanische Rhombenstempel, der regelmäßig in Lakehurst bei allen nach Europa zu befördernden Poststücken als Transitstempel abgeschlagen wurde. 5. Beide Karten haben eindeutig Bedarfscharakter: keineswegs wurden sie von Händlern angefertigt. Die Absender sind nicht identisch. 6. Last but not least zeigen sie beide den Friedrichshafener Ankunftstempel vom 6.6.1930 mit der falschen Stundenangabe 8-9 Uhr.
Unterscheiden tun sie sich eigentlich nur in der Destination: die erste Karte ist nach Österreich, die zweite nach Hamburg adressiert.
Dass die Karten in Bahia zwar aufgeliefert aber versehentlich dort nicht abgestempelt wurden, ist möglich: sie könnten dann mit dem Condor-Flugboot „Blumenau“ auf der planmäßigen Nordroute nach Recife transportiert worden sein. Dieter Leder nennt diesen Flug den 8. Anschlussflug (siehe „Zeppelin Post Journal“ Vol. 8, No. 3, Herbst 2014, Seite 17). Leder sagt dort zwar, dass mit diesem Flug noch keine Zeppelinpost aus Bahia befördert wurde, aber es handelt sich um den Flug, mit dem die Post aus Victoria, Aracaju, und Maceio nach Recife kam, die dann aus unbekannten Gründen das Luftschiff nicht erreichte. Das wäre eine Möglichkeit, wenn man unterstellt, dass die beiden Karten nicht per Luftschiff nach Europa kamen.
Wenn sie privat nach Recife gebracht wurden – das halte ich für wahrscheinlicher – und dort in der Condor-Agentur abgegeben wurden, kann es gut sein, dass es zu spät war: um 12:06 Uhr Ortszeit stieg „Graf Zeppelin“ Richtung Nordamerika auf. Gut möglich, dass sich der Sonderstempel zwischenzeitlich schon wieder im Agenturbüro befand und ebenfalls dort abgeschlagen wurde.
Die Tatsache des fehlenden amerikanische Transitstempels ist ein starkes Indiz für Deine Vermutung, die Karten könnten terrestrisch nach Europa befördert worden sein. Dieser Stempel wurde regelmäßigauf der gesamten nach Europa zu befördernden Post in Lakehurst als Transitstempel abgeschlagen. Aber – wem sage ich das – es gibt auch Ausnahmen, wenn auch wenige. (Eine zeigst Du bei der versehentlich über Recife hinaus beförderten 2-RM-Karte ein paar Beiträge weiter oben, wenn er nicht rückseitig zu finden ist). Aber hier fallen schon reichlich Zufälle zusammen ...
Eines spricht gegen die Ankunft in Friedrichshafen am Morgen des 6. Juni, 12 Stunden vor dem Luftschiff nach terrestrischer Beförderung: das früheste mir bekannte Rückkunftdatum nach Europa von in Brasilien entladener Post ist der 9.6.1930 in Berlin. Leider gibt es nicht sehr viele Belege mit Ankunftsdaten. Ich kenne noch das Datum 10.6. aus der Schweiz, 11.6. aus Belgien und sogar 21.6. aus Wien. Und noch wichtiger: warum sollte man die beiden Karten ausgerechnet nach Friedrichshafen schicken - sie waren bekanntlich nach Österreich bzw. nach Hamburg adressiert.
Soll ich Dir ehrlich meine Meinung sagen, lieber Klaus: ich glaube lieber an den fehlerhaft eingestellten Friedrichshafener Ankunftstempel: die Karten kamen sehr spät ins Luftschiff, lagen irgendwo obenauf, entgingen deshalb der Bearbeitung in Lakehurst und kamen in Friedrichshafener Postamt an die Reihe, bevor man die Fehleinstellung des Stempels bemerkte.
(Den Datumstempel vom 17. Juni auf der Hamburger Karte muss man dabei allerdings übersehen oder als Antworttermin-Stempel interpretieren – aber auch dieser Stempel kann ja falsch eingestellt gewesen sein ...)
Viele Grüße Alfred (balf_de)
PS: Übrigens: seit letzte Woche kann ich keine Bilder mehr hochladen. Es muss wohl an meinem Mac liegen; ein paar andere Funktionen, bei denen Uploads erforderlich sind, funktionieren auch nicht mehr richtig. Ich brauche da wohl Hilfe eines Fachmanns) |
| | | Polarfahrtsucher Mitglied in Bronze
| Thema: Re: Südamerikafahrt 1930 (Rundfahrt-) Post nach Friedrichshafen" Sa 17 Feb - 15:34 | |
| Hallo Alfred, Hallo Zeppelinfreunde, - balf_de schrieb:
... schön, von Dir zu hören – ich hatte Dich schon vermisst ... Klar: manchmal gibt es Prioritäten, die das Hobby zu kurz kommen lassen. Das gilt im Übrigen auch für Rentner – da vermutlich sogar ganz besonders ...
Vielen Dank für die netten Worte. Auch ich habe unsere "Fachsimpeleien" schon vermisst, kann man doch so vieles aus den Eigenheiten der Belege lernen! Ich hoffe ich bin hier nun wieder öfters untewegs! - balf_de schrieb:
Du zeigst zwei sehr ungewöhnliche Karten, die mehrere Gemeinsamkeiten zeigen.
1. Sie wurden in Bahia geschrieben, aber offensichtlich nicht bei der dortigen Condor- Agentur aufgeliefert. 2. Sie wurden am 28.5.1930 – in Recife im Condor-Stadtbüro zur Beförderung mit dem Luftschiff aufgeliefert und dort mit dem normalen Condor-Stempel entwertet. 3. Anders als die mir bisher bekannten Karten mit dem kleinen Recife-Stempel zeigen sie auch den großen anlassbezogenen Condor-Sonderstempel. 4. Es fehlt der übliche amerikanische Rhombenstempel, der regelmäßig in Lakehurst bei allen nach Europa zu befördernden Poststücken als Transitstempel abgeschlagen wurde. 5. Beide Karten haben eindeutig Bedarfscharakter: keineswegs wurden sie von Händlern angefertigt. Die Absender sind nicht identisch. 6. Last but not least zeigen sie beide den Friedrichshafener Ankunftstempel vom 6.6.1930 mit der falschen Stundenangabe 8-9 Uhr.
Unterscheiden tun sie sich eigentlich nur in der Destination: die erste Karte ist nach Österreich, die zweite nach Hamburg adressiert.
Dass die Karten in Bahia zwar aufgeliefert aber versehentlich dort nicht abgestempelt wurden, ist möglich: sie könnten dann mit dem Condor-Flugboot „Blumenau“ auf der planmäßigen Nordroute nach Recife transportiert worden sein. Dieter Leder nennt diesen Flug den 8. Anschlussflug (siehe „Zeppelin Post Journal“ Vol. 8, No. 3, Herbst 2014, Seite 17). Leder sagt dort zwar, dass mit diesem Flug noch keine Zeppelinpost aus Bahia befördert wurde, aber es handelt sich um den Flug, mit dem die Post aus Victoria, Aracaju, und Maceio nach Recife kam, die dann aus unbekannten Gründen das Luftschiff nicht erreichte. Das wäre eine Möglichkeit, wenn man unterstellt, dass die beiden Karten nicht per Luftschiff nach Europa kamen.
Ja, die beiden gezeigten Karten haben mich doch noch länger gefesselt als gedacht. Aber ich denke meinen Recherchen waren nicht ganz umsonst, da ich nun auch eine Erklärung für die Besonderheiten gefunden habe. Der Tip mit dem "Zeppelin Post Journal" war sehr gut. Allerdings habe ich eine Ausgabe weiter (Vol. 8, No. 4, Winter 2014, Seite 18) erst die Lösung gefunden. Hier zeigt Herr Dieter Leder folgenden Beleg aus der Sammlung von Dr. Arthur Knoth, der meinen beiden Karten doch erstaunlich gleicht: Er beschreibt den Umstand wie folgt: Aus Rio de Janeiro und aus Bahia nimmt die "Jangadeiro" (Condor Flugboot Dornier Wal) dort zu spät aufgelieferte Zeppelinpost mit, die noch mit dem Luftschiff ab Recife befördert werden soll. Obwohl das Luftschiff erst am nächsten Tag abfährt, wird diese spät abgehende Zeppelinpost aber nicht mehr in das Luftschiff verladen. Statt dessen wird sie auf gewöhnlichem Weg zu Empfänger befördert (24. Anschlussflug) ... Eine logische Erklärung und sicherlich auch der Grund für die ungewöhnliche Stempelkonstellation. Somit verschiebt sich der frühest mögliche Termin für Zeppelinpost aus Brasilien (wenn auch nicht mit dem Zeppelin befördert), auf dem 6.6.1930 7 Uhr vormittag! Viele Grüße Klaus |
| | | balf_de Mitglied in Bronze
| Thema: Re: Südamerikafahrt 1930 (Rundfahrt-) Post nach Friedrichshafen" Mo 19 Feb - 17:50 | |
| Hallo Klaus, hallo zusammen, - Polarfahrtsucher schrieb:
Der Tip mit dem "Zeppelin Post Journal" war sehr gut. Allerdings habe ich eine Ausgabe weiter (Vol. 8, No. 4, Winter 2014, Seite 18) erst die Lösung gefunden. Hier zeigt Herr Dieter Leder folgenden Beleg aus der Sammlung von Dr. Arthur Knoth, der meinen beiden Karten doch erstaunlich gleicht Alles klar: auf sehr charmante Art zeigst Du mir wieder einmal, dass meine Vermutung "ein Griff ins Klo" war ... Manchmal sieht man eben den Wald vor lauter Bäumen nicht. Eine Erklärung habe ich: auf dieser Seite 18 zeigt Leder oberhalb von der gezeigten Karte aus Bahia eine nachträglich manipulierte Karte, die absolut nicht dahin gehört (Entwertung am 28.5., Ankunftstempel vom 25.5., Stempelfragment hinter der Frankatur ...). Da habe ich mir den zweiten Beleg garnicht mehr angesehen ... - Polarfahrtsucher schrieb:
- Er beschreibt den Umstand wie folgt:
Aus Rio de Janeiro und aus Bahia nimmt die "Jangadeiro" (Condor Flugboot Dornier Wal) dort zu spät aufgelieferte Zeppelinpost mit, die noch mit dem Luftschiff ab Recife befördert werden soll. Obwohl das Luftschiff erst am nächsten Tag abfährt, wird diese spät abgehende Zeppelinpost aber nicht mehr in das Luftschiff verladen. Statt dessen wird sie auf gewöhnlichem Weg zu Empfänger befördert (24. Anschlussflug) ...
Eine logische Erklärung und sicherlich auch der Grund für die ungewöhnliche Stempelkonstellation. Richtig: Gut möglich, dass man in Bahia die verspätete Post garnicht mehr entwertet hat und erst im letzten Moment entschieden hat, sie trotzdem der "Jangadeiro" noch mitzugeben. - Polarfahrtsucher schrieb:
- Somit verschiebt sich der frühest mögliche Termin für Zeppelinpost aus Brasilien (wenn auch nicht mit dem Zeppelin befördert), auf dem 6.6.1930 7 Uhr vormittag!
Es sieht ganz so aus - wenn da nicht das unsinnige Zwischenziel Friedrichshafen wäre. Eine terrestrisch von Rio de Janeiro aus beförderte Karte kann ich zeigen: Diese in Rio de Janeiro versehentlich ausgeladene Karte kam am 9.6.1930 in Berlin an; sicher per Dampfer über Bremen oder Hamburg - und bestimmt ohne den Umweg über Friedrichshafen ... (Übrigens: seitdem im neuen Michel-Zeppelinpost-Katalog diese Karte unter 68)c., also bei der Rundfahrtpost katalogisiert ist, passt sie sogar in diesen Thread.) Aber trotzdem muss ich wohl schweren Herzens vom "Stempelfehler" Abschied nehmen. Viele Grüße Alfred (bald_de) |
| | | eckenerecki 0beiträge
| Thema: Re: Südamerikafahrt 1930 (Rundfahrt-) Post nach Friedrichshafen" Mo 19 Feb - 21:34 | |
| Liebe Kollegen, ich weiss nicht so recht.......Auch Dieter Leder kann durchaus irren. Die Belege müssen nicht mit dem Nachbringeflug geflogen sein, warum wurden sie nicht in Bahia auf der Condor Agentur gestempelt? Zeit war genug nämlich 4 Tage! Dazu kommen, dass alle karten an verschiedene Orte adressiertr sind, warum sollte bei normaler Schiffsbeförderung dann ein ASt von Friedrichshafen abgestempelt werden? Die Kartevon Alfred zeigt eindeutig, wenn ein ASt angebracht wurde, dann am Empfangsort und dies waren spätere Daten wie der 6.6. bei eindeutiger Schiffsbeförderung. Ich neige daher zu der Ansicht, dass dies ein Postbündel aus der Luftschiffbeförderung war, welches der Abstempelung mit dem US-Bestätigungsstempel entgangen ist und der Friedrichshafenstempel mit der falschen Uhrzeit auf diesen paar Belegen abgeschlagen wurde, bis die falsche Uhrzeit bemerkt und korrigiert wurde. Viele Grüsse vom Zürichsee eckenerecki
Zuletzt von Gerhard am Mo 19 Feb - 22:22 bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet (Grund : Formatierung von Moderator berichtigt) |
| | | eckenerecki 0beiträge
| Thema: Re: Südamerikafahrt 1930 (Rundfahrt-) Post nach Friedrichshafen" Mo 19 Feb - 21:44 | |
| Sorry, irgendwas ging schief,also hier der Rest Ich neige also zur Ansicht, dass die Karten aus einem postbündel aus Recife stammen, welches der Abstempelung mit dem US bestst. entgangen ist und in Friedrichshafen einen Ast. mit der falschen Uhrzeit erhielt. Friedrichshafen hat sicherlich schnell bemerkt, dass die falsche Uhrzeit eingestellt war und dann korrigiert. Bei der Sicherlich eine seltene Variante. Viele Grüsse vom Zürichsee eckenerecki |
| | | Polarfahrtsucher Mitglied in Bronze
| Thema: Re: Südamerikafahrt 1930 (Rundfahrt-) Post nach Friedrichshafen" Di 20 Feb - 11:23 | |
| Hallo Zeppelinfreunde, - balf_de schrieb:
- Polarfahrtsucher schrieb:
- Somit verschiebt sich der frühest mögliche Termin für Zeppelinpost aus Brasilien (wenn auch nicht mit dem Zeppelin befördert), auf dem 6.6.1930 7 Uhr vormittag!
Es sieht ganz so aus - wenn da nicht das unsinnige Zwischenziel Friedrichshafen wäre.
- eckenerecki schrieb:
...Auch Dieter Leder kann durchaus irren. Die Belege müssen nicht mit dem Nachbringeflug geflogen sein, warum wurden sie nicht in Bahia auf der Condor Agentur gestempelt? Zeit war genug nämlich 4 Tage! Dazu kommen, dass alle karten an verschiedene Orte adressiertr sind, warum sollte bei normaler Schiffsbeförderung dann ein ASt von Friedrichshafen abgestempelt werden?
Vielen Dank für Eure Mithilfe! Also der Ankunftsstempel aus Friedrichhafen auf jeden der Belege ist natürlich schon ein starkes Argument. Eigentlich dachte ich, die verspätete Post wäre gesammelt in einem Bund von der Condor Argentur nach Friedrichshafen weitergeleitet worden, nachdem man das Luftschiff verpasst hatte. Aber sicherlich wäre es viel einfacher und schneller gewesen die Stücke einzeln an die jeweiligen Destinationen zu versenden. Nun haben wir ja schon Österreich, Berlin, Hamburg und ... Amsterdam ... gut versteckt auf der Homepage des Brasilien Spezialisten Arthur Knoth: http://www.aknoth.commercial.de/Phil/aps-submitted.htmlEbenfalls eine Karte der "Suerdieck" Zigarrenfabrik in Bahia, hier mit Gruß nach Amsterdam. Nun kennen wir schon vier Belege mit den gleichen ungewöhnlichen Eigenheiten... aber ganz so viele Karten die spät und privat in Bahia aufgeliefert wurden und der Bahia Condor Poststelle entgingen wird es wohl aber doch nicht geben, wie man vermuten könnte ... Es bleibt wohl dabei: - Polarfahrtsucher schrieb:
Also entweder ein vergessener Durchgangsstempel, sowie ein falsch eingestellter Ankunftsstempel... oder eine Beförderung durch terrestrische Post mit Ankunft am gleichen Tag...
Ein spannendes Thema!
Viele Grüße aus Bayern nach BWB und in die Schweiz! Klaus P.S. Nochmals vielen Dank für euere intensive Beteiligung, mit viel Fachwissen, hier bei diesem Thema! So macht das Hobby richtig Spass! Sieht man sich evtl. in der Börse in München? |
| | | eckenerecki 0beiträge
| Thema: Re: Südamerikafahrt 1930 (Rundfahrt-) Post nach Friedrichshafen" Do 22 Feb - 16:06 | |
| Werde Mittwoch und donnerstag in München sein. Vielleicht mal abends Fachsimpelei mit Karl hofmeister, Alfred etc.? Viele Grüsse eckenerecki |
| | | Polarfahrtsucher Mitglied in Bronze
| Thema: Re: Südamerikafahrt 1930 (Rundfahrt-) Post nach Friedrichshafen" So 28 Okt - 13:02 | |
| Hallo Zeppelinfreunde, gerade habe ich einen sehr interessanten Besuch auf der Messe Sindelfingen abgeschlossen, wo ich die Gelegenheit hatte mit vielen Experten über diverse Belege und Eigenheiten der "Zeppeline" zu fachsimpeln. Gerade am ersten Abend entstand so eine sehr gesellige Runde wo viele Dinge (nicht ganz so "bierernst" ) angesprochen worden sind. So habe ich auch über folgenden Beleg berichtet, den ich hier zur Verdeutlichung noch mal ansprechen möchte: Ein bildgewaltiger Beleg der amerikanischen Post, der die Rundfahrt von Friedrichshafen nach Sevilla (2. Landung) absolvieren sollte. Recht originell frankiert mit unter anderem zwei 4er Blöcke der Flugpostausgabe sowie der Sondermarke zu 2,60 Dollar der Zeppelinserie. Mit insgesamt 3,90 Dollar für diese Etappe portorichtig frankiert. Schön auch der Abschlag des kleinen "Complete Roundtrip" Stempels, den man auf Belegen findet, die den amerikanischen Rhombenstempel schon abgeschlagen hatten und nochmals in Lakehurst abgefertigt wurden. Auffällig auch die Destination in die USA sowie die Abwicklung über die "BKM" Agentur. Dazu später mehr... Etwas verwirrend finde ich den Vermerk: "S.S. Europa via Friedrichshafen". Schließlich waren die Dampfer "Albert Balin", "New York" und "Olympia" für den Transport der amerikanischen Post nach Friedrichshafen vorgesehen. Ob die S.S. Europa ebenfalls Post beförderte ist mir nicht bekannt. Noch interessanter ist die Rückseite: Hier findet man nicht einen der bekannten Maschinenstempel von Sevilla (was mir Aufgrund der Seltenheit allerdings auch gefallen hätte ...), sondern den Ankunftstempel von Friedrichshafen am 6.6.30. Der Beleg hat also scheinbar die Ausladung in Sevilla verpasst. Stattdessen machte er sich nachträglich wieder auf die Reise nach Sevilla. Per Luftpost ging es schnell wieder zurück nach Spanien. Zu beachten hier der ovale Luftpoststempel vom 10.6.30. Wir hatten vor einiger Zeit schon einmal über den Abschlag gerätselt, hier nochmals die Erklärung von @Saintex: - saintex schrieb:
Bei dem ovalen Luftpost-Stempel handelt es sich tatsächlich doch um einen postalischen Stempel, der in den Jahren 1929 und 1930 in Madrid in Gebrauch war und der in der spanischen aerophilatelistischen Literatur sowohl bei Gomis [1] als auch bei Ortuondo [2] nachgewiesen ist.
Bemerkenswert ist der Stempeltext insoweit als er in der oberen Hälfte lautet:CORRESPONDENCIA PARA CURSAR POR AVION... Das spanische Wort "cursar" übersetze ich in diesem Zusammnehang mit "zu befördern" oder "weiterleiten". Es handelte sich nach dem Stempeltext also offensichtlich um einen Luftpoststempel, der im Zentralpostamt in Madrid auf Post angebracht wurde, die ab Madrid per Luftpost befördert bzw. weitergeleitet wurde.
Somit erreichte der Beleg schnell genug die BKM Agentur, um mit den regulären Belegen mit Destination Sevilla (man erinnert sich: mit Ankunftsdatum 7.6.30) auf den Weg gebracht zu werden. So gelangte der Beleg schließlich auch an den Rückankunftsstempel von New York vom 23.6.30, statt dem im allgemeinen anzutreffenden Datum vom 18.6.30. Die Kombination Ankunftsstempel Friedrichshafen 6.6.30 und Rückankunftsstempel 23.6.30 dürfte sehr selten sein (mit Unikaten bei Zeppelinpost muss man vorsichtig sein ) und ist nach meinem Ermessen nur mit dem "Umweg" Sevilla inklusive BKM Agentur möglich. Viele Grüße Klaus P.S. Besondere Grüße an alle "Beteiligten" der Hotelbar Runde! |
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