Sondermarke „150 Jahre Universität für angewandte Kunst Wien“
Nennwert: EUR 1,70
Ausgabetag: 10.11.2017
Markengröße: 33,35 x 42 mm
Zähnung: 13¾ x 13¼
Grafikentwurf: Anita Kern
Druck: Joh. Enschedé Stamps B. V.
Offsetdruck
Auflage: 160.000 Marken in Bögen zu 50 Stück
Sonderstempel:
Gegründet mit Dekret vom 21. September 1867 als Kunstgewerbeschule des k. k. Österreichischen Museums für Kunst und Industrie, feiert die Universität für angewandte Kunst heuer ihren 150. Geburtstag. Die Österreichische Post gratuliert miteiner Sondermarke.
Das k. k Museum für Kunst und Industrie, das heutige MAK, wurde errichtet, damit Künstler, Industrielle und das Publikum die großen Stile der Vergangenheit an kunstgewerblichen Objekten studieren konnten. Die angegliederte Kunstgewerbeschule war als Aus- und Weiterbildungsstätte für Entwerfer und Handwerker aufgebaut, sie sollte gleichermaßen Künstler und Lehrer ausbilden, um den Anforderungen der „Kunstindustrie“ zu dienen. 1877 wurde für die Kunstgewerbeschule von Heinrich von Ferstel ein eigenes Gebäude an der Wiener Ringstraße errichtet – noch heute hat die „Angewandte“ dort ihren Hauptsitz. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die Kunstgewerbeschule in Hochschule für angewandte Kunst umbenannt, seit 1998 ist sie Universität.
Die Kunstgewerbeschule gilt als eine der Geburtsstätten des Wiener Jugendstils. Josef Hoffmann und Kolo Moser lehrten hier, Gustav Klimt und Oskar Kokoschka wurden hier ausgebildet. In späteren Jahren war Margarete Schütte-Lihotzky Absolventin der „Angewandten“, die erste prominente Architektin Österreichs und Erfinderin der „Frankfurter Küche“. Im Gegensatz zu anderen Schulen waren an der Kunstgewerbeschule von Anfang an auch Frauen zum Studium zugelassen.
Heute zählt die Universität für angewandte Kunst zu den renommiertesten Kunstuniversitäten der Welt. Eine große Vielfalt von Studienrichtungen zu den Bereichen Architektur, Design und Kunst wird angeboten. Bekannte Persönlichkeiten aus unterschiedlichen Bereichen waren als Lehrende an der Universität im Einsatz, so etwa Christian Ludwig Attersee, Josef Beuys, Rudolf Burger, Hans Hollein, Wilhelm Holzbauer, Alfred Hrdlicka, Wolfgang Hutter, Maria Lassnig und Peter Weibel – um nur
einige zu nennen.
Anlässlich des 150-Jahr-Jubiläums lädt die Ausstellung „Ästhetik der Veränderung. 150 Jahre Universität für angewandte Kunst Wien“ zu einem Blick in die Geschichte der Institution, die zugleich auch ein Teil der Kunstgeschichte Österreichs ist. Auch die Zukunft von Kunst und Bildung in einer Welt der gesellschaftlichen und technologischen Umbrüche ist Thema der Ausstellung. Aufgrund des steigenden Bedarfs wird derzeit ein Erweiterungsgebäude an der Vorderen Zollamtsstraße realisiert, das zusätzliche Räumlichkeiten für den Lehr- und Forschungsbetrieb bietet. Es wird 2018 eröffnet werden und enthält unter anderem ein großzügiges, überdachtes Atrium mit einem Veranstaltungszentrum. Eine Innenansicht dieses Bauvorhabens bildet das Sujet der Sondermarke zum Jubiläum. Gleichzeitig wird der historische „Schwanzer Trakt“ im Hauptgebäude der „Angewandten“ umfangreich saniert. Die Planung der beiden Projekte liegt beim Architekturbüro Riepl Kaufmann Bammer Architektur GbR aus Wien. [
www.dieangewandte.at]