SPAICHINGEN/DÜRBHEIM - Der Briefmarken- und Münzensammlerverein Spaichingen-Heuberg feiert am Dreikönigstag im Rahmen des traditionellen jährlichen Großtauschtages seinen 40. Geburtstag. Einer der 15 Gründungsmitglieder ist August Heim.
Der "Mann der ersten Stunde" wohnt auf dem Risiberg und ist früher jeden Monat einmal zu den Tauschabenden seines Vereins in die Primstadt gefahren. Inzwischen mag der 78-Jährige die Fahrerei bei Nacht und Nebel nicht mehr so. Aber am 6. Januar beim Jubiläumsfest will er auf jeden Fall dabei sein. "Ich habe noch keinen Großtauschtag ausgelassen", sagt er stolz.
Wie's mit dem Verein angefangen hat, weiß er noch genau. Vor der offiziellen Vereinsgründung seien sie "halt locker zusammengekommen im Gasthaus Kreuz" um ihre Doubletten zu tauschen und fehlende Werte zu einem Satz zu ergänzen. Leo Mayer habe 1969 "die Sache mit der Vereinsgründung arrangiert" und sie hätten ihn zum Vorsitzenden gewählt. Die meisten Sammler hätten damals Marken aus deutschsprachigen Ländern gesammelt. Sein Gebiet sei ab 1961 das Fürstentum Liechtenstein gewesen - der schönen Motive wegen. Von einer Versandstelle für Postwertzeichen in Vaduz habe er im Abonnement jährlich vier Ausgaben bekommen, so Heim. Sehr schnell hätten er und seine Sammlerfreunde allerdings gemerkt, dass die "Aktie des kleinen Mannes" keine eigentliche Kapitalanlage sei. Vor allem bei den Auktionen an den Großtauschtagen habe man selten gute Geschäfte machen können. "Jeder will die Marken billig ankaufen, um selber ein Geschäft damit zu machen." Einmal habe ihm der Auktionator so wenig geboten, dass er alles wieder mitgenommen und an die Briefmarkenstelle Bethel geschickt habe. "Da habe ich wenigstens ein gutes Werk getan", schmunzelt der Kenner.
Dann erzählt der Mann vom Risiberg, wie er als Jugendlicher mit dem Sammeln angefangen habe - allein aus Freude an den schönen Motiven. Gegen Ende des Zweiten Weltkrieges hätten ihm die Franzosen seine Sammlung gestohlen, so dass er 1959 neu anfangen musste. Bei der Firma Burger in Spaichingen hat er damals gearbeitet und im Papierschuppen, wo die Büroabfälle zum Pressen gelandet seien, habe er regelmäßig die besten Briefmarken für sich gerettet.
"Andere hocken ins Wirtshaus"
20 Jahre lang war Heim Postbote. "Da habe ich oft die besonderen Marken von den Leuten bekommen", sagt er. Und weil er außerdem Jäger und Schafhalter war, besitzt er einige schöne Motivsammlungen, darunter pikfein beschriftete Alben zu den Themen "Schafe" und "Heimische Wildtiere". Dass die Sammelalben nur noch einen ideellen Wert haben, stört den Philatelisten Heim nicht. "Andere hocken ins Wirtshaus; ich sammle und sortiere", lacht er. Auf der Eckbank in seiner Stube liegen die neuesten Michel-Kataloge und etliche Fachzeitschriften, die ihn über Preise, Neuerscheinungen und Bezugsmöglichkeiten informieren.
Zurzeit wartet Heim auf eine Sendung aus Christkindl in Österreich. Dorthin hat er nämlich einige an sich selbst und an Freunde adressierte Briefe zum Stempeln geschickt, um seine "Christkindl-Sammlung" zu ergänzen.
Ehefrau Josefa lächelt verständnisvoll. Sie hat ein anderes "Hobby": Sie trägt täglich den "Heuberger Bote" auf dem Risiberg aus.
Schöne Motive bezaubern noch heuteSPAICHINGEN/DÜRBHEIM - Der Briefmarken- und Münzensammlerverein Spaichingen-Heuberg feiert am Dreikönigstag im Rahmen des traditionellen jährlichen Großtauschtages seinen 40. Geburtstag. Einer der 15 Gründungsmitglieder ist August Heim.
Der "Mann der ersten Stunde" wohnt auf dem Risiberg und ist früher jeden Monat einmal zu den Tauschabenden seines Vereins in die Primstadt gefahren. Inzwischen mag der 78-Jährige die Fahrerei bei Nacht und Nebel nicht mehr so. Aber am 6. Januar beim Jubiläumsfest will er auf jeden Fall dabei sein. "Ich habe noch keinen Großtauschtag ausgelassen", sagt er stolz.
Wie's mit dem Verein angefangen hat, weiß er noch genau. Vor der offiziellen Vereinsgründung seien sie "halt locker zusammengekommen im Gasthaus Kreuz" um ihre Doubletten zu tauschen und fehlende Werte zu einem Satz zu ergänzen. Leo Mayer habe 1969 "die Sache mit der Vereinsgründung arrangiert" und sie hätten ihn zum Vorsitzenden gewählt. Die meisten Sammler hätten damals Marken aus deutschsprachigen Ländern gesammelt. Sein Gebiet sei ab 1961 das Fürstentum Liechtenstein gewesen - der schönen Motive wegen. Von einer Versandstelle für Postwertzeichen in Vaduz habe er im Abonnement jährlich vier Ausgaben bekommen, so Heim. Sehr schnell hätten er und seine Sammlerfreunde allerdings gemerkt, dass die "Aktie des kleinen Mannes" keine eigentliche Kapitalanlage sei. Vor allem bei den Auktionen an den Großtauschtagen habe man selten gute Geschäfte machen können. "Jeder will die Marken billig ankaufen, um selber ein Geschäft damit zu machen." Einmal habe ihm der Auktionator so wenig geboten, dass er alles wieder mitgenommen und an die Briefmarkenstelle Bethel geschickt habe. "Da habe ich wenigstens ein gutes Werk getan", schmunzelt der Kenner.
Dann erzählt der Mann vom Risiberg, wie er als Jugendlicher mit dem Sammeln angefangen habe - allein aus Freude an den schönen Motiven. Gegen Ende des Zweiten Weltkrieges hätten ihm die Franzosen seine Sammlung gestohlen, so dass er 1959 neu anfangen musste. Bei der Firma Burger in Spaichingen hat er damals gearbeitet und im Papierschuppen, wo die Büroabfälle zum Pressen gelandet seien, habe er regelmäßig die besten Briefmarken für sich gerettet.
"Andere hocken ins Wirtshaus"
20 Jahre lang war Heim Postbote. "Da habe ich oft die besonderen Marken von den Leuten bekommen", sagt er. Und weil er außerdem Jäger und Schafhalter war, besitzt er einige schöne Motivsammlungen, darunter pikfein beschriftete Alben zu den Themen "Schafe" und "Heimische Wildtiere". Dass die Sammelalben nur noch einen ideellen Wert haben, stört den Philatelisten Heim nicht. "Andere hocken ins Wirtshaus; ich sammle und sortiere", lacht er. Auf der Eckbank in seiner Stube liegen die neuesten Michel-Kataloge und etliche Fachzeitschriften, die ihn über Preise, Neuerscheinungen und Bezugsmöglichkeiten informieren.
Zurzeit wartet Heim auf eine Sendung aus Christkindl in Österreich. Dorthin hat er nämlich einige an sich selbst und an Freunde adressierte Briefe zum Stempeln geschickt, um seine "Christkindl-Sammlung" zu ergänzen.
Ehefrau Josefa lächelt verständnisvoll. Sie hat ein anderes "Hobby": Sie trägt täglich den "Heuberger Bote" auf dem Risiberg aus.
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