Briefmarkenverein Dessau-Roßlau ist mit Sonderpostamt im Technikmuseum vertretenAls gehöre er zum Bodenpersonal, lotst Wilfried Männich die mobile Postfiliale mittig unter den Propeller der Tante Ju. Die breitet ihre Flügel über die Sonder-Ganzsache Hugo Junkers und bald schon klingelt die Kasse der Wanderpost.
Der Briefmarkenverein Dessau-Roßlau hat pünktlich zum 150. Geburtstag des Vaters des Gasbadeofens und der Metallflugzeuge die amtliche Herausgabe eines Gedenkumschlages initiiert. Am Sonnabend wurden die ersten Exemplare anlässlich der Festwoche im Technikmuseum Hugo Junkers verkauft.
Der Umschlag führt ein Porträt des Unternehmer-Erfinders vor historischen Szenen und ein Wertzeichen aus der Serie "Für die Wohlfahrt". Die aufgedruckte 55-Cent-Marke zeigt den Junkers-Clou, die Ju 52. Zwei Sonderstempel wurden bzw. werden eingesetzt. Der am Sonnabend ausgegebene Stempel bescheinigt: "31.1.09 Dessau-Roßlau, 150. Geb. Hugo Junkers, Ausstellung im Technikmuseum."
Den eigentlichen Geburtstagsstempel gibt es erst am 3. Februar im Rathauscenter innerhalb der Ausstellung des per 1. Januar fusionierten Briefmarkenvereins. Da werden unter anderem die Sammlung Berger zum Großraumflugzeug G38 und eine Kopie der Sammlung Edelmann "Junkers-Flugzeuge im Welt-Luftpostverkehr" gezeigt. Das Original befindet sich im Berliner Museum für Kommunikation.
Eigentlich sei es, so Männich, Schatzmeister des Briefmarkenvereines, Ziel gewesen, die Herausgabe einer Briefmarke anzuregen. Männich nimmt an, dass 150 Jahre noch kein ausreichendes Jubiläum darstellten und räumt ein, dass die Anregung ein wenig spät auf den Weg gebracht worden sei. Zwei bis drei Jahre dauere die Prozedur gewöhnlich. Für die Herausgabe der amtlichen Gedenk-Ganzsache habe man den Bundestagsabgeordneten Engelbert Wistuba gewonnen.
Zudem hat der Verein, wie schon zum 50. Todestag von Hugo Junkers, einen Souvenir-Umschlag erstellt. Dieser führt das Junkers-Logo "der fliegende Mensch".
Zur Sammlerleidenschaft der Dessauer Philatelisten gesellt sich offenbar eine enge Bindung an die Stadtgeschichte und der Anspruch, die Denkmäler en miniature als Bildungsprogramm zu lesen. "Briefmarken sammeln, bildet", sagt Männich dann auch und schon ist er wieder in der Nähe des mobilen Postamtes. Einige Interessenten wollen ihren Neuerwerb echt laufen lassen, am besten per Luftpost. Diese wurde auch von der G38, dem "Jumbo der 1930er Jahre" befördert.
Das Großraumflugzeug gehörte zu einem der Träume aus dem Haus Junkers. Eine Werbekarte zeigt die D-2500 mit "Schattenfall über ganz Europa". Lediglich zwei Maschinen konnten gebaut werden. Und dennoch läuft eine echte Junkers-Ganzsache am besten per Luftpost.
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