Der Staat Senegal liegt an der Westküste Afrikas; er wird von dem Fluss Senegal durchflossen. Mit etwa 197.000 km² ist der Staat Senegal heute einer der kleinsten Staaten Afrikas. Von 1887 - 1895 war der Senegal französische Kolonie, anschließend war er Teilgebiet des Generalgouvernements Französisch-Westafrika.
Im Jahr 1889 war die Kolonie Senegal noch 382.000 km² groß und es lebten in ihr etwa 1.850.000 Einwohner, durch spätere Länderzusammenschlüsse und auch wieder Trennungen verringerte sich die Größe des Staates Senegal aber auf das heutige Maß. Ein starkes Bevölkerungswachstum hat dazu geführt, dass heute über 12.000.000 Menschen den Senegal bevölkern.
Hauptstadt und Sitz der Regierung war in Kolonialzeiten St. Louis, heute ist es Dakar.
Senegal und Französisch-Sudan bildeten ab Januar 1959 die Föderation Mali; diese Föderation wurde am 20.6.1960 autonom. An diesem Tag löste sich Senegal jedoch aus dieser Föderation und wurde eigenständige Republik mit der Hauptstadt Dakar. Die Amtssprache im Senegal war und ist Französisch, der Staat ist eine Präsidialrepublik.
In Kolonialzeiten wurden zunächst die allgemeinen Briefmarkenausgaben für die französischen Kolonien verwandt, ab 1892 mit dem Aufdruck „Senegal“. Im November 1892 erschienen dann die ersten Marken der Kolonialausgabe mit dem Eindruck des Landesnamens „SÉNÉGAL ET DEPENDANCES“. Im Jahr 1906 schließlich wurde in den Marken nur noch der Landesname „SÉNÉGAL“ eingedruckt.
Während der Zeit der Mitgliedschaft im Generalgouvernement Französisch-Westafrika konnten im Senegal sowohl die Marken von Senegal als auch - gleichberechtigt - die Marken von Französisch-Westafrika verwendet werden. Zu gleichen Zeiträumen ist daher beides auf Briefen oder sonstigen Poststücken anzutreffen.
Die Beschäftigung mit der Philatelie dieser oder anderer ehemaliger französischer Kolonien in Afrika ist immer wieder reizvoll, sowohl was die Markengestaltung und -verwendung betrifft als auch die oft sehr wechselvolle Geschichte der einzelnen Kolonien. Die Beschaffung von geeignetem Belegematerial erweist sich jedoch meist als sehr schwierig, insbesondere dann, wenn man nur mit kleinem Budget an die Sache herangeht, vielleicht gehört das aber auch zu dem besonderen Reiz, wenn man sich einem doch so exotischen Sammelgebiet zuwendet.
Ich zeige einige Briefe und eine Ansichtskarte, die mir im Laufe von Jahren in die Hände geraten und dann bei mir hängen geblieben sind. Andere mögen besseres Material besitzen, aber für einen kleinen Querschnitt reicht das hier durchaus.
Ein Trauerbrief aus dem Jahr 1915, frankiert mit 2 x Mi. 56, gelaufen nach St. Paul in Frankreich
Ein Brief von Dezember 1925, gelaufen von Dakar nach Levallois-Serret in Frankreich,
frankiert mit Mi. 72 + 80
Eine Ansichtskarte vom 19.11.1933, gelaufen von Dakar nach Frankfurt/Main,
frankiert mit Mi. 107
Ein Brief vom Dezember 1935, gelaufen mit Luftpost von Dakar nach Daisdorf bei Chemnitz,
frankiert mit Mi. 72, 76, 86, 102, 108
Ein Luftpostbrief, gelaufen am 3.Juli 1948 von Thies im Senegal nach Riedlingen/Donau,
frankiert mit Marken von Französisch-Westafrika, Mi. 40 (4), 53
Ein Luftpostbrief vom 29.4.1952, gelaufen von Dakar nach Mayrhofen in Tirol,
frankiert mit Marken von Französisch-Westafrika, Mi. 46, 47, 51
Ein Luftpostbrief mit gleicher Frankatur-Kombination,
gelaufen 1952 von Dakar nach St. Gall in der Schweiz
Ein Luftpostbrief vom 15.11.1954, gelaufen von Dakar nach St. Gall in der Schweiz,
frankiert mit Marken von Französisch-Westafrika, Mi. 46, 52
Ein Luftpostbrief vom 29.8.1956, gelaufen von Dakar nach Lichtenfels in Bayern,
frankiert mit Marken von Französisch-Westafrika, Mi. 40, 44, 66