Was fasziniert euch an der Philatelie ?
Das ewige suche im Michelkatalog?
Oder nie komplett zu werden?
Oder an Sammlertreffen die Schlepperei ?

Spaß beiseite, was fasziniert euch an unserem Hobby?
lg
Michaela

Hallo,
ich will mal als Erster antworten.

Zunächst muss man ein Sammler- und Jägertyp sein. Ich habe seit meiner Jugend immer etwas gesammelt, Bierdeckel, Flaschenetiketten, Kunstpostkarten, Landkarten, Mineralien und Versteinerungen, Bücher, LPs, CDs und eben auch Briefmarken. Im Laufe der Zeit ändern sich die Interessen, manches Hobby schläft ein, ein anderes tritt in den Vordergrund. So verbringe ich heute einen wesentlichen Teil meiner Freizeit mit der Philatelie. Was ist daran nun das Besondere?

Bei mir ist es die Freude an den kleinen oder größeren Kunstwerken, die Briefmarken oder Ganzsachen schlechthin darstellen. Auch ein Brief stellt für mich, als Bild betrachtet, oft einen sehenswerten Anblick dar, wobei ich dabei alte Briefe wegen der alten Handschriften bevorzuge. Es geht mir nicht um irgendwelche Werte, sondern der eine Aspekt ist die Ästhetik, die mich aus vielerlei Belegen oder auch meist alten Marken anspricht.

Der zweite Aspekt ist die intensive Beschäftigung mit dem Poststück als solchem, bei Ganzsachen also nicht nur mit dem Wertstempel, sondern z.B. auch mit der Farbe und Beschaffenheit des Postkartenkartons, Textaufdrucken und anderem mehr. Das bereitet einfach Freude und Entspannung, die man nicht erklären, sondern möglicherweise nur nachempfinden kann.

Zum Dritten ist aus meiner Liebe zu Landkarten und der Geografie allgemein ein stetes Suchen nach Unbekanntem auf der so großen Landkarte der Welt, aber auch schon von Deutschland erhalten geblieben. Vor diesem Hintergrund macht es einfach Freude, die Ortsstempel Deutschlands zusammenzutragen. Dieses Teilhobby kann ich auch mit meiner Frau teilen, die da noch viel größere Sammlungen besitzt als ich. Diese Art zu sammeln ist spannend und es gibt so gut wie kein Ende, denn es dürfte äußerst unrealistisch sein anzunehmen, dass von all den vielen kleinen dörflichen Postämtern, die es so zwischen 1880 und 1945 gab, heute noch deutlich lesbare Ortsstempel auf Brief, Postkarte oder Briefausschnitt irgendwo aufzutreiben sind.

Mit dem Hobby Philatelie kommt also nie Langeweile auf und die Beschäftigung damit bringt Freude und Entspannung.

Beste Grüße
Ingo

Hallo Michaela

Mich fasziniert mittlerweile vieles an der Philatelie.
Die Suche nach fehlenden Stücken, die Freude über "gefundene Schätze", das Wissen nie komplett zu werden, die Gespräche mit Sammlerkollegen, das Präsentieren der eigenen Sammlung....

Angefangen hat mein Opa mit einer Österreichsammlung ab ca. 1950, welche ich 2001 übernommen und weitergeführt habe - sozusagen als Erinnerung an meinen Großvater.
Kurz darauf bin ich zu einem Club gegangen - zuerst wollte ich dort nur die Dubletten los werden - weil die Kollegen mich jedoch zu der Thematik mit Geschichten über das Sammeln begeistern konnten, bin ich geblieben und bald auch in einem zweiten Verein (im Nachbarort) Mitglied geworden.

Wie die Kollegen vor mir, habe ich die meiste Zeit auch immer irgendwas gesammelt, aber richtig Freude hat mir erst die Philatelie bereitet.
Ich kann dabei wunderbar entspannen und vom Berufsalltag abschalten.
Besonders spannend finde ich es, wenn man z.B. einen Flugpostbrief bekommt und recherchieren kann: Flugroute, Airline, Anlass, Flugzeugtyp, Frankatur,...
Der "Marktwert" ist dabei nebensächlich - wichtig ist nur der ideelle Wert und die innere Freude, die man empfindet


LG rwh

In den ewigen Sammler-Club könnt Ihr mich mit aufnehmen. Zu meiner Schulzeit waren es Postkarten von Schauspielern und Filmprogramme. Die gab es damals noch in den Kinos. Leider ist diese nicht gerade kleine Sammlung verschwunden, als mein Vater nach der Scheidung das Haus verließ. Dann waren es Bücher, die ich schneller kaufte als ich sie lesen konnte. Meine ungelesenen habe ich gerade mal gezählt. Sie belaufen sie mittlerweile auf über 800 Stück.
Was mich an der Philatelie begeistert, sind die vielffältigen Themen, mit denen man sich beschäftigen kann und zu denen man Material sammeln kann. Auch mein Geschmack wandelt sich von Mal zu Mal. Während es am Anfang die Ländersammlung war, wurde daraus das Interesse zu einer Heimatsammlung, dann die Schriftsteller, aus denen nun die "Frauen" geworden sind. Ich bin auch immer noch am Grübeln, wie ich meine Sammlung aufbaue.

Hier die Antwort eines nicht ewigen Sammlers:

Also, ich war Sammler als Bub bis zum 15. Lebensjahr, da kamen dann andere Interessen - bei wem schon nicht? - und mit Schulabschluss und Berufslaufbahn war dann lange Pause. Allerdings hat mein Vater meine begonnenen Sammlungen weiter geführt, und als er dann in den 80-ern nicht mehr so recht weiter kam, habe ich seine "Schätze" übernommen.
Damit begann meine zweite Sammlerkarriere, die nun so in etwa 10 Jahre andauert und ein bisschen intensiver zu werden scheint als die erste.
Was fasziniert mich im Besonderen?
Vom Jäger- und Sammlerdenken halte ich nicht allzu viel. Freilich freue ich mich auch, wenn ich z. B. von Cantus einen noch bisher fehlenden Ortsstempel von Deutschland bekomme, aber ich habe das ewige Jagen satt. Ich besuche zwar häufig Tauschtreffen, Börsen und dergleichen, bin aber nicht bei denen, die nur danach trachten, den Sammlerkollegen zuvor zu kommen und ihnen die besten Stücke vor der Nase weg zu schnappen. Da ist mir viel lieber in Ruhe ein nettes Gespräch mit Kollegen oder Händlern zu führen oder Sammlungen oder eine angeschlossene Ausstellung anzuschauen.
Damit bin ich bei dem, was mich am meisten fasziniert: Die Vielfalt der Philatelie, die zahlreichen Möglichkeiten zur Gestaltung von Sammlungen, die spannende und stets lehrreiche Beschäftigung mit einem neuen Thema. Enorm spannend ist für mich auch zu sehen und aufzunehmen, wie Sammlerkollegen auf ein Thema eingehen, wie sie es bearbeiten, wie sie es gestalten. Ich habe mich daher auch bei unserer heurigen Ausstellung in Hall zum Thema "Helden-Idole-Vorbilder" bemüht, fürs Publikum - und zwar nicht nur fürs philatelistische - eine Vielzahl von Ein-Rahmen-Exponaten in ganz unterschiedlicher Gestaltung zu zeigen. Wurde erfreulich gut angenommen, und bestärkt mich in meiner Meinung, dass sich die Philatelie nicht nur um die Philatelisten kümmern sollte, sondern sich für ein breites Publikum bzw. überhaupt nach außen öffnen sollte. Wir sollten den Leuten zeigen, dass Briefmarkensammeln heutzutage nichts mehr mit verstaubten dunklen Kämmerlein zu tun hat.
Jedem Philatelisten, der sich vom bloßen Anhäufen und Katalogdenken gelöst hat, der gemerkt hat, wie interessant die Sache erst wird, wenn man seine Schätze auch zeigt (aber nicht nur Juroren), dem darf ich gratulieren. Ob man nun über die Geografie, die Geschichte, die Kunst, den Sport oder auch ein anderes Thema den Einstieg in die neue Sammlerwelt schafft, das spielt nicht die entscheidende Rolle. Wichtiger ist wohl, dass man erst einmal über den eigenen Schatten springt!
Bitte euch alle um eure Meinung, wie ihr über meine Ansichten denkt!

@bios

Das mit dem Grübeln "wie baue ich meine Sammlung auf" kommt mir sehr bekannt vor
Stelle mir diese Frage auch öfter...
...und kaum glaube ich eine Antwort gefunden zu haben, kommen mir neue Ideen.

Ich glaube wichtig wäre es, einmal eine Idee umzusetzen.

Vielleicht wie roda es beschreibt, dass wir unsere Sammlungen auch für Nicht-Philatelisten entsprechend aufbereiten.
Wir lieben unser Hobby ja schließlich.
Und es sollte anderen nicht vorenthalten werden.

Da ich Astro- & Aerophilatelie sammle, finde ich z.B. die Präsentation der Sammlung von kawa besonders gelungen.
Schau Dir diese mal unter https://www.briefmarken-forum.com/sammlungen-einzelner-mitglieder-f141/kawa-s-luftpostsammlung-t17.htm an.
Vielleicht findest Du Anregungen für Deine Themen.

Liebe Grüße
rwh

Moin rwh,

danke für Deine Antwort. Kawas Beiträge kenne ich natürlich. Und anfangs habe ich mich mit ihm auch schon hier ausgetauscht. Mittlerweile habe ich weniger ein Problem damit, das Philatelistische aufzubauen, da ich aus finanziellen Gründen dazu übergegangen bin, zu jeder Frau nur eine Briefmarke zu suchen. Ich überlege eher hin und her, wie ich die Informationen zu den betreffenden Frauen zusammenstelle.

Ich habe jede Menge Lexika, aus denen ich eine Biografie zusammenstellen kann, die mit der Briefmarke zusammen dann eine A4-Seite ausmacht. Ich habe aber auch die letzten Jahre jede Menge Textmaterial aus Zeitungen gesammelt. Die Texte habe ich in den PC geschrieben und die Bilder eingescannt. Nun überlege ich, ob ich diese Sachen auch ausdrucke oder nur im PC sammle. Sie alle in Ordnern zusammeln, macht natürlich einen Riesenspaß. Andererseits überlege ich, ob es verrückt wäre, die Texte alle auszudrucken, obwohl ich es andererseits gerne machen würde......... Ja ja, man hats schon schwer