Hallo Sammler Kolleginnen und Kollegen

Wilma zeigte uns folgenden Beleg. Danach kam die Frage bzw. die Meinung auf das die untere zweite 12 Groschen Marke nachträglich angebracht wurde. Hierzu habe ich eine ganz andere Meinung die mir möglich erscheint. Da ich so etwas schon bei Modernen Ausgaben bzw Belegen mal gesehen habe und die nachweislich echt gelaufen sind.

wilma schrieb:

hier ein nicht häufiger und einer der frühestmöglichen Flugpostbelege in die Tschechoslowakei. Diese Portogebühr war nur wenige Tage möglich.

Der Beleg hat mir zunächst nicht gefallen, da die untere 12Gr. Marke misstrauisch beäugt habe, da hier nur der Schalterbuchstabe "a" sichtbar ist. Ich kann mir aber vorstellen, dass beim Stempeln ein anderer Beleg dazwischen gerutscht ist.  Der OT Stempel wurde nochmals abgeschlagen. Mit Lupe ist der Schalterbuchstabe "a" erkennbar.

Hierbei könnte es sich um einen Postbetrug handeln der als solches von dem Postbeamten nicht erkannt wurde. Eines darf nicht vergessen werden. Damals wurden unweit mehr Briefe und Karten versendet als heute. Wenn ein Postbeamter unter Zeitdruck einen Brief nach dem anderen schnell abstempelte hätte er das schon mal übersehen können. Im Klartext meine ich das diese Briefmarke 1946 zwei Mal zur Verwendung kam. Von einem anderen Brief oder Karte abgelöst wurde und auf diesen Brief neu angebracht. Vieleicht waren dem Auftraggeber die Briefmarken ausgegangen oder er wollte sich weitere 12 Groschen sparen. Ich habe mir auch die Stempeln unter sehr hoher Auflösung angesehen. Meiner Auffassung nach sind die Stempeln echt und keiner wurde nachgemalt. Das ist zumindest meine Meinung zu diesem Beleg

Grüße Vom Briefmarken Freak

Briefmarken Freak schrieb:

Hierbei könnte es sich um einen Postbetrug handeln der als solches von dem Postbeamten nicht erkannt wurde. Eines darf nicht vergessen werden. Damals wurden unweit mehr Briefe und Karten versendet als heute. Wenn ein Postbeamter unter Zeitdruck einen Brief nach dem anderen schnell abstempelte hätte er das schon mal übersehen können. Im Klartext meine ich das diese Briefmarke 1946 zwei Mal zur Verwendung kam. Von einem anderen Brief oder Karte abgelöst wurde und auf diesen Brief neu angebracht. Vielleicht waren dem Auftraggeber die Briefmarken ausgegangen oder er wollte sich weitere 12 Groschen sparen. Ich habe mir auch die Stempeln unter sehr hoher Auflösung angesehen. Meiner Auffassung nach sind die Stempeln echt und keiner wurde nachgemalt. Das ist zumindest meine Meinung zu diesem Beleg

Hallo Briefmarken Freak,

das klingt sehr plausibel. Ich kann mir vorstellen, dass es so gewesen sein kann.

Ich werde die Stempel mit meinen Möglichkeiten (Scanner hochauflösend) untersuchen. Bis jetzt habe ich nur mit einer schwachen Lupe drüber geschaut. Weiters möchte ich noch einen Sammlerfreund aus dem Verein um seine Meinung bitten.

Viele Grüße, Wilma

Hallo Wilma

Mit Spannung warten wir geduldig auf das Ergebnis der Überprüfung bzw. die Einschätzung anderer Sammler die diesen Brief in Händen hatten und mit eigenen Augen gesehen haben. Mir stellt sich halt auch die Frage warum ein Potentieller Fälscher eine gestempelte Marke verwendet und nicht eine Postfrische die es Massenweise gibt und selbst wenn er die nicht zu Händen hatte.... nun also wäre ich ein solcher Betrüger wäre ich in ein Briefmarken Geschäft gegangen und hätte mir eine Postfrische um 50 Cent gekauft. So gehe ich doch das Risiko nicht ein das Sammler Misstrauisch werden beim Anblick des Briefes

Grüße vom Briefmarken Freak

Briefmarken Freak schrieb:

Mit Spannung warten wir geduldig auf das Ergebnis der Überprüfung bzw. die Einschätzung anderer Sammler die diesen Brief in Händen hatten und mit eigenen Augen gesehen haben.

Hallo zusammen,

@kaiserschmidt hatte recht, der Stempel wurde auf der unteren 12 Gr. Marke nachgezeichnet. Kollege aus dem Verein hat es mit der starken Lupe gesehen. Ich habe den Stempel mit 1200 Dpi & 200% Vergrößerung gesannt - es gibt keinen Zweifel, der Beleg wurde manipuliert. Leuchtet man mit einer starken Lampe von der Innenseite des Beleges auf die Vorderseite, sieht man es auch.

Den Beleg habe ich auf ebay gekauft & der Schaden beläuft sich auf eine Packung Zigaretten.

Der Beleg wurde bereits von mir vernichtet - habe aber wieder einiges gelernt.

Viele Grüße, Wilma

Hallo Wilma,

solche Schadensfälle sind verkraftbar.
Ich hebe aber verfälschte und gefälschte Belege auf, beschreibe sie und zeige sie anderen Sammlern,
damit diese daraus lernen.

viele Grüße

Reinhard

kaiserschmidt schrieb:

Hallo Wilma,

solche Schadensfälle sind verkraftbar.
Ich hebe aber verfälschte und gefälschte Belege auf, beschreibe sie und zeige sie anderen Sammlern,
damit diese daraus lernen.

viele Grüße

Reinhard

Hallo Sammler Freunde

Meine Hochachtung an Kaiserschmidt das er richtig erkannte das dieser Beleg Manipuliert wurde. Vieleicht sollte ich mir einen Termin beim Augenarzt organisieren. Das spannende am Briefmarken Sammeln ist unter anderem das man doch immer wieder etwas neues lernen kann. Aber in einer Sache fühle ich mich wieder bestätigt. Hände weg von ebay in Sachen Briefmarken. Ich gebe auch Kaiserschmidt absolut recht gefälschte oder Verfälschte Objekte aufzuheben und auch zu kennzeichnen um anderen Sammlern offenbaren zu können wie Fälscher vorgehen. Sehr Merkwürdig finde ich nach wie vor das der Fälscher eine bereits gebrauchte Briefmarke verwendet hatte und so eigentlich so manchen Sammler geradezu auffordert genauer hinzusehen, dass hier möglicherweise eine Manipulation vorliegt. Sehr Spannend

Viele Grüße vom Briefmarken Freak

kaiserschmidt schrieb:

Ich hebe aber verfälschte und gefälschte Belege auf, beschreibe sie und zeige sie anderen Sammlern,
damit diese daraus lernen.

Hallo Reinhard,

auf das habe ich kurzzeitig auch gedacht. Habe den Beleg aber sofort entsorgt, da ich Fälschungen nicht mal in der Wohnung haben möchte.

Hier ein Beleg der noch nicht gezeigt wurde - interessante Stückelung:

Karte vom 05.11.1946 von Zürs, Vorarlberg in die Schweiz
MeF2 15Gr. mit Zensurstempel aus Bregenz

Viele Grüße, Wilma

Hallo zusammen,

hier ein Beleg als MeF2 mit der 60Gr. aus 1947:


Reco Karte vom 26.09.1947 an die MINERVA Wissenschaftliche Buchhandlung

Viele Grüße,
Wilma

Hallo zusammen,

eine Reco Ortsverkehr Karte wurde hier auch noch nicht gezeigt. Ich habe sie erst kürzlich erworben, da nie gesichtet. Häufig dürften diese nicht sein.

Reco Karte vom 02.08.1946 Salzburg
Recogebühr 30 Gr. + Kartengebühr 5 Gr.


Recht interessant ist auch der Kartentext. Es gibt sicher einige Thesen, warum hier bestätigt worden ist, dass der Aufnahmeapparat und die Leinwand im Geschäft gekauft worden sind.

Viele Grüße,
Wilma

Hallo zusammen,

ein netter Flugpostbeleg als MeF5 mit der "billigeren" Farbe violett:

Flugpostbrief 10g vom 02.05.1947 Wien in die USA
Flug 2,40 + Brief 60 Gr.
Zensurstempel der Alliierten in Wien

Viele Grüße,
Wilma

Hallo zusammen,

eine seltene MeF6 mit der grünen 10Gr. Marke:

Brief vom 04.03.1947 von Innsbruck nach Deutschland -Französische Zensur

Viele Grüße,
Wilma

Hallo zusammen,

Belege nach Afrika (außer Südafrika) sind sehr selten. Kenia ist noch die häufigere Destination, aus 1947 aber selten.

Flugpostbrief 10g vom 11.08.1947 von Wien nach Nyeri, Kenia
Briefgebühr 60 Gr., Flug 1,60 je 5g
Zensurstempel der Sowjetischen Zone Wien
Diese Frankatur war nur vom 31.07. - 31.08.1947 möglich - Kurzläufer.

Viele Grüße,
Wilma

Hallo zusammen,

hier eine auffrankierte Wappenkarte, die herrlich post- und zeitgeschichtlich ist:



Wappenkpostkarte von Wien nach Deutschland vom 02.04.1946 mit zunächst 4x 5Gr. frankiert. Die Karte wurde mit einem Hinweiszeittel der Post (Spuren dieser sind rechts auf der Karte zu sehen) und dem Vermerk "fehlen 5g" an den Absender retourniert. Dieser hat am 25.04.1946 die fehlenden 5Gr. dazu frankiert. Der Hinweiszettel wurde wieder abgerissen. Das Porto für Karten Ausland waren vom 02.01.1946 - 23.06.1946 30Gr.

Die Karte wurde von der Zensurstelle in Wien jedoch retourniert. Hier wurde der Stempel "Zurück an den Absender" abgeschlagen und der Zensurverstoßzettel mit dem Rückweisungsgrund mit den Befestigungssteifen um die Karte relativ lose festgemacht.

Ab 17.04.1946 wurde der Postverkehr mit Deutschland wieder aufgenommen. Es galten jedoch die Bestimmungen, dass Postkarten keinerlei Abbildungen aufweisen dürfen, Briefumschläge weder gefüttert noch Zeichnungen aufweisen dürfen. Außer Absender und Empfänger war nichts erlaubt.

Der geschäftliche Postverkehr mit Deutschland wurde erst am 01.08.1947 wieder aufgenommen.

Viele Grüße, Wilma

Zensurierter Brief vom 20.11.46 nach Deutschland.

Den roten Rollstempel "Civil Censord MUNICH" finde ich interessant.
Auch auf einem andern Brief an die gleiche Adresse findet sich dieser Stempel.

Kann mir da helfen?

Grüße
Paul

Hallo Paul,

Es ist ein Stempel der Amerikanischer Zivil Zensur in München.
Wenn man auf Google "US Civil Censorship" einführt findet man sehr viele Belege mit diesem gleichen roten Rollstempel "US Civil Censorship Munich" und Datum.

Wahrscheinlich kommt dein Beleg aus der Britischen Zone und bekam er in München nochmal ein Stempel wenn er durch die Amerikanische Zone passierte.
Es gibt vielleicht Foren wo man mehr detaillierte Info findet über diesen Stempel.

Beste Grüsse,
Raf.

muesli schrieb:

Hallo Paul,

Es ist ein Stempel der Amerikanischer Zivil Zensur in München.
Wenn man auf Google "US Civil Censorship" einführt findet man sehr viele Belege mit diesem gleichen roten Rollstempel "US Civil Censorship Munich" und Datum.

Wahrscheinlich kommt dein Beleg aus der Britischen Zone und bekam er in München nochmal ein Stempel wenn er durch die Amerikanische Zone passierte.
Es gibt vielleicht Foren wo man mehr detaillierte Info findet über diesen Stempel.

Beste Grüsse,
Raf.

Danke!

Paul

Paul S. schrieb:

Zensurierter Brief vom 20.11.46 nach Deutschland. Den roten Rollstempel "Civil Censord MUNICH" finde ich interessant.
Kann mir da helfen?

Hallo Paul,

wie @muesli schon schrieb, stammt der Stempel aus der Amerikanischen Zensurstelle in München.

Lt. Karl-Heinz Riemer "Die Postzensur der Alliierten im besetzten Deutschland nach dem 2. Weltkrieg" gibt es 6 verschiedene Maschinen-Durchlaufstempel bzw. Handrollstempel. Solche Belege sind häufig zu finden. Hier ein Beispiel:



Viele Grüße, Wilma

Hallo zusammen,

hier ein früher Flugpostbrief nach Argentinien mit der 1,00 + 5,00 Marke beide StTdr. gerasteter Grund (ANK):

Flugpostbrief vom 23.07.1946 von Wien nach Argentinien
Flug 5,55 + Brief 50Gr.

Viele Grüße,
Wilma

Hallo zusammen,

für diese EF musste ich mich bei der letzten Merkurphila Auktion "weit aus dem Fenster" lassen, aber ich wollte sie unbedingt haben:


Flugpostkarte vom 06.05.1947 von Linz nach Schweden mit herrlichem zeitgeschichtlichen Text

Viele Grüße,
Wilma

Servus,
ich hätte hier aus 7/47 eine Flugpostkarte in die CSR, diese dürfte so recht selten sein und ich glaube es wurde auch noch nicht gezeigt? Die Karte kostete 25 und die Flugpost 5 Groschen.
Herzliche Grüße Johannes

Nochmals Servus,
Im September 1947 kostete die Karte ins ermäßigte Ausland (CSR, Ungarn) 45 Groschen, so eine zeige ich hier. Beste Grüße Johannes

Hallo Forumler,



Expresspostkarte vom 4.11.1947 von Linz nach Wien.
Postkarte 20g Express 80g

Kaiserschmidt

jklang schrieb:

ich hätte hier aus 7/47 eine Flugpostkarte in die CSR, diese dürfte so recht selten sein und ich glaube es wurde auch noch nicht gezeigt? Die Karte kostete 25 und die Flugpost 5 Groschen.

Hallo Johannes,

Glückwunsch zur Karte. Ja, diese ist sehr selten. Wenn ich richtig geschaut habe, sind EF´s nur als Auslandsdrucksachen mit 50% Ermäßigung möglich.

lg, Wilma

[quote="wilma"]

jklang schrieb:

ich hätte hier aus 7/47 eine Flugpostkarte in die CSR, diese dürfte so recht selten sein und ich glaube es wurde auch noch nicht gezeigt? Die Karte kostete 25 und die Flugpost 5 Groschen.

Hallo Johannes,

Glückwunsch zur Karte. Ja, diese ist sehr selten. Wenn ich richtig geschaut habe, sind EF´s nur als Auslandsdrucksachen mit 50% Ermäßigung möglich.

lg, Wilma

Servus Wilma,
vielen Dank für Deine Bestätigung.
Beste Grüße Johannes

Liebe Sammlerfreunde,

eine Neuerwerbung aus der Wühlkiste beim Vereinstauschtag:
Eilbrief vom 6.9.1947 aus Frättingsdorf nach Krems an der Donau





Rückseitig Massenfrankatur 20 x 6 Groschen ANK 741, ab 1.9.1947 Brief 40 Gr. Eilzuschlag 80 Gr. = 1,20

Herzliche Sammlergrüße
Gerhard