BISCHOFSHEIM. Wie in eigener Sache Werbung machen? Die Briefmarkenfreunde Mainspitze hoffen auf neue und gleichzeitig jüngere Sammler. Deshalb veranstalteten sie am Wochenende erstmals einen Ostermarkt. Auf dem Gelände des Seniorenparks sollten zwölf private und gewerbliche Stände mit Osterschmuck und Frühlingsblumen die Bischofsheimer anlocken.
Adam Hofmann, Vorsitzender der Briefmarkensammler, bot historische Postkarten, Münzen und Postwertzeichen an. Für Kinder und Jugendliche hielt er ein Geschenksortiment bereit, um sie für die Sache zu begeistern. Zwei bis dreimal im Monat treffen sich die Männer, um ihre Schätze untereinander zu zeigen und zu tauschen. Da der Darmstädter Hof verkauft ist, sind sie vor anderthalb Jahren in einen Raum der Bischofsheimer Seniorenresidenz umgezogen. Dort veranstalten sie ihre Tauschtage. Zur Zeit zählen sie 18 Mitglieder, der Jüngste ist 50, der Älteste 77 Jahre alt.

Für Schüler sei es schwierig, die aktuellen Sondermarken zu sammeln, macht sich Hofmann Gedanken, warum der Nachwuchs ausbleibt. Rund 80 Euro müsse man hinlegen, um das Gesamtsortiment zu erstehen, das die Post jährlich herausgibt. „Zu teuer für junge Sammler“, stellt der Vorsitzende fest. Wenn Kinder in der Grundschule sind, erwache die Sammelfreude, hat er beobachtet. Leider richte der heutige Nachwuchs seine Interessen in andere Richtungen. Noch vor 15 Jahren habe eine große briefmarkenbegeisterte Jugendgruppe existiert, erinnert sich Hofmann an bessere Zeiten.

Das Interesse für den Ostermarkt war am Samstagmorgen verhalten. Zuerst kamen nur einige Heimbewohner herbei. Vermutlich wäre es besser gewesen, die Stände erst nachmittags zu öffnen, sinnierte Vera Handsche. Sie war mit ihrer Schwester aus Büttelborn gekommen, um Bilder zu verkaufen. In Serviettentechnik mit Reliefausschmückungen hat sie ihre Werke gestaltet. Ein Osterhase und viele Frühlingsblüher sind so auf Leinwand gebannt. Ottilie Schüssler aus Astheim wollte große Hasen, Blumen und Nistkästen aus Holz verkaufen, die ihr Mann gefertigt und bemalt hat. Karla Schäffer und Schwiegertochter Bettina Schäffer aus Ginsheim handarbeiten gerne: Sie hatten Ostereier mit Stoff überzogen, den Stickereien zierten. Socken und Schals kommen bei dem wechselhaften Frühlingswetter ebenfalls gut an, hatten sich die Frauen überlegt und ein reiches Sortiment mitgebracht. Die Bischofsheimer Bastelmiezen präsentierten handgefertigte Osterüberraschungen, und der Frauen-Treff des Sozialverbandes (VdK) war ebenfalls vertreten. Ein Blumenladen bot zudem Stiefmütterchen, Narzissen und andere Frühjahrsblüher an.

Die nächsten Tauschtage finden am 30. März, 6. und 20. April im Bischofsheimer Seniorenpark in der Schulstraße 60 von 9 bis 12 Uhr statt. Spontan vorbeikommende Sammelfreunde sind immer gern gesehen.

echo.online

Neue Wege

Um überhaupt das Interesse für Briefmarken zu erwecken, geht man auch bei uns neue Wege. Der Briefmarkensammlerverein aus Syke hat zum Beispiel eine Briefmarkenschau im Foyer eines Famila-Marktes ausgestattet.