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Ich bin ein Berliner: Wolfgang Bauer, Briefmarkensammler
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Admin Admin
Thema: Ich bin ein Berliner: Wolfgang Bauer, Briefmarkensammler So Aug 28, 2011 11:01 am
Es war noch nicht mal eine Briefmarke. Es war ein Probedruck. Ein unvollständiger. Mit Farbproben an der Seite. Aber es hat ihn unendlich glücklich gemacht, was er da erworben hat bei jener Auktion in London im Jahr 1992. Obwohl andere Philatelisten ihm zugesichert hatten nicht mitzubieten, tauchte ein Sammler aus England auf, der den Preis nach oben trieb. Trotzdem gelang es Bauer das außergewöhnliche Dokument griechischer Briefmarkengeschichte zu ersteigern. „Wunderbar“, sagt Wolfgang Bauer. Er wirkt immer noch erleichtert. „Wollen Sie mal sehen?“ Und dann zeigt der Briefmarkensammler und Präsident des Berliner Philatelisten-Klubs von 1888 e.V. sein Traumstück, das für den Laien ansprechend wirkt, aber längst nicht so wertvoll wie es tatsächlich ist.
Wolfgang Bauer hat schon als Kind Briefmarken gesammelt. Der Vater, der Großvater, der Urgroßvater haben schon gesammelt. „Ich bin familiär belastet“, sagt der Mann mit dem wallenden grauen Haar, der wie ein Künstler aussieht. Jedenfalls nicht so, wie sich mancher einen Briefmarkensammler vorstellt. Was der Außenstehende weiß ist, dass Briefmarken sammeln eine stille Beschäftigung ist. Dass viel Konzentration, innere Ruhe dazu gehören, mit der Pinzette kleine gezackte Papierstücke zu ordnen. Man sammelt nicht nur Briefmarken, sondern auch sich selbst. Wolfgang Bauers lichte geräumige Altbauwohnung in Wilmersdorf atmet etwas davon. Es ist still. Durch das offene Fenster hört man ab und zu ein Auto, das durch die Nebenstraße fährt. In den weißen Regalen, die fast an die Decke reichen, reihen sich Kataloge. Alles hat seine Ordnung und trotzdem wirkt es nicht steril oder pedantisch, sondern lebendig. Alles ist im Fluss bei einem guten Sammler. Immer wieder gibt es etwas Neues zu entdecken. Marken und ihre Geschichten. Sie stapeln sich auf seinem Schreibtisch und warten darauf, dass Wolfgang Bauer ihnen ihren Platz zuweist.
Wolfgang Bauers Sammelgebiet ist Griechenland. Dabei konzentriert er sich jetzt thematisch auf Griechenlands Beziehungen zum Ausland zwischen 1828 und 1875. Das klingt sehr speziell. Tatsächlich ist der Bereich unendlich vielfältig. „Am 1. Juli 1875 begann der allgemeine Weltpostverein in Funktion zu treten“, sagt er. Die internationale Regelung des Postverkehrs war eine große organisatorische Sensation. „Davor kostete jede Strecke anders, gab es unterschiedliche Gewichtsstufen. Alles war verschieden.“ Ein Auslandsbrief hatte dann nach 1875 unter den Vereinsmitgliedern nur noch einen Preis. Für die Briefmarkensammler bedeutete das das Ende von Vielfalt. Das hat sich heute wieder etwas geändert.
Was treibt Menschen zum Briefmarkensammeln? „Freuen ist ein ganz wesentlicher Punkt“, sagt Bauer. Reich werden die wenigsten. Die berühmte Mauritius, die zwischen eineinhalb und zwei Millionen Euro kostet, ist die Ausnahme. Um so begeisterter ist Wolfgang Bauer, dass vom 2. September an im Museum für Kommunikation 17 von 27 der berühmten Marken zu sehen sein werden. Schon viele Jahre teilt er sein Wissen mit anderen Sammlern im Berliner Philatelisten-Klub. Ein Verein mit viel Tradition. Seit 15 Jahren ist er Präsident. Die Pflege der internationalen Beziehungen auf Weltausstellungen gehört ebenso zu seinem Aufgabenbereich wie die Vorbereitung der Sitzungen im Hotel Sylter Hof in der Kurfürstenstraße. Regelmäßig lädt Wolfgang Bauer hochrangige Referenten aus der internationalen Philatelistenszene zu Vorträgen nach Berlin. Sie reden über „Rohrpost in Berlin (West)“oder über „Grönland“. Spezialwissen. Seine Klubfreunde hören trotzdem, wenn der Referent Fehler macht. „Das freut mich“, sagt Wolfgang Bauer. Nicht, weil er bissig ist, sondern weil es so viel gibt, was Briefmarkensammler wissen müssen.Quelle
Ich bin ein Berliner: Wolfgang Bauer, Briefmarkensammler