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| Südamerikafahrt 1930 (Rundfahrt-) Post nach Friedrichshafen" | |
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Autor | Nachricht |
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balf_de Mitglied in Bronze
| Thema: Re: Südamerikafahrt 1930 (Rundfahrt-) Post nach Friedrichshafen" Di Sep 22, 2015 9:59 pm | |
| Hallo Klaus, ganz kurz eine Antwort auf deine letzte Frage: bezüglich der Häufigkeit der Ankunftstempel aus Friedrichshafen kann ich hier Dr. Artur Knoth zitieren, der zu diesem Thema schon vor einigen Jahren auch in einem Forschungsbericht der Brasilien-ArGe geschrieben hat. Zu dem anderen wichtigen Thema später mehr … Viele Grüße Alfred (balf_de) |
| | | balf_de Mitglied in Bronze
| Thema: Re: Südamerikafahrt 1930 (Rundfahrt-) Post nach Friedrichshafen" Sa Okt 10, 2015 5:37 pm | |
| Hallo zusammen, ob der Brief, den ich euch heute gerne vorstellen möchte, in meine Sammlung passt, daran habe ich lange gezweifelt. Zumal er preislich durchaus kein "Schnäppchen" war. Aber letztlich war mein spezielles Interesse an der brasilianischen Post "meiner" Fahrt und insbesondere den Zuleitungen kleinerer Condor-Agenturen - aus Städten außerhalb der Zeppelin-Landeorte Rio de Janeiro und Recife - ausschlaggebend: So, jetzt wisst ihr, was ich meine: kann man einen solchen Beleg in eine "Qualitätssammlung", wie ich sie anstrebe, überhaupt aufnehmen? Als ich den Brief meiner (nicht sammelnden) 16-jährigen Enkelin zeigte, tröstete sie mich ganz trocken: "sei doch froh, dann kannst dir ihn gut ablegen". Da soll ich dem bürokratischen Herrn Finanzrat aus dem Erzgebirge wohl noch dankbar sein Gut - ich werde versuchen, die Löcher mit ähnlich hellblauem Papier zu hinterlegen; vielleicht sieht der Brief dann schon etwas besser aus. Denn abgesehen von dem Bedarfsbrief-Flair der Absenderadresse zeigt er noch einige Besonderheiten: die "falsche" 20-Milreis-Marke für Post nach Europa, die selten zu findende Überfrankatur des Postportos 600 statt 500 Reis und - last but not least - den klar lesbaren Entwertungsstempel der Condor-Agentur aus Joinville. Bei Artur Knoth ist nachzulesen, dass man in Joinville meistens so ungeschickt gestempelt hat, dass niemand den Ortsnamen lesen konnte. Gerne möchte ich in diesem Zusammenhang noch einmal auf Dr. Knoths Homepage hinweisen, die für mich schon oft ein wertvolles Hilfsmittel bezüglich der brasilianischen Post gewesen ist. So hilft z.B. auch diese Beschreibung des "M.P."-Stempels zur Kontrolle der Authentizität meines Briefs: der "M.P."-Stempel steht an der richtigen Stelle … Eckart Förster bewertet den Joinville-Stempel in seinem lesenswerten Beitrag zur brasilianischen Post im ArGe-Rundbrief "Zeppelinpost 2013" relativ unauffällig ... … aber aus meiner Erfahrung kann ich sagen: man muss ihn erst einmal finden … Die Rückseite … … zeigt neben dem Durchgangsstempel vom 26. Mai aus Recife wieder den relativ seltenen Maschinenstempel - "Roller" heißt er bei Dr. Knoth -, der nach meinen Beobachtungen meist bei großformatigen und bedarfsmäßig anmutenden Briefen rückseitig Verwendung fand. Ein weiterer rückseitiger Stempel .. ist leider nicht vollständig lesbar. Aber ein zusätzlicher Firmenstempel des Absenders ist es jedenfalls nicht. Vielmehr hat er etwas mit Wasserflugzeugen zu tun. "Hydro Aviao" und die Abbildung sind eindeutig. Steht er in Beziehung zum Condor-Flug von Joinville (bzw. Curityba) nach Recife? Dieter Leders eindrucksvoller Dokumentation zu den Zubringerflügen in Brasilien ("Zeppelin Post Journal Vol. 8 Nr. 2-4) ist zu entnehmen, dass der Brief auf der dritten Etappe des 12. Zubringerflugs aus Porto Alegre mit dem Dornier J Wal "Jangadeiro" nach Norden befördert wurde. Da lässt sich leider kein Zusammenhang zu den lesbaren Fragmenten herstellen … Aber wer weiß, vielleicht kann mir ja jemand helfen … Viele Grüße Alfred (balf_de) PS: wie so oft hilft "googeln": auf anderen Belegen ist der Stempel deutlicher lesbar: "O Hydro Avião Vence Tempo e Distancia!" heißt es da. Mit dem Flugboot gewinnst du Zeit und Entfernung. Demnach ist es ein allgemeiner Werbestempel für die Postbeförderung mit Flugbooten, wie sie von der Syndicato Condo praktiziert wurde. |
| | | Polarfahrtsucher Mitglied in Bronze
| Thema: Re: Südamerikafahrt 1930 (Rundfahrt-) Post nach Friedrichshafen" Mi Okt 21, 2015 1:05 pm | |
| Hallo Alfred, - balf_de schrieb:
So, jetzt wisst ihr, was ich meine: kann man einen solchen Beleg in eine "Qualitätssammlung", wie ich sie anstrebe, überhaupt aufnehmen? Als ich den Brief meiner (nicht sammelnden) 16-jährigen Enkelin zeigte, tröstete sie mich ganz trocken: "sei doch froh, dann kannst dir ihn gut ablegen". Da soll ich dem bürokratischen Herrn Finanzrat aus dem Erzgebirge wohl noch dankbar sein
Auch wenn du dir deiner Sachen noch nicht 100% sicher bist, möchte ich dir zu diesem Stück gratulieren. Ein schöner Brief mit herrlicher Rückseite der mir gut gefällt. Ja, und er hat durchaus einen gewissen Bedarfscharakter den man wohl so nicht so leicht findet. Ich denke deine Frage hast du dir schon selbst beantwortet: - balf_de schrieb:
… aber aus meiner Erfahrung kann ich sagen: man muss ihn erst einmal finden …
Also so lange du nicht ein ebenbürtiges Stück aus dem seltenen Joinville in deine Sammlung einreihen kannst würde ich mir keine großen Gedanken machen. Mir gefällt er ! - balf_de schrieb:
Gerne möchte ich in diesem Zusammenhang noch einmal auf Dr. Knoths Homepage hinweisen, die für mich schon oft ein wertvolles Hilfsmittel bezüglich der brasilianischen Post gewesen ist.
Ja eine wirklich ausgezeichnete Informationsquelle, und so möchte ich nochmal auf die Frage nach den verschiedenen Friedrichshafener Ankunftstempeln zurück kommen. Ich habe meine kleine Sammlung mit den Informationen der Homepage verglichen und auch bei mir findet sich eine etwa gleiche Häufigkeitsverteilung. Auch den seltensten Ankunftsstempel mit den zwei Sternen konnte ich glücklicherweise wiederfinden. Ich habe die Karte schon mal gezeigt, aber nun erfreut mich diese noch ein wenig mehr Etwas erstaunt war ich über das Fehlen eines weiteren Ankunftsstempels aus Friedrichshafen: Der Stempel mit der römischen Monatsangabe ist nicht selten. Ich konnte ihn fast ausschließlich auf Deutscher Post bzw. Zuleitungspost finden. Vielleicht ist er Knoth durchgeschlüpft, da er sich vermutlich auf brasilianische und amerikanische Post beschränkt hat. Ich denke man könnte hier noch Forschungsarbeit betreiben, da manche Stempelabschläge relativ eindeutig gewissen Auflieferungsländern zugeordnet werden können. Ist zum Beispiel der "Doppelstern" Stempel überwiegend bei den bolivianischen Zuleitungen zu finden? Schönen Gruß Klaus P.S. Zum "anderen" wichtigem Thema hast du Post bekommen! |
| | | balf_de Mitglied in Bronze
| Thema: Re: Südamerikafahrt 1930 (Rundfahrt-) Post nach Friedrichshafen" Mi Okt 21, 2015 9:40 pm | |
| Hallo Klaus, ja, die Friedrichshafener Ankunftstempel sind sicher ein Thema, mit dem man sich einmal genauer beschäftigen sollte. Wenn - wie du sicher richtig vermutest - Dr. Knoth nur brasilianische Post untersucht hat -, ist es gut erklärlich, dass er den "römisch 6" Stempel nicht gesehen hat. Der kommt in meiner Sammlung ausschließlich bei Rundfahrt-Belegen vor; dort ist er mit Abstand der häufigste. Übrigens trifft das auch auf meine amerikanischen Rundfahrt-Belege zu. Bei der Bordpost nach Friedrichshafen habe ich ihn übrigens genau so wenig gesehen wie bei meinen brasilianischen Belegen. Was die Häufigkeitsverteilung anbetrifft, habe ich bisher meine Belege nur kurz überflogen (immerhin ist es bei den meisten Briefen mühsam - man muss sie aus dem Album herausnehmen und umdrehen …). Danach stimme ich der von Dr. Knoth genannten Verteilung zu: der mit Abstand seltenste ist tatsächlich der "Two Stars"-Stempel. Ich kann meine "Treffer" beinahe an einer Hand abzählen; ich habe ihn bei spanischer, argentinischer, uruguayischer, brasilianischer (Curityba) und …. … deutscher Post gefunden. Viele Grüße Alfred (balf_de) |
| | | Polarfahrtsucher Mitglied in Bronze
| Thema: Re: Südamerikafahrt 1930 (Rundfahrt-) Post nach Friedrichshafen" Sa Nov 07, 2015 4:19 pm | |
| - balf_de schrieb:
Was die Häufigkeitsverteilung anbetrifft, habe ich bisher meine Belege nur kurz überflogen (immerhin ist es bei den meisten Briefen mühsam - man muss sie aus dem Album herausnehmen und umdrehen …). Danach stimme ich der von Dr. Knoth genannten Verteilung zu: der mit Abstand seltenste ist tatsächlich der "Two Stars"-Stempel. Ich kann meine "Treffer" beinahe an einer Hand abzählen; ich habe ihn bei spanischer, argentinischer, uruguayischer, brasilianischer (Curityba) und … deutscher Post gefunden.
Hallo Alfred, du hast sicher recht, den "Two Stars" Stempel kann man wohl keinem bestimmten Land zuordnen. Mittlerweile konnte ich noch einen zweiten Beleg mit diesem Stempel finden. Hier ebenfalls auf einem "Damenbriefchen" aus Curityba / Brasilien: Anders sieht es tatsächlich mit der "Römisch 6" aus. Ich finden ihn ebenfalls ausschließlich auf Rundfahrtbelegen der Deutschen Post bzw. deren Zulieferungen. Ich finde das Thema spannend. Vielleicht lassen sich noch mehr Gemeinsamkeiten finden . Schönen Gruß Klaus |
| | | balf_de Mitglied in Bronze
| Thema: Re: Südamerikafahrt 1930 (Rundfahrt-) Post nach Friedrichshafen" Mo Nov 09, 2015 7:03 pm | |
| Hallo Klaus, - Polarfahrtsucher schrieb:
- … den "Two Stars" Stempel kann man wohl keinem bestimmten Land zuordnen. Mittlerweile konnte ich noch einen zweiten Beleg mit diesem Stempel finden.
Hier ebenfalls auf einem "Damenbriefchen" aus Curityba / Brasilien:
Ob das tatsächlich ein Zufall ist? So viele Briefe und Karten aus Curityba gibt es doch garnicht … Man könnte spekulieren, dass die bei Condor-Agenturen außerhalb von Rio de Janeiro und Recife aufgelieferten und per Flugboot nach Recife beförderten Poststücke nicht zusammen mit der großen Masse der nach Friedrichshafen bestimmten brasilianischen Post in einen großen Postsack einsortiert wurde sondern aus irgendwelchen Gründen separat ins Luftschiff kamen. Vielleicht, weil die kleinen Päckchen noch mit ihren Briefzetteln wie diesem … … verbunden waren und einen eigenen kleinteiligen Sortiergang brauchten. Und in Friedrichshafen wurde ihr Postsack dann - warum auch immer - von dem (nicht besonders fleißigen) Postbeamten bearbeitet, dem man den "Two Stars"-Stempel in die Hand gedrückt hatte. Spass beiseite: wenn wir zwei beide eine Häufung im statistischen Sinne des "Two Star"-Stempels z.B. bei Poststücken aus der brasilianischen Provinz - oder speziell aus Curityba - nachweisen wollen, dann brauchen wir starke Unterstützung. Ich habe starke Zweifel, ob wir die hier oder anderswo erhalten werden. So wird es wohl bei einem "Verdacht" bleiben. Hier ist übrigens meine "Curityba Two Stars"-Postkarte: Viele Grüße Alfred (balf_de) |
| | | balf_de Mitglied in Bronze
| Thema: Re: Südamerikafahrt 1930 (Rundfahrt-) Post nach Friedrichshafen" Fr Nov 27, 2015 5:25 pm | |
| Hallo zusammen, heute möchte ich euch diesen Brief vorstellen: Sieger 58.G) Einer von den vielen etwas überfrankierten Briefe, die zur letzten Etappe 'Graf Zeppelins' von Sevilla nach Friedrichshafen befördert wurden. In meiner Sammlung gibt es mehr Briefe, die mit 4 Peseten statt den korrekten 3,60 freigemacht sind. Bei diesem Brief ist das klar: er war ursprünglich zur Beförderung während der Hinfahrt des Luftschiffs auf der Etappe von Sevilla nach Brasilien für den Abwurf über Teneriffa aufgeliefert worden. Und dafür war er portorichtig. Der amerikanische Absender des Briefs lieferte ihn beim New Yorker Zeppelin-Agenten von Meister ein, der ihn dann - vermutlich noch unfrankiert - im Paket an den spanischen Agenten Baquera, Kusche & Martin SA (BK&M) schickte, wo er frankiert und aufgeliefert wurde. Aber wunschgemäß geklappt hat die Beförderung nicht: wäre der Brief tatsächlich auf der Hinreise über Praia abgeworfen worden (als 225. Beleg) und nicht erst auf der letzten Etappe nach F'hafen (als einer von fast 2.000 Poststücken), hätten wir natürlich einen deutlich selteneren Beleg der Siegern. 58.Aa) vor uns. Aber mir gefällt die Besonderheit dieses Briefs, dass es ein deutliches Indiz für die Ursache des Beförderungsfehlers gibt: die Paginiernummer 30630, die im Büro von Meister bei Eingang des Briefs gestempelt wurde, ist eine relativ sehr hohe Nummer (Dr. Knoth kennt als höchste ihm bekannte Nummer 30851). Demnach war er auch unter den letzten bei von Meister eingelieferten Poststücken. Höchstwahrscheinlich kam er erst nach der Abreise 'Graf Zeppelins' am 19. Mai bei BK&M in Sevilla an und verpasste das Luftschiff. Schön, dass man bei BK&M kreativ genug war, das Beste aus der Situation zu machen und statt den Brief mit einem "zu spät"-Vermerk zurückzuschicken ihn bis zur Rückkehr des Luftschiffs aufbewahrte und erst am 4. Juni zur Heimfahrt auflieferte. Dass er auch hier eine Sonderbehandlung erfuhr, wird am Transitstempel "Cambio Sevilla" deutlich, den ich sonst nicht als Entwerter für spanische Zeppelinpost dieser Fahrt kenne. Die Rückseite des Briefs … … zeigt neben dem Ankunftstempel aus F'hafen vom 6. Juni und dem Firmenstempel von BK&M auch den grünen Rückankunftstempel aus New York, den alle nach USA zurück beförderten Belege erhalten sollten. Dort traf er am 18. Juni ein - wäre er von BK&M in Sevilla direkt wieder nach New York transportiert worden, wäre er dort erst am 23. Juni eingetroffen - unsere treuen Mitleser wissen Bescheid … Viele Grüße Alfred (balf_de) |
| | | balf_de Mitglied in Bronze
| Thema: Re: Südamerikafahrt 1930 (Rundfahrt-) Post nach Friedrichshafen" Do Dez 03, 2015 9:51 pm | |
| Hallo zusammen, in unserem "Post nach Lakehurst"-Thread ist die Frage nach der Anzahl der Stempelgeäte für den Sonderbestätigungsstempel der Südamerikafahrt 1930 aufgekommen; ich denke, mein Beitrag passt besser hierher. Klaus schreibt dort richtig … - Polarfahrtsucher schrieb:
Diese Frage stelle ich mir auch schon länger. Musste wirklich der "arme" Kurt Schönherr die gesamte Zubringerpost aus Berlin, plus die zusätzlichen Poststücke aus Barcelona, die ebenfalls mit der Junkers nachgeliefert wurden, ganz alleine während der Fahrt abstempeln? Möglich ja, allerdings dürfte der Herr, der außerdem die Rolle als Steuermann inne hatte, sehr viel zu tun gehabt haben. Wäre interessant wie viele Stempelgeräte mit Südamerikafahrt Sonderstempel es tatsächlich gegeben hat. Vermutliche mehrere in Friedrichshafen, evtl. einen oder mehrere (schließlich sollte man ja auch eine Reserve haben) in Berlin, sowie mindestens Einen an Bord der Graf Zeppelin. Klar, anders kann es nicht gewesen sein. Aber es ist auch klar, dass die Stempel absolut identisch sein müssen, was ziemlich ungewöhnlich ist - man denke nur an die verschiedenen Varianten des grünen Lakehurst-Ankunftstempels oder des Condor-Stempels aus Rio de Janeiro -, auch kleine Unterschiede wären den Sammlern schon einmal aufgefallen und allgemein bekannt gemacht worden. Mir ist in diesem Zusammenhang eingefallen, dass ich eine Fotografie zeigen kann, die Klaus' These von der Mehrzahl der Stempelgeräte erhärtet: So sah es seinerzeit im Postamt Friedrichshafen aus, wenn eine Zeppelinfahrt bevorstand. Leider weiß ich nicht, ob es sich hier um die Postsäcke für die Südamerikafahrt 1930 handelt (und die Beamten gerade den Sonderbestätigungsstempel abschlagen), aber jedenfalls waren mehrere Personen gleichzeitig mit Stempeln beschäftigt. (Der Herr hinten links hatte wohl den "Two-Star-Stempel" in der Hand … ) Viele Grüße Alfred (balf_de) |
| | | balf_de Mitglied in Bronze
| Thema: Re: Südamerikafahrt 1930 (Rundfahrt-) Post nach Friedrichshafen" Fr Dez 04, 2015 5:35 pm | |
| Hallo zusammen, da wir hier gerade bei den Stempeln sind … mit dieser Karte möchte ich gerne einmal wieder ein kleines Rätsel verbinden. Sicher nicht lösbar für "Zaungäste", die sich noch nicht näher mit unseren Threads zur Südamerikafahrt 1930 beschäftigt haben. Aber ich weiß, dass wir hier auch einige "Stammkunden" haben, die sich für unser Spezialgebiet interessieren. Die Frage ist einfach: welche Besonderheit(en) zeigt diese Postkarte - hier ist die Fotoseite ... … der Postkarte mit einem Geburtstags-Glückwunsch (Bedarf!) Interessant ist auch der Text nach den Glückwünschen: "… Endlich ist Graf Zeppelin hier bei uns und verweilt einige Tage in Recife. Die Stadt deliriert vor Begeisterung …" Einen Tipp will ich noch geben: wie habe ich diesen Beitrag begonnen ?? Viele Grüße Alfred (balf_de) PS: ich habe Frau Lotte Lau, die ihre Post über das amerikanische Generalkonsulat in München erhielt, bei Wikipedia nicht gefunden. Der Name klingt zwar nach dem Künstlernamen einer Prominenten, aber das war wohl nicht so. Vielleicht hat sie dort gearbeitet … Aber das ist nicht die Rätsellösung! |
| | | Polarfahrtsucher Mitglied in Bronze
| Thema: Re: Südamerikafahrt 1930 (Rundfahrt-) Post nach Friedrichshafen" So Dez 06, 2015 10:36 pm | |
| Hallo Alfred, - balf_de schrieb:
...Klar, anders kann es nicht gewesen sein. Aber es ist auch klar, dass die Stempel absolut identisch sein müssen, was ziemlich ungewöhnlich ist - man denke nur an die verschiedenen Varianten des grünen Lakehurst-Ankunftstempels oder des Condor-Stempels aus Rio de Janeiro -, auch kleine Unterschiede wären den Sammlern schon einmal aufgefallen und allgemein bekannt gemacht worden. Mir ist in diesem Zusammenhang eingefallen, dass ich eine Fotografie zeigen kann, die Klaus' These von der Mehrzahl der Stempelgeräte erhärtet:
Ein schönes Bild zeigst du uns hier. Man kann gut die Hektik erahnen welchen den Postbeamten zu "Ereignisfahrten" überkommen musste. Ich könnte mir gut vorstellen, dass es auch bei der Südamerikafahrt 1930 so gewesen ist. Auch wenn ich kein Stempelexperte bin, könnte ich mir vorstellen dass es sich beim Sonderstempel der Südamerikafahrt um einen Gummistempel gehandelt haben muss. Der Abschlag ist in den meisten Fällen erstaunlich klar zu erkennen. Solche Gummistempel müssten nach meinen Verständnis ein "Negativ" aus Metall gehabt haben, in die die Gummimasse gefüllt wurde. So könnte ich mir erklären warum die verwendeten Stempel so gut wie keine Unterschiede aufweisen. Die Stempel aus Lakehurst sowie der Rückankunftsstempel aus New York dürften Metallstempel gewesen sein. Man könnte die unterschiedlichen Versionen (bisher 4 Typen bekannt) mit der Bearbeitung (Gravur?) des Metalls begründen. Nur eine Theorie von mir, aber vielleicht liest hier jemand mit, der besser mit dieser Materie der Stempelherstellung vertraut ist. Jedenfalls dürften sicherlich mehrere Stempel vorhanden gewesen sein, wie man an den Postaufkommen vermuten kann. - balf_de schrieb:
da wir hier gerade bei den Stempeln sind …
Die Frage ist einfach: welche Besonderheit(en) zeigt diese Postkarte
Eine wirklich schöne Postkarte, mit spannenden Text, zeigst du uns hier. Bisher habe ich noch nicht viele Poststücke der 2. Auflieferung von Recife gesehen, die mit dem "normalen" Stempel des Condor Syndicates entwerten wurden und nicht mit dem Sonderbestätigungsstempel ebenfalls aus Recife vom 28.5.30. Ein Zufall, oder steck doch System dahinter? Eine weitere Besonderheit fällt hier auf: der Ankunftstempel aus Friedrichshafen ist gleich zweimal abgeschlagen. Hier sogar in zwei verschieden Versionen. Der etwas schwer erkennbare Maschinenstempel der nahe dem brasilianischen Sonderstempel abgeschlagen worden ist, sowie der Handstempel (*/b) deutlicher links davon. Möglicherweise hat man bei der "Endkontrolle" den Maschinenstempel als nicht ausreichend bewertet und hat deshalb noch einen zusätzlichen Abschlag durchgeführt. Ich hoffe, ich habe deine Karte richtig gedeutet. Schönen Gruß Klaus
Zuletzt von Polarfahrtsucher am Di Dez 08, 2015 12:22 pm bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet |
| | | balf_de Mitglied in Bronze
| Thema: Re: Südamerikafahrt 1930 (Rundfahrt-) Post nach Friedrichshafen" Mo Dez 07, 2015 3:18 pm | |
| Hallo Klaus, - Polarfahrtsucher schrieb:
Auch wenn ich kein Stempelexperte bin, könnte ich mir vorstellen dass es sich beim Sonderstempel der Südamerikafahrt um einen Gummistempel gehandelt haben muss. Der Abschlag ist in den meisten Fällen erstaunlich klar zu erkennen. Solche Gummistempel müssten nach meinen Verständnis ein "Negativ" aus Metall gehabt haben, in die die Gummimasse gefüllt wurde. So könnte ich mir erklären warum die verwendeten Stempel so gut wie keine Unterschiede aufweisen.
Die Stempel aus Lakehurst sowie der Rückankunftsstempel aus New York dürften Metallstempel gewesen sein. Man könnte die unterschiedlichen Versionen (bisher 4 Typen bekannt) mit der Bearbeitung (Gravur?) des Metalls begründen.
Nur eine Theorie von mir, aber vielleicht liest hier jemand mit, der besser mit dieser Materie der Stempelherstellung vertraut ist. Da sind wir mindestens schon zu zweit, die bei dieser Frage auf Experten angewiesen sind - ein "Stempelexperte" bin ich ganz bestimmt viel weniger als du Was du dazu sagst, klingt für mich durchaus plausibel. Aber vielleicht kommt doch noch Hilfe von "außerhalb" ... - Polarfahrtsucher schrieb:
- Bisher habe ich noch nicht viele Poststück der 2. Auflieferung von Recife gesehen, die mit dem "normalen" Stempel des Condor Syndicates entwerten wurden und nicht mit dem Sonderbestätigungsstempel ebenfalls aus Recife vom 28.5.30.
Ein Zufall, oder steckt doch System dahinter?
Eine weitere Besonderheit fällt hier auf: der Ankunftstempel aus Friedrichshafen ist gleich zweimal abgeschlagen. Hier sogar in zwei verschieden Versionen. Der etwas schwer erkennbare Maschinenstempel der nahe dem brasilianischen Sonderstempel abgeschlagen worden ist, sowie der Handstempel (*/b) deutlicher links davon. Möglicherweise hat man bei der "Endkontrolle" den Maschinenstempel als nicht ausreichend bewertet und hat deshalb noch einen zusätzlichen Abschlag durchgeführt. Alles klar - du hast mein Rätsel hundertprozentig gelöst! Dass dir die beiden Friedrichshafener Ankunftstempel auffallen, damit hatte ich eigentlich schon gerechnet. Das hätte vielleicht sogar anderen Mitlesern auffallen können (sofern wir sie immer noch haben …) Aber daß dir der "normale" Condor-Stempel als Entwerter auffällt, das zeigt mir schon, dass du ein echter Experte der Südamerikafahrt 1930 geworden bist! Da gibt es aus meinem nicht gerade kleinen Bekanntenkreis weniger als eine Handvoll Zeppelinpost-Spezialisten, denen das aufgefallen wäre! Ob es ein Zufall ist oder ob es einen Grund für diese besondere Behandlung gibt - Dieter Leder weiß noch von einem weiteren Beleg mit dem "kleinen" Stempel aus Dr. Knoths Sammlung -, darüber kann man in Anbetracht der mehr als spärlichen Datenlage nur spekulieren. Aber immerhin fällt auf, dass es sich um eine direkt aus Recife stammende (Bedarfs-) Karte und nicht durch Händler oder Agenturen im Auftrag von Sammlern aufgelieferte Post handelt. Vielleicht war der Sonderstempel auf einer Condor-Außenstelle direkt auf dem Flugfeld von Jiquiá verfügbar, wo fast die gesamte Recife-Post bearbeitet wurde, während meine Karte bei der Condor-Agentur in der Stadt (Herm. Stoltz & Cia., R.Marquez Olinda N. 55) aufgeliefert wurde. Immerhin nicht unwahrscheinlich … Viele Grüße Alfred (balf_de) |
| | | Polarfahrtsucher Mitglied in Bronze
| Thema: Re: Südamerikafahrt 1930 (Rundfahrt-) Post nach Friedrichshafen" Mi Dez 16, 2015 6:16 pm | |
| Hallo Alfred, - balf_de schrieb:
Aber daß dir der "normale" Condor-Stempel als Entwerter auffällt, das zeigt mir schon, dass du ein echter Experte der Südamerikafahrt 1930 geworden bist! Da gibt es aus meinem nicht gerade kleinen Bekanntenkreis weniger als eine Handvoll Zeppelinpost-Spezialisten, denen das aufgefallen wäre!
vielen Dank für dein geschätztes Lob! Aber natürlich habe ich noch einen langen Weg zum "echten Experten" vor mir. Viel zu oft verlasse ich mich auf mein "Bauchgefühl" und so kommen mit unter auch etwas verwegene Theorien zustande, welche ohne Hintergrundinformationen und Fakten oft nicht sehr viel wert sind. Ich brauche sicherlich noch einiges an Erfahrung und Routine, sowie nötige Quellen (Literatur / Gleichgesinnte) um noch etwas voran zu kommen. Gerade du, lieber Alfred, hilfst mir immer wieder gewisse Details zu entdecken, dir mir vorher nie aufgefallen wären. An dieser Stelle: Vielen Dank!Zurück zum Thema: Zumindest zu den beiden verschiedenen Ankunftsstempeln aus Friedrichshafen auf einen Beleg kann ich folgende Rundfahrt Karte aus dem Saargebiet beisteuern: Die Karte ist mit 36 Fr. korrekt für die Rundfahrt von/bis Friedrichshafen vom bekannten Händler/Sammler Willy Krug frankiert. Da der Ankunftstempel (Römisch 6) auf dem blauen Luftpostaufkleber nur schwierig zu erkennen ist, hat man vermutlich bei der Endkontrolle den Handstempel (*/b) auf Vor- und Rückseite nochmals abgeschlagen. Vermutlich keine große Besonderheit, aber doch immer wieder schön, gewisse Eigenheiten auf den Stücken zu entdecken. Und wenn man nicht genau hinschaut, kann man solche Details durchaus schon mal übersehen, was mir anfangs auch passiert ist. Schönen Gruß Klaus |
| | | Polarfahrtsucher Mitglied in Bronze
| Thema: Re: Südamerikafahrt 1930 (Rundfahrt-) Post nach Friedrichshafen" Do Feb 04, 2016 2:30 pm | |
| Hallo Alfred, Hallo Zeppelinfreunde, kürzlich konnte ich folgendes Stück meiner Sammlung zuführen: Eine brasilianische Karte in Recife (Pernambuco) aufgegeben, dem Luftschiff übergeben, und über Lakehurst (siehe amerikanischer Sonderstempel) nach Friedrichshafen befördert. Ungewöhnlich für Post aus Brasilien ist der Abschlag des deutschen Sonderstempels der Südamerikafahrt. Wie er dorthin gekommen ist, kann man nur vermuten. Wurde er versehentlich oder kulanter Weise bei der Ankunft in Friedrichshafen abgeschlagen? Oder doch direkt im Bordpostamt des Luftschiffes? Oder gar fälschlicherweise statt des Rückankunftsstempels (New York; den man eigentlich auf Post amerikanischer Auftraggeber erwarten könnte) abgeschlagen? Was allerdings bedeuten würde, dass der Sonderstempel auch in Lakehurst verfügbar war! Gut möglich, dass euch dieses Stück bekannt vorkommt! Alfred hat eine ganz ähnlich Karte, des gleichen Absenders, in seiner Sammlung. Nur eben von Rio aufgeliefert. Dabei ist mir aufgefallen, dass diese eigentlich überfrankiert ist. Theoretisch hätten 5000 Reis für die Beförderung genügt. Noch ein interessantes Detail: Die "von Meister" Nummer ist nur um einen Zähler höher: - balf_de schrieb:
Bis auf eine „Kleinigkeit“ eine ganz normale Karte Siegernr. 59.B) – von Rio de Janeiro per Condor-Flugboot nach Recife befördert, dort am 28. Mai ins Luftschiff umgeladen, bestimmungsgemäß „ to Friedrichshafen via Lakehurst“ befördert und dort am 6. Juni angekommen. Der amerikanische Absender beauftragte das New Yorker Büro von Meister mit der Abwicklung der Zeppelinbeförderung, adressierte die Karte aber nicht direkt an die eigene Adresse sondern „c/o Postmaster Friedrichshafen“. Aufgrund dieses „Umwegs“ verzögerte sich der Rücktransport nach USA wohl um ein paar Tage, was vermutlich zur Folge hatte, dass hier der grüne New Yorker Rück-Ankunftstempel fehlt.
Aber dafür zeigt die Karte einen anderen Stempel, der sie zur „Besonderheit“ macht. Es lohnt sich sicher nicht, hieraus ein „Rätsel“ zu konstruieren – wer hier mitgelesen hat, der weiß, dass der deutsche Sonderbestätigungsstempel der SAF 1930 auf brasilianischen Belegen eigentlich nichts zu suchen hat. In meiner Sammlung ist diese Neuerwerbung jedenfalls diesbezüglich einmalig.
Interessant wäre die Analyse der Stempelfragmente. Liegt beispielsweise der deutsche Sonderstempel über den Rhombenstempel der Amerikaner, bzw. bei Alfreds Stück über den brasilianischen Sonderstempel? Ob man diese Details wohl durch geeignetes Gerät (Quarzlampe, Mikroskop) erkennen kann? Liebe Grüße Klaus |
| | | balf_de Mitglied in Bronze
| Thema: Re: Südamerikafahrt 1930 (Rundfahrt-) Post nach Friedrichshafen" Fr Feb 05, 2016 9:50 pm | |
| Hallo Klaus, zuerst muss ich ganz dringend hier noch etwas klären: - Polarfahrtsucher schrieb:
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- balf_de schrieb:
...Habe ich dir übrigens schon einmal den Vorschlag gemacht, dich auf die Polarfahrt zu konzentrieren, wie es sich für einen "Polarfahrtsucher" ja letztlich gehört ... ...
P.S. Was meinst du lieber Alfred, soll ich mich mit Belegen der SAF 1930 lieber etwas zurückhalten und mich auf andere Gebiete konzentrieren? Allerdings könnte man schon so manche Erkenntnis aus Vergleichsstücken ziehen Oh je, da habe ich offensichtlich wieder einmal ein Smiley zu wenig gesetzt. Aber ich denke schon dass du meine Art von Humor verstehst! Was du hier zeigst, das gefällt mir wirklich sehr und natürlich wäre ich ziemlich enttäuscht, wenn du mich bei „meiner“ Fahrt nicht weiterhin so perfekt unterstützen würdest. Das nächste „Vergleichsstück“ zeigst du hier, das eigentlich nur einen „Fehler“ hat, dass es nicht in meiner Sammlung ist (<- bitte beachten!). Das ist übrigens der Fehler, den ich immer wieder mache, dass ich nicht wirklich zielgerichtet sammle, um irgendwann einmal eine gute Ausstellungssammlung zeigen zu können: mir gefallen – und ich kaufe, wenn es möglich ist – immer wieder „Dubletten“ wie deine Karte mit der fortlaufenden von-Meister-Nummer, die ich nie zusammen mit meiner auf einem Ausstellungsblatt zeigen könnte ....
Das nur am Rande. Aber deine Frage ist spannend: - Polarfahrtsucher schrieb:
-
Ungewöhnlich für Post aus Brasilien ist der Abschlag des deutschen Sonderstempels der Südamerikafahrt. Wie er dorthin gekommen ist, kann man nur vermuten. Wurde er versehentlich oder kulanter Weise bei der Ankunft in Friedrichshafen abgeschlagen? Oder doch direkt im Bordpostamt des Luftschiffes? Oder gar fälschlicherweise statt des Rückankunftsstempels (New York; den man eigentlich auf Post amerikanischer Auftraggeber erwarten könnte) abgeschlagen? Was allerdings bedeuten würde, dass der Sonderstempel auch in Lakehurst verfügbar war!
Interessant wäre die Analyse der Stempelfragmente. Liegt beispielsweise der deutsche Sonderstempel über den Rhombenstempel der Amerikaner, bzw. bei Alfreds Stück über den brasilianischen Sonderstempel? Ob man diese Details wohl durch geeignetes Gerät (Quarzlampe, Mikroskop) erkennen kann?
O.K., Eine Quarzlampe habe ich nie besessen – bei meinen Sammelgebieten habe ich so etwas nicht für nötig gehalten und für das kleine digitale Mikroskop, das ich irgendwann einmal angeschafft habe und nie richtig damit umgehen konnte, habe ich inzwischen keine Software mehr auf meinem Rechner – die gibt es wohl nur für Windows ... Ich habe einen Ausschnitt mit hoher Auflösung gescannt: Eindeutig ist es nicht, auch wenn man fast vermuten könnte, der rote Stempel war zuerst da. Aber ich kann mir das nicht vorstellen, dass der Absender in Brooklyn Zugriff auf den deutschen Sonderstempel hatte. Auch von Meister hatte ihn sicher nicht - sonst wäre er häufiger. Gegen das Bordpostamt spricht ebenfalls die Tatsache, dass die Karten in von-Meister-Paketen zu den Condor-Agenturen in Brasilen kamen und bestimmt nicht im Luftschiff in die Postsäcke sortiert wurden. Die einzig plausible Erklärung lässt sich aus der Adresse der beiden Karten ableiten: "℅ Postmaster Friedrichshafen" bedeutet ja, dass sie nach der Fahrt zunächst wieder im Postamt landeten, statt direkt weiterbefördert zu werden. Eigentlich muss die "Aufwertung" - warum auch immer - dort erfolgt sein, die hatten den Stempel (und zwar mehrere, wie wir schon herausgefunden haben) Dieses Foto habe ich hier schon gezeigt: Wenn man genau hinschaut, kann man einen Stempel erkennen: Wenn es nicht die Post zur Mittelmeeerfahrt ist, dann ist es die zur Südamerikafahrt 1930 …. Wir sollten weiter nach brasilianischen (oder argentinischen, uruguayischen, bolivianischen, paraguayischen ) Belegen suchen, die ans Postamt Friedrichshafen adressiert sind) Viele Grüße Alfred (balf_de) |
| | | Polarfahrtsucher Mitglied in Bronze
| Thema: Re: Südamerikafahrt 1930 (Rundfahrt-) Post nach Friedrichshafen" So Feb 14, 2016 11:38 am | |
| Hallo Alfred, Hallo Zeppelinfreunde, - balf_de schrieb:
Wenn man genau hinschaut, kann man einen Stempel erkennen:
Wenn es nicht die Post zur Mittelmeeerfahrt ist, dann ist es die zur Südamerikafahrt 1930 ….
Ich denke du hast recht! Es könnte sich tatsächlich um eine Aufnahme der Südamerikafahrtpost-Abwicklung handeln. Gegen die Mittelmeerfahrt spricht eigentlich das Porto. Wenn mich meine Augen nicht täuschen sind hier Portostufen von mehr als zwei Reichsmark zu sehen (auf dem Brief ganz rechts) und dies dürfte ausgezeichnet zur Südamerikafahrt passen! Übrigens: Wenn man sich dein Foto genauer anschaut, ist es kaum verwunderlich, dass großformatige Briefe gewisse "Qualitätsmängel" aufweisen. Zum einen dürfte der Bindfaden der Päcken gewisse Spuren hinterlassen haben, als auch die später Verwahrung im schlichten Postsack. Diesen Umstand sollte man wohl bei der Beurteilung von "sammlungstauglichen" Stücken berücksichtigen! Zurück zum deutschen Sonderstempel auf brasilianischer Post: - balf_de schrieb:
Die einzig plausible Erklärung lässt sich aus der Adresse der beiden Karten ableiten: "℅ Postmaster Friedrichshafen" bedeutet ja, dass sie nach der Fahrt zunächst wieder im Postamt landeten, statt direkt weiterbefördert zu werden. Eigentlich muss die "Aufwertung" - warum auch immer - dort erfolgt sein, die hatten den Stempel (und zwar mehrere, wie wir schon herausgefunden haben)
Wir sollten weiter nach brasilianischen (oder argentinischen, uruguayischen, bolivianischen, paraguayischen ) Belegen suchen, die ans Postamt Friedrichshafen adressiert sind)
Da hast du vermutlich recht. Scheinbar wurde bei einem überschaubaren Anteil (ich gehe von nur wenigen Exemplaren aus) die Post etwas verzögert abgefertigt und gelangte so in den ungewöhnlichen "Genuß" des Sonderstempels. Wäre es nicht möglich, dass dieser kleine Stapel zu den amerikanischen Poststücken gerutscht ist (diese tragen (fast) alle den deutschen Sonderstempel)? Und vermutlich erst verspätet zugestellt worden ist, ohne in Genuss des New Yorker Rückankunftsstempel zu kommen? Vermutlich wird es schwierig an Vergleichsmaterial zu kommen, vor allem an Poststücken anderer südamerikanischer Länder mit deutschem Sonderstempel. Sowas habe ich bis jetzt noch nicht entdeckt (zumindest nicht bewusst). Aber ein Poststück aus Brasilien habe ich schon früher in diesem Thread gezeigt, der die gleichen Eigenheiten aufweist: - Polarfahrtsucher schrieb:
Ein Brief von Recife (Brasilien) nach Friedrichshafen. Sieger macht es sich hier ganz einfach, da hier nur nach vorhandener Sondermarke unterschieden wird. Durch die Verwendung der Zp.3 Zeppelinmarke wird er somit unter Nr. 59C geführt. Besser macht es hier der Michel, der die Belege noch den verschieden Etappen zuordnet. Hier also Michel 68Bf.
Viele Grüße Klaus |
| | | balf_de Mitglied in Bronze
| Thema: Re: Südamerikafahrt 1930 (Rundfahrt-) Post nach Friedrichshafen" So Feb 14, 2016 7:02 pm | |
| Hallo Klaus, hallo zusammen, das steht es jetzt zwei zu eins für dich, lieber Klaus, was den deutschen Sonderbestätigungsstempel auf brasilianischer Post anbetrifft! Auch bei mehrfacher Durchsicht meiner Belege habe ich keinen weiteren mit diesem Stempel entdeckt. Allerdings auch keinen, der "℅ Postmaster" oder ähnlich adressiert ist. Ich denke, da gibt es einen Zusammenhang. Klar ist, dass Captain Shoemaker als Kommandant des Air Naval Center in Lakehurst, der ja auch als Passagier an Bord war, gute Möglichkeiten hatte diesen Brief "aufzuwerten". Und zwar nicht nur mit seiner Unterschrift sondern auch mit dem Sonderstempel. Und außerdem: sicher gab es in Friedrichshafen kein amerikanisches Konsulat - der Brief landete letztlich auch beim "Postmaster" … Wie schon erwähnt, kann ich diesen Thread nicht mit einem weiteren Beispiel zum gleichen Thema fortsetzen, aber einen anderen Brasilien-Brief möchte ich noch zeigen, bei dem für mich auch ein Stempel am wichtigsten ist: Pelotas war eine der kleineren Agenturen im damaligen Streckennetz der Condor-Luftfahrtgesellschaft, bei der Post zur Zeppelin-Beförderung aufgeliefert werden konnte. Mit diesem Brief kann ich auf meiner "Fehlliste" der Auslieferungen in Brasilien wieder einen Entwertungsstempel abhaken - darüber habe ich mich wirklich sehr gefreut! Auch wenn der Brief nicht gerade aktenfrisch ist, sondern sein Erhaltungszustand eher als etwas "tropisch" zu bezeichnen ist. Bei mir kommt er jedenfalls bis auf weiteres in "Stockflecken-Quarantäne". Sicher ist dir, lieber Klaus, außer dem Stempel noch eine andere Besonderheit aufgefallen (ich meine nicht, dass alle drei Marken blau sind). 20 Milreis Zeppelin-Porto für den über 10 Gramm schweren Brief plus 500 Reis Staatspost-Porto für den Auslandsbrief hätten ausgereicht. Vermutlich war der Auflieferer der Meinung, er müsse die Flugpost-Beförderung per Condor-Flugboot extra frankieren, weil er die entsprechenden Bekanntmachungen in Deutschland zum Thema Weiterbeförderung per Flugpost kannte. Eines ist übrigens wirklich interessant: der Brief (mit einem Stück Pappe als Inhalt) wiegt tatsächlich mehr als 10 Gramm. Insofern ist die 20-Milreis-Frankatur korrekt. Aber für die Condor-beförderung galt ja eine Höchstgrenze von 10 Gramm! Gut möglich, dass mit der Condor-Marke das Übergewicht frankiert werden sollte ... Viele Grüße Alfred (balf_de) |
| | | Polarfahrtsucher Mitglied in Bronze
| Thema: Re: Südamerikafahrt 1930 (Rundfahrt-) Post nach Friedrichshafen" Di März 08, 2016 9:53 pm | |
| Hallo Alfred, Hallo Zeppelinfreunde, kürzlich haben wir über die verschiedenen Entwertungsstempel der Condor Argentur in Rio gesprochen: - balf_de schrieb:
Ja, bei den von der Condor-Gesellschaft in Rio de Janeiro benutzten Stempelgeräten können wir – anders als beim deutschen Sonderbestätigungsstempel – mehrere Typen unterscheiden. Die umfassendste Dokumentation zu den Condor-Stempeln verdanken wir – wie so viele andere wichtige Informationen zur Brasilianischen Post der Südamerikafahrt 1930 - Dr. Knoth (-> http://www.aknoth.commercial.de/Phil/cancels-brazil. html ), der insgesamt vier verschiedene Typen des Stempels aus Rio de Janeiro beschreibt: zwei, die mit 7 kleinen Punkten den Ortsnamen „Rio de Janeiro“ einrahmen, einen mit beidseitig 4 und schließlich einen mit nur 3 Punkten, dessen Datum-Einsatz in der Mitte sich gelöst hat und rotiert – ganz selten einmal, dass der 3-Punkt-Stempel ein senkrecht stehendes Datum zeigt.
Hierzu passend kann ich eine Karte von Rio nach Friedrichshafen zeigen. Zwar kann ich den Stempel nicht exakt zuordnen, aber der kopfstehnede Datumseinsatz ist doch recht auffällig. Gerne wüsste ich, was der Absender damals geschrieben hat. Leider kann ich den Text nicht entziffen (außer ein paar Wörter wie "Luftschiff" und "Graf Zeppelin"). Könntet ihr mir hier aushelfen? Schön ist auch die Bildseite der Karte mit der Bucht von Rio de Janeiro inklusive Zuckerhut. Liebe Grüße Klaus P.S. Nochmal zurück zu Rätsel von Alfred: Wenn es nicht gerade ein Doppeldruck des Aufdruckes "Graf Zeppelin" ist (auch so etwas soll es ja geben), wird wohl das markante Eckrandstück der Condormarke gemeint sein. In meiner Sammlung hat sich solch eine Rarität bisher nicht eingefunden. |
| | | balf_de Mitglied in Bronze
| Thema: Re: Südamerikafahrt 1930 (Rundfahrt-) Post nach Friedrichshafen" Mo März 14, 2016 7:55 pm | |
| Hallo Klaus, hallo zusammen, - Polarfahrtsucher schrieb:
Gerne wüsste ich, was der Absender damals geschrieben hat. Leider kann ich den Text nicht entziffen (außer ein paar Wörter wie "Luftschiff" und "Graf Zeppelin"). Könntet ihr mir hier aushelfen? In etwa: Rio, den 19.5.30 Lieber Theo! Da ich denke, dass es dir Freude geben wird, wenn du mit „Graf Zeppelin“ Post bekommst, sende ich dir viele herzliche Grüße. Wir warten schon seit Tagen auf den Moment, wo wir unser stolzes Luftschiff am Himmel ... sehen werden. Ist es doch für uns vor allem anderen ein Stück von der Heimat und bringt uns Grüße von da. Herzlichst Elsa, ... u. Mädis - Polarfahrtsucher schrieb:
- P.S. Nochmal zurück zu Rätsel von Alfred:
Wenn es nicht gerade ein Doppeldruck des Aufdruckes "Graf Zeppelin" ist (auch so etwas soll es ja geben), wird wohl das markante Eckrandstück der Condormarke gemeint sein. Nein, ein Doppeldruck ist es nicht. Richtig: so etwas gibt es und hin und wieder taucht auch ein entsprechendes Angebot auf. Zuletzt vor einiger Zeit bei Felzmann, aber anhand der Abbildung im Katalog konnte ich den Doppeldruck nicht erkennen. Schon deshalb suche ich nicht danach. Aber als mich vor einiger Zeit ein erfahrener Sammler fragte, ob es in meiner Sammlung Randstücke der Condor-Sondermarken gibt, habe ich vergeblich danach gesucht. Inzwischen habe ich erfahren, dass sie sehr selten vorkommen. Was eigentlich erstaunlich ist: Einen kompletten Bogen der Condor-Sondermarken habe ich noch nicht gesehen. Aber ich gehe davon aus, dass die Marken in der Berliner Staatsdruckerei in der gleichen Bogengröße von 50 Marken (5 waagerecht, 10 senkrecht) gedruckt wurden wie die deutschen Sondermarken MiNr. 438 und 439 im gleichen Format. Auch von diesen Marken sieht man relativ selten echte Bogen, aber anhand von Eckrandstücken lässt sich die Bogengröße rekonstruieren: Oben die Spalten von 20 bis 100, links die Reihen von 2 bis 20. Das heißt aber, dass von den 50 Marken im Bogen nur 24 - die mittleren drei in den Reihen 2-9 keine Verbindung zum Bogenrand hatten. Natürlich hat man damals wie heute oft den Bogenrand entfernt und nur die Marke aufgeklebt, aber gerade bei den Sondermarken und bei philatelistischer Post findet man doch relativ häufig Randstücke bei den deutschen Frankaturen. Zugegeben: mein "Rätsel" war nicht sonderlich spannend und passt auch nicht wirklich zu den uns hier interessierenden eher postgeschichtlich orientierten Fragen, aber es spricht für deine Erfahrung mit der Materie, dass du auch hier bemerkt hast, was ich meine! Viele Grüße Alfred (balf_de) |
| | | Polarfahrtsucher Mitglied in Bronze
| Thema: Re: Südamerikafahrt 1930 (Rundfahrt-) Post nach Friedrichshafen" Di Sep 27, 2016 9:55 pm | |
| Hallo Zeppelinfreunde, nach einer etwas längerer "Forumpause" aufgrund beruflicher und privater Veränderungen, möchte ich mich wieder etwas mehr diesem spannenden Thema widmen. Das Interesse an den Zeppelinen habe ich jedenfalls bestimmt nicht verloren. Sehr interessant war der kürzlich gezeigte "Rätselbrief" von Alfred, den ich leider zu spät gesehen habe. Aber immerhin konnte ich die letzten beiden genannten Besonderheiten zuordnen. Einfach war aber das Rätsel von Alfred sicherlich nicht. Relativ einfach ist meine Variante des "Rätselbriefes", zumindest wenn man weiß wonach man schauen muss : Welche Besonderheit befindet sich wohl auf diesen Brief von Uruguay nach Friedrichshafen? Bitte macht mit! Viele Grüße Klaus |
| | | balf_de Mitglied in Bronze
| Thema: Re: Südamerikafahrt 1930 (Rundfahrt-) Post nach Friedrichshafen" Fr Sep 30, 2016 5:51 pm | |
| Hallo Klaus, zunächst einmal: welcome back on stage! Schön, dass du wieder ins Geschehen eingreifst - Polarfahrtsucher schrieb:
Welche Besonderheit befindet sich wohl auf diesen Brief von Uruguay nach Friedrichshafen?
Ich denke, ich kann das Rätsel lösen. Aber vielleicht findet ja noch jemand die Lösung; da möchte ich nicht den Spaß verderben … Die Besonderheit gehört zu den Dingen, über die man sich immer wieder wundern muss: augenscheinlich gibt es bei der Zeppelinpost nichts, was es nicht gibt . Ich habe so etwas bei Post aus Uruguay noch nicht gesehen. Vielleicht noch ein Tipp an eventuelle Mitleser: auf der Adressseite befindet sich etwas, was grundsätzlich nicht selten ist, aber bei Uruguay-Post nichts zu suchen hat … Hallo zusammen, Vielleicht hilft es ja, wenn man den Brief mit diesem hier vergleicht: Sieger 61.B) Warum zeige ich diesen Brief hier? Da muss ich etwas ausholen und euch in den Januar 2012 zurückführen: @Saintex hat uns damals aufgeklärt … - saintex schrieb:
-
nur eine kurze Anmerkung zu den von Euch gesuchten Portosätzen von Uruguay im Mai 1930:
das UPU-Auslandsporto für einen Brief bis 20 Gramm betrug 8 Centavos. Der Flugpostzuschlag für Briefe und Postkarten nach Europa lag wohl in der Tat bei 50 centavos, allerdings pro 4 Gramm. Ich habe da zwar in meiner aerophilatelistischen Bibliothek "auf den ersten Griff" keine verlässliche Quelle gefunden. Aber die Gewichtseinheit von 4 Gramm und die 50 centavos Luftpostzuschlag werden durch den auf Euren beiden Belegen angebrachten Prüfstempel der Postbehörde von Uruguay bestätigt. Das ist der Kastenstempel auf @Polarfahrtsuchers Brief rechts neben dem purpurnen Rombenstempel und bei @balf_de ist der Prüfstempel in der unteren linken Ecke angebracht.
Der Prüfstempel hat vier Zeilen mit folgender Bedeutung:
1. Zeile "Correo Aereo" = Luftpost 2. Zeile "Peso" = Gewicht 3. Zeile "A/R" = die Bedeutung dieser Abkürzung ist auch mir nicht ganz klar, aber das "R" steht für "Einschreiben" 4. Zeile "Porte"= Porto
Der Postbeamte in Montevideo trug dann handschriftlich die Daten in den Prüfstempel ein, d.h. bei Euren beiden Belegen das Gewicht "4 " (=bis 4 Gramm) und den Luftpostzuschlag "50" für einen Brief bis 4 Gramm in Höhe von 50 centavos.
In meiner Antwort auf diese wichtige und ausführliche Information, die man in keiner mir bekannten Literatur findet, habe ich am 12. Januar 2012 hier in diesem Thread geschrieben … - balf_de schrieb:
Insgesamt sind die südamerikanischen Zulieferungen offenbar ein wesentlich interessanteres Thema, als ich bisher annahm: ich werde jedenfalls ab sofort nach schwereren Briefen aus Uruguay suchen!
Und siehe da - "schon" viereinhalb Jahre später habe ich einen 8-Gramm-Brief gefunden! Nein, viele davon sind wohl bis heute nicht erhalten geblieben! Viele Grüße Alfred (balf_de) |
| | | Polarfahrtsucher Mitglied in Bronze
| Thema: Re: Südamerikafahrt 1930 (Rundfahrt-) Post nach Friedrichshafen" So Okt 02, 2016 9:57 pm | |
| Hallo Alfred, Hallo Zeppelinfreunde, erstmal Vielen Dank für die netten Worte! - balf_de schrieb:
Ich denke, ich kann das Rätsel lösen. Aber vielleicht findet ja noch jemand die Lösung; da möchte ich nicht den Spaß verderben … Die Besonderheit gehört zu den Dingen, über die man sich immer wieder wundern muss: augenscheinlich gibt es bei der Zeppelinpost nichts, was es nicht gibt . Ich habe so etwas bei Post aus Uruguay noch nicht gesehen. Vielleicht noch ein Tipp an eventuelle Mitleser: auf der Adressseite befindet sich etwas, was grundsätzlich nicht selten ist, aber bei Uruguay-Post nichts zu suchen hat …
Ja natürlich hast du recht! Der schöne rote deutsche Sonderstempel der Südamerikafahrt hat auf Belegen der uruguayischen Post eigentlich nichts zu suchen! Übrigens genauso wenig wie auf den brasilianischen Poststücken. Weiter oben im Thread haben wir bereits das Thema angespochen: - Polarfahrtsucher schrieb:
Ungewöhnlich für Post aus Brasilien ist der Abschlag des deutschen Sonderstempels der Südamerikafahrt. Wie er dorthin gekommen ist, kann man nur vermuten. Wurde er versehentlich oder kulanter Weise bei der Ankunft in Friedrichshafen abgeschlagen? Oder doch direkt im Bordpostamt des Luftschiffes? Oder gar fälschlicherweise statt des Rückankunftsstempels (New York; den man eigentlich auf Post amerikanischer Auftraggeber erwarten könnte) abgeschlagen?
Alfred hat meine damalige Frage treffend beantwortet: - balf_de schrieb:
Die einzig plausible Erklärung lässt sich aus der Adresse der beiden Karten ableiten: "℅ Postmaster Friedrichshafen" bedeutet ja, dass sie nach der Fahrt zunächst wieder im Postamt landeten, statt direkt weiterbefördert zu werden. Eigentlich muss die "Aufwertung" - warum auch immer - dort erfolgt sein, die hatten den Stempel (und zwar mehrere, wie wir schon herausgefunden haben)...
Wir sollten weiter nach brasilianischen (oder argentinischen, uruguayischen, bolivianischen, paraguayischen ) Belegen suchen, die ans Postamt Friedrichshafen adressiert sind)
Nun, jetzt haben wir schon diverse Vertreter der brasilianischen Post plus ein Stück aus Uruguay mit dieser Besonderheit die das "Kriterium" von Alfred erfüllen. Schließlich steht bei meinem Brief aus Uruguay "Correo Central", was man wie ich denke mit "Hauptpostamt" übersetzten kann. So wird es wohl gewesen sein, dass die beschriebenen Poststücke in Friedrichshaften einige Zeit liegen geblieben sind und erst zeitverzögert weiter befördert worden sind. So kammen die Poststücke in den "Genuß" des deutschen Sonderbestätigungsstempels (ebenso wie übrigens die amerikanische Post). Klar, nur eine Theorie, aber solange uns keiner das Gegenteil beweist ... - balf_de schrieb:
Und siehe da - "schon" viereinhalb Jahre später habe ich einen 8-Gramm-Brief gefunden! Nein, viele davon sind wohl bis heute nicht erhalten geblieben!
Vielen Dank lieber Alfred fürs Zeigen deines schönen Stückes und auch für die "Wiederauffrischung" der Portofrage für uruguayische Post! Ein Stück zum Thema kann ich noch zeigen. In der Hoffnung dass sich so mancher Mitleser meine Karte etwas genauer ansieht und so diverse Unstimmigkeiten entdeckt, hier meine nächste "Rätselaufgabe": Was stimmt hier wohl nicht ? Zitat: - balf_de schrieb:
Die Besonderheit gehört zu den Dingen, über die man sich immer wieder wundern muss: augenscheinlich gibt es bei der Zeppelinpost nichts, was es nicht gibt...
Viele Grüße Klaus |
| | | balf_de Mitglied in Bronze
| Thema: Re: Südamerikafahrt 1930 (Rundfahrt-) Post nach Friedrichshafen" So Okt 16, 2016 9:03 pm | |
| Hallo Klaus, hallo zusammen, - Polarfahrtsucher schrieb:
- In der Hoffnung dass sich so mancher Mitleser meine Karte etwas genauer ansieht und so diverse Unstimmigkeiten entdeckt, hier meine nächste "Rätselaufgabe":
Was stimmt hier wohl nicht ? O.k., jetzt habe ich wohl lange genug auf potentielle "Rätsellöser" gewartet, denen ich nicht den Spaß verderben wollte … Du zitierst mich völlig richtig, lieber Klaus: es gibt wohl nichts, was es nicht gibt Klar: für den kleinen amerikanischen Rundfahrt-Stempel "this article made the complete round trip" kam die Auflieferung Deiner Karte am 1. Juni 1930 reichlich spät, auch der Rhombenstempel Typ 1 hat auf der Post für die Heimfahrt nach Europa nichts zu suchen. Den Verursacher dieser philatelistischen Aufwertung Deiner Karte hast Du sicher längst erkannt, lieber Klaus: Kurt Schönherr, offensichtlich auch während des Aufenthalts in Lakehurst "der Herr der Stempel", ist hier für seinen Bekannten in Friedrichshafen tätig geworden. Bestimmt hat ihm Herr Heck die Karte mitgegeben und Schönherr hat den Auftrag sogar "übererfüllt"! Du zeigst hier schon wieder einen Beleg, der nur einen Fehler hat: er ist nicht in meiner Sammlung Trotzdem: mein Glückwunsch zu dem seltenen Fund! Übrigens zeigt die Karte Spuren eines Vorbesitzers und/oder Händlers, die mich die Provenienz der Karte erkennen lassen. Mehr darüber - hoffentlich - demnächst in Sindelfingen (oder Neuhausen ..). Noch ein Satz zu meinem "doppelten Uruguayer": - Polarfahrtsucher schrieb:
- Danke … für die "Wiederauffrischung" der Portofrage für uruguayische Post!
Wie beschrieben habe ich mehrere Jahre lang warten müssen, bis ich einen Brief aus Uruguay gefunden habe, der schwerer als 4 Gramm war. Da hat mich dieses e-Bay-Angebot natürlich sehr interessiert: Über 2 Pesos Luftschiff-Gebühr - also vierfaches Gewicht bis 16 Gramm, um 10 Centavos überfrankiert? Denn die 8 Centavos für die normale Beförderung genügten laut @Saintex für einen 20-Gramm-Brief ins Ausland. Aber bevor ich ein aussichtsreiches Gebot abgab, schaute ich mir den von @Saintex beschriebenen kleinen grünen Kastenstempel mit den handschriftlichen Eintragungen an: deutlich lesbar die Zahlen "4" und "50". Demnach handelt es sich eindeutig um einen ganz normalen Leichtbrief, der nur stark überfrankiert ist. Eine "Besonderheit", die mich nicht interessiert. Dank @Saintex' wichtiger Information habe ich diesen Brief nicht ersteigert und habe mindestens 100 Dollar gespart (Zuschlag 87 US$ + 12 US$ Porto). Viele Grüße Alfred (balf_de) |
| | | Polarfahrtsucher Mitglied in Bronze
| Thema: Re: Südamerikafahrt 1930 (Rundfahrt-) Post nach Friedrichshafen" Do Okt 20, 2016 7:04 pm | |
| Hallo Alfred, Hallo Zeppelinfreunde, - balf_de schrieb:
Klar: für den kleinen amerikanischen Rundfahrt-Stempel "this article made the complete round trip" kam die Auflieferung Deiner Karte am 1. Juni 1930 reichlich spät, auch der Rhombenstempel Typ 1 hat auf der Post für die Heimfahrt nach Europa nichts zu suchen. Den Verursacher dieser philatelistischen Aufwertung Deiner Karte hast Du sicher längst erkannt, lieber Klaus: Kurt Schönherr, offensichtlich auch während des Aufenthalts in Lakehurst "der Herr der Stempel", ist hier für seinen Bekannten in Friedrichshafen tätig geworden. Bestimmt hat ihm Herr Heck die Karte mitgegeben und Schönherr hat den Auftrag sogar "übererfüllt"! Du zeigst hier schon wieder einen Beleg, der nur einen Fehler hat: er ist nicht in meiner Sammlung Trotzdem: mein Glückwunsch zu dem seltenen Fund! Übrigens zeigt die Karte Spuren eines Vorbesitzers und/oder Händlers, die mich die Provenienz der Karte erkennen lassen. Mehr darüber - hoffentlich - demnächst in Sindelfingen (oder Neuhausen ..).
Natürlich hast du Recht! Der brave Kurt Schönherr hat wohl an diesem Stück fleißig mitgewirkt. Eigentlich schon erstaunlich wie eifrig der Bordpostbeamte war, schließlich hätte man wohl so Manches beim Aufenthalt in Lakehurst unternehmen können, statt seine Stunden ausgerechnet im Postamt in Lakehurst zu verbringen. Ob die Irrtümer mit Absicht angebracht wurden oder einfach Fehler im "Eifer des Gefechts" passierten ist eine anderer Frage. Aber immerhin brauchen wir uns hier nicht um "spektrophotometrische Farbbestimmung" Gedanken machen. Was die Spuren des Vorbesitzers betrifft, habe ich leider keine Ahnung. Da musst du mir noch etwas auf die Sprünge helfen... Eine Karte zum Thema kann ich noch zeigen, welche der "Schönherrkarte" nicht ganz unähnlich ist, allerdings war der Laufweg ein völlig anderer. Für ein Rätsel besteht vermutlich zu wenig Interesse und so beschreibe ich meine Karte kurz selbst: Der Beleg der amerikanischen Post war für die Etappe Friedrichshafen - Brasilien bestimmt. So wurde er am 30. April 1930 in der Varick Station / New York aufgegeben. Dort wurde die portorichtige Frankatur (für die Beförderung nach Brasilien) von 1,30 Dollar entwertet und auch der schöne, diesmal richtige, Typ I Rhombenstempel angebracht. Die Karte gelangte per Dampfer nach Europa und schließlich nach Friedrichshafen. Dort wurde das Poststück der Graf Zeppelin aufgeliefert und mit dem deutschen Sonderbestätigungstempel versehen. Über Sevilla ging die Reise nach Brasilien, wo aber die Karte nicht entladen wurde. So erreichte die Karte wieder Lakehurst, wo man scheinbar vom Zielort Friedrichshafen ausging und erhielt so korrekterweise den kleinen "This Articel made the complete Roundtrip" Stempel. Die Reise endete schließlich wieder in Friedrichshafen, wo der Ankunftstempel vom 6.6.30 abgeschlagen wurde. Ob und wann der Beleg seinen "richtigen" Bestimmungsort Sao Paulo erreichte, lässt sich leider nicht ableiten. Man hatte sich aber sicherlich über den reichlich verspäteten Irrläufer gefreut, denn durch den kleinen Irrtum hat man sich immerhin 65 Cent Portokosten gespart. Übrigens, wer beim Anblick der Fotoseite der Karte an einen deutschen Ort denkt, liegt falsch. Zwar wird hier stolz eine Halle des Turnvereins gezeigt, noch dazu mit kaiserlicher Flagge, allerdings handelt es sich bei "HOLYOKE" um eine Stadt in Massachusetts / USA. Scheinbar hatte sich hier ein kleine stolze deutsche Einwanderer Kolonie niedergelassen. Schönen Gruß Klaus |
| | | balf_de Mitglied in Bronze
| Thema: Re: Südamerikafahrt 1930 (Rundfahrt-) Post nach Friedrichshafen" Mo Okt 24, 2016 8:52 pm | |
| Hallo Klaus, hallo zusammen, - Polarfahrtsucher schrieb:
Der Beleg der amerikanischen Post war für die Etappe Friedrichshafen - Brasilien bestimmt. So wurde er am 30. April 1930 in der Varick Station / New York aufgegeben. Dort wurde die portorichtige Frankatur (für die Beförderung nach Brasilien) von 1,30 Dollar entwertet und auch der schöne, diesmal richtige, Typ I Rhombenstempel angebracht. Die Karte gelangte per Dampfer nach Europa und schließlich nach Friedrichshafen. Dort wurde das Poststück der Graf Zeppelin aufgeliefert und mit dem deutschen Sonderbestätigungstempel versehen. Über Sevilla ging die Reise nach Brasilien, wo aber die Karte nicht entladen wurde. So erreichte die Karte wieder Lakehurst, wo man scheinbar vom Zielort Friedrichshafen ausging und erhielt so korrekterweise den kleinen "This Articel made the complete Roundtrip" Stempel. Die Reise endete schließlich wieder in Friedrichshafen, wo der Ankunftstempel vom 6.6.30 abgeschlagen wurde. Ob und wann der Beleg seinen "richtigen" Bestimmungsort Sao Paulo erreichte, lässt sich leider nicht ableiten. Man hatte sich aber sicherlich über den reichlich verspäteten Irrläufer gefreut, denn durch den kleinen Irrtum hat man sich immerhin 65 Cent Portokosten gespart.
Da habe ich eine "Fast-Dublette" Deiner interessanten Karte: Besonders angenehm: ich kann zur Beschreibung Deinen Text fast unverändert verwenden: Der Beleg der amerikanischen Post war für die Etappe Friedrichshafen - Brasilien USA bestimmt. So wurde er am 30. April 1930 in der Varick Station / New York aufgegeben. Dort wurde die portorichtige Frankatur (für die Beförderung nach Brasilien) von 1,30 Dollar entwertet und auch der schöne, diesmal richtige, Typ I Rhombenstempel angebracht. Die Karte gelangte per Dampfer nach Europa und schließlich nach Friedrichshafen. Dort wurde das Poststück der Graf Zeppelin aufgeliefert und mit dem deutschen Sonderbestätigungstempel versehen. Über Sevilla ging die Reise nach via Brasilien, wo aber die Karte nicht entladen wurde. So erreichte die Karte wieder nach Lakehurst, wo man scheinbar vom Zielort Friedrichshafen ausging und erhielt so korrekterweise den kleinen "This Articel made the complete Roundtrip" Stempel. Die Reise endete schließlich wieder in Friedrichshafen, wo der Ankunftstempel vom 6.6.30 abgeschlagen wurde. Ob und wann der Beleg seinen "richtigen" Bestimmungsort Sao Paulo erreichte, lässt sich leider nicht ableiten. Wann die Karte ihr Ziel in Arizona erreichte, lässt sich nicht feststellen, aber die USA erreichte sie am 18. Juni 1930 zusammen mit vielen anderen aus den USA stammenden Belegen, wie aus dem grünen New-Yorker Rückankunftstempel zu erkennen ist. Man hatte sich aber sicherlich über den reichlich verspäteten Irrläufer gefreut, denn durch den kleinen Irrtum hat man sich immerhin 65 Cent Portokosten gespart.Nochmal, lieber Klaus: vielen Dank für Deine "Steilvorlage"! Viele Grüße Alfred (balf_de) PS: im Gegensatz zu Deiner Karte gerät meine nicht in den Verdacht, aus Deutschland zu stammen … |
| | | balf_de Mitglied in Bronze
| Thema: Re: Südamerikafahrt 1930 (Rundfahrt-) Post nach Friedrichshafen" Di Nov 01, 2016 3:31 pm | |
| Hallo zusammen, irgendwie bekannt kam mir diese Karte vor ... ... als ich sie bei eBay fand. Ja, über WEKO – den „Welt Korrespondenz Verein“ – habe wir hier schon diskutiert. Und zwar schon vor einiger Zeit (?) auch anhand dieses Belegs aus meiner Sammlung: Eigentlich sollte die Vorstellung dieser Karte hier im „Post- nach-Friedrichshafen“-Thread zu finden sein, aber ich fürchte, da ist wohl etwas verloren gegangen. Wenn ich mich recht erinnere, habe ich damals in einem kleinen „Rätsel“ nach der Besonderheit der Karte gefragt, wo als Lösung der fehlende deutsche Sonderstempel sowie der "Roundtrip"-Stempel statt des amerikanische Rhombenstempels gemeint war. Wie auch immer – jetzt hat die Karte ein „Geschwisterchen“ bekommen. Und zwar diesmal mit den richtigen bzw. "normalen" Stempeln. Wobei auch ziemlich sicher gesagt werden kann, dass man anhand der beiden von-Meister-Nummern höchst wahrscheinlich davon ausgehen kann, dass Mr. Bond noch mindestens fünf weitere Geschwister aufgeliefert hat ... Spannend war auch ein der neu erworbenen Karte beiliegendes Attest : Horst Aisslinger (-> http://bdph.de/index.php?id=455&tx_whoiswho_pi1[showUid]=4&tx_whoiswho_pi1[showArea]=a&cHash=7d6ef3062b5f96e5d64bccb857a05d40 ), einer der wichtigsten Aerophilatelisten seiner Zeit, hatte diesen "sehr dekorativen Beleg" schon vor knapp 36 Jahren in Händen. Viele Grüße Alfred (balf_de) |
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