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Südamerikafahrt 1930, Post nach Pernambuco - Seite 2 Bild5110

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 Südamerikafahrt 1930, Post nach Pernambuco

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balf_de
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balf_de


Südamerikafahrt 1930, Post nach Pernambuco - Seite 2 Empty
BeitragThema: Re: Südamerikafahrt 1930, Post nach Pernambuco   Südamerikafahrt 1930, Post nach Pernambuco - Seite 2 EmptySa Apr 21, 2012 3:30 pm


Hallo zusammen!

Na, jetzt geht aber die Post ab hier im Briefmarkenforum! Sicher besteht zurzeit keinerlei Gefahr, dass die Zeppelinpost-Fraktion die „restlichen“ Mitglieder zu sehr beiseite drängt …

Eigentlich fehlen in einigen neuen Threads nur noch ein paar schöne Abbildungen. Auch auf die avisierten Bedarfspostbelege warten wir noch.

Als Hommage an unsere Gastgeber des Briefmarkenforums möchte ich heute österreichische Belege zeigen, die von Wien aus nach Friedrichshafen zugeleitet und nach Recife befördert wurden.

Völlig klar ist, dass diese beiden Belege sich gemeinsam auf einem Blatt befinden werden, wenn mein Ausstellungsprojekt (endlich) fertig sein wird:

Südamerikafahrt 1930, Post nach Pernambuco - Seite 2 Scanne18

Vermutlich werde ich der Zuleitungspost aus Österreich mit Ziel Recife ein zweites Blatt widmen, wo dieser Brief zusammen mit dem „zugehörigen“ Wiener Briefbundzettel gezeigt werden könnte.

Südamerikafahrt 1930, Post nach Pernambuco - Seite 2 Scanne19

Als Begleittext schwebt mir vor, die Besonderheit der österreichischen Frankaturvorschriften mit der Erfordernis des zusätzlichen Portos zur Luftschiffgebühr hier zu beschreiben.

Mein Freund @Mozart – von dem ich leider schon länger nichts mehr gehört oder gelesen habe -, weiß, warum der zuletzt gezeigte Brief überfrankiert ist, während die Karte und der Brief auf dem ersten Blatt portorichtig sind.

Viele Grüße

balf_de

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balf_de
Mitglied in Bronze
balf_de


Südamerikafahrt 1930, Post nach Pernambuco - Seite 2 Empty
BeitragThema: Re: Südamerikafahrt 1930, Post nach Pernambuco   Südamerikafahrt 1930, Post nach Pernambuco - Seite 2 EmptyDi Apr 24, 2012 6:13 pm

Hallo zusammen!

Jetzt will ich nicht mehr länger warten: es bietet sich die Gelegenheit, euch meinen "schönsten Spanier" noch einmal zu zeigen, denn natürlich wurde nicht nur Post aus Friedrichshafen nach Recife befördert sondern auch spanische Post, die bei der Zwischenlandung in Sevilla an Bord genommen wurde.

Südamerikafahrt 1930, Post nach Pernambuco - Seite 2 58_ab_10

Sieger 58 Ab (Michel 422-427)

Nachdem dieser schöne Brief schon einmal unser Portal schmücken durfte, habe ich ihn hier -> https://www.briefmarken-forum.com/t4119-spanische-zeppelinpost

schon ausführlich beschrieben, wobei die Erläuterungen von @saintex, die ich dort zitieren konnte, die Sondermarken-Frankatur besonders interessant machen.

Viele Grüße

balf_de
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Polarfahrtsucher
Mitglied in Bronze
Polarfahrtsucher


Südamerikafahrt 1930, Post nach Pernambuco - Seite 2 Empty
BeitragThema: Re: Südamerikafahrt 1930, Post nach Pernambuco   Südamerikafahrt 1930, Post nach Pernambuco - Seite 2 EmptyFr Apr 27, 2012 12:07 am

Hallo Zeppelinfreunde,

einen herrlichen Beleg den Alfred hier zeigt. Dieses Stück schaut man sich gern öfters an. Könnte sich mit der Verwendung der "Sondermarken" fast um ein Unikum handeln. Eine echte Besonderheit.

Denke man kann Aufgrund der regen Beteiligung in anderen Gebieten wieder einen Zeppelinbeleg nachschieben, ohne hier allzu einseitig zu werden.

Hier mein "neuestes" Stück in meiner Sammlung und so eine kleine Fortsetzung zum Threadthema:

Sieger 57 b Bordpost mit Sondermarkenfrankatur nach Pernambuco.
Südamerikafahrt 1930, Post nach Pernambuco - Seite 2 Scann111
Südamerikafahrt 1930, Post nach Pernambuco - Seite 2 Scann112

Auf den ersten Blick ein etwas "langweiliger" Sieger Beleg. Allerdings machen die beiden Abstempelungen der brasilianischen Staatspost mit den verschiedenen Stempeldaten die Sache etwas interessanter.

Alfred hat ja hier schon die Sachlage erleutert. Allerdings kommt mir es etwas seltsam vor, dass beide Abstempelungen von der Staatspost abgeschlagen wurden. Theoretisch wären verschiedene Abstempelungen, inkl. Condor Stempel, doch plausibler.

Vielleicht habe ich ja die Sache noch nicht genau verstanden und brauche hier noch etwas Hilfe?

Schönen Gruß
Klaus
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nostalgiker
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BeitragThema: Re: Südamerikafahrt 1930, Post nach Pernambuco   Südamerikafahrt 1930, Post nach Pernambuco - Seite 2 EmptyFr Apr 27, 2012 4:55 pm

Hallo "Polarfahrtsucher", hallo "balf_de",

über die "Schönheit" eines Zeppelinbeleges will ich gar nicht diskutieren, denn gefallen tun sie mir durchaus! Aber gerade auch die von Euch zuletzt vorgestellten Stücke belegen:

von balf_de: Hier hat ein amerikanischer Briefmarkenhändler augenscheinlich seinem Kunden einen "Beleg" kreiert, der lediglich beweist, dass der Brief in Spanien abgestempelt wurde. Dabei vermute ich, dass auf der Rückseite dann ein amerikanischer Ankunftstempel zu sehen sein dürfte.

von "Polarfahrtsucher": Dass die Firma Sieger zur "Kundenbetreuung" selbst Belege kreiert hat, findet seine Fortsetzung dann bei Erstflügen der Lufthansa, bei Sonderflügen und weiteren aerophilatelistischen - manchmal abenteuerlich konstruierten - Ereignissen.

Worüber ich diskutieren wollte ist, dass "Belege" dieser Art eigentlich nur geschäftlichen Interessen des internationalen Philateliehandels dienten und auch heute noch dienen.

Was wir Philatelisten jedoch sammeln, bleibt immer ganz individuell im Entscheidungsbereich des Einzelnen. Dabei spielt es keine Rolle, ob nun Motive, Länder oder Zeppelinbelege gesammelt werden.

Zwinkern

Philatelistische Grüße
Willy
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balf_de
Mitglied in Bronze
balf_de


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BeitragThema: Re: Südamerikafahrt 1930, Post nach Pernambuco   Südamerikafahrt 1930, Post nach Pernambuco - Seite 2 EmptyMo Apr 30, 2012 5:58 pm

Hallo Klaus!

Polarfahrtsucher schrieb:
Allerdings kommt mir es etwas seltsam vor, dass beide Abstempelungen von der Staatspost abgeschlagen wurden. Theoretisch wären verschiedene Abstempelungen, inkl. Condor Stempel, doch plausibler.


Doch, Du hast alles richtig verstanden, was ich zu diesem Thema geschrieben habe. Bei Belegen wie Deiner zuletzt gezeigten Sieger-Karte, die im alten Michel-Zeppelinpost-Katalog von 1995 als Nr. 65)e. „Poststücke mit AST. 1. und 2. Landung“ katalogisiert (und mit stolzen 1.400 DM bewertet) waren, ist der Ablauf der Abfertigung logisch nicht nachvollziehbar. Nach meiner Überzeugung ist da einfach etwas nach der Ankunft in Recife beim Vorsortieren nach Zieladressen schiefgegangen, was später korrigiert wurde.

Condor-Stempel findet man immer dann, wenn sich der Zielort des Poststücks außerhalb Recifes im Condor-Streckennetz befand.

Es gibt auch starke Indizien für die Vermutung, dass die Einrichtungen zur Postabfertigung in Recife - bzw. auf dem Landeplatz des Luftschiffs in Jiquia - räumlich eng verbunden waren; ich gehe davon aus, dass hier Beamte der Staatspost und Mitarbeiter der Condor-Gesellschaft Hand in Hand arbeiteten. Gleiches gilt übrigens auch für (Salvador de) Bahia und Rio de Janeiro.[1]

Keinesfalls sehe ich durch das Vorkommen solcher Belege meine Theorie von der vollständigen Entladung der Recife-Post bei der ersten Landung am 23. Mai in Frage gestellt.
In einem mir vorliegenden Beitrag von H. Schlotter in der „Zeppelinpost“ 3/4 1978 nennt er ein Postgewicht von 650 Kg, die „Graf Zeppelin“ nach Recife brachte. Auf der nächsten Etappe nach Rio de Janeiro waren es nur noch 167 kg. Wenn diese Zahlen zutreffen – und nicht ¾ aller in Friedrichshafen und Sevilla eingeladener Poststücke Recife als Leitweg hatten, was aber völlig illusorisch ist -, dann wurde nicht nur die Recife-Post entladen sondern die gesamte nicht nach Bahia bzw. Rio de Janeiro adressierte Post wurde bis zur Rückkunft des Luftschiffs hier zwischengelagert.

Viele Grüße

balf_de


PS: den restlichen Beitragstext habe ich gelöscht














[1] In Recife – wie auch in Rio de Janeiro und Bahia – wurden bei der brasilianischen Post zur Luftschiffbeförderung keine M.P.-Stempel abgeschlagen, die zur Kennzeichnung der nicht im Verantwortungsbereich des Staatspost befindlichen Poststücke üblich waren, wenn Post in Condor-Agenturen aufgeliefert wurde.
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balf_de
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balf_de


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BeitragThema: Re: Südamerikafahrt 1930, Post nach Pernambuco   Südamerikafahrt 1930, Post nach Pernambuco - Seite 2 EmptySo Mai 27, 2012 1:23 pm

Hallo zusammen!

Wir waren vor der Unterbrechung noch nicht ganz fertig – „Graf Zeppelin“ landete bei der ersten Südamerikafahrt bekanntlich zweimal in Recife. Zum zweiten Mal am 26. Mai 1930 auf dem Rückweg vom kurzen Abstecher nach Rio de Janeiro. Daher konnten auch brasilianische Poststücke, die in Rio aufgeliefert wurden, nach Recife befördert werden.

Das Luftschiff-Porto betrug für diese innerbrasilianische Post 5.000 Reis. Dazu kam das inneramerikanische Porto der brasilianischen Staatspost von 300 Reis für 20-Gramm-Briefe bzw. 200 Reis für Karten. Nach der für alle anderen Teilstrecken gültigen Regel sollte für Postkarten die Luftschiffgebühr halbiert werden – 2.500 Reis wären demnach portorichtig.
Aber da gab es das Problem, dass man bei der Herstellung der für diese Fahrt eigens in Berlin gedruckten Condor-Marken diese Variante übersah: es gab lediglich Marken in den Nennwerten von 5.000, 10.000 und 20.000 Reis.

Und eigentlich gab es für die brasilianischen Absender auch nicht die Möglichkeit, das Porto von 2.500 + 200 Reis mit normalen Freimarken darzustellen: die brasilianische Staatspost hätte damit zwar ein gutes Geschäft gemacht, aber die Zeppelin-Gesellschaft, der ja nur der Erlös aus dem Verkauf der Condor-Marken zustand, wäre leer ausgegangen. Und einige Postkarten mit halbierten 5-Milreis-Condormarken haben sich als Fälschungen herausgestellt.

Eine einzige Abbildung einer durchgeschlüpften mit 2.700 Reis frankierten Karte habe ich bis heute gesehen: mit etwas Suchen findet ihr sie auf der hier schon mehrfach erwähnten Site von Dr. Artur Knoth, sicher dem besten Kenner der brasilianischen Post zur SAF 1930. -> http://www.aknoth.commercial.de/Phil/rates.html

Etwas Ähnliches kann ich leider nicht zeigen; es gibt nach meiner Beobachtung auch deutlich mehr Briefe als Karten, die auf dieser „Kurzstrecke“ befördert wurden.
Meine Karte, die ich gerne zeigen möchte, ist mit dem Provisorium ZP. 7 – 5$000 auf 20$000 Reis – plus MiNr. 299 – 200 Reis – frankiert.
Südamerikafahrt 1930, Post nach Pernambuco - Seite 2 59_g_p10

Wann die Karte letzlich ihren Absender und Empfänger in New Jersey erreichte, kann man mangels Ankunftstempel leider nicht feststellen. Aber sicher war sie bis Mitte Juni unterwegs.
Südamerikafahrt 1930, Post nach Pernambuco - Seite 2 59_g_p11

Viele Grüße
balf_de
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balf_de
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Südamerikafahrt 1930, Post nach Pernambuco - Seite 2 Empty
BeitragThema: Re: Südamerikafahrt 1930, Post nach Pernambuco   Südamerikafahrt 1930, Post nach Pernambuco - Seite 2 EmptySo Jun 03, 2012 7:36 pm

Hallo zusammen!

Ein weiteres Poststück möchte ich euch zeigen, das von Rio de Janeiro per Luftschiff nach Recife lief. Diesmal ist es ein Brief, der portorichtig mit 5 Milreis (bzw. 5$000 Reis) Luftschiffporto plus 300 Reis Briefporto für die brasilianische Staatspost freigemacht ist.
Südamerikafahrt 1930, Post nach Pernambuco - Seite 2 59_d_n10

Nicht so selten wie bei der zuletzt gezeigten Karte ist die Frankatur: es ist kein „Provisorium“, wie man die mit neuen Wertaufdrucken versehenen Condor-Marken bezeichnet – MiNr. ZP.7 – ZP.10, die aber eigentlich einen eigenen Thread verdienen -, sondern eine „normale“ grüne 5-Milreis-Condormarke (MiNr. ZP.4). Allerdings genau genommen nicht die richtige, denn die Marken mit dem nachträglich angebrachten „USA“-Überdruck waren eigentlich für die nach Lakehurst adressierte Post vorgesehen.

Aber die Besonderheit, die ich bei diesem Brief sehe, ist noch eine andere:

Dr. Twachtman aus Cincinnati war offenbar in Bezug auf die Zeppelinfahrt besser unterrichtet als die Mehrheit seiner Landsleute: nur in den in Deutschland veröffentlichten Bekanntmachungen zur Südamerikafahrt sind die geplanten Postabwürfe über den Kanaren, über Bahia und Havanna erwähnt, während in USA lediglich die Etappenziele Sevilla, Recife, Rio de Janeiro und Lakehurst publiziert wurden.

Und da Mr. Twachtman wegen seiner aus Deutschland stammenden Insider-Informationen davon ausging, dass der Abwurf über Bahia auf der Etappe von Rio nach Recife stattfinden würde (in Deutschland wurde bekanntlich die Etappen-Reihenfolge mit Sevilla, Rio de Janeiro, Recife … angegeben), versuchte er einen ganz besonderen Beleg zu kreieren: einen Abwurf von brasilianischer Post über Bahia.
Südamerikafahrt 1930, Post nach Pernambuco - Seite 2 59_d_n11

Die Rückseite des Briefs zeigt deutlich, wie der Brief wirklich lief, nachdem er auftragsgemäß mit dem Luftschiff befördert worden war: Ankunft in Recife am 26. Mai, Übergabe an die brasilianische Staatspost am 27. Mai (zusammen mit der dort zwischengelagerten Post, wie wir wissen ...), terrestrische Beförderung „zurück“ nach Bahia, Ankunft dort am 31. Mai 1930.
Schon am Abend des 28. Mai hätte der Brief Bahia erreicht, wenn man ihn dem nach Süden fliegenden Condor-Flugboot mitgegeben hätte, das freitags in Richtung Rio de Janeiro flog. Aber dazu wäre wohl eine zusätzliche Condor-Frankatur erforderlich gewesen.

Ich habe in diesem Thread noch einmal rückwärts geblättert und bin dabei wieder über einige Beiträge gestolpert, wo unsere Belege (meist in Anführungszeichen gesetzt) quasi mit Kartonphilatelie oder – besonders kenntnisreich – „CTO’s “ verglichen werden. Wie absurd ein derartiger Vergleich ist, kann auch dieser Brief zeigen: er ist in meinen Augen ein weiteres Indiz für die missverständlichen Ankündigungen zu dieser Fahrt in Deutschland, die man mit philatelistischen Mitteln aufzeigen kann. Nach meinem Verständnis ist dies Postgeschichte reinsten Wassers.

So, das soll’s gewesen sein für heute. Wenig zutreffend, wie ich meine, wurden meine Beiträge in einem anderen Thread als „Erzählungen“ bezeichnet, aber wenn sie dem einen oder anderen auch als solche gefallen, mache ich auch damit gerne noch etwas weiter ….

Viele Grüße
balf_de

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balf_de


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BeitragThema: Re: Südamerikafahrt 1930, Post nach Pernambuco   Südamerikafahrt 1930, Post nach Pernambuco - Seite 2 EmptyMo Jun 04, 2012 9:00 pm

Hallo zusammen!

Was fehlt uns noch, wenn wir die innerbrasilianisch beförderte Post damit abschließen?

Angeblich gibt es 5 Briefe oder Karten aus Uruguay, die via Rio de Janeiro per Luftschiff nach Recife kamen, außerdem sollen auch 12 Briefe und 8 Postkarten aus Argentinien auf dieser Etappe an Bord gewesen sein, aber weder ich selbst noch irgend einer meiner Bekannten hat einen dieser Belege bisher gesehen.
Soweit ich weiß, wurde die gesamte Post aus Argentinien, Bolivien, Uruguay und Paraguay mit der Fluglinie Aeropostale direkt nach Recife gebracht, insofern sind Zweifel an der Authentizität dieser Belege angebracht.

Was es aber sicher gibt, und was ich auch zeigen kann, das ist amerikanische Post nach Recife. Im „Lakehurst-Thread“ wurde es schon angesprochen: In USA konnte Post aufgeliefert werden, die zunächst an den „Postmaster“ in New York (oder an das Büro des Zeppelin-Agenten von Meister) adressiert werden musste, dann im Paket per Schiff nach Deutschland geschickt und in Friedrichshafen ins Luftschiff eingeladen wurde.
Natürlich war der weitaus größte Teil der über 23.000 Sendungen – 14.465 Postkarten und 5.465 Briefe – für die Beförderung nach Lakehurst adressiert, aber es gab auch Leitwegsvorgaben nach Brasilien. Neben der Post nach Rio de Janeiro waren es 315 Karten und 70 Briefe, die nach Recife gingen.
Südamerikafahrt 1930, Post nach Pernambuco - Seite 2 64_a_p10

Mein Brief ist mit $ 2.60 portorichtig frankiert – das ist gleich teuer wie die nach Lakehurst weiterbeförderte Post, was sicher auch zur Erklärung der relativen Seltenheit der Poststücke dieser Etappe beiträgt.
Verwendet wurde nicht die „übliche“ teure MiNr 328 sondern 4 Einzelmarken der MiNr 326 - was ich eigentlich nicht als Mangel sehe.
Südamerikafahrt 1930, Post nach Pernambuco - Seite 2 64_a_p11

Der rückseitige Ankunftstempel zeigt das für die direkt nach Pernambuco adressierte Post übliche Datum vom 23.5.30. Ein NewYorker „Rückankunftstempel“ ist leider nicht zu entdecken – laut Roland Kohl soll es ihn auf Recife-Post geben, aber ich suche bisher erfolglos danach …

Viele Grüße
balf_de
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BeitragThema: Re: Südamerikafahrt 1930, Post nach Pernambuco   Südamerikafahrt 1930, Post nach Pernambuco - Seite 2 EmptyMi Jun 06, 2012 8:28 pm

Hallo zusammen!

Einen habe ich noch, den ich euch gerne zeigen möchte:
Südamerikafahrt 1930, Post nach Pernambuco - Seite 2 64_c_b10

Wie der zuletzt gezeigte Brief ging er von New York aus mit dem Schiff – „per SS Albert Ballin“ – nach Hamburg, per Bahn nach Friedrichshafen und per Luftschiff nach Recife.
Auch dieser Brief ist portorichtig frankiert, diesmal mit einer gut zentrierten MiNr 328. (Sieger 64.C)
Südamerikafahrt 1930, Post nach Pernambuco - Seite 2 64_c_b11

Anders als bei dem im vorletzten Beitrag gezeigten brasilianischen Brief, der ein paar Tage später ebenfalls via Recife nach Bahia ging, hatte der „Amerikaner“ mehr Glück: er erwischte ein Condor-Flugzeug, das nach Süden flog und erreichte so Bahia schon am übernächsten Tag. Erkennbar ist dies an dem Ankunftstempel der Condor-Agentur in Bahia. Von dort wurde er der Staatspost übergeben – die ihn ebenfalls stempelte und postlagernd für Herrn Bush aufbewahrte, der ihn aber erwartungsgemäß nicht in Bahia abholte sondern geduldig wartete, bis er ihn etwas verspätet wieder zurück erhielt. Dass hier ein Rückankunftstempel fehlt, ist logisch: so lange wartete man in New York bestimmt nicht auf zurück kommende Zeppelinpost ....

Viele Grüße
balf_de

PS: im „Post nach Lakehurst“-Thread habe ich nachschauen wollen, wie ausführlich ich die amerikanische Post dort behandelt habe. Ergebnis: ich habe sie wohl vergessen … nein
Falls noch Interesse besteht … oder vielleicht ein Thread „Post nach Rio de Janeiro“ …
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BeitragThema: Re: Südamerikafahrt 1930, Post nach Pernambuco   Südamerikafahrt 1930, Post nach Pernambuco - Seite 2 EmptySo Mai 05, 2013 11:59 am

Hallo Alfred, Hallo Sammlerfreunde,

zunächst noch mal vielen Dank an Alfred für die Bestätigung meiner Thesen zum "Beleg ohne Ankunftsstempel" in der Kategorie "Südamerikafahrt 1930 Post nach Lakehurst". Man muss sich erst gewöhnen Belege auch ohne komplett dokumentierten Beförderungsweg richtig einzuschätzen und auch als Besonderheiten einzuordnen.

Einen ganz ähnlichen Beleg kann ich hier zeigen. Obwohl man ihn vermutlich auch in der erst genannten Rubrik einordnen könnte, sollte die Ordnung doch gewahrt werden. Denn diesesmal ist der Ankunftsstempel von Pernambuco klar zu erkennen.

Südamerikafahrt 1930, Post nach Pernambuco - Seite 2 Scanne13

Südamerikafahrt 1930, Post nach Pernambuco - Seite 2 Scanne14

Es handelt sich also um einen Brief zur Südamerikafahrt von Friedrichshafen nach Pernambuco. Sieger ordnet ihn als 57C ein.
Vermutlich war der Beleg allerdings zur Beförderung zum Bestimmungsort Lakehurst vorgesehen, aber auch hier war das Porto nur für eine Beförderung nach Brasilien ausreichend. Deshalb notierte der Postbeamte hier wieder ein "p" für Pernambuco und gelangte auch so in den entsprechenden Postsack. Die Ankunft in Penambuco bestätigt der rückseitig abgeschlagene Ankunftsstempel.

Was den Beleg aber für mich trotz des wirklich bedenkenswerten Zustandes sammelwürdig macht ist die Beifrankatur auf dem Brief. Normalerweise wurden die Briefe im Umschlag zuerst nach Friedrichshafen gesandt und dort erst für die Luftschiffbeförderung aufgenommen. Hier scheint aber der Brief bereits in der Poststelle "Langensalza" aufgegeben worden zu sein. Warum ausgerechnet ein Porto von 41 Rpf bestimmt wurde kann ich mir nicht recht erklären. Evtl. wurde der Brief aber als Eilzustellung aufgegeben um Friedrichshafen noch rechtzeit zu erreichen, alzu viel Zeit hatte man schließlich nicht mehr.
Aber ich gehe davon aus, dass die Poststelle den Beleg ohne Abstempelung der 4RM Sondermarke nach Friedrichshafen weiterleitete und dort der Luftschiffbeförderung übergeben wurde. Daher der Friedrichshafener Stempel auf der Sondermarke.
Alfred hat schon einmal erwähnt, dass solche "wilden" Auflieferungen recht selten sind, ich hoffe daher er kann meine Vermutungen bestätigen.
Die Art der Auflieferung und die Wahl des Portos lässt schon darauf schliessen, dass hier der Aufgeber des Briefes nicht genau über die korrekten Bedingungen bescheid wusste.

Bin jedenfalls schon gespannt über die Aufklärung meines "hässlichen Entleins".

Schönen Gruß
Klaus
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BeitragThema: Re: Südamerikafahrt 1930, Post nach Pernambuco   Südamerikafahrt 1930, Post nach Pernambuco - Seite 2 EmptySo Mai 05, 2013 9:07 pm

Hallo Klaus,

da hast Du sicher Recht, dass Du diesen Brief unter die „Besonderheiten“ einordnest. Wobei ich nicht meine, dass ihn ein ehemaliger Besitzer – Sammler oder Händler – der falschen Siegernummer zugeordnet hat: 57 G würde bedeuten, dass er mit dem „Friedrichshafener Bordpoststempel“ vom 19. Mai 1930 gestempelt und bis zur zweiten Landung in Sevilla befördert worden wäre. Das wäre zwar auch nicht schlecht, stimmt aber nicht ... (ich würde das ausradieren)

Richtig erkannt hast Du die Siegernummer 57.K) am Ankunftstempel von Pernambuco vom 23.V.30, den man übrigens nicht häufig findet. Der überwiegende Anteil an „Pernambuco-Post“, die nicht direkt nach Recife adressiert war sondern von dort aus weiterbefördert werden sollte, blieb zunächst im Bereich der Condor-Agentur in Recife liegen und wurde erst mit der bei der Rückkunft des Luftschiffs aus Rio de Janeiro ankommenden Post am 27. Mai der brasilianischen Staatspost übergeben. Ebenfalls einen Ankunftstempel der Staatspost mit Datum 23.5. zeigen die direkt nach Recife adressierten Postsücke, aber da handelt es sich um einen kleinen Handstempel mit einem dicken Ring, der meist sehr schlampig abgeschlagen ist.

Ich zeige eine Saargebiets-Zuleitung mit diesem typischen Ankunftstempel der Staatspost aus Recife.
Südamerikafahrt 1930, Post nach Pernambuco - Seite 2 57_k_b10
Südamerikafahrt 1930, Post nach Pernambuco - Seite 2 57_k_b11

Interessant bei Deinem Brief ist auch, dass er einen USA-Ankunftstempel hat, was nicht häufig vorkommt. Man sieht, dass der terrestrische Weg per Dampfer einen ganzen Monat lang dauerte. Zu diesem späten Zeitpunkt war der grüne „Rück-Ankunftstempel“ aus New York (aptiert aus dem Lakehurst-Sonderankunftstempel), der den amerikanischen Sammlern eigentlich versprochen worden war, nicht mehr im Einsatz.

Aber ich vermute, das wirklich Besondere an Deinem Brief hast Du vielleicht noch gar nicht gesehen: was glaubst Du, was ich meine? Einen Tipp kann ich Dir noch geben, der Dir helfen sollte: der Absender hat gegen eine grundsätzliche Vorschrift verstoßen, was die Auflieferung von Zeppelinpost im Jahr 1930 anbetrifft ...

Viele Grüße
Alfred (balf_de)

Übrigens: falls er Dir nicht attraktiv genug sein sollte, lasse mich wissen, wo Deine Rundablage steht ...
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BeitragThema: Re: Südamerikafahrt 1930, Post nach Pernambuco   Südamerikafahrt 1930, Post nach Pernambuco - Seite 2 EmptySo Mai 05, 2013 9:27 pm

Hallo Klaus,

Polarfahrtsucher schrieb:

Was den Beleg aber für mich trotz des wirklich bedenkenswerten Zustandes sammelwürdig macht ist die Beifrankatur auf dem Brief. Normalerweise wurden die Briefe im Umschlag zuerst nach Friedrichshafen gesandt und dort erst für die Luftschiffbeförderung aufgenommen. Hier scheint aber der Brief bereits in der Poststelle "Langensalza" aufgegeben worden zu sein.

Da habe ich Dich aber ganz schön unterschätzt! Entschuldige bitte - ich nehme mein kleines "Rätsel" gerne zurück!

Die 41 Pfennige sind vermutlich nicht genau portorichtig. Im Moment habe ich mein Postgebühren-Handbuch verlegt, aber ich meine mich zu erinnern, dass der Luftpost-Zuschlag in Deutschland damals noch 5-Gramm-weise berechnet wurde. 15 Rpf. kostete ein 20-Gramm-Brief im Fernverkehr. Es bleiben 26 Rpf. für die Luftpost. Wir sollten das herausbekommen - vielleicht kann ja hier ein weniger schlampiger Sammler helfen ...

Viele Grüße
balf_de
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BeitragThema: Re: Südamerikafahrt 1930, Post nach Pernambuco   Südamerikafahrt 1930, Post nach Pernambuco - Seite 2 EmptySo Mai 05, 2013 10:35 pm

Hallo balf_de,

ich habe mal schnell in meinem MICHEL Postgebühren-Handbuch 2. Auflage 2004 nachgeschaut. Richtig ist, dass das Inlandsporto für einen Fernbrief bis 20 Gramm im Mai 1930 0.15 Mark betrug.

Das inländische Luftpostporto war allerdings im Jahr 1930 laut MICHEL Postgebühren-Handbuch 2004 je 20 Gramm fällig und betrug 0.10 Mark (Seite 177).

Von daher passt das Zusatzporto von 0.41 Mark nicht.

Ausserdem: Langensalza/Thüringen nach Friedrichshafen im Jahre 1930 per Luftpost, da kann ich mir als Bewohner der hiesigen südthüringischen Region ein gewisses Schmunzel nicht verkneifen. Schon mit dem PKW ist auch heute noch Langensalza - höflich formuliert - schwer zu erreichen. 1930 war und ist auch heute noch Erfurt der einzige regionale Flughafen.

Es ging dem Absender wohl weniger um eine portogerechte Frankatur, für die hätten 0.15 Mark bzw. 0.25 Mark ausgereicht, als vielmehr darum, den Zeppelinbrief durch eine farbenfrohe Zusatzfrankatur "aufzumotzen".

MfG

saintex



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BeitragThema: Re: Südamerikafahrt 1930, Post nach Pernambuco   Südamerikafahrt 1930, Post nach Pernambuco - Seite 2 EmptySo Mai 05, 2013 11:27 pm

Hallo Alfred,
vielen Dank für die Mithlife an meiner „Besonderheit“!

balf_de schrieb:

Aber ich vermute, das wirklich Besondere an Deinem Brief hast Du vielleicht noch gar nicht gesehen: was glaubst Du, was ich meine? Einen Tipp kann ich Dir noch geben, der Dir helfen sollte: der Absender hat gegen eine grundsätzliche Vorschrift verstoßen, was die Auflieferung von Zeppelinpost im Jahr 1930 anbetrifft ...

Hier hast du mich wirklich etwas verwirrt. Ich gebe ja zu, ich habe mich mit der Siegernummer 57C vertan (Friedrichshafner Bordpost statt Auflieferung Friedrichshafen), was vermutlich dazu geführt hat meinen Beitrag nicht ganz zu Ende zu lesen. Oder war es der Beleg selbst ???

balf_de schrieb:

Da habe ich Dich aber ganz schön unterschätzt! Entschuldige bitte - ich nehme mein kleines "Rätsel" gerne zurück!

Natürlich rührt mein Halbwissen vom Durchstöbern deiner geschätzten Beiträge. Ohne deine kleinen "Geheimnisse" wäre ich vermutlich nicht über diesen Beleg gestolpert. Du musst wissen ich lese deine Beiträge sehr gerne und manchmal bleibt eben etwas davon in meinem Speicher hängen...

saintex schrieb:

Es ging dem Absender wohl weniger um eine portogerechte Frankatur, für die hätten 0.15 Mark bzw. 0.25 Mark ausgereicht, als vielmehr darum, den Zeppelinbrief durch eine farbenfrohe Zusatzfrankatur "aufzumotzen".

Hallo Saintex,
vielen Dank für deine Mitarbeit. Beim Anblick der Beifrankatur kam mir der gleiche Gedanke. Schön bunt ist sie schon anzuschaun. Allerdings drängte die Zeit wohl wirklich. Schließlich blieben weniger als 2 Tage um den Beleg fristgerecht abzuliefern. Wäre hier nicht ein "Express" oder "Eilboten" Zuschlag denkbar (ohne allerdings deren Zuschläge zu kennen)?

Schönen Gruß
Klaus
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BeitragThema: Re: Südamerikafahrt 1930, Post nach Pernambuco   Südamerikafahrt 1930, Post nach Pernambuco - Seite 2 EmptyMo Mai 06, 2013 12:20 am

Hallo Klaus,

mit der Eilboten-Gebühr ist die Zusatz-Frankatur auf Deinem Zeppelinbrief nach meiner Ansicht auch nicht zu retten. Dies aus folgenden Gründen:

-Die Gebühr für die Eilzustellung betrug im Mai 1930 bei Zustellung im Bereich des Bestimmungsortes 0.40 Mark (MICHEL-Postgebühren-Handbuch 2004 Seite 81);
-Die Briefsendung war entsprechend zu kennzeichnen und zwar (1.) durch einen roten Eil-Aufkleber und (2.) ein liegendes rotes Andreas-Kreuz auf der Vorderseite des Briefes. Beides fehlt hier;
-Die Gebühr für die Eilzustellung bewirkte keine beschleunigte Beförderung vom Absender bis zum Bestimmungsort sondern lediglich eine sofortige Zustellung an den Empfänger bei Ankunft der Sendung am Bestimmungsort;
-Bei den damaligen schnellen Zugverbingungen innerhalb Deutschlands hätte der Brief auch mit lediglich 0.15 Mark frankiert Friedrichshafen innerhalb von zwei Tagen unschwer erreicht. Durch die zusätzliche Eilboten-Gebühr wäre also keine nennenswerte Beschleunigung der Beförderung Deines Zeppelinbriefes auf der Strecke Langensalza-Friedrichshafen erreicht worden.


MfG

saintex
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BeitragThema: Re: Südamerikafahrt 1930, Post nach Pernambuco   Südamerikafahrt 1930, Post nach Pernambuco - Seite 2 EmptyMo Mai 06, 2013 6:38 pm

Hallo Klaus,

Polarfahrtsucher schrieb:

Hier hast du mich wirklich etwas verwirrt. Ich gebe ja zu, ich habe mich mit der Siegernummer 57C vertan (Friedrichshafner Bordpost statt Auflieferung Friedrichshafen), was vermutlich dazu geführt hat meinen Beitrag nicht ganz zu Ende zu lesen. Oder war es der Beleg selbst ???
Deine Verwirrung ist verständlich. Hast Du den ganzen Text Deines Beitrags komplett so eingestellt? Wenn ja, dann habe ich tatsächlich nur bis zum "Rückwärtigen Ankunftstempel" gelesen und dann mit meiner Antwort (zunächst mit 'Word') begonnen. Und wenn Dein Text da zu Ende gewesen wäre, dann hätte mein "Rätsel" ja gepasst oh

Zum Stichwort "unterfrankiert nach Lakehurst" ist mir noch etwas eingefallen - siehe demnächst im "Lakehurst-Thread"!

Viele Grüße
Alfred (balf_de)
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BeitragThema: Re: Südamerikafahrt 1930, Post nach Pernambuco   Südamerikafahrt 1930, Post nach Pernambuco - Seite 2 EmptyDi Mai 07, 2013 10:04 pm

balf_de schrieb:

... Hast Du den ganzen Text Deines Beitrags komplett so eingestellt? ...

Hallo Alfred,
soweit ich mich entsinnen kann habe ich den Text tatsächlich so eingestellt. Ist aber sowieso kein Problem. Vielmehr freue ich mich an eine solche "wilde" Auflieferung gekommen zu sein, auch wenn die Erhaltung nicht perfekt ist und die Beifrankatur nicht portorichtig. Da drücke ich mal ein Auge zu Zwinkern "


balf_de schrieb:

Zum Stichwort "unterfrankiert nach Lakehurst" ist mir noch etwas eingefallen - siehe demnächst im "Lakehurst-Thread"!


Meinen Glückwunsch zu diesem tollen Stück. Vermutlich hast du mit deiner Vermutung recht, Kurt Schönherr hatte den Beleg selbst mit an Bord gebracht.
Es sei den, es gab auch einen Postsack für Bordpostabstempelungen. Ganz so abwegig scheint mir der Gedanke gar nicht zu sein, sieht man sich deine bereits erwähnten Bordpostauflieferungen von Sieger an. Diese wurden scheinbar alle an Bord gestempelt, schließlich trägt keiner davon den bekannten 19.5.30 Stempel.
Wäre es da nicht möglich dass hierzu ein extra Postsack, oder zumindest Ablage, eingerichtet war?

Zurück zum Thema:
Hier zeige ich euch ein Zulieferung aus der Schweiz zur Südamerikafahrt mit Destination Pernambuco /bzw Rio de Janero.
Natürlich steht der Beleg im gewissen Kontrast zum vorher gezeigten Beleg. Handelt es sich hierbei doch um einen Händlerbeleg von Behrens mit Satzfrankaturen der Schweizer Flugpostmarken. Wie ihr vermutlich schon wisst habe ich eine kleine Schwäche für die schönen Marken des Saargebietes und der Schweiz, auch wenn man hier von Bedarf natürlich nicht reden kann.
Die Notiz mit Sieger 57C ist übrigens auch hier falsch, denn eingentlich wurde der Beleg von Romanshorn über Friedrichshafen zugeleitet und wäre somit eine 57K!

Südamerikafahrt 1930, Post nach Pernambuco - Seite 2 Scanne15

Südamerikafahrt 1930, Post nach Pernambuco - Seite 2 Scanne16

Aber ganz so langweilig finde ich diesen Beleg allerdings auch nicht, sieht man sich die Rückseite an. Hier findet man (ungewöhnlich klare) Ankunftsstempel von Recife sowie Rio.
Ganz ist mir der Beförderungsablauf nicht klar. Der Beleg erreicht also Recife (Pernambuco) am 22/23 Mai wo auch der schöne Ankunftsstempel abgeschlagen wurde. Aber wie gelangte der Beleg dann nach Rio? Per Condor Flugzeug oder wieder per Luftschiff? Schließlich erreicht die Graf Zeppelin Rio auch am 25. Mai. Und warum wurde eigentlich ein Condor Flugzeug eingesetzt wenn man die Post auch mit Luftschiff in der gleichen Zeit beförden konnte?
Bitte lieber Alfred, teile mir hierzu deine Gedanken mit.

Schönen Gruß
Klaus
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BeitragThema: Re: Südamerikafahrt 1930, Post nach Pernambuco   Südamerikafahrt 1930, Post nach Pernambuco - Seite 2 EmptyMi Mai 08, 2013 4:20 pm

Hallo Klaus,

Polarfahrtsucher schrieb:
Wie ihr vermutlich schon wisst habe ich eine kleine Schwäche für die schönen Marken des Saargebietes und der Schweiz, auch wenn man hier von Bedarf natürlich nicht reden kann.
Das ist eine „Schwäche“ für die ich vollstes Verständnis habe – mir geht es doch genauso ... Aber ich bin sicher, dass wir beide da nicht allein sind.
Nach mehrmaligem Nachrechnen des Portos komme ich auf 5,05 Sfr – das sind ganze 5 Rappen zu viel. Aber ich denke ...

Polarfahrtsucher schrieb:
Da drücke ich mal ein Auge zu Zwinkern
Aber das Spannendste an Deinem attraktiven „Schweizer“ ist natürlich die Rückseite! (Keine Angst, diesmal habe ich Deinen Beitrag bis zum Ende gelesen!)

Polarfahrtsucher schrieb:
Aber ganz so langweilig finde ich diesen Beleg allerdings auch nicht, sieht man sich die Rückseite an. Hier findet man (ungewöhnlich klare) Ankunftsstempel von Recife sowie Rio.
Ganz ist mir der Beförderungsablauf nicht klar. Der Beleg erreicht also Recife (Pernambuco) am 22/23 Mai wo auch der schöne Ankunftsstempel abgeschlagen wurde. Aber wie gelangte der Beleg dann nach Rio? Per Condor Flugzeug oder wieder per Luftschiff? Schließlich erreicht die Graf Zeppelin Rio auch am 25. Mai. Und warum wurde eigentlich ein Condor Flugzeug eingesetzt wenn man die Post auch mit Luftschiff in der gleichen Zeit beförden konnte?
Bitte lieber Alfred, teile mir hierzu deine Gedanken mit.

Ja, das will ich gerne tun.

Ich bin überzeugt, dass Dein Brief wieder ins Luftschiff eingeladen wurde, nachdem man beim Sortieren der Post in der Condor-Agentur festgestellt hat, dass er direkt nach Rio de Janeiro adressiert war, also eindeutig versehentlich in Recife entladen wurde. Aber um es vorweg zu nehmen: diesen Vorgang kann ich aus meiner Sammlung nicht zeigen – ich kenne keinen weiteren Beleg mit dieser Stempelkombination.

Die Condor-Fluggesellschaft bediente die Strecke von Natal nach Rio de Janeiro im Jahr 1930 nur einmal wöchentlich. Mittwoch morgens um 6:00 Uhr startete das Flugboot in Natal auf dieser "Nordroute", erreichte Recife um 8:00 Uhr, flog weiter bis Bahia, das man um 13:00 Uhr erreichte. Weiter ging es erst am nächsten Morgen, also am Donnerstag, wo Rio de Janeiro fahrplanmäßig um 15:00 Uhr erreicht wurde.

Sicher habe ich den Condor-Flugplan von 1930 – der übrigens wirklich schwer zu entdecken war – hier schon einmal gezeigt:
Südamerikafahrt 1930, Post nach Pernambuco - Seite 2 Flugpl12

Nachdem „Graf Zeppelin“ erst am Donnerstag nachts in Recife eintraf, war der Flieger nach Süden also längst weg. Aber seitens der Condor-Gesellschaft hatte man im Bemühen, den Flugplan mit der Ankunft des Luftschiffs in Brasilien zu synchronisieren, für die Route nach Recife einen Sonderflug eingerichtet (den die Berliner Condor-Agentur auch entsprechend propagierte – siehe „Condor-Zusatzfrankaturen“), mit dem man Anschluss an die Südroute von Rio de Janeiro nach Porto Alegre erreichen wollte, die jeweils dienstags und freitags geflogen wurde. Hiermit sollten in erster Linie die Poststücke in den Süden von Brasilien – z.B. nach Sao Paulo – bzw. nach Argentinien, Chile usw. befördert werden.

Hier ist ein Beispiel:
Südamerikafahrt 1930, Post nach Pernambuco - Seite 2 57_c_n13
Südamerikafahrt 1930, Post nach Pernambuco - Seite 2 57_c_n12
Sieger 57.C)

Und weil der Condor-Sonderflug erst am Samstag, den 24. Mai aus Recife abflog und ebenfalls in Bahia über Nacht blieb, kam er erst am 26. Mai in Rio de Janeiro an.

Das kann ich an diesem Beispiel einer Zuleitung aus den Niederlanden zeigen:

Südamerikafahrt 1930, Post nach Pernambuco - Seite 2 57_k_n10Südamerikafahrt 1930, Post nach Pernambuco - Seite 2 57_k_n11

Hier ist klar, dass der Brief mit dem Sonderflug am Wochenende nach Rio de Janeiro kam, wo er am 26. Mai zur Weiterbeförderung der brasilianischen Staatspost übergeben wurde (siehe violetter Ankunftstempel aus Rio)

Viele Grüße
Alfred (balf_de)
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BeitragThema: Re: Südamerikafahrt 1930, Post nach Pernambuco   Südamerikafahrt 1930, Post nach Pernambuco - Seite 2 EmptySa Aug 17, 2013 7:42 pm

Hallo Sammlerfreunde,

eine gute Gelegenheit auch diesen Thread wieder weiter zu führen. Anlass sind neben den Vorlieben mancher Mitglieder:

Kontrollratjunkie schrieb:

Die Danzig - Zuleitungen faszinieren mich immer wieder, die Frankaturen sind einfach sensationell.
Danke für die Blumen Zwinkern 

...auch der gezeigte Danzig Beleg von Alfred im Sevilla Thread:

balf_de schrieb:

Nach Deiner schönen Vorlage zeige ich einen schlicht, aber mit 5 Gulden korrekt frankierten Brief nach Sevilla:
Südamerikafahrt 1930, Post nach Pernambuco - Seite 2 57_i_d10
Sieger 57.I), Zuleitung Danzig, EF MiNr.210
Beim Anblick des tollen Beleges, wusste ich dass ich einen ähnlichen schon mal gesehen habe. Und tatsächlich befindet sich in meiner Sammlung ein schöner Zwilling des gezeigten Beleges. Wäre eigentlich ideal für eine schöne Albumseite lachen .

Diesesmal allerdings nach Pernambuco. Sieger 57K Zuleitung Danzig.

Südamerikafahrt 1930, Post nach Pernambuco - Seite 2 Scanne15

Südamerikafahrt 1930, Post nach Pernambuco - Seite 2 Scanne16

Wie man sieht eindeutig der gleiche Absender. Auch hier kammen die schönen 3 Gulden Marken zur Verwendung. Als Mehrfachfrankatur mit 6 Gulden für diese Etappe als Brief portorichtig.
Interessant finde ich auch die Rückseite. Neben den beiden Ankunftsstempeln von Pernambuco (wobei ich mir nicht ganz sicher bin ob diese unterschiedlichen Datums sind...) ist auch der (Rück)Ankunftsstempel von Basel zu finden. Der Beleg brauchte also fast einen weiteren Monat um wieder in der Schweiz einzutreffen.

Schönen Gruß
Klaus
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BeitragThema: Re: Südamerikafahrt 1930, Post nach Pernambuco   Südamerikafahrt 1930, Post nach Pernambuco - Seite 2 EmptyMi Okt 16, 2013 2:56 pm

Hallo Klaus, hallo zusammen,

mit einigem zeitlichen Abstand habe ich wieder einmal in diesen Thread hineingeschaut. Dabei ist mir zum ersten Mal aufgefallen:

Polarfahrtsucher schrieb:
 .....
balf_de schrieb:

Nach Deiner schönen Vorlage zeige ich einen schlicht, aber mit 5 Gulden korrekt frankierten Brief nach Sevilla:
..... Auch hier kamen die schönen 3 Gulden Marken zur Verwendung. Als Mehrfachfrankatur mit 6 Gulden für diese Etappe als Brief portorichtig.
Na gut – drei Gulden oder fünf Gulden ...fraglich 
Vielen Dank, lieber Klaus, dass Du mich so diskret auf meinen Fehler hingewiesen hast, dass auch ich die Korrektur erst jetzt verstanden habe ...ja 

Anlass zu diesem „Thread-hopping“ vom „Post nach Bahia“-Thread hierher war die dort wieder einmal thematisierte Besonderheit der amerikanischen Rückankunftstempel auf Brasilien-Post.

Vor kurzem habe ich in der amerikanischen Bucht eine brasilianische Karte mit Leitweg Pernambuco auf Verdacht beboten, ohne die Rückseite zu kennen. Ich hatte wirklich die Hoffnung, rückseitig den grünen New Yorker Stempel zu entdecken – eigentlich waren alle Voraussetzungen gegeben
Südamerikafahrt 1930, Post nach Pernambuco - Seite 2 59d_ri10
Südamerikafahrt 1930, Post nach Pernambuco - Seite 2 59d_ri11

... aber wieder einmal wurde meine Hoffnung enttäuscht – es war wohl (fast?) regelmäßig so, dass die aus Brasilien kommende Post schon im Süden  – z.B. in Miami – die USA erreichte und nicht in New York oder es war so, dass sie schon vor dem Einsatz des aptierten Stempels am 16. Juni (?) dort ankam. Aber ich werde weiter die Augen offen halten!

Polarfahrtsucher schrieb:
 .. wusste ich dass ich einen ähnlichen schon mal gesehen habe.
Warum soll es Dir, lieber Klaus, anders gehen als mir ....

Bei mir war es diesmal nicht das „Motiv“ des Briefs, das mir bei Deinem schönen Danzig-Brief bekannt vorkam, sondern der Absender. Wieder müssen wir in einen anderen Thread „hoppen“ – mein Brief von Herrn Sulzberger ging nach Havanna. Bei der "Post nach Lakehurst" werde ich ihn demnächst vorstellen (Auch der ist nicht in zwei Zeilen zu beschreiben ...)

Viele Grüße
Alfred (balf_de)
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BeitragThema: Re: Südamerikafahrt 1930, Post nach Pernambuco   Südamerikafahrt 1930, Post nach Pernambuco - Seite 2 EmptyFr Nov 15, 2013 3:25 pm

Hallo zusammen,

einen Neuzugang meiner SAF-1930-Sammlung möchte ich euch zeigen, der hierher passt:
Südamerikafahrt 1930, Post nach Pernambuco - Seite 2 57_k_a10

Ein aus Österreich zugeleiteter Brief zur Südamerikafahrt 1930, adressiert nach Pernambuco, aufgeliefert am 7. Mai 1930 in Bregenz. Von dort wurde er an die nächstgelegene Sammelstelle für Zeppelinpost in Innsbruck befördert. Mit 6,80 ÖS ist der Brief richtig frankiert: 6,40 für die Luftschiffbeförderung + 0,40 für das Auslands-Briefporto.
Südamerikafahrt 1930, Post nach Pernambuco - Seite 2 57_k_a11

Auch wenn der Ankunftstempel aus Recife wie so oft unleserlich ist, lautet das Datum mit großer Sicherheit 23. Mai 1930, da der Brief von Recife aus nicht weiter befördert werden musste. Über Belege wie diesen, der offensichtlich nicht von Händlern sondern von Privatpersonen (Sammlern) an "echte" Zieladressen und nicht an sich selber adressiert sind, freue ich mich immer ganz besonders. Und wenn dann noch anhand des Innsbrucker Durchgangsstempels die österreichische Behandlung der Zeppelinpost - mit Sammelstellen - belegt werden kann, dann gehört der Brief in meine Sammlung, auch wenn es mein zweiter oder dritter Sieger-57K-Beleg aus Österreich ist.

Viele Grüße
Alfred (balf_de)
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BeitragThema: Re: Südamerikafahrt 1930, Post nach Pernambuco   Südamerikafahrt 1930, Post nach Pernambuco - Seite 2 EmptySo Nov 17, 2013 10:57 am

Hallo Alfred,

balf_de schrieb:

Über Belege wie diesen, der offensichtlich nicht von Händlern sondern von Privatpersonen (Sammlern) an "echte" Zieladressen und nicht an sich selber adressiert sind, freue ich mich immer ganz besonders. Und wenn dann noch anhand des Innsbrucker Durchgangsstempels die österreichische Behandlung der Zeppelinpost - mit Sammelstellen - belegt werden kann, dann gehört der Brief in meine Sammlung, auch wenn es mein zweiter oder dritter Sieger-57K-Beleg aus Österreich ist.
meinen Glückwunsch zu diesem schönen Schnäppchen. Ich habe mir schon gedacht, dass du dieses Stück "näher" ins Auge fasst lachen .

Hier nochmal ein Sieger 57 K Beleg aus Österreich, der gut hierher passt. Und wieder diese komische Gefühl, einen ähnlichen schon mal gesehen zu haben. Grund für dieses "Deja Vu" ist im Rio Thread zu finden. Hier hat Alfred ebenfalls eine "Bayer" Auflieferung gezeigt.
Ich weiss, wieder einmal viele Zufälle auf einmal, aber ich bin hier wirklich unschuldig lachen 

Südamerikafahrt 1930, Post nach Pernambuco - Seite 2 Scanne40
´
Südamerikafahrt 1930, Post nach Pernambuco - Seite 2 Scanne41

Hier die "normale" Version, die in Wien aufgeliefert wurde, auch mit dem 1/1 Wien 1 Flugpost Stempel für die Zulieferungen für Zeppelinpost versehen. Beeindruckend hier der päzise Abschlag des roten deutschen Südamerikafahrt-Sonderbestätigungsstempels.

Die Rückseite zeigt aber doch die Besonderheit die wir hier schon einige Male thematisiert haben. Hier sind gleich zwei Ankunftsstempel mit verschiedenen Daten aus Pernambuco (Recife) zu finden.
Der Händler Bayer aus Rom ist insbesondere für Mischfrankaturen mit Marken aus Italien bzw. San Marino bekannt.

Schönen Gruß
Klaus
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BeitragThema: Re: Südamerikafahrt 1930, Post nach Pernambuco   Südamerikafahrt 1930, Post nach Pernambuco - Seite 2 EmptySa Feb 08, 2014 6:42 pm

Hallo Zeppelinfreunde,

nun liegt der letzte Zeppelinbeitrag ja schon ein ganze Weile zurück, und so wird es Zeit dieses schöne Sammelgebiet wieder etwas zu Beleben. Ich hoffe auch Alfred wieder motivieren zu können, der die Sache momentan auch etwas ruhiger angehen läst.

Vielleicht gefällt euch dieser Beleg der Südamerikafahrt nach Recife (Sieger 57C):

Südamerikafahrt 1930, Post nach Pernambuco - Seite 2 Scanne79

Eigentlich eine "normale" Auflieferung von Friedrichshafen, mit vordatierten Bordstempel vom 19.5.30, mit portogerechter Frankatur der 4RM Zeppelin Sondermarke, nach Recife (Pernambuco), wo auch der Ankunfsstempel vom 23.5.30 abgeschlagen wurde.
Allerdings findet man ganz oben links auf dem Beleg den M.P. Stempel ("mao proprio") der Brasilianer. Fleissige Leser, hier in den Zeppelin Threads, wissen dass man diesen Stempel häufiger bei den brasilianischen Poststücken der Südamerikafahrt findet. Nach meinem Verständnis erlaubt dieser Stempel, neben der brasilianischer Staatspost, auch dem Condor Syndicat Poststücke im Hoheitsgebiet zu befördern. Man findet ihn meist wenn die Postücke vom Condor Syndicat in die brasilianische Staatspost übergehen.
Dank der augezeichnenten Webseite zur Brasilianischen Zeppelinpost der Südamerikafahrt von Arthur Knoth, konnte ich den M.P. Stempel der Stadt "Joinville" zuordnen.
Hier ein Link zur Quelle:
http://www.aknoth.commercial.de/Phil/mp.html

Hr. Dr. Knoth half mir auch die Bedeutung des M.P. Stempel etwas genauer zu ergründen. Demnach findet man diesen Stempel auch auf ausländischen Belegen, sofern das Poststück innerhalb Brasiliens weitergeleitet wurde. Für mich war jedenfalls ein M.P. Abschlag auf deutscher Zeppelinpost eine Neuheit.
Sieht man sich die schöne Rückseite des Briefes an, wird der Beförderungsweg etwas klarer:

Südamerikafahrt 1930, Post nach Pernambuco - Seite 2 Scanne80

Von Friedrichshafen im Luftschiff nach Recife. Am 23.5.30 dort eingetroffen weiter mit Condor Flugzeug nach Florianopolis wo der Ankunftsstempel des Condor Syndicates und der Staatspost am 27.5.30 abgeschlagen worden ist. Weiter ging es nach Joinville wo vom Condor Syndicat der Ankunftsstempel vom 29.5.30 sowie der M.P. Stempel abgeschlagen wurde. Von der Staatspost übernommen (Stempel ebenfalls vom 29.5.30) zu dem Bestimmungsort "Hansa Humbolt".
Mit diesem Ortsnamen hatte ich zunächst Schwierigkeiten. Aber Dank Hr. Knoth und Suchmaschine konnte ich das kleine Geheimniss lösen. "Hansa Humbolt" nennt sich jetzt "Jaraguá do Sul/Santa Catarina". Bei dem leider nicht deutlichen Ankunftsstempel lässt sich zumindest S.CA (Santa Catarina) erkennen.
Auch erstaunlich die Möglichkeiten moderner Internet Suchmaschinen. So lässt sich nach über 80 Jahren der Pastor Herbert Lötz wiederfinden.
Er, 1903 geboren, war von 1925 bis 1932 im Auftrag der Evangelischen Kirche in Hansa Humbolt tätig, bevor er im Oberkirchenrat in Torgau wieder in Deutschland tätig war.
Auch der Zahnarzt Dr. Karl Schaumlöffel aus Kassel lässt sich wiederfinden, leider mit nicht so positiver Vergangenheit.

Schönen Gruß
Klaus
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BeitragThema: Re: Südamerikafahrt 1930, Post nach Pernambuco   Südamerikafahrt 1930, Post nach Pernambuco - Seite 2 EmptyMo Feb 10, 2014 11:06 pm

Hallo Klaus,

über Deinen interessanten Beitrag habe ich mich gefreut - er bedeutet für mich eine wohltuende Abwechslung zu der aktuellen Flut von drucktechnischen (und Gummi-Riffelungs-technischen) Abhandlungen, mit denen wir "Postgeschichtler" derzeit etwas in den Hintergrund geraten sind.
Aber trotz gewisser Vorbehalte gegenüber vielen Bildern und wiederkehrenden Texten - ein gutes Beispiel, wie vielseitig unser schönes Hobby ist …

Zu Deinem Brief: Du sagst es selbst - die Rückseite macht die "Besonderheit" des Briefs aus. Was den vorderseitigen M.P.-Stempel anbetrifft, möchte ich dazu nicht Stellung nehmen; Deiner Interpretation des Stempels kann ich nicht folgen, will aber unbedingt vermeiden, hier eine von Dr. Artur Knoth abweichende Meinung zu äußern. Damit möchte ich es bewenden lassen.

Interessant finde ich, dass der Brief nicht zum Joinville (und Jaraguá) nächstgelegenen Landeplatz für die Condor-Flugboote in Sao Francisco, sondern weiter nach Süden bis Florianopolis befördert wurde. In meiner Sammlung findet sich eine Karte, die an diesem Tag ebenfalls zu weit befördert wurde: adressiert direkt nach Sao Francisco, befördert bis Florianopolis.
Sicher habe ich sie hier schon einmal gezeigt:
Südamerikafahrt 1930, Post nach Pernambuco - Seite 2 57_c_n10

Gut möglich, dass es an diesem Tag Probleme bei der Landung in Sao Francisco gab, wodurch der Postaustausch verhindert wurde. Anders als ich ursprünglich vermutet habe, wurde die Karte - wie auch Dein Brief - nicht auf dem Rückweg des Condor-Flugboots nach Norden (in Richtung Rio) per Luftpost zurückgebracht, sondern terrestrisch. Denn der Rückflug von Porto Alegre nach Rio fand erst am Freitag, dem 30. Mai statt. Ich gehe davon aus, dass die Beförderung nach Sao Francisco - bei meiner Karte - bzw. nach Joinville und Jaraguá - bei Deinem Brief - von der brasilianischen Staatspost übernommen wurde und nicht per Condor-internem Transport stattfand. Vermutlich ist es der "Besonderheit" von erstmals in Brasilien zu befördernder Zeppelinpost zu verdanken, dass die Poststücke noch einmal bei einer Condor-Agentur landeten.

Viele Grüße
Alfred (balf_de)
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BeitragThema: Re: Südamerikafahrt 1930, Post nach Pernambuco   Südamerikafahrt 1930, Post nach Pernambuco - Seite 2 EmptyFr Apr 10, 2015 4:18 pm

Hallo zusammen,

inzwischen seit über einem Jahr liegt dieser Thread schon brach …
Wobei - zumindest bei meinem Safari-Browser - bei vielen Beiträgen die zugehörigen Scans fehlen  nein
Und im Nachhinein kann man sich auch über das damalige Querfeuer eines bekennenden Bedarfspost-Sammlers (der uns übrigens bis heute seine angekündigten Belege schuldet) viel entspannter amüsieren …

Aber wie bei den anderen Zeppelinpost-Threads ist das Rückwärtsblättern auch hier spannend und interessant - zumindest für mich -
Über diese Bemerkung von Klaus bin ich heute gestolpert:

Polarfahrtsucher schrieb:

… Es sei den, es gab auch einen Postsack für Bordpostabstempelungen. Ganz so abwegig scheint mir der Gedanke gar nicht zu sein, sieht man sich deine bereits erwähnten Bordpostauflieferungen von Sieger an. Diese wurden scheinbar alle an Bord gestempelt, schließlich trägt keiner davon den bekannten 19.5.30 Stempel.
Wäre es da nicht möglich dass hierzu ein extra Postsack, oder zumindest Ablage, eingerichtet war?

Diese Karte ist mir kürzlich "zugeflogen":
Südamerikafahrt 1930, Post nach Pernambuco - Seite 2 57_b_k10

Eine philatelistische Bordpostkarte, die auf dem Weg nach Recife an Bord gestempelt wurde. "Gebraucht" habe ich die Karte zur Dokumentation des im Jahr 1930 noch nicht abgestimmten Condor-Fahrplans mit der Ankunft des Luftschiffs in Recife: das Ankunftsdatum von Rio vom 26. Mai 1930 belegt, dass die Beförderung einen Tag schneller möglich gewesen wäre, wenn die Post im Luftschiff geblieben wäre. Wir haben diesen Sachverhalt auch schon in diesem Thread thematisiert. Auch wenn die Synchronisierung der Anschlussflüge bei "meiner" Fahrt noch nicht so wichtig war, da man ja einen kurzen Abstecher nach Rio de Janeiro machte, war das bei den nächsten Fahrten wirklich wichtig. Erst im Herbst 1932 kam 'Graf Zeppelin' wieder in die brasilianische Hauptstadt (wo nach wie vor weder ein Ankermast noch eine Halle zur Verfügung stand).

Interessant ist aber auch die Rückseite:
Südamerikafahrt 1930, Post nach Pernambuco - Seite 2 57_b_k11

Könnt ihr den Text an die Empfängerin in Argentinien lesen?

"Liebe Frau Seemann,
viel herzliche Grüße soll Ihnen "Graf Zeppelin" überbringen"! Ich sende 2 Karten, die über verschiedenen Städten in Brasilien abgeworfen werden. Nach Rückerhalt lasse wieder von mir hören, bis dahin herzliche Grüße
von Ihrer Rita Schulte."

O.K - "Abwürfe" gab es zwar nicht über verschiedenen brasilianischen Städten, aber man war in Deutschland gewohnt, dass 'Graf Zeppelin' relativ selten Landungsfahrten unternahm; meistens wurde bei Zwischenetappen Post abgeworfen. Außerdem war Frau Schulte wohl auch nicht klar, dass sie die Karte einfach an sich selber hätte schicken können - auch das war eine ungewohnte Neuerung, die vermutlich nicht überall bekannt war. Oder sie wollte diese - gerade hier so negativ beurteilte  - Möglichkeit bewusst vermeiden. Jedenfalls sieht der ganze Beleg nicht so aus, als wäre die Absenderin mit einem Besatzungsmitglied in näherer Verbindung gestanden oder hätte ihre Karte über einen "Dienstleister" wie Sieger, Behrends oder einen anderen Händler aufliefern lassen.

Ich denke, manches spricht für den "Postsack" mit umgestempelten Karten und Briefen, die schon in Friedrichshafen separiert wurden und die dann während der Fahrt "abgearbeitet" werden mussten. Die Sieger-Bordpostbelege sind dafür das deutlichste Indiz. ich werde versuchen, eine diesbezügliche Verfügung in einem Amtsblatt des RPM's zu finden oder - falls dies erfolglos bleibt - einen Kenner zu finden, der mir dies erklären kann.

Viele Grüße
Alfred (balf_de)
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