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| Südamerikafahrt 1930, Post nach Pernambuco | |
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Autor | Nachricht |
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balf_de Mitglied in Bronze
| Thema: Re: Südamerikafahrt 1930, Post nach Pernambuco Fr 15 Nov 2013, 15:25 | |
| Hallo zusammen, einen Neuzugang meiner SAF-1930-Sammlung möchte ich euch zeigen, der hierher passt: Ein aus Österreich zugeleiteter Brief zur Südamerikafahrt 1930, adressiert nach Pernambuco, aufgeliefert am 7. Mai 1930 in Bregenz. Von dort wurde er an die nächstgelegene Sammelstelle für Zeppelinpost in Innsbruck befördert. Mit 6,80 ÖS ist der Brief richtig frankiert: 6,40 für die Luftschiffbeförderung + 0,40 für das Auslands-Briefporto. Auch wenn der Ankunftstempel aus Recife wie so oft unleserlich ist, lautet das Datum mit großer Sicherheit 23. Mai 1930, da der Brief von Recife aus nicht weiter befördert werden musste. Über Belege wie diesen, der offensichtlich nicht von Händlern sondern von Privatpersonen (Sammlern) an "echte" Zieladressen und nicht an sich selber adressiert sind, freue ich mich immer ganz besonders. Und wenn dann noch anhand des Innsbrucker Durchgangsstempels die österreichische Behandlung der Zeppelinpost - mit Sammelstellen - belegt werden kann, dann gehört der Brief in meine Sammlung, auch wenn es mein zweiter oder dritter Sieger-57K-Beleg aus Österreich ist. Viele Grüße Alfred (balf_de) |
| | | Polarfahrtsucher Mitglied in Bronze
| Thema: Re: Südamerikafahrt 1930, Post nach Pernambuco So 17 Nov 2013, 10:57 | |
| Hallo Alfred, - balf_de schrieb:
Über Belege wie diesen, der offensichtlich nicht von Händlern sondern von Privatpersonen (Sammlern) an "echte" Zieladressen und nicht an sich selber adressiert sind, freue ich mich immer ganz besonders. Und wenn dann noch anhand des Innsbrucker Durchgangsstempels die österreichische Behandlung der Zeppelinpost - mit Sammelstellen - belegt werden kann, dann gehört der Brief in meine Sammlung, auch wenn es mein zweiter oder dritter Sieger-57K-Beleg aus Österreich ist.
meinen Glückwunsch zu diesem schönen Schnäppchen. Ich habe mir schon gedacht, dass du dieses Stück "näher" ins Auge fasst . Hier nochmal ein Sieger 57 K Beleg aus Österreich, der gut hierher passt. Und wieder diese komische Gefühl, einen ähnlichen schon mal gesehen zu haben. Grund für dieses "Deja Vu" ist im Rio Thread zu finden. Hier hat Alfred ebenfalls eine "Bayer" Auflieferung gezeigt. Ich weiss, wieder einmal viele Zufälle auf einmal, aber ich bin hier wirklich unschuldig ´ Hier die "normale" Version, die in Wien aufgeliefert wurde, auch mit dem 1/1 Wien 1 Flugpost Stempel für die Zulieferungen für Zeppelinpost versehen. Beeindruckend hier der päzise Abschlag des roten deutschen Südamerikafahrt-Sonderbestätigungsstempels. Die Rückseite zeigt aber doch die Besonderheit die wir hier schon einige Male thematisiert haben. Hier sind gleich zwei Ankunftsstempel mit verschiedenen Daten aus Pernambuco (Recife) zu finden. Der Händler Bayer aus Rom ist insbesondere für Mischfrankaturen mit Marken aus Italien bzw. San Marino bekannt. Schönen Gruß Klaus |
| | | Polarfahrtsucher Mitglied in Bronze
| Thema: Re: Südamerikafahrt 1930, Post nach Pernambuco Sa 08 Feb 2014, 18:42 | |
| Hallo Zeppelinfreunde, nun liegt der letzte Zeppelinbeitrag ja schon ein ganze Weile zurück, und so wird es Zeit dieses schöne Sammelgebiet wieder etwas zu Beleben. Ich hoffe auch Alfred wieder motivieren zu können, der die Sache momentan auch etwas ruhiger angehen läst. Vielleicht gefällt euch dieser Beleg der Südamerikafahrt nach Recife (Sieger 57C): Eigentlich eine "normale" Auflieferung von Friedrichshafen, mit vordatierten Bordstempel vom 19.5.30, mit portogerechter Frankatur der 4RM Zeppelin Sondermarke, nach Recife (Pernambuco), wo auch der Ankunfsstempel vom 23.5.30 abgeschlagen wurde. Allerdings findet man ganz oben links auf dem Beleg den M.P. Stempel ("mao proprio") der Brasilianer. Fleissige Leser, hier in den Zeppelin Threads, wissen dass man diesen Stempel häufiger bei den brasilianischen Poststücken der Südamerikafahrt findet. Nach meinem Verständnis erlaubt dieser Stempel, neben der brasilianischer Staatspost, auch dem Condor Syndicat Poststücke im Hoheitsgebiet zu befördern. Man findet ihn meist wenn die Postücke vom Condor Syndicat in die brasilianische Staatspost übergehen. Dank der augezeichnenten Webseite zur Brasilianischen Zeppelinpost der Südamerikafahrt von Arthur Knoth, konnte ich den M.P. Stempel der Stadt "Joinville" zuordnen. Hier ein Link zur Quelle: http://www.aknoth.commercial.de/Phil/mp.htmlHr. Dr. Knoth half mir auch die Bedeutung des M.P. Stempel etwas genauer zu ergründen. Demnach findet man diesen Stempel auch auf ausländischen Belegen, sofern das Poststück innerhalb Brasiliens weitergeleitet wurde. Für mich war jedenfalls ein M.P. Abschlag auf deutscher Zeppelinpost eine Neuheit. Sieht man sich die schöne Rückseite des Briefes an, wird der Beförderungsweg etwas klarer: Von Friedrichshafen im Luftschiff nach Recife. Am 23.5.30 dort eingetroffen weiter mit Condor Flugzeug nach Florianopolis wo der Ankunftsstempel des Condor Syndicates und der Staatspost am 27.5.30 abgeschlagen worden ist. Weiter ging es nach Joinville wo vom Condor Syndicat der Ankunftsstempel vom 29.5.30 sowie der M.P. Stempel abgeschlagen wurde. Von der Staatspost übernommen (Stempel ebenfalls vom 29.5.30) zu dem Bestimmungsort "Hansa Humbolt". Mit diesem Ortsnamen hatte ich zunächst Schwierigkeiten. Aber Dank Hr. Knoth und Suchmaschine konnte ich das kleine Geheimniss lösen. "Hansa Humbolt" nennt sich jetzt "Jaraguá do Sul/Santa Catarina". Bei dem leider nicht deutlichen Ankunftsstempel lässt sich zumindest S.CA (Santa Catarina) erkennen. Auch erstaunlich die Möglichkeiten moderner Internet Suchmaschinen. So lässt sich nach über 80 Jahren der Pastor Herbert Lötz wiederfinden. Er, 1903 geboren, war von 1925 bis 1932 im Auftrag der Evangelischen Kirche in Hansa Humbolt tätig, bevor er im Oberkirchenrat in Torgau wieder in Deutschland tätig war. Auch der Zahnarzt Dr. Karl Schaumlöffel aus Kassel lässt sich wiederfinden, leider mit nicht so positiver Vergangenheit. Schönen Gruß Klaus |
| | | balf_de Mitglied in Bronze
| Thema: Re: Südamerikafahrt 1930, Post nach Pernambuco Mo 10 Feb 2014, 23:06 | |
| Hallo Klaus, über Deinen interessanten Beitrag habe ich mich gefreut - er bedeutet für mich eine wohltuende Abwechslung zu der aktuellen Flut von drucktechnischen (und Gummi-Riffelungs-technischen) Abhandlungen, mit denen wir "Postgeschichtler" derzeit etwas in den Hintergrund geraten sind. Aber trotz gewisser Vorbehalte gegenüber vielen Bildern und wiederkehrenden Texten - ein gutes Beispiel, wie vielseitig unser schönes Hobby ist … Zu Deinem Brief: Du sagst es selbst - die Rückseite macht die "Besonderheit" des Briefs aus. Was den vorderseitigen M.P.-Stempel anbetrifft, möchte ich dazu nicht Stellung nehmen; Deiner Interpretation des Stempels kann ich nicht folgen, will aber unbedingt vermeiden, hier eine von Dr. Artur Knoth abweichende Meinung zu äußern. Damit möchte ich es bewenden lassen. Interessant finde ich, dass der Brief nicht zum Joinville (und Jaraguá) nächstgelegenen Landeplatz für die Condor-Flugboote in Sao Francisco, sondern weiter nach Süden bis Florianopolis befördert wurde. In meiner Sammlung findet sich eine Karte, die an diesem Tag ebenfalls zu weit befördert wurde: adressiert direkt nach Sao Francisco, befördert bis Florianopolis. Sicher habe ich sie hier schon einmal gezeigt: Gut möglich, dass es an diesem Tag Probleme bei der Landung in Sao Francisco gab, wodurch der Postaustausch verhindert wurde. Anders als ich ursprünglich vermutet habe, wurde die Karte - wie auch Dein Brief - nicht auf dem Rückweg des Condor-Flugboots nach Norden (in Richtung Rio) per Luftpost zurückgebracht, sondern terrestrisch. Denn der Rückflug von Porto Alegre nach Rio fand erst am Freitag, dem 30. Mai statt. Ich gehe davon aus, dass die Beförderung nach Sao Francisco - bei meiner Karte - bzw. nach Joinville und Jaraguá - bei Deinem Brief - von der brasilianischen Staatspost übernommen wurde und nicht per Condor-internem Transport stattfand. Vermutlich ist es der "Besonderheit" von erstmals in Brasilien zu befördernder Zeppelinpost zu verdanken, dass die Poststücke noch einmal bei einer Condor-Agentur landeten. Viele Grüße Alfred (balf_de) |
| | | balf_de Mitglied in Bronze
| Thema: Re: Südamerikafahrt 1930, Post nach Pernambuco Fr 10 Apr 2015, 16:18 | |
| Hallo zusammen, inzwischen seit über einem Jahr liegt dieser Thread schon brach … Wobei - zumindest bei meinem Safari-Browser - bei vielen Beiträgen die zugehörigen Scans fehlen Und im Nachhinein kann man sich auch über das damalige Querfeuer eines bekennenden Bedarfspost-Sammlers (der uns übrigens bis heute seine angekündigten Belege schuldet) viel entspannter amüsieren … Aber wie bei den anderen Zeppelinpost-Threads ist das Rückwärtsblättern auch hier spannend und interessant - zumindest für mich - Über diese Bemerkung von Klaus bin ich heute gestolpert: - Polarfahrtsucher schrieb:
… Es sei den, es gab auch einen Postsack für Bordpostabstempelungen. Ganz so abwegig scheint mir der Gedanke gar nicht zu sein, sieht man sich deine bereits erwähnten Bordpostauflieferungen von Sieger an. Diese wurden scheinbar alle an Bord gestempelt, schließlich trägt keiner davon den bekannten 19.5.30 Stempel. Wäre es da nicht möglich dass hierzu ein extra Postsack, oder zumindest Ablage, eingerichtet war?
Diese Karte ist mir kürzlich "zugeflogen": Eine philatelistische Bordpostkarte, die auf dem Weg nach Recife an Bord gestempelt wurde. "Gebraucht" habe ich die Karte zur Dokumentation des im Jahr 1930 noch nicht abgestimmten Condor-Fahrplans mit der Ankunft des Luftschiffs in Recife: das Ankunftsdatum von Rio vom 26. Mai 1930 belegt, dass die Beförderung einen Tag schneller möglich gewesen wäre, wenn die Post im Luftschiff geblieben wäre. Wir haben diesen Sachverhalt auch schon in diesem Thread thematisiert. Auch wenn die Synchronisierung der Anschlussflüge bei "meiner" Fahrt noch nicht so wichtig war, da man ja einen kurzen Abstecher nach Rio de Janeiro machte, war das bei den nächsten Fahrten wirklich wichtig. Erst im Herbst 1932 kam 'Graf Zeppelin' wieder in die brasilianische Hauptstadt (wo nach wie vor weder ein Ankermast noch eine Halle zur Verfügung stand). Interessant ist aber auch die Rückseite: Könnt ihr den Text an die Empfängerin in Argentinien lesen? "Liebe Frau Seemann, viel herzliche Grüße soll Ihnen "Graf Zeppelin" überbringen"! Ich sende 2 Karten, die über verschiedenen Städten in Brasilien abgeworfen werden. Nach Rückerhalt lasse wieder von mir hören, bis dahin herzliche Grüße von Ihrer Rita Schulte." O.K - "Abwürfe" gab es zwar nicht über verschiedenen brasilianischen Städten, aber man war in Deutschland gewohnt, dass 'Graf Zeppelin' relativ selten Landungsfahrten unternahm; meistens wurde bei Zwischenetappen Post abgeworfen. Außerdem war Frau Schulte wohl auch nicht klar, dass sie die Karte einfach an sich selber hätte schicken können - auch das war eine ungewohnte Neuerung, die vermutlich nicht überall bekannt war. Oder sie wollte diese - gerade hier so negativ beurteilte - Möglichkeit bewusst vermeiden. Jedenfalls sieht der ganze Beleg nicht so aus, als wäre die Absenderin mit einem Besatzungsmitglied in näherer Verbindung gestanden oder hätte ihre Karte über einen "Dienstleister" wie Sieger, Behrends oder einen anderen Händler aufliefern lassen. Ich denke, manches spricht für den "Postsack" mit umgestempelten Karten und Briefen, die schon in Friedrichshafen separiert wurden und die dann während der Fahrt "abgearbeitet" werden mussten. Die Sieger-Bordpostbelege sind dafür das deutlichste Indiz. ich werde versuchen, eine diesbezügliche Verfügung in einem Amtsblatt des RPM's zu finden oder - falls dies erfolglos bleibt - einen Kenner zu finden, der mir dies erklären kann. Viele Grüße Alfred (balf_de) |
| | | balf_de Mitglied in Bronze
| Thema: Re: Südamerikafahrt 1930, Post nach Pernambuco Fr 01 Mai 2015, 15:04 | |
| Hallo zusammen, in einem anderen Thread zur Zeppelinpost wird wieder einmal die Unterscheidung von „philatelistischer Bordpost“ und „echter“ – Bedarfs-Bordpost thematisiert. Heute ist eine Karte bei mir eingetroffen …. …. die meine nach Recife beförderten Bordpostbelege verstärkt – Siegernr. 57.b), Michelnr. 64)d. Interessiert hat mich die Karte wegen einiger Merkmale, die für eine „echte“ Bordpost sprechen; in erster Linie die fehlende Leitwegs-Vorgabe und der recht spontan wirkende Grußtext. Die Adressierung an einen Herrn Paul Drahn könnte im Zusammenhang stehen mit dem damals sehr bekannten Kölner Briefmarkenhändler August Drahn. Auch der auf Bordpost relativ seltene Luftpostaufkleber spricht nicht unbedingt dagegen; den gibt es z.B. auch bei Auflieferungen von Kurt Schönherr. Ein Problem habe ich aber mit der Unterschrift – augenscheinlich ein Vorname. Bei den Passagieren (bei denen mir allerdings oft der Vorname fehlt) bin ich nicht fündig geworden, auch bei den Besatzungsmitgliedern ist die Auswahl klein. Am ehesten könnte es sich um den Steward Ernst Fischbach handeln, von dem ich aber keine Schriftprobe kenne. Vielleicht kann mir ja hier jemand weiterhelfen? Auch der „Abwurf Pernambuco“, der ja nicht geplant war, spricht nicht unbedingt gegen eine Bedarfs-Bordpost: entsprechend der in Deutschland veröffentlichten Reisepläne war eine Etappe von Sevilla direkt nach Rio de Janeiro vorgesehen, Recife sollte demgemäß erst auf der Weiterfahrt nach USA Etappenziel werden. Obwohl das aufgrund der in Rio fehlenden Infrastruktur zur Ergänzung der Betriebsmittel sicher von vornherein nicht realistisch war und lediglich zu Propagandazwecken verbreitet wurde, ist es ja gut möglich, dass auch der „kleine“ Bordkellner Fischbach nicht entsprechend eingeweiht wurde sondern an einen Abwurf über „Pernambuco“ auf der Reise nach Rio de Janeiro glaubte. Übrigens: Der Auszug aus der 16. Auflage des Sieger-Katalogs von 1956 zeigt, wie hartnäckig sich Fehlinformationen halten können … Viele Grüße Alfred (balf_de) |
| | | Polarfahrtsucher Mitglied in Bronze
| Thema: Re: Südamerikafahrt 1930, Post nach Pernambuco Fr 01 Mai 2015, 16:02 | |
| Hallo Alfred, Hallo Zeppelinfreunde, mit großer Freude lese ich die zahlreichen tollen Beiträge rund um die Zeppeline! An dieser Stelle meinen Dank an die Verfasser fürs zeigen der herrlichen Stücke. Leider war ich in letzter Zeit sehr beschäftigt und hatte deshalb nur wenig Zeit mich hier stärker zu beteiligen. Finde es toll hier soviele Zeppelinfreunde anzutreffen! - balf_de schrieb:
Interessiert hat mich die Karte wegen einiger Merkmale, die für eine „echte“ Bordpost sprechen; in erster Linie die fehlende Leitwegs-Vorgabe und der recht spontan wirkende Grußtext. Die Adressierung an einen Herrn Paul Drahn könnte im Zusammenhang stehen mit dem damals sehr bekannten Kölner Briefmarkenhändler August Drahn. Auch der auf Bordpost relativ seltene Luftpostaufkleber spricht nicht unbedingt dagegen; den gibt es z.B. auch bei Auflieferungen von Kurt Schönherr. Ein Problem habe ich aber mit der Unterschrift – augenscheinlich ein Vorname. Bei den Passagieren (bei denen mir allerdings oft der Vorname fehlt) bin ich nicht fündig geworden, auch bei den Besatzungsmitgliedern ist die Auswahl klein. Am ehesten könnte es sich um den Steward Ernst Fischbach handeln, von dem ich aber keine Schriftprobe kenne. Vielleicht kann mir ja hier jemand weiterhelfen?
Gückwunsch zu dieser schönen Besatzungspost Karte der Südamerikafahrt 1930! Mich freut es dir hier helfen zu können. Die Unterschrift ist in meinen Augen eindeutig dem Funkoffizier Willy Speck zuzuorden. Alfred kennt sicherlich das Besatzungmitglied der Graf Zeppelin, für alle anderen hier eine kleine Zusammenfassung: http://facesofthehindenburg.blogspot.de/search/label/Willy%20SpeckHier eine Karte meiner Sammlung ebenfalls von Willy Speck, hier allerdings zur Österreichfahrt 1931 (verzeiht den Querschläger): Schönen Gruß Klaus |
| | | balf_de Mitglied in Bronze
| Thema: Re: Südamerikafahrt 1930, Post nach Pernambuco Sa 02 Mai 2015, 22:53 | |
| Hallo Klaus, - Polarfahrtsucher schrieb:
Hier eine Karte meiner Sammlung ebenfalls von Willy Speck, hier allerdings zur Österreichfahrt 1931 (verzeiht den Querschläger):
So gerne verzeihe ich dir diesen "Querschläger", dass ich die schöne Karte gleich noch ein mal zeigen will (wir sind ja hier nicht bei eZEPtalk, wo uns Dieter Leder jetzt zur Ordnung gerufen hätte - wenn er nicht untergetaucht wäre ….) Ganz herzlichen Dank an dich, dass du mir hier weiter helfen konntest - denn natürlich hast du recht, da gibt es keinen Zweifel. So eine Sauklaue gibt es nicht noch einmal! Herzliche Grüße Alfred (balf_de) |
| | | balf_de Mitglied in Bronze
| Thema: Re: Südamerikafahrt 1930, Post nach Pernambuco So 03 Mai 2015, 18:00 | |
| Hallo zusammen, sehr gerne möchte ich nach dem Erfolgserlebnis, das ich meinem Freund Klaus - @Polarfahrtsucher – zu verdanken habe, hier noch etwas weitermachen. Auf Umwegen bin ich auf einen Beleg gestoßen, der hierher passt: erinnert ihr euch, dass hier im Forum unser Sammlerfreund @Briefmarkentor seine beeindruckende Homepage vorgestellt hat, wo er eine hervorragende Sammlung von Belegen und Stempeln aus Mecklenburg zeigt? Sehr stolz bin ich darauf, dass er den Scan eines alten Briefs von 1865 aus meiner Heimatsammlung „Heidelberg“ jetzt auch dort aufgenommen hat. Und als er mir schrieb, dass er sich auch für „Incoming Mail“ nach Mecklenburg interessiere, da suchte ich auch bei meinen „Zeppelinen“ . Einen habe ich gefunden, der aber nur „uneigentlich“ auch hierher passt: Eindeutig Sieger 57.Q) – eine Variante, die wesentlich seltener ist als die „unauffällige“ Katalogbewertung aussagt. Bekannt ist, dass die aus Berlin (und Barcelona) kurzfristig per Junkers-Flugzeug nachgeschickte Post offenbar völlig unsortiert – oder zumindest mangelhaft sortiert – ins Luftschiff übergeben wurde. Jedenfalls blieb beim Abwurf über den Kapverden die für Santa Cruz bestimmte Berliner Post komplett an Bord – erst in Recife bemerkte man den Fehler. Dort wurde sie ohne postalische Bearbeitung – es gab keinen Recife-Ankunftstempel – geschlossen per Schiff nach Santa Cruz de Tenerife transportiert, wo sie erst am 19. Juni ankam. Der Ankunftstempel ist meistens schlecht lesbar; die Postbeamten in Santa Cruz hatten aufgrund der ziemlich überflüssigen Mehrarbeit – kaum eines der Poststücke blieb auf der Insel, die meisten mussten weiter befördert werden – wohl wenig Verständnis für die Sammler …. Viele Grüße Alfred (balf_de) |
| | | Polarfahrtsucher Mitglied in Bronze
| Thema: Re: Südamerikafahrt 1930, Post nach Pernambuco Mo 04 Mai 2015, 12:57 | |
| Hallo Alfred, - balf_de schrieb:
...sehr gerne möchte ich nach dem Erfolgserlebnis, das ich meinem Freund Klaus - @Polarfahrtsucher – zu verdanken habe, hier noch etwas weitermachen...
ich habe sehr gerne geholfen und an dieser Stelle muss natürlich noch erwähnt werden, dass du mir schon bei zahlreichen anderen Gelegenheiten auf die "Sprünge" geholfen hast! Also ebenfalls besten Dank und bitte "weitermachen"! - balf_de schrieb:
... Eindeutig Sieger 57.Q) – eine Variante, die wesentlich seltener ist als die „unauffällige“ Katalogbewertung aussagt. Bekannt ist, dass die aus Berlin (und Barcelona) kurzfristig per Junkers-Flugzeug nachgeschickte Post offenbar völlig unsortiert – oder zumindest mangelhaft sortiert – ins Luftschiff übergeben wurde. Jedenfalls blieb beim Abwurf über den Kapverden die für Santa Cruz bestimmte Berliner Post komplett an Bord – erst in Recife bemerkte man den Fehler.
Dort wurde sie ohne postalische Bearbeitung – es gab keinen Recife-Ankunftstempel – geschlossen per Schiff nach Santa Cruz de Tenerife transportiert, wo sie erst am 19. Juni ankam...
Gratuliere zu diesem schönen und seltenen Stück! Bei dieser Gelegenheit kann ich meine Neuerwerbung hier passend zeigen: Sieger 57R, also Auflieferung Berlin nach Pernambuco: In meinem Falle waren die brasilianischen Postangestellte etwas gewissenhafter. So taucht der Ankunftsstempel von Pernambuco gleich zweimal auf der Karte auf. Wir haben schon öfters darüber gesprochen, die verschiedenen Stempeldaten von 23.5 bzw. 27.5 belegen jedenfalls keine zusätzliche Etappe. Die im Zubringerflugzeug bzw. Bordpostamt der Graf Zeppelin "vor-(un) sortierte" Post dürfte wohl zu fast 90% in Rio gelandet sein. Jedenfalls findet man andere Ankunftsorte relativ selten. Schönen Gruß Klaus |
| | | balf_de Mitglied in Bronze
| Thema: Re: Südamerikafahrt 1930, Post nach Pernambuco Mi 06 Mai 2015, 13:49 | |
| Hallo Klaus, hallo zusammen, - Polarfahrtsucher schrieb:
Die im Zubringerflugzeug bzw. Bordpostamt der Graf Zeppelin "vor-(un) sortierte" Post dürfte wohl zu fast 90% in Rio gelandet sein. Jedenfalls findet man andere Ankunftsorte relativ selten.
Da sprichst du ein großes Wort gelassen aus, lieber Klaus - nur hat sich dieses offensichtliche Phänomen bis heute noch nicht bei den Katalogherstellern herumgesprochen. Die Bewertungen der von Berlin oder Sevilla aus nach Praia, Recife, Bahia oder auch nach Lakehurst adressierten bzw. beförderten Poststücke unterscheiden sich nur geringfügig von der Bewertung der nach Rio transportierten Post. (Und dafür, dass es Berliner Post gibt, die bis zur zweiten Landung in Sevilla - Sieger 57.V) - oder bis zur Heimkehr nach Friedrichshafen an Bord blieb - Sieger 57.W) -, suche ich schon seit über 10 Jahren nach einem Beweis …..) Und mit deiner hier gezeigten 57.R)-Karte bist du mir ein ganzes Stück voraus - meinen einzigen Beleg für diese Strecke …. … wollte ich eigentlich in eine andere "Schublade" meiner Sammlung einordnen. Viele Grüße Alfred (balf_de) |
| | | Polarfahrtsucher Mitglied in Bronze
| Thema: Re: Südamerikafahrt 1930, Post nach Pernambuco Do 24 Dez 2015, 11:41 | |
| Hallo Alfred, Hallo Zeppelinfreunde, hier ein Sprung ins "Pernambuco" Gebiet. Zwar geht es mir hier ebenfalls ums Thema "Stempel", aber in diesem Fall um die kleine fünfstellige Ziffernfolge der "von Meister" Post. Alfred hat hier im Forum schon öfters über diese Eigenheit berichtet. Es gibt sicherlich einige Belege mit dieser Nummer, genauer gesagt mindestens 30.851 Stück (die höchste bisher bekannte Nummer). Aber ich freue mich gleich zwei aufeinanderfolgende Belege mit relativ niedriger Zahl in meiner Sammlung zu haben. Die Briefe mit v. Meister Nr. 00037 bzw 00038 sind natürlich von der selben Person in Auftrag gegeben worden. Eine gewisse "Bella C. Landauer", mit origineller und schöner Schrift, hat hier vermutlich mit Hilfe von "Borstelmann" zwei Belege nach Recife/Pernambuco aufgegeben. Zwei schöne Zwillinge aus Spanien bzw. Brasilien (Rio) : An dieser Stelle, wünsche ich allen fleissigen Mitlesern hier im Forum ein schönes und besinnliches Fest! Frohe Weihnachten! Gruß Klaus Korrektur: - Polarfahrtsucher schrieb:
... Es gibt sicherlich einige Belege mit dieser Nummer, genauer gesagt mindestens 30.851 Stück (die höchste bisher bekannte Nummer).
Angaben beziehen sich auf die Südamerikafahrt 1930! Die Nummernvergabe erfolgte bis zu Polarfahrt 1931. Hier wurde Nummern bis etwa 55000 abgeschlagen! |
| | | balf_de Mitglied in Bronze
| Thema: Re: Südamerikafahrt 1930, Post nach Pernambuco Do 27 Jul 2017, 16:16 | |
| Hallo zusammen, nach langer Zeit habe ich wieder einmal in diesen Zeppelinpost-Thread hineingeschaut. Leider sind bei den älteren Beiträgen die Anhänge verloren gegangen, was sie natürlich schwer verständlich macht. Bei meinen eigenen Beiträgen habe ich begonnen, sie mit neuen Scans zu ergänzen, bin aber damit noch nicht fertig (Im Moment suche ich in meiner Sammlung die "Inseln vor Washington" …) Heute möchte ich einen weiteren leider optisch nicht ganz perfekten Beleg der Siegernr 57.R) - Michel 63)c. - zeigen: In beiden Katalogen ist die Bewertung dieser Variante - Auflieferung in Berlin, per Anschlussflug nach Sevilla, per Luftschiff nach Recife - unauffällig, obwohl man nach meiner Erfahrung von der Berliner Post nach Rio de Janeiro ein Mehrfaches an Belegen findet - in meinen Unterlagen etwa im Verhältnis von 10:1. Natürlich ist sehr fraglich, ob für die relativ seltene "Berliner Post" nach Pernambuco tatsächlich auch entsprechend höhere Preis bewilligt werden, denn die Sammler, die in ihren Katalogen die Nummer 57.R abhaken wollen, sind wohl inzwischen selten geworden. Andererseits - warum differenziert man dann in den Katalogen die einzelnen Etappen so akribisch, wenn man nicht ihre Häufigkeit berücksichtigt? Viele Grüße Alfred (balf_de) |
| | | Gerhard Admin
| Thema: Re: Südamerikafahrt 1930, Post nach Pernambuco Do 27 Jul 2017, 22:21 | |
| Hallo Alfred, - balf_de schrieb:
- Leider sind bei den älteren Beiträgen die Anhänge verloren gegangen, was sie natürlich schwer verständlich macht. Bei meinen eigenen Beiträgen habe ich begonnen, sie mit neuen Scans zu ergänzen,.....
vielen Dank, dass du diese Mühe auf dich nimmst Herzliche Sammlergrüße Gerhard |
| | | eckenerecki 0beiträge
| Thema: Re: Südamerikafahrt 1930, Post nach Pernambuco Mo 31 Jul 2017, 02:09 | |
| Hallo Alfred, da du ja bei der neuen Auflage vom Michel - Zeppelinkatalog, der ja wohl bald in nächster Zukunft erscheinen wird, deine Kommentare abgegeben hast, gehe ich davon aus, dass sich auch in der >Bewertung der einzelnen Etappen einiges ändern wird...... Stell dein Licht bloss nicht so unter den Scheffel! Viele Grüsse von eckenerecki |
| | | balf_de Mitglied in Bronze
| Thema: Re: Südamerikafahrt 1930, Post nach Pernambuco Mo 31 Jul 2017, 21:03 | |
| Lieber Gerhard, - Gerhard schrieb:
vielen Dank, dass du diese Mühe auf dich nimmst
klar! Das lohnt sich doch in erster Linie für mich selber! Außerdem weiß ich, dass Du Dich mit erheblich mehr Aufwand um verlorene Bilder in unseren Threads bemüht hast, wofür wir Dir sehr dankbar sind. Und rückwärts Blättern zu alten Beiträgen ist in Threads wie diesem (trotz inzwischen verjährtem zeitweiligem „Störfeuer“) immer lohnend: Ein gutes Beispiel für einen in meinen Augen wirklich wichtigen Beitrag ist – auch ohne Bilder – diese Information von @muesli: - muesli schrieb:
Cost of Living USA 1930
Average Cost of new house $7,145.00 Average wages per year $1,970.00 Cost of a gallon of Gas 10 cents Average Cost for house rent $15.00 per month A loaf of Bread 9 cents A LB of Hamburger Meat 13 cents Magic Chef Gas Cooker $195.00 Pontiac Big Six Car $745.00
Da lässt sich doch erst ermessen, was es für die Sammler bedeutet hat, wenn für einen einzelnen Brief bis zu $ 3.90 zu frankieren waren! Lieber eckenerecki, - eckenerecki schrieb:
- ... da du ja bei der neuen Auflage vom Michel - Zeppelinkatalog, der ja wohl bald in nächster Zukunft erscheinen wird, deine Kommentare abgegeben hast, ....
Kommentare abgeben mit Hinweisen auf diverse Druckfehler, falsche Beförderungszahlen, falsche Aufstiegs- und Landezeiten und ein paar fehlenden Informationen wie z.B. zu zwischenzeitlich entdeckten „Mitläufern“ ist eine Sache, aber um Bewertungen habe ich mich ja gedrückt, da ich mit der bei den Michel-Notierungen bekanntlich erforderlichen Unterscheidung zwischen „Katalogpreisen“ und „Marktpreisen“ meine Probleme habe Nur wäre ein Katalog ohne konkrete Bewertungen nicht nur absolut uninteressant sondern auch für den Handel und die Sammler gleichermaßen nutzlos. Aber als ich dann erfahren habe, wer aus unserer ArGe es übernommen hat, sich verantwortlich um „meine“ SAF 1930 zu kümmern, da konnte ich mich entspannt zurücklehnen; ich wusste das Projekt in guten Händen - eckenerecki schrieb:
- Stell dein Licht bloss nicht so unter den Scheffel!
Das ausgerechnet von Dir zu hören, das soll ja wohl ein Witz sein! Hallo zusammen, einen etwas ungewöhnlichen Beleg möchte ich hier noch zeigen: 57.K) Niederlande Korrekt frankiert für die Briefbeförderung nach Brasilien: 2,20 Gulden Luftschiff-Porto + 12,5 Cent (inlands-) Briefporto bis 20 Gramm. Ohne zusätzliche Frankatur wurde der Brief per Luftpost nach Basel befördert (Durchgangsstempel 9.5.30). Auch die rückseitigen Durchgangs- und Ankunftstempel aus Brüssel und Den Haag ('s-Gravenhage) sind ungewöhnlich. Und last but not least: zumindest Dir, lieber Eckenerecki, sollte der Adressat des Briefs nicht ganz unbekannt sein ... Viele Grüße Alfred (balf_de) |
| | | Polarfahrtsucher Mitglied in Bronze
| Thema: Re: Südamerikafahrt 1930, Post nach Pernambuco Do 12 Apr 2018, 23:54 | |
| Hallo Alfred, Hallo Zeppelinfreunde,an dieser Stelle hier meinen Glückwunsch zu dem außergewöhnlichen Liechtenstein Beleg nach Columbien! Ein schönes Stück mit ebenso toller Rückseite! Auch ich liebe solche Stücke, wo man ein ganze Weile beschäftigt ist die Zusammenhänge und Laufwege zu erkennen! Ein so schöner Beleg gehört natürlich auch in den "Pernambuco Thread" - balf_de schrieb:
... Aber auch hier her zu den ungewöhnlichen „Destinationen“ passt er ganz gut – in der Provinzstadt Florencia im Osten Kolumbiens kamen sicher nicht viele Zeppelinbriefe an...
Hier ist die spannende Rückseite:
Leider kann ich im "Destinationen" Thread nichts passendes zeigen und so weiche ich zum "Pernambuco" Thread aus. Auch interessant finde ich diesen Beleg hier: Ein Brief von Friedrichshafen nach Pernambuco, der schon so Manches mitgemacht hat. Aber einige Dinge sind doch ungewöhnlich an dem Stück. Der Ersteller wollte wohl den Brief mit dem Luftschiff direkt nach New York / Lakehurst senden, allerdings war die Frankatur mit 4 Reichsmark (hier mit der "normalen" Zeppelin Sondermarke) nur bis Brasilien ausreichend. Also notierten die Postbeamten in Friedrichshafen ein "p" für Pernambuco auf dem Beleg, wo er auch am 23.5.30 eintraf. Dazu wurde auch der Ankunftstempel vom 27.5.30 (2. Landung des Luftschiffes) abgeschlagen. Wir hatten das Thema schon öfters... also keine erneute Beförderung zwischen den Etappen, sondern ein irrtümlicher zweiter Abschlag der brasilianischen Post. Und schließlich wäre da noch der Ankunftsstempel von New York vom 24.6.30. Hier muss wohl einiges schief gelaufen sein, ansonsten kann ich mir die lange Beförderungsdauer nicht erklären. Vielleicht hängt es mit dem kaum sichtbaren Abschlag auf der Vorderseite zusammen. Hier kann man " ... First Adress" in der Adressangabe erkennen. Eine Sache beschäftigt mich besonders ... Ist der Brief wirklich nur einen Tag zu spät gekommen, um an den grünen Rückankunftsstempel aus New York zu kommen? Diese findet man, unter anderem, auf Belegen von der Rückbeförderung von Sevilla (Stichwort BK&M) mit Datum 23.6.30. Wenn es wirklich Belege mit Ankunft Rio oder Pernambuco und Abschlag des Rückankunftsstempel gibt, müssen wohl diese erst mit extremer Verpätung im Postamt von New York eingetroffen sein ... und vermutlich auch nur das eine Postamt, welches mit dem außergewöhnlichen Rückankunftstempel augerüstet worden ist... Mein Stück hat dies leider nicht ganz geschafft ... Viele Grüße Klaus |
| | | balf_de Mitglied in Bronze
| Thema: Re: Südamerikafahrt 1930, Post nach Pernambuco Sa 14 Apr 2018, 14:09 | |
| Hallo Klaus, hallo zusammen, - Polarfahrtsucher schrieb:
Und schließlich wäre da noch der Ankunftsstempel von New York vom 24.6.30. Hier muss wohl einiges schief gelaufen sein, ansonsten kann ich mir die lange Beförderungsdauer nicht erklären. Vielleicht hängt es mit dem kaum sichtbaren Abschlag auf der Vorderseite zusammen. Hier kann man " ... First Adress" in der Adressangabe erkennen. Eine Sache beschäftigt mich besonders ... Ist der Brief wirklich nur einen Tag zu spät gekommen, um an den grünen Rückankunftsstempel aus New York zu kommen? Diese findet man, unter anderem, auf Belegen von der Rückbeförderung von Sevilla (Stichwort BK&M) mit Datum 23.6.30. Wenn es wirklich Belege mit Ankunft Rio oder Pernambuco und Abschlag des Rückankunftsstempel gibt, müssen wohl diese erst mit extremer Verpätung im Postamt von New York eingetroffen sein ... und vermutlich auch nur das eine Postamt, welches mit dem außergewöhnlichen Rückankunftstempel augerüstet worden ist... Mein Stück hat dies leider nicht ganz geschafft ...
Ein interessanter Brief, den Du uns hier zeigst! Sicher hast Du Recht, dass hier bei der Beförderung etwas schief gegangen ist. Bei meinen aus Brasilien terrestrisch nach USA und Kanada weiterbeförderten Belegen mit Ankunftstempeln (wenige!) kenne ich Daten bis Mitte Juni. Was den grünen Rückankunftstempel aus New York anbetrifft, bin ich inzwischen überzeugt, dass der bei brasilianischen Post nur bei Bahia-Abwurfpost vorkommt. Ich bleibe bei meiner These, dass die Bahia- Post nach USA versehentlich - weil es ein relativ kleines Kontingent war - zusammen mit der nach Europa weiter zu befördernden Post nach Sevilla transportiert wurde. Dein Brief stützt eigentlich diese Theorie: Post aus Brasilien erreichte die USA sicher nicht in New York sondern weiter südlich, vermutlich in Florida; die direkt nach New York adressierte Post wurde in einem anderen Postamt verarbeitet als die per Dampfer angekommenen Zeppelinpost-Rückläufer aus Sevilla und Friedrichshafen. Noch schneller ging es natürlich, wenn die Post aus Recife per Flugzeug nach USA weiterbefördert wurde: Den Kommentar zu diesem Brief kann ich unseren Experten der Zeppelinpost-Arbeitsgemeinschaft überlassen, die mir hierfür ein Gutachten erstellt haben: Gleichzeitig möchte ich gerne Werbung für diese Möglichkeit der Prüfung und Testierung von Zeppelinpost-Belegen zu machen, die mit dem BdPh abgestimmt ist, da wir ja leider seit einigen Jahren keinen BPP-Prüfer für dieses Sammelgebiet haben. Viele Grüße Alfred (balf_de) |
| | | Polarfahrtsucher Mitglied in Bronze
| Thema: Re: Südamerikafahrt 1930, Post nach Pernambuco Mo 16 Apr 2018, 22:39 | |
| Hallo Alfred - balf_de schrieb:
Noch schneller ging es natürlich, wenn die Post aus Recife per Flugzeug nach USA weiterbefördert wurde:
Meinen Glückwunsch zu dieser Oberrosine! Bisher hatte ich zwar schon etwas von der NYRBA gehört, aber Kombinationsbelege mit Zeppelinpost hatte ich noch nicht gesehen! Toller Beleg! - balf_de schrieb:
... Bei meinen aus Brasilien terrestrisch nach USA und Kanada weiterbeförderten Belegen mit Ankunftstempeln (wenige!) kenne ich Daten bis Mitte Juni...
Ich habe nun meine Sammlung etwas gründlicher durchforstet und habe noch zwei Belege nach Pernambuco mit Weiterleitung USA (inklusive Ankunftsstempel ) gefunden. Die späten Daten auf den amerianischen Ankunftsstempeln lassen doch vermuten, daß hier doch mehrere Poststücke einen weiteren bzw. zeitraubenden Umweg zum Opfer gefallen sind. Für mich auffällig: Alle meine verspäteten Poststücke sind mit beiden Ankunftsstempeln von Pernambuco vom 23. bzw 27.5.30 versehen. Vielleicht liegt ja hier schon ein Grundstein für den längeren Postweg Der Brief nach "Saginaw / Michigan" nahm scheinbar einen kleinen Umweg über "Dowagiac", siehe "Missent" Stempelabschlag, aber da beide Orte im gleichen Bundesstaat liegen, dürfte die Verspätung hier überschaubar sein. So ganz rund lief es damals zur 1. Südamerikafahrt doch noch nicht, aber genau deshalb ist gerade diese Fahrt so interessant! Klar, es ist schon vieles erforscht, aber zu Entdecken gibt es da immer noch etwas! Und selbst bei den offensichtlichen Dingen gibt es immer wieder einmal eine "Außnahme der Regel"! Viele Grüße Klaus |
| | | MaxPower 0beiträge
| Thema: Re: Südamerikafahrt 1930, Post nach Pernambuco Fr 20 Apr 2018, 13:26 | |
| Hallo Forumler, anbei ein schöner Brief gelaufen aus Auflieferung Friedrichshafen vom 18.05.1930 adressiert auf die Kanarischen Inseln. Laut sieger hätte der Brief eigentlich auf den Kapverdischen Inseln abgeworfen werden sollen, da der Abwurf über Teneriffa ja ausfiel. Der Brief den ich habe, wurde aber anscheinend anstandslos nach Pernambuco befördert und dann anschliessend retour nach Madrid. Ich kann mir bei diesem Beleg nicht helfen, da ich die Stempel nicht erkennen kann. die Abschläge sind sehr undeutlich. Das kann auch die lange Beförderungszeit erklären. allerdings musste kein weiteres Porto aufgeklebt werden. danke im Voraus für Eure Kommentare. Beste Sammlergrüße Christian |
| | | balf_de Mitglied in Bronze
| Thema: Re: Südamerikafahrt 1930, Post nach Pernambuco So 22 Apr 2018, 12:08 | |
| Hallo Christian, - MaxPower schrieb:
Laut sieger hätte der Brief eigentlich auf den Kapverdischen Inseln abgeworfen werden sollen, da der Abwurf über Teneriffa ja ausfiel.
Richtig! Der geplante Abwurf über Teneriffa fiel aus - das Luftschiff hatte Verspätung und bei Dunkelheit wollte man den Postsack nicht abwerfen - und wurde erst am nächsten Tag, dem 21. Mai über Praia auf den Kapverden nachgeholt. Auch klar: Dein Brief war nicht dabei - er wurde erst in Recife ausgeladen. Dieser Fehler passierte relativ häufig; z.B. bei einem Großteil der in Sevilla eingeladenen Post (die zum Teil aus Berlin per Flugzeug angeliefert wurde). Bei Deinem Brief sehe ich aber noch eine andere Möglichkeit als eine Verwechslung beim Einsortieren in den richtigen Postsack: der Brief wurde der amerikanischen Agentur der Zeppelingesellschaft, dem Büro von Meister in New York zur Auslieferung übergeben. Von Meister warb mit diesem Plakat ... ... für diese Dienstleistung. Interessant ist dabei die Tatsache, dass keiner der geplanten Abwürfe - Santa Cruz, Bahia und Havanna - erwähnt wurde. Mir ist daher kein bei von Meister aufgeliefertes Poststück (erkennbar an der 5-stelligen Nummer) bekannt, das über Praia abgeworfen wurde. Ich halte es für wahrscheinlich, dass die Korrektur des Leitwegs - "Pernambuco" statt "Canary Islands" schon bei von Meister in New York erfolgte. Was die Stempel anbetrifft, ist es natürlich schade, dass sie so schlampig abgeschlagen wurden - die beiden Recife-Stempel vom 23. und 27. Mai sind selten besser lesbar, der beidseitig abgeschlagene ovale Stempel sollte eigentlich aus Teneriffa stammen, wohin der Brief ursprünglich adressiert war. Irgend jemand dort wusste wohl, dass Senor Francisco M. Lopez im Madrider Stadtteil Lista zu finden war und korrigierte die Empfängeradresse entsprechend. Aber - erwartungsgemäß - war unter dieser Adresse Mr. "Goodfriend" nicht bekannt - der Brief ging nach Kalifornien zurück ... So stelle ich mir das jedenfalls vor. Viele Grüße Alfred (balf_de) |
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