Hallo Alfred, Hallo Zeppelinfreunde,

balf_de schrieb:

Richtig: die amerikanische Frankatur von 65 Cent für Postkarten und 1,30 $ für Briefe reichte nur für die beiden innereuropäischen Etappen (F’hafen – Sevilla und Sevilla -F’hafen)  – auch die Belege der Fahrt 63 (Sevilla-Recife) waren schon mit 1,30 $ für Karten und 2,60 $ für Briefe zu frankieren. Kein Wunder, dass auch die nach Recife und Rio bestimmte amerikanische Post relativ selten ist: fürs gleiche Geld konnte man die Belege auch nach Lakehurst transportieren lassen.

ja da hast du sicherlich recht. Warum sollte man für das gleiche Geld in Post für Brasilien akzeptieren, wenn die Beförderung zu Heimatland ebenso möglich war.
Vor allem aber, wurden die diversen Möglichkeiten der Beförderung nicht ausreichend kommuniziert. Sieht man sich die Publikation der Luftschiffbau Zeppelin / von Meister Agentur näher an, werden lediglich die Beförderung von Friedrichshafen-Lakehurst (ca. 20.000 Belege) sowie die Rückfahrt Lakehurst-Friedrichshafen (ca. 30.000 Belege) dargeboten.



Auch in den Ausgaben des 2nd und 3rd Assistant Postmaster General wird der Fokus auf diese beiden Beförderungsrouten gelegt. Sicherlich gibt es noch weitere Ankündigungen, wo die anderen Möglichkeiten gelistet sind, diese sind mir jedoch nicht bekannt. Hast du hier mehr Informationen?

Somit sind Poststücke nach Sevilla (1.Landung) und Brasilien sehr überschaubar. Hier ein Beispiel:



Auffällig hier die Frankatur mit lediglich einer 1,30 Zeppelin Sondermarke. Schließlich wurden doch 2,60 Dollar für die Beförderung nach Rio gefordert.  



Und hier findet man die Auflösung. Der Brief wurde mit 1,35 Dollar Nachporto belegt. So gelangt das Poststück doch nach Rio de Janeiro und später zum Bestimmungsort in New York (Return to Writer).

Viele Grüße
Klaus

Hallo Klaus,

herzlichen Glückwunsch auch zu diesem Brief! Nicht nur, weil die Destination Rio de Janeiro für amerikanische Post kaum zu finden ist, auch nicht, weil er unterfrankiert ist - das sieht man öfter -, sondern vor allem, weil die fehlende Frankatur vom Empfänger nachgefordert wurde! Das habe ich noch nicht gesehen!

Du hast recht, dass die amerikanische Postverwaltung in erster Linie an die Post dachte, die mit dem besonderen Service des Transports der amerikanisch frankierten Post nach Friedrichshafen von dort aus nach Lakehurst befördert wurde sowie an die auf der Heimfahrt 'Graf Zeppelins' nach Sevilla und Friedrichshafen beförderte Post.

Polarfahrtsucher schrieb:

Sicherlich gibt es noch weitere Ankündigungen, wo die anderen Möglichkeiten gelistet sind, diese sind mir jedoch nicht bekannt. Hast du hier mehr Informationen?

Jein: ganz sicher weiß ich, dass der geschäftstüchtige Wilhelm von Meister in einer Anzeige auf die Möglichkeit hinwies, auch amerikanische Post von Friedrichshafen aus nur nach Sevilla oder Brasilien befördern zu lassen oder auch für die gesamte Rundfahrt bis nach Friedrichshafen. Da nennt er auch die Preise zwischen 0.65 $ (für Postkarten nach Sevilla 1. Landung) und 3.95 $ (für Rundfahrtbriefe).
Mein Problem: ich finde diese Anzeige im Augenblick nicht und kann sie daher nicht zeigen ...

Hallo zusammen,

eine portorichtige Karte kann ich zeigen, die ebenfalls nach Rio befördert wurde:



Der Absender wusste - wie wenige amerikanische Sammler - von den geplanten Abwürfen 'Graf Zeppelins' über Santa Cruz, Bahia und evt. Havanna, die in den amerikanischen Veröffentlichen nicht genannt waren. Aber geklappt hat es leider trotzdem nicht, dass er schon über Bahia abgeworfen wurde.

Viele Grüße, Alfred