Öffentlicher Stammtisch des Vereins für sächsische Postgeschichte und Philatelie lädt am Sonnabend ins Silbermannmuseum ein



Foto: Verein für sächsische Postgeschichte
Frauenstein. Dass die Postmeilensäulen in Sachsen auf Kurfürst August den Starken zurückgehen, wissen nicht nur Geschichtskenner der Region. Doch warum gerade auf dem Marktplatz in Frauenstein eine solche Säule steht, das können Interessierte diesen Sonnabend erfahren. Dann trifft sich der Verein für sächsische Postgeschichte und Philatelie im Gottfried-Silbermann-Museum zu seinem 19. Postgeschichtlichen Stammtisch. "Dieser ist öffentlich und befasst sich mit der Historie der Post in Frauenstein und Nassau", erläuterte Volker Böhme, Vorsitzender des Vereins, dem 90 Mitglieder in Deutschland, Polen sowie Großbritannien angehören.

Grund für die Veranstaltung ist das Jubiläum der Post in Frauenstein, die vor 185 Jahren eingerichtet wurde. Der Nachmittag reiht sich außerdem in die Angebote im Jubiläumsjahr um Gottfried Silbermann ein, dessen 325. Geburtstag und das 25-jährige Bestehen des Museums begangen werden.

Am 1. April 1823 öffnete in Frauenstein eine so genannte Postexpedition: Das heißt, der Apotheker Rachel nahm in seinem Domizil am Marktplatz erstmals Post der Einwohner entgegen und leitete sie weiter. Ab 1856 existierte die erste Posthalterei unter den Fittichen vom Gastwirt des "Goldenen Löwen". 1929 wurde das Frauensteiner Postamt gebaut, das bis nach der Wende auch solches genutzt wurde.

Waren es zuerst die Botenfrauen, und Händler, die Korrespondenzen beförderten, verkehrten später Eil- oder gewöhnliche Posten auf den Verbindungswegen. Mit der Postkutsche eines Frauensteiner Fuhrwerksbetriebes gelangten die Briefe ebenfalls bis nach Freiberg oder Dippoldiswalde.

Auch die Postmeilensäulen sind Thema. So hatte Kurfürst August der Starke 1721 verfügt, dass alle Orte an den Toren Distanzsäulen aufzustellen hatten, die Entfernungsangaben zu anderen Orten aufwiesen. "In Frauenstein jedoch war das Geld knapp ...", verriet Böhme.

Für Sammler gibt es am Sonnabend im Silbermannmuseum zudem einen Sonderumschlag (siehe Foto) mit einem Sonderstempel, der nur an diesem Tag Gültigkeit hat. Der Umschlag ist auch danach im Museum zu erhalten.

Information:

Der öffentliche Postgeschichtliche Stammtisch beginnt am Sonnabend, 14 Uhr im Silbermannmuseum Frauenstein. Themen sind: "185 Jahre Postexpedition in Frauenstein", Volker Böhme Dresden; Bahnpostbeförderung auf der Strecke Frauenstein-Klingenberg-Colmnitz, Jürgen Müller, Rathmannsdorf; "Aus der Postgeschichte von Nassau", Kurt Walter Schleicher, Dresden.




Von Astrid Ringfreiepresse