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| Autor | Nachricht |
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Otto61 Mitglied in Bronze
| Thema: Norddeutscher Postbezirk So März 31, 2013 2:01 pm | |
| Hallo Leute , ich eröffne mal das Thema Norddeutscher Postbezirk . Wer also ein paar schöne Stücke von diesem Gebiet zu zeigen hat , dann her damit Gruß Otto Mi. Nr.4 , 1 Gr. mit schönen Stempeln |
| | | Cantus Mitglied in Silber
| Thema: Re: Norddeutscher Postbezirk So März 31, 2013 5:23 pm | |
| Hallo Otto,
das ist nicht Mi. Nr. 4, sondern da hat jemand auf barbarische Art aufhebenswerte Ganzsachen zerschnitten. Ich hoffe, das warst nicht du, denn Postwertzeichen zerschneidet man nicht; Ganzsachen sind schließlich der komplette Beleg und nicht nur der Wertstempel und als Ganzes ein Postwertzeichen, mit dem Sendungen frankiert werden können. Die beiden Ortsstempel sind zwar sehr schön sauber abgeschlagen, aber muss man dazu unbedingt die Postwertzeichen zerschneiden? Hast du auch zerschnittene Briefmarken in deiner Sammlung? Und wo liegen eigentlich diese Orte, die da im Stempel genannt werden?
Die beiden Ganzsachenausschnitte stammen von folgenden Ganzsachen:
Rummelsburg:
Umschlag Mi. U 1aA, Format 147 x 84 mm, Überdruck grau, Ausgabe vom 1.1.1868.
Techow:
Umschlag als Aufbrauchsausgabe, vermutlich auf Preußen U 24. Im Michel-Katalog der Ganzsachen Deutschlands in der Ausgabe 2011/2012 findet sich zu dieser Art der Ganzsachen auf den Seiten 114-116 eine recht ausführliche und längere Abhandlung.
Viele Grüße Ingo |
| | | Otto61 Mitglied in Bronze
| Thema: Re: Norddeutscher Postbezirk So März 31, 2013 5:29 pm | |
| Hallo Ingo , nein das zerschneiden war nicht meine Tat . Ich habe noch einige solche Stücke . Zu den Orten : Technow liegt in Westpommern in der Nähe von Stettin und gehört Heute zu Polen . Rummelsburg ist ein Stadtteil von Berlin. Gruß Otto |
| | | Michael D 0beiträge
| Thema: Re: Norddeutscher Postbezirk So März 31, 2013 5:55 pm | |
| - Otto61 schrieb:
Rummelsburg ist ein Stadtteil von Berlin.
Der Stempel stammt von Rummelsburg in Pommern, das war eine Stadt an der Stüdnitz, im Landkreis Rummelsburg, Regierungsbezirk Köslin. Heute liegt der Ort in Polen und heißt Miastko. Gruß Michael |
| | | Cantus Mitglied in Silber
| Thema: Re: Norddeutscher Postbezirk So März 31, 2013 6:08 pm | |
| Hallo ihr beiden,
besten Dank für die erläuternden Ergänzungen. Ich habe gerade allerlei Belege eingescannt, und zwar normale Ganzsachenumschläge, eine Aufbrauchsausgabe sowie frankierte Umschläge, um einmal anhand von Beispielen die Unterschiede herausarbeiten zu können. Das muss aber erst noch formatiert werden, das dauert also noch etwas.
Ich habe übrigens in meinen Sammlungen zum Teil auch Ganzsachenausschnitte, die gehören aber weder in eine Briefmarkensammlung noch in eine Ganzsachensammlung, sondern sind Teile von Stempelsammlungen. Daraus könnte man zu einem anderen Zeitpunkt und unter einer anderen Überschrift allerlei reizvolles Material zeigen, nicht jedoch hier.
Viele Grüße Ingo |
| | | Cantus Mitglied in Silber
| Thema: Re: Norddeutscher Postbezirk So März 31, 2013 11:46 pm | |
| Hallo zusammen, hier kommen nun ein paar Beispiele aus meinem Bestand. Soweit ich fündig geworden bin, mache ich auch kurze Erläuterungen zu Abgangs- oder Zielort des Postbelege. Ich weiß durchaus, dass es vielen völlig egal ist, von wo oder nach wo so ein Poststück gelaufen ist, es gibt aber sicherlich auch eine ganze Reihe von Betrachtern in diesem Forum, die ergänzende Hinweise dazu begrüßen, denn nicht jeder hat spezielle Kenntnisse zu allen möglichen Regionen des ehemals großen Deutschlands. Im Norddeutschen Bund (Norddeutscxher Postbezirk, kurz: NDP) erschienen zwischen dem 1.1.1868 und dem August des selben Jahres zwei Ganzsachenumschläge zu 1 Groschen in rosa, die sich durch die Umschlaggröße und durch die Farbe des Überdruckes, der von links oben nach rechts unten über den Wertstempel verläuft, unterscheiden. Man unterscheidet dabei einen grauen Überdruck (Mi. U 1a) und einen schwarzen Überdruck (Mi. U 1b). Die im Michelkatalog genannten Buchstaben A und B sind die Merkmale für die unterschiedlichen Umschlagsgrößen; ich besitze nur solche Umschläge der Größe A. Mein erstes Beispiel wurde am 26.5.1970 in Goldberg zur Post gegeben und war an eine Adresse gerichtet, die ich weder einiwandfrei identifizieren kann noch über die ich irgendwelche Informationen im Netz oder in meinen Nachschlagewerken finden konnte. Zu Goldberg findet man bei https://de.wikipedia.org/wiki/Z%C5%82otoryja unter anderem: Złotoryja (deutsch Goldberg i. Schlesien) ist eine Stadt in der Woiwodschaft Niederschlesien in Polen. Złotoryja ist die Hauptstadt des Powiats Złotoryjski und hat ca. 16.000 Einwohner. Złotoryja liegt am rechten Hochufer der Kaczawa (Katzbach) etwa 20 Kilometer südwestlich von Legnica (Liegnitz). Nach dem Ersten Schlesischen Krieg schied Goldberg mit Schlesien 1742 aus den böhmischen Kronländern aus und fiel an Preußen. Bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges gehörte es zum Deutschen Reich. 1945 wurde Schlesien und damit auch Goldberg durch die Sowjetunion an Polen übergeben. Mi. U 1aA, Überdruck grau Rückseitig ist der Umschlag mit einem Siegel gesichert, auf dem ich aber auch bei starker Vergrößerung keine zusammenhängende Zeichnung erkennen hann. Der zweite Ganzsachenumschlag wurde am 10.7.1868 in Plauen zur Post gegeben und war an einen Advokaten in Zittau gerichtet. Mit rund 66.000 Einwohnern ist Plauen heute die größte Stadt des Vogtlandes und die fünftgrößte Stadt im Freistaat Sachsen. (Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Plauen). Zittau ist eine Große Kreisstadt im Landkreis Görlitz. Sie liegt im äußersten Südosten Sachsens im Dreiländereck Deutschland-Polen-Tschechien. (Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Zittau).Mi. U 1bA, Überdruck schwarz Auf der Umschlagrückseite ist nichts Wesentliches zu sehen, sodass ich nun zur Aufbrauchsausgabe komme. Um die eingezogenen Restbestände an Umschlägen einzelner Mitgliedsstaaten des NDP aufzubrauchen, wurden die Wertstempel der Umschläge der Staaten Mecklenburg-Strelitz, Braunschweig, Oldenburg, Preußen und Sachsen mit einem Papierrechteck überklebt, dieses dann mit dem Schriftband NORDDEUTSCHER POSTBEZIRK in vielfacher Wiederholung überdruckt und schließlich wurde die Stelle noch mit einer durchstochenen Marke zu 1 SGr. überklebt; so gelangten dann die Umschläge an die Postschalter. Es ist nicht leicht, den originalen Wertstempel unter der ganzen Überkleberei zu erkennen, ohne Beschädigung des Umschlages z.B. durch Ablösen gelingt daher die exakte Bestimmung nur gelegentlich bei starkem Gegenlicht. Ich kann hier bei meinem Umschlag jedoch keine genaue Zuordnung vornehmen. Diese Art der Umschläge verliert durch das Überkleben nicht die Eigenschaft, eine Ganzsache zu sein, auch wenn ich zugeben muss, dass das für viele Sammler nicht problemlos erkennbar ist. Der folgende Umschlag wurde 15.12.1869 in Pleschen mit Ziel Berlin aufgegeben. Pleszew (deutsch Pleschen) ist eine Stadt in Polen im östlichen Teil der polnischen Woiwodschaft Großpolen. Pleszew ist Hauptstadt des Powiat Pleszewski (Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Pleszew).Rückseitig zeigt der Umschlag neben dem Ausgabestempel von Berlin ein großes "V", mit dem ich nichts anfangen kan.. Nun noch zwei Briefe, bei denen lediglich Briefmarken auf den Umschlag geklebt worden waren; in beiden Fällen handelt es sich um NDP Mi. 4. Der erste Brief lief an einem 24.3. (Jahr unbekannt) von Wernigerode nach Lehnhaus bei Jähn. Der Ort Wernigerode dürfte weitgehend bekannt sein, dennoch hier der folgende Hinweis. Wernigerode ist eine Stadt im Landkreis Harz (Sachsen-Anhalt). Die Stadt liegt in rund 250 Meter über NN an der Nordostflanke des Harzes, am Fuße des Brockens, an den Bundesstraßen 6 und 244 und an der Eisenbahnstrecke Halberstadt–Vienenburg, die Halle (Saale) und Hannover verbindet.(Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Wernigerode ) Wleń (deutsch Lähn) ist eine Stadt im Powiat Lwówecki in der Woiwodschaft Niederschlesien, Polen. Sie ist gleichzeitig auch Sitz der gleichnamigen Stadt- und Landgemeinde. Die Stadt befand sich bis 1945 im niederschlesischen Landkreis Löwenberg und kam nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges an Polen. (Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Lehnhaus)Rückseitig zeigt der Umschlag keine besonderen Merkmale, auf eine Abbildung wird daher verzichtet. Bei dem letzten Beleg handelt es sich um einen frankierten Brief ohne gesonderten Umschlag. Dazu wurde das Schriftstück so gefaltet, dass der Text innen war, der so gebastelte Brief aber auch nicht auseinanderfallen konnte, und die dann freie Außenfläche wurde mit der Adresse und der Frankatur versehen. Dieser Brief lief am 27.7.1868 (das Jahr ist aus dem Innentext erkennbar) von Fürstenwalde an der Spree nach Luckenwalde. Rückseitig auf dem Umschlag findet sich der Ausgabestempel von Luckenwalde sowie ein großes "O", das mir aber nichts sagt. Den recht kurzen Innentext bilde ich mit ab, kann die Schrift aber leider nicht so richtig lesen. Fürstenwalde/Spree ist eine Stadt im Landkreis Oder-Spree in Brandenburg; sie liegt etwa auf halber Strecke zwischen Berlin und Frankfurt/Oder. (Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/F%C3%BCrstenwalde/Spree).Luckenwalde in Brandenburg ist die Kreisstadt des Landkreises Teltow-Fläming. Luckenwalde liegt etwa 50 Kilometer südlich von Berlin. Nördlich von Luckenwalde liegt Trebbin, südlich Jüterbog, östlich Baruth/Mark und westlich Treuenbrietzen. (Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Luckenwalde).Und hier nun noch ein Ausschnitt aus der Briefrückseite. Ihr werdet mir sicher bestätigen, dass diese Art der Dokumentation erheblich mehr Zeitaufwand erfordert als wenn ich nur ein Bild zeigen und eine Mi.Nr. dazu angeben würde, andererseits wird auf diese Art und Weise Philatelie erleb- und nachvollziehbar und auch Menschen, die sich nur am Rande mit dem Thema beschäftigen, erhalten so einen ersten Einblick in Details der NDP-Philatelie. Viele Grüße Ingo |
| | | Otto61 Mitglied in Bronze
| Thema: Re: Norddeutscher Postbezirk Mo Apr 01, 2013 8:31 am | |
| Hallo Ingo , ein paar schöne Stücke hast du da Damit kann ich leider nicht dienen Ich habe nur einzelne Marken und ein paar Briefstücke . Gruß Otto |
| | | Gerhard Admin
| Thema: Re: Norddeutscher Postbezirk Mo Apr 01, 2013 10:32 am | |
| - Cantus schrieb:
Ihr werdet mir sicher bestätigen, dass diese Art der Dokumentation erheblich mehr Zeitaufwand erfordert als wenn ich nur ein Bild zeigen und eine Mi.Nr. dazu angeben würde, andererseits wird auf diese Art und Weise Philatelie erleb- und nachvollziehbar und auch Menschen, die sich nur am Rande mit dem Thema beschäftigen, erhalten so einen ersten Einblick in Details der NDP-Philatelie. Ingo Hallo Ingo, dass du dir diese Zeit nimmst, schätze ich an deinen Beiträgen, danke dafür. Wie du weißt - dieses Sammelgebiet ist nicht gerade meines - doch den oft erwähnten "Blick über den Tellerrand" macht man doch bei solchen Beiträgen gerne. Die bloß unkommentierte Abbildung einer Marke oder eines Beleges macht selten Lust auf mehr. Herzliche Sammlergrüße Gerhard |
| | | Michael D 0beiträge
| Thema: Re: Norddeutscher Postbezirk Mo Apr 01, 2013 12:29 pm | |
| Hallo Ingo,
zu deinem ersten NDP-Beleg: von Goldberg ging es an Frau Oberamtmann Beinsdorff auf Wilotodowo bei Polnisch Krone.
Polnisch Krone heißt heute Koronowo und ist eine Kleinstadt in MIttelpolen. Es lag gute 3 Meilen nördlich vom damaligen Bromberg. Wilotodowo oder auch Witoldowo (vielleicht vom Absender falsch geschrieben ?), später Wittelsdorf, ist eine kleine Landgemeinde in Koronowo, eine knappe Meile von Poln. Krone entfernt. Polnisch Krone hatte seit 1825 eine Postexpedition, die dem Postamt Bromberg zugeordnet war. Witoldowo wurde von Polnisch Krone aus mit Landbriefträgern versorgt.
Viele Grüße Michael
Zuletzt von Michael D am Mo Apr 01, 2013 5:29 pm bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet (Grund : Tippfehler) |
| | | Otto61 Mitglied in Bronze
| Thema: Re: Norddeutscher Postbezirk Mo Apr 01, 2013 2:49 pm | |
| Hier noch 2 mal die Dienstmarke Mi. Nr. 4 , 1 Gr. mit schönen Stempel |
| | | Cantus Mitglied in Silber
| Thema: Re: Norddeutscher Postbezirk Mi Jul 16, 2014 2:07 am | |
| Heute ein Faltbriefumschlag mit einer Mi. 4, der am 24.5.1869 von Greifswald nach Gristow befördert worden ist. Die Universitäts- und Hansestadt Greifswald ist eine Stadt in Vorpommern im Nordosten Deutschlands; geografisch findet man sie in etwa südlich von der Insel Rügen. Gristow, heute ein Ortsteil von Mesekenhagen, liegt ganz in der Nähe im Landkreis Vorpommern-Greifswald. Übrigens, lose Marken wie die von Otto61 gezeigten, haben sehr wohl auch ihren Reiz, wenn sie denn so saubere Stempel tragen, ich für meinen Teil bevorzuge aber komplette Belege. So können wir uns hier recht gut gegenseitig ergänzen. Viele Grüße Ingo |
| | | Cantus Mitglied in Silber
| Thema: Re: Norddeutscher Postbezirk Mi Okt 22, 2014 12:42 am | |
| Ich möchte euch heute zwei weitere Umschläge zeigen, frankiert mit der Mi. 4. Solche Umschläge sind auf Messen oder Börsen auch immer wieder recht preiswert zu haben, wenn man allerdings so wie ich nur Abstempelungen möglichst kleiner Orte sucht, kann die Suche mitunter mühsam werden. Die beiden folgenden Briefe haben mich jeweils 3 Euro gekostet; ich denke, dass das eine durchaus faire Preisgestaltung war. Der erste Brief wurde am 11.6.1871 in Geyer aufgegeben und war an eine Adresse in Leipzig gerichtet. Geyer ist eine Kleinstadt im Erzgebirgskreis des Freistaats Sachsen mit heute etwa 4000 Einwohnern (https://de.wikipedia.org/wiki/Geyer). Rückseitig trägt der Umschlag eine aufgeklebte Vignette mit den Daten des Absenders. Der zweite Umschlag trägt einen sauberen Stempel vom 10.11.1869 von Gross Schönau; Ziel des Briefes war Zittau. Großschönau ist eine sächsische Gemeinde im Landkreis Görlitz an der deutsch-tschechischen Grenze. Der Name leitet sich von der Gründung des Ortes ab. Der Ort wurde an einer Aue gegründet; daher entstand der Name aus „Große schöne Aue“ (https://de.wikipedia.org/wiki/Gro%C3%9Fsch%C3%B6nau_%28Sachsen%29). Zittau ist eine Große Kreisstadt im Landkreis Görlitz mit heute etwa 26.000 Einwohnern. Sie liegt im äußersten Südosten Sachsens im Dreiländereck Deutschland-Polen-Tschechien (https://de.wikipedia.org/wiki/Zittau). Viele Grüße Ingo |
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