Angeregt durch das Thema Stockflecken möchte ich hier gerne auch noch einmal eine Frage loswerden.

Ich habe schöne Briefstücke mit seltenen Marken erworben, die mit den sog. "Schonfalzen" in Alben geklebt waren.
Die Schonfalze kleben also nicht auf den Marken, denn dann wäre die Vernichtung der Stücke wohl unausweichlich. Die fettenden Substanzen haben das Briefstückpapier teilweise durchdrungen.
Besteht die Gefahr, daß die Fettsubstanzen auch durch das Briefpapier die darauf klebenden Marken zerstört ?
Im Zweifel müsste ich die Marken ablösen, aber dann sind die Stempel leider nicht mehr prüfbar .

Hat jemand für diese Problematik einen Lösungsvorschlag ?

Besten Dank im Voraus

Kontrollratjunkie

Hallo Kontrollratjunkie,

prinzipiell besteht immer die Möglichkeit, das solche Substanzen auch durch das Papier diffundieren können und die darauf klebende Marke schädigen. Leider kann ich dir keinen Tip geben, wie du die Schonfalze herunterbekommen kannst, ohne die Marke abzulösen. Sollte ein Ablösen unumgänglich sein, könntest du vielleicht vorher einen Scan anfertigen, und diesen als eine Art "Fotoattest" mit archivieren um die Abstempelung in gewisser Weise prüfbar zu halten?

Hallo zusammen!

Von „Schonfalz-Flecken“ kann zwar bei meinem Problem keine Rede sein, aber ansonsten passt es schon in diesen Thread:

Bei einer Auktion habe ich eine aus Österreich zugeleitete Karte für meine Zeppelinpost-Sammlung ersteigert, die ich schriftlich beboten hatte. Von daher kannte ich nur die im Katalog und Internet abgebildete Vorderseite. Das Los war als „prachtvolles Stück“ beschrieben …


Als die Karte heute bei mir eintraf, sah ich mit etwas gemischten Gefühlen erstmals die Rückseite: einerseits ein klarer Condor-Durchgangsstempel aus Recife sowie ein unerwartet deutlicher Ankunftstempel aus Buenos Aires, andererseits zwei hässliche uralte Falzreste mit entsprechender Verfärbung, deren Erwähnung ich eigentlich von einer korrekten Losbeschreibung erwartet hätte.


Hat jemand von euch Erfahrungen, was man da tun kann? Gibt es ein besseres Lösungsmittel als lauwarmes Wasser? Da ich sicher nicht die ganze Karte anfeuchten möchte sondern nur die Stellen mit den Falzresten, habe ich Bedenken wegen möglicher Feuchtigkeitsränder.

Für eure Tipps bin ich dankbar!

Viele Grüße
balf_de

Hallo balf_de,

wenn es tatsächlich Falzreste sind, sollte es mit lauwarmem Wasser funktionieren.
Mit einem Wattestäbchen nur den Falzrest von oben befeuchten (evtl. mal wiederholen) und in der Regel kann man den Falz dann nach kurzer Zeit abziehen.

Viele Grüße
Michael

Hallo Michael!
Vielen Dank für Deinen Rat!

Michael D schrieb:

... wenn es tatsächlich Falzreste sind, sollte es mit lauwarmem Wasser funktionieren.

Es sieht leider ganz so aus, als sei Deine Skepsis berechtigt:
Auch nach mehrfachen Versuchen und leichtem "Rubbeln" auf den glänzenden gelben Flecken zeigt sich keine Besserung. Inzwischen glaube ich nicht mehr an einen Falzrest sondern an gelben Klebstoff, der nach Entfernung eines Falzes noch vorhanden ist. Wenn man überhaupt etwas tun kann, dann ist sicher nur ein chemisches Mittel geeignet. Aber das sollte ggf. ein Fachmann machen - sofern es so jemanden gibt (denn Herrn Ziemes "Taunusklinik" gibt es ja sicher nicht mehr ...)

Nochmals: vielen Dank für Deine Hilfe!

Herzliche Grüße
balf_de

Hallo balf_de,

die Flecke auf Deiner schönen Karte sehen mir auch nach Rückständen von Schonfalzen aus. Ähnliche Ausprägungen und Flecke habe ich auch auf meinen vorher benannten Briefstücken. Zuerst dachte ich auch an Rückstände von alten Tesafilmstreifen, das sieht ähnlich aus. Aber dafür sind die Flecken zu klein.
Ich fürchte fast, mit reinem Wasser ohne Zusätze kommst Du nicht weit.

Liebe Grüße
KJ

Hallo Meinhard, hallo zusammen,

noch einmal zurück zu diesem wichtigen Thema, das bei der „Pflege – Reinigung – Ausbewahrung“ natürlich besser aufgehoben ist als bei den „Sammlungszugängen“. Könnte man es nur dort finden, würde hier etwas fehlen – da hat @Nostalgiker natürlich Recht!

Meinhard schrieb:

Ich hasse diese Fälze - deshalb sammle ich postfrisch.

Leider hat man früher manchmal ausgesprochen gut haftende Klebstoffe zur Fixierung seiner Marken und Belege in den Alben verwendet, die oft auch noch die unangenehme Eigenschaft haben, sich mit der Zeit gelblich zu verfärben. Aus meiner Erfahrung kann ich sagen, dass man mit warmem Wasser und mechanischen Versuchen (Wattestäbchen) auch scheitern kann:

Etwas weiter oben in diesem Thread habe ich eine auf den ersten Blick unscheinbare österreichische Postkarte gezeigt, die zur Südamerikafahrt 1930 aufgeliefert wurde. Meine „Zeppelinfreunde“ wissen vermutlich, weshalb mir gerade auch die Rückseite wichtig ist – entladen schon in Recife statt wie die Argentinien-Post normalerweise in Rio de Janeiro, von Recife per Condor-Flugzeug nach Rio, wo sie erst einen Tag nach dem Luftschiff ankam, von dort terrestrisch nach Buenos Aires – mit einem selten deutlichen Ankunftstempel.

Natürlich musste ich versuchen, die ausgesprochen hässlichen Falzreste zu entfernen. Leider mit einem mehr als bescheidenen Ergebnis:


Jetzt habe ich es aufgegeben. Wie ist das eigentlich: auf einem Ausstellungsblatt zeigt man ja bei solchen Belegen eine ggf. etwas verkleinerte Kopie der Rückseite. Man könnte den Scan der Rückseite erst nach einer nachträglichen „Behandlung“ auf dem PC ausdrucken – da wäre es keine große Sache, die Klebestellen verschwinden zu lassen. Wäre eine derartige Manipulation eigentlich verboten?

Viele Grüße
balf_de

Lieber Alfred,

das ist sicher für die Sammler ein immer wiederkehrendes Problem, dass augenscheinlich auch von den Katalogherstellern so gesehen wird. Vermutlich haben sie deswegen häufig - besonders bei alten Briefmarken - die Preisnotierung auch für Marken mit Falz eingeführt.

Persönlich bin ich bei meiner Briefmarkensammlung wohl noch stärker betroffen, als bei den Belegsammlungen. Denn Schwerpunkte meiner BM sind die Länder Ost-Europas. Da sind kaum Marken ohne Falz auf dem Markt. Je nach Land habe ich sehr umfangreiche Sammlungen, z.B. Ungarn, Rumänien, Russland und Tschechien. Die dort verwendeten Klebstoffe der Falze sind derart "gefährlich", dass ich nun seit Jahren die Finger davon lasse, Falze zu entfernen.

Philatelistische Grüße
Willy

Hallo balf-de und nostalgiker,

mein Problem zu diesen Fälzen ist folgendes:
Ich habe vor längerer Zeit eine augenscheinlich kpl. Sammlung von Stadtpostmarken erworben. Angeboten waren diese postrisch mit Falz. (fast alles)
Abbildungen waren natürlich dabei und ich habe mich nur auf die Fotos konzentriert und eigentlich den Falz nicht beachtet.
Die Sammlung besteht aus über 200 Seiten, wo die Marken fein säuberlich mit diesen fürchterlichen Falz eingeklebt wurden.

Habe die Ordner, wo diese untergebracht sind, schon x-mal betrachtet und studiert, konnte mich jedoch zu keiner Lösung durchringen.
Wenn ich die Fälze mit warmen Wasser ablöse, so ist der Original Gummi weg. Habe dann Marken ungebraucht ohne Gummi (*) = die Bezeichnung im Michel, für die die mitlesen.
Löse ich den Falz nicht ab, besteht die Gefahr, daß dieser durch die Marke fettet.
Gehe ich mir roher Gewalt drüber, sind die Marken futsch. Was tun - gute Frage?

Dieses Problem besteht beim Sammeln von postfrisch nicht (Probleme gibt es auch mit nachgummiert, nachgezähnt, und auch mit Falzresten - und sind wieder beim Thema -etc.)
Nachstehend stelle ich eine ganze Seite und einige Marken, wo ich diese schon vom Blatt vorsichtig gelöst habe.

Liebe Grüße, Meinhard

Zur Grundfrage muß ich als wiss. gebildeter Philatelist sagen:
NEIN,
es gibt keine Möglichkeit diese Durchfettung rückstandslos & unnachweisbar zu entfernen...
Tut mir leid...
FB