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| Südamerikafahrt 1930, Post nach Sevilla | |
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Autor | Nachricht |
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balf_de Mitglied in Bronze
| Thema: Re: Südamerikafahrt 1930, Post nach Sevilla Mo März 27, 2017 8:36 pm | |
| Hallo Klaus, - Polarfahrtsucher schrieb:
Ich habe noch etwas in den Weiten des Internets recherchiert und bin überzeugt, dass meine Karte sicherlich noch Geschwister gehabt haben muss. Beispielsweise hier (und natürlich in einer ganz anderen Liga; aber doch mit der gleichen Beförderungsroute : "Andere Liga" ist gut Unglaublich, dass für diesen Beleg ein derart hoher Preis bezahlt wurde! Eigentlich nur erklärlich, wenn sich da zwei Tanganjika-Spezialisten "bekämpft" haben. Sehr unwahrscheinlich, dass da ein Zeppelinpost-Sammler mitgeboten hat, auch wenn er besonderen Wert auf exotische Destinationen legte. Aber eine Gemeinsamkeit ist festzustellen: beide Belege haben keine Leitwegsvorgabe - man wusste wohl nicht genau, was zu tun war. Mich hätte da eher noch das Datum interessiert: der 23. Mai war das absolut letzte Auflieferungsdatum in Buenos Aires. Leder schreibt in seinem Zeppelin Post Journal (Vol. 8, Nr.3), dass an diesem Tag Condor keine Beförderungsmöglichkeit mehr hatte und bei der Konkurrenz Aeropostale ein Flugzeug chartern musste, das die zur Luftschiffbeförderung aufgelieferte argentinische Post von Buenos Aires nach Rio de Janeiro bringen sollte. Weil dieses Flugzeug zu spät in Rio landete, um den Condor-Sonderflug nach Recife zu erreichen, wurde es erforderlich, dass dieser 21. Anschlussflug (laut Leder) bis Recife fortgesetzt werden musste. Die Aeropostale durfte im ureigenen Condor-Revier wildern und das Condor Syndikat musste das auch noch bezahlen … Passt nicht ganz zu deinem oben gezeigten rechtzeitig aufgelieferten Beleg, aber man sieht an diesem Beispiel, dass es organisatorisch ziemlich drunter und drüber ging, was die Postbeförderung bei dieser ersten kommerziell orientierten Transatlantikreise 'Graf Zeppelins' anbetrifft. - Polarfahrtsucher schrieb:
- … und auch Glückwunsch zu deinem sehr originellen Sevilla Doppelankunftsstück !
Danke, lieber Klaus - aber von "Doppelankunft" könnte man sprechen, wenn es den Beweis (= Rhombenstempel aus Lakehurst !) gäbe, dass der Brief wieder an Bord gekommen wäre … So ist es wohl eher ein hübsch frisierter Beleg des Herrn Bayér … Viele Grüße Alfred (balf_de) PS: eine Korrektur habe ich noch: versehentlich habe ich Sevilla an die Mittelmeerküste verortet - ich habe es schlicht mit Malaga verwechselt, wo ich letztes Jahr einen sehr schönen Urlaub verbracht habe von wo aus wir Cordoba, Granada, Ronda und eben auch Sevilla mit allen Sehenswürdigkeiten besucht haben. |
| | | Polarfahrtsucher Mitglied in Bronze
| Thema: Re: Südamerikafahrt 1930, Post nach Sevilla Mi Mai 31, 2017 11:22 pm | |
| Hallo Alfred, Hallo Zeppelinfreunde, vor kurzem konnte ich diese Karte der Südamerikafahrt 1930 mit Landung Sevilla zur ersten Etappe erwerben: Ein Beleg der über die "von Meister" Agentur in den USA aufgeliefert wurde und mit Hilfe der Partner Firma Baquera, Kusche & Martin in Spanien abgewickelt werden sollte. Dies hat zumindest mit Blick auf die Voderseite auch geklappt. Auflieferung in Friedrichshafen am 18.5.30 und Ankunft Sevilla zur ersten Landung am 19.5.30. Eigentlich hatte ich ja gehofft auf der Rückseite einen ganz speziellen Stempel vorzufinden. Leider hat das nicht geklappt, aber die Fotoseite zeigt einen anderen mysteriösen Abschlag: Neben dem Abklatsch des Ankunftstempels vom 19.5.30 zeigt die Vorderseite, mit schönen Golfclub Motiv, noch einen zweiten Ankunftsstempel von Sevilla, hier allerdings vom 24.6.30 . Also ist die Karte nach dessen Ankunft nochmals gut einen Monat unterwegs gewesen. Fragt sich nur wo? Leider fehlt ein Ankunftsstempel von den Vereinigten Staaten, aber ich könnte mir schon denken, die Karte machte einen Zick Zack Kurs von Spanien nach USA und wieder zurück mit. Was meint ihr, eine plausible Erklärung? Schönen Gruß Klaus |
| | | balf_de Mitglied in Bronze
| Thema: Re: Südamerikafahrt 1930, Post nach Sevilla Sa Jul 15, 2017 8:47 pm | |
| Hallo Klaus, Du zeigst uns hier eine interessante Karte! Auch nach genauer Recherche habe ich in meiner Sammlung keinen von-Meister-Beleg der Etappe (New York -) Friedrichshafen – Sevilla gefunden. Häufig sind Postkarten wie diese bestimmt nicht. Dass der New Yorker Rückankunftstempel fehlt, ist eigentlich nicht verwunderlich: die nach USA adressierte Post der ersten Etappe ‚Graf Zeppelins’ nach Sevilla war normalerweise längst wieder in den Staaten, bevor der grüne Lakehurst-Ankunftstempel in den New Yorker ummontiert wurde. Nur war es bei Deiner Karte offensichtlich umgekehrt: gut möglich, dass die von-Meister-Poststücke in Sevilla so selten waren, dass man bei BK&M nicht wusste, wohin sie weiterzuleiten waren und das erst brieflich (?) recherchierte – jedenfalls blieb die Karte bei BK&M aus unerfindlichen Gründen wohl liegen und wurde erst lange nach der Rücksendung der Post von der zweiten Landung wieder beim Postamt in Sevilla aufgeliefert. Als sie dann endlich in New York ankam, rechnete man dort wohl nicht mehr mit zurückkommender Zeppelinpost - der grüne Stempel war sicher nicht mehr in Gebrauch. Aber immerhin: auch ohne Rückankunftstempel und langer, langer Laufzeit: ein „echter“ Zeppelinbeleg! Hallo zusammen, ... das kann man von meiner Karte leider nicht behaupten: am 15. Mai im polnisch verwalteten Danziger Hafengebiet aufgeliefert – das hätte zeitlich noch gereicht, das Luftschiff zu erreichen (zumindest nach Berlin zum Anschlussflug am 19. Mai), freigemacht mit 2,50 Zloty – deutlich überfrankiert beim Wechselkurs 1 Zloty = 1 Gulden – aber trotzdem hat es nicht geklappt .... Schade – eine bisher unbekannte Zuleitung kann nicht an den Michel-Verlag gemeldet werden ... Aber zu den von mir gesuchten „Besonderheiten“ der Südamerikafahrt 1930 gehört die Karte in meinen Augen trotzdem! Viele Grüße Alfred (balf_de) |
| | | Polarfahrtsucher Mitglied in Bronze
| Thema: Re: Südamerikafahrt 1930, Post nach Sevilla So Aug 13, 2017 2:20 pm | |
| Hallo Alfred, - balf_de schrieb:
Dass der New Yorker Rückankunftstempel fehlt, ist eigentlich nicht verwunderlich: die nach USA adressierte Post der ersten Etappe ‚Graf Zeppelins’ nach Sevilla war normalerweise längst wieder in den Staaten, bevor der grüne Lakehurst-Ankunftstempel in den New Yorker ummontiert wurde.
Natürlich richtig, eigentlich logisch, dass es bei der Post der ersten Etappe nach Sevilla keinen grünen Rückankunftstempel geben kann. Aber schon Roland Kohl veröffentlichte vor langer Zeit einen Fachartikel über diesen besonderen Stempel. Ich denke du hast die Tabelle schon irgendwo hier gezeigt, fragt sich nur wo? Vielleicht kannst du denn betreffenden Artikel hier noch mal zeigen. Jedenfalls führte er meines Wissens neben den bekannten Enddestinationen Friedrichshafen, Sevilla 2. Landung auch Bahia, Pernambuco und Sevilla 1. Landung als Möglichkeiten auf. Belege aus Bahia mit Rückankunftstempel aus New York haben wir hier im Forum schon gesehen aber Pernambuco und Sevilla 1. Landundung? Nun bei Pernambuco habe ich Zweifel ob es diese Stücke überhaupt gibt, aber bei Sevilla 1. Landung hatte er Recht! Mein Brief ging von New York per Dampfer nach Friedrichshafen. Dort wurde er auf der ersten Etappe der Südamerikafahrt von Friedrichshafen nach Sevilla befördert. Schön hier zu erkennen am Ankunftstempel aus Sevilla vom 19.5.30. Trotz des frühen Ankunftstermines ist aber auch der Rückankunftsstempel vom 16. Juni 1930 aus New York auf dem Beleg zu finden. Obwohl man bei Roessler Belegen immer etwas vorsichtig sein muss, ist wohl der "Schuldige" an dieser besonderen Begebenheit die "von Meister" Partner Argentur "BK&M". - balf_de schrieb:
... jedenfalls blieb die Karte bei BK&M aus unerfindlichen Gründen wohl liegen und wurde erst lange nach der Rücksendung der Post von der zweiten ersten Landung wieder beim Postamt in Sevilla aufgeliefert. Als sie dann endlich in New York ankam, rechnete man dort wohl nicht mehr mit zurückkommender Zeppelinpost - der grüne Stempel war sicher nicht mehr in Gebrauch. erhielt der Beleg doch noch den Rückankunftsstempel...
Ich habe deinen Komentar, lieber Alfred, der natürlich ausgezeichnet zu meiner oben gezeigten "verspäteten" Karte passt, leicht abgeändert. Bei der BK&M Argentur lief scheinbar nicht wirklich alles reibungslos ab. Nicht nur die späten Daten der Rückankunftsstempel der 2. Landung (7. Juni -> 23. Juni) sonder auch das Auftauchen des New Yorker Stempels zur 1. Landung lassen sich so begründen. Schönen Gruß Klaus |
| | | balf_de Mitglied in Bronze
| Thema: Re: Südamerikafahrt 1930, Post nach Sevilla Mo Aug 14, 2017 7:36 pm | |
| Hallo Klaus, hallo zusammen, Eigentlich klar, dass Du mir hier sofort Belege zeigst, die meine schöne Theorie in Frage stellen - Polarfahrtsucher schrieb:
- Mein Brief ging von New York per Dampfer nach Friedrichshafen. Dort wurde er auf der ersten Etappe der Südamerikafahrt von Friedrichshafen nach Sevilla befördert. Schön hier zu erkennen am Ankunftstempel aus Sevilla vom 19.5.30. Trotz des frühen Ankunftstermines ist aber auch der Rückankunftsstempel vom 16. Juni 1930 aus New York auf dem Beleg zu finden.
Aber du siehst auch völlig richtig voraus, wie ich meine Theorie noch "retten" will - Polarfahrtsucher schrieb:
- …. ist wohl der "Schuldige" an dieser besonderen Begebenheit die "von Meister" Partner Argentur "BK&M".
Ja, so sehe ich das auch. Amerikanische Post für die erste Etappe nach Sevilla war nicht häufig und wie viele der insgesamt 719 Belege über BK&M abgewickelt wurden, werden wir nicht herausfinden. Allzu viele werden es nicht sein - die meisten, die ich kenne, sind direkt an Adressen in USA gerichtet. Man war sich vielleicht wirklich nicht ganz klar, was damit anzufangen war. - Polarfahrtsucher schrieb:
- Aber schon Roland Kohl veröffentlichte vor langer Zeit einen Fachartikel über diesen besonderen Stempel. Ich denke du hast die Tabelle schon irgendwo hier gezeigt, fragt sich nur wo?
Vielleicht kannst du denn betreffenden Artikel hier noch mal zeigen
Diesen Artikel habe ich zum Thema Rück(an)kunftstempel einmal in einer alten Ausgabe der "Zeppelinpost" gefunden und nach mehrfachem e-Mail-Austausch mit Roland Kohl, der damals noch in Thailand lebte, habe ich seine Tabelle um die Bahia-Stempel ergänzt. Roland Kohl selbst war nicht mehr sicher, ob er tatsächlich den Stempel auf "Pernambuco-Belegen" gesehen hatte; ihm gefiel meine Theorie zu der besonderen Situation in Bahia. Im Postal Bulletin Nr. 15282 der amerikanischen Postverwaltung vom 25.4.30 heißt es im letzten Satz „Diejenigen Sendungen, die an Empfänger in den USA gerichtet sind, werden nach ihrer Rückkehr nach USA einen Ankunftsstempel in grüner Farbe erhalten.“ Das betraf selbstverständlich in erster Linie alle vom „Graf Zeppelin“ bis Lakehurst beförderten Sendungen. Der Ankunftsstempel von Lakehurst ist bekannt und befindet sich auf allen dort ausgeladenen Sendungen, ohne Rücksicht auf die Frankatur und auf den endgültigen Bestimmungsort . Die Bestimmung über die Ankunftsstempelung hatte aber ebenso Gültigkeit für die bis Sevilla (Hin- und Rückfahrt), Recife, Rio und Friedrichshafen beförderten Sendungen, soweit diese an Empfänger in den USA gerichtet waren. Tatsächlich erhielten auch alle diese Belege, die mit gewöhnlicher Post (Postdampfer) nach USA (über New York) zurückkehrten, den Ankunftsstempel in grüner Farbe, jedoch mit der Ortsangabe New York, N.Y.13, und wechselnden Daten, die dem Eintreffen der Dampfer entsprachen. Mit der Erforschung dieser Sendungen und der Stempeldaten haben sich besonders intensiv die Experten Horst Aisslinger (Aalen) und Roland F. Kohl (Zürich) befasst. Kohl empfiehlt, um Verwechslungen mit den "echten" Ankunftsstempeln zu vermeiden, für den Stempel "New York" die Bezeichnung "Rückkunftstempel. In der folgenden Tabelle, die Roland F. Kohl zur Verfügung stellte, sind die Ankunftsstempel aller Landungsorte (Postabgaben) sowie die dazugehörigen Rückkunftsstempel von New York zusammengestellt. Für den Rückkunftstempel der in Rio ausgeladenen Post fehlen leider die Angaben, da entsprechende Belege bisher noch nicht vorgelegen haben. Ankunft- und Rückkunftstempel der Belege an Empfänger in den USA Selbstverständlich gibt es auch Belege der Postabgabe von Rio de Janeiro, die von dort mit gewöhnlicher Post per Dampfer nach New York zurückgingen und in New York einen Rückkunftstempel erhielten; derartige Stücke hatten nur bei der Erarbeitung der Tabelle noch nicht vorgelegen. Auch besteht die Möglichkeit, dass auch Sendungen von den Postabwürfen PRAIA und BAHIA, die an Empfänger in den USA gerichtet waren, mit einem Rückkunftstempel von New York noch unerkannt in den Sammlungen schlummern.
Es wird deshalb gebeten, alle Belege der Südamerikafahrt 1930 daraufhin durchzusehen, ob auch von der Postabgabe Rio de Janeiro und von den Postabwürfen Praia und Bahia Sendungen an Empfänger in den USA vorliegen, d1e einen Rückkunftstempel New York tragen. Auch Rückkunftstempel mit anderen Daten als die o.a. Stpl.-Nr. 7a - 7c sind noch möglich. Um Mitteilung aller neuen Daten an Die ArGe wird gebeten. Erwartungsgemäß gab es damals meines Wissens keinerlei Feedback zu dem Aufruf. Eine (von den 393) Postkarten passt hier her: (Dir Rückseite der Karte ist leer) Viele Grüße Alfred (balf_de) |
| | | Polarfahrtsucher Mitglied in Bronze
| Thema: Re: Südamerikafahrt 1930, Post nach Sevilla Di Okt 30, 2018 6:52 pm | |
| Hallo Zeppelinfreunde, vielleicht erinnert ihr euch an die seltsame argentinische Karte weiter vorne hier im Thread, welche den "Seitensprung" Cadiz für die Beförderung genommen hat... - balf_de schrieb:
... warum auch immer – deine Karte wurde ab Lakehurst bzw. ab New York per Schiff weiterbefördert - nur so macht der Transport nach Cadiz Sinn. Vielleicht lag es ja an der fehlenden Leitwegsvorgabe „per Luftschiff bis Sevilla“ oder „.. bis Friedrichshafen“.
In der Zwischenzeit konnte ich weitere Belege der argentinischen Post mit der gleichen "Eigenheit" finden. Beide Briefe wurden in Buenos Aires am 21.5 bzw. 23.5 aufgeliefert und mit dem Zeppelin von Rio de Jainero bis Lakehurst befördert. Scheinbar wurden dort die Poststücke entladen (obwohl hier der Rhombenstempel der amerikanischen Post auf eine Weiterbeförderung hindeuten würde ...) und per Schiff nach Cadiz weiterbefördert. Ankunft Cadiz 9.5.30 mit Weiterleitung nach Madrid am 13.5.30. Von hier ging es, vermutlich per Luftpost, weiter nach Paris mit Ankunft 15.3.30. Zusammen mit dem mir bekannten weiteren Stücken könnte man folgende Theorie aufstellen: Argentinische Post nach Deutschland, Schweiz und Österreich wurden mit dem Luftschiff bis Friedrichshafen befördert, während Poststück in andere Regionen (bisher bekannt: Tansania, England, Frankreich) bereits in Lakehurst entladen und anschließend per Schiff nach Cadiz befördert wurden. Allen Belegen ist auch die Weiterleitung nach Madrid gemeinsam von wo es dann per Luftpost weiter zu den Bestimmungsorten ging. Klar eine etwas mutig Hypothese, in anbetracht der überschaubaren Vergleichsstücke, aber mit etwas Unterstützung von Euch (Alfred, EckenerEcki, Saintex ...) könnte man noch etwas mehr Licht ins Dunkel bringen! Jedenfalls haben die Cadiz Belege ein gewisses System (identische Ankunft Cadiz + Madrid) ... Viele Grüße Klaus |
| | | Polarfahrtsucher Mitglied in Bronze
| Thema: Re: Südamerikafahrt 1930, Post nach Sevilla So Dez 02, 2018 1:51 pm | |
| Hallo Zeppelinfreunde, - Polarfahrtsucher schrieb:
Zusammen mit dem mir bekannten weiteren Stücken könnte man folgende Theorie aufstellen: Argentinische Post nach Deutschland, Schweiz und Österreich wurden mit dem Luftschiff bis Friedrichshafen befördert, während Poststück in andere Regionen (bisher bekannt: Tansania, England, Frankreich) bereits in Lakehurst entladen und anschließend per Schiff nach Cadiz befördert wurden. Allen Belegen ist auch die Weiterleitung nach Madrid gemeinsam von wo es dann per Luftpost weiter zu den Bestimmungsorten ging. Klar eine etwas mutig Hypothese, in anbetracht der überschaubaren Vergleichsstücke, aber mit etwas Unterstützung von Euch (Alfred, EckenerEcki, Saintex ...) könnte man noch etwas mehr Licht ins Dunkel bringen! Jedenfalls haben die Cadiz Belege ein gewisses System (identische Ankunft Cadiz + Madrid) ...
Hmmm, da habe ich wohl mit meinen "wilden" Theorien meine treuen Wegbegleiter etwas verschreckt. Jedenfalls hält man sich bisher äußerst bedeckt... Nun ja, man bräucht halt viel mehr Vergleichsmaterial, was allerdings auch nicht so einfach ist. Schließlich sind argentinische Zeppelinbelege zu dieser Fahrt, die außerhalb Deutschland, Österreich, Schweiz nach Europa befördert worden sind, relativ selten zu finden. Einen Beleg der zu folgendem Thema passt, kann ich hier zeigen: - balf_de schrieb:
Etwas Ähnliches ist mit dieser Karte passiert:
nur fand sich weder in Lakehurst noch in Havanna ein braver Postbeamter, der das Versäumnis in Friedrichshafen nachholte ... Na gut: auch irgendwie besonders ...
Hier wieder ein Stück der brasilianisch Post welches der Entwertung in Rio de Janeiro entgagenen ist: Allerdings wurde hier der amerikanische Rhombenstempel geschickt plaziert und so wurde die Frankatur in New York "nachentwertet". Ansonsten fehlt dem "von Meister" Beleg nichts: Auflieferungsstempel Recife, Rhombenstempel aus USA als Durchgangsstempel abgeschlagen und Ankunftsstempel vom 7.6.30 von Sevilla. Durch die "BKM" Agentur taucht hier wieder die Kombination später Ankunftstempel vom 7.6.30 und spätes Datum des Rückankunftstempel von New York vom 23.6.30 auf. Schönen Gruß Klaus |
| | | schenz 0beiträge
| Thema: Re: Südamerikafahrt 1930, Post nach Sevilla Mo Feb 18, 2019 10:13 pm | |
| Liebe Zeppelinfreunde, heute erreichte mich ein langersehnter „Neuzugang“, der auf 1. SAF 1930 ebenfalls von Recife nach Sevilla befördert wurde. Der auf Bordbriefpapier des „Grafen“ verfasste Beleg ist an Don Alonso di Orleans-Borbon (*1912 - +1936) adressiert und vermutlich von dessen Vater, dem spanischen Flugpionier und Fahrtteilnehmer, Alfonso di Orleans-Borbon (*1886 - +1975) geschrieben worden. Ungewöhnlich finde ich dabei auch den doppelten Abschlag des brasilianischen Sonderstempels mit zwei auf den ersten Blick von einander abweichenden Tagesdaten: 26. Mai bzw. 28. Mai. 30. Nach der Klassifizierung von Dr. Knoth scheint es sich bei beiden Stempeln um den Typ C ( 6-6 Punkte / langes E / LTDA auf „Höhe“ des fünften Punkts) zu handeln. Wurde hier an zwei verschiedenen Tagen ein identischer Stempeltyp zunächst als Sonderbestätigungsstempel (26. Mai) und anschließend als Entwertungsstempel (28. Mai) verwendet? Warum wurde bei der Auflieferung nicht sofort auch der „kleine“ Condor-Stempel zur Entwertung abgeschlagen? Oder täusche ich mich hier komplett in der Einschätzung des Stempelbildes? Vielleicht könnt Ihr mir ein wenig auf die „Sprünge“ helfen. Vielen Dank und Schöne Grüße werner |
| | | balf_de Mitglied in Bronze
| Thema: Re: Südamerikafahrt 1930, Post nach Sevilla So Jul 21, 2024 8:39 pm | |
| Hallo Werner, schade, dass ich deinen Beitrag mit dem interessanten Zeppelinbrief zur SAF 1930 nicht früher gesehen habe. Zweifellos hast du uns hier einen in vieler Hinsicht interessanten Brief gezeigt – vielen Dank dafür! - schenz schrieb:
Vielleicht könnt Ihr mir ein wenig auf die „Sprünge“ helfen.
Dass der für die Fahrt eigens hergestellte Sonderstempel hier zweimal – mit verschiedenen Daten – abgeschlagen wurde, kam sicher selten vor. Einen eindeutigen „Beweis“ für das Entstehen dieser Besonderheit kann anhand Dr. Knoths akribischer Untersuchung mehrerer Stempelgeräte, die auf fast allen der über 17.000 brasilianischen Poststücke zum Einsatz kamen, leider auch nicht abgeleitet werden. Meine Vermutung zum möglichen Ablauf basiert zunächst auf der Lektüre von Joachim Breithaupts Buch „Mit Graf Zeppelin nach Nord- und Südamerika“, der als Chronist der Fahrt an Bord war. Von ihm wissen wird, dass der Zeitplan der Fahrt zunächst aufgrund mehrerer Verzögerungen – schon in Sevilla, später durch fehlenden Passatwind, schließlich auch durch Pannen bei der Postbearbeitung in Recife – das Luftschiff nicht wie geplant direkt nach Rio weiterfahren konnte sondern einen Ruhetag in Recife einlegen musste. Für die Passagiere wurde ein Ausflug vom außerhalb der Stadt gelegenen Flugfeld in Jiquia nach Recife arrangiert, an dem sicher auch Prinz Alfonso von Orleans – richtig: der als Passagier mitreisende Vater des Adressaten deines Briefs – teilnahm. Er hatte wohl den Wunsch, seinen Brief nicht wie üblich mit deutscher Frankatur beim Bordpostamt aufzuliefern, die dort verfügbar war sondern brasilianisches Porto zu verwenden, das bei der Condor-Agentur von Recife erhältlich war. Der Betreiber der Agentur, die Import/Export-Firma Firma Herman Stolz Cia. war in der Innenstadt Recifes in der Avenue Marquez de Olinda Nr. 35 ansässig. Dort stand schon vor der ersten Landung des Luftschiffs neben dem normalen Condor-Stempel auch der fahrtbezogene Sonderstempel zur Verfügung: Michel 64 B)b. – innerbrasilianisch befördert von Recife zur Condor-Zentrale nach Rio Dort gab er – oder sein Beauftragter – den Brief ab, der dort bis zur Rückkehr des Luftschiffs aus Rio verwahrt wurde. In der Agentur gingen auch alle für die Luftschiffbeförderung nach USA oder Europa bestimmten brasilianischen Poststücke ein, die nicht aus Rio sondern aus anderen brasilianischen Städten (= Condor Postagenturen) stammten. Zusammen mit dem Brief des Prinzen erhielten alle diese Belege den Sonderstempel mit Datum 26.5., der aber nicht zur Entwertung sondern vorschriftsmäßig als Nebenstempel abgeschlagen wurde. Erst als die gesamte in Rio de Janeiro aufgelieferte Post mit einem Condor-Sonderflug in Recife eintraf, entschloss man sich, zur Zeitersparnis für die bis dahin noch nicht entwertete Post den großen Sonderstempel als Entwerter zu verwenden. Das betraf neben der direkt in Recife aufgelieferten Post auch deinen Brief! Übrigens: Dr. Knoth kann mir – leider – nicht mehr widersprechen, was er in Anbetracht der vielen unterschiedlichen Abschläge des „XXL-Stempels“ bestimmt getan hätte, aber ich bin der Meinung, der Sonderstempel wurde nach dem 26.5. nicht mehr in der Agentur sondern auf dem Flugfeld in Jiquia verwendet. Mein Beispiel: Hier ist der zweite Fahringenieur des Luftschiffs Karl Rösch der Auflieferer des Briefes nach USA. Entwertet wurde mit dem normalen Stempel, der Sonderstempel kam in Jiquia dazu. Eine noch nicht erwähnte Besonderheit zeigt die Frankatur: anders als bei Karl Rösch hielt man es bei dem Brief des Prinzen nicht für nötig, das eigentlich erforderliche Staatspost-Porto von 500 Reis zusätzlich zu frankieren. Vermutlich bewertete man den Brief als portofreie Diplomatenpost – jedenfalls wurde der Brief anstandslos nach Sevilla und weiter nach Madrid befördert. Herzlichen Glückwunsch zu diesem Unikat! PS: solltest du ihn entsorgen wollen, sage mir bitte Bescheid, wo deine Rundablage steht ... Hallo zusammen, als ich hier im Forum nach einem Thread für Post nach Sevilla suchte, hatte ich eigentlich die Absicht, euch einen Neuankömmling in meiner Sammlung zu zeigen; aber Werners Brief war wichtiger! Relativ lange habe ich für meine Sammlung einen Brief aus Liechtenstein gesucht, der auf der ersten Etappe nach Sevilla befördert wurde. Eigentlich erstaunlich, denn die gesamte Post dieser Etappe war für die Sammler der „preiswerteste“ Weg, sich ein philatelistisches Andenken an die Fahrt zu beschaffen. Das gilt auch für die Zuleitungen aus Liechtenstein, von wo neben 491 Karten auch 120 Briefe aufgeliefert wurden – das im Vergleich mit den anderen Etappen größte Postkontingent aus Liechtenstein. Aber trotzdem: während man relativ häufig Karten findet, werden Briefe relativ selten angeboten – die moderate Katalogbewertung im Michel gilt wohl nur für die Karten. Hier ist mein erster Brief aus Liechtenstein nach Sevilla: Eine schöne Frankatur mit einem Viererblock des Spitzenwertes des Krönungssatzes von 1929, MiNr. 93 (Auflage 50.000) auf einem Brief mit Bedarfs-Anmutung – da kann man wohl die Überfrankatur von 10 Rappen tolerieren: 2,70 Franken hätten gereicht. Viele Grüße, Alfred |
| | | Polarfahrtsucher Mitglied in Bronze
| Thema: Re: Südamerikafahrt 1930, Post nach Sevilla Fr Aug 02, 2024 10:58 pm | |
| Hallo Alfred, Hallo Zeppelinfreunde, - balf_de schrieb:
... als ich hier im Forum nach einem Thread für Post nach Sevilla suchte, hatte ich eigentlich die Absicht, euch einen Neuankömmling in meiner Sammlung zu zeigen...
meinen Glückwunsch zu diesem schönen Liechtensteiner! Zum Thema Sevilla möchte ich dieses Stück zeigen: Hier also ein spanischer Rundfahrt Beleg Sevilla - Sevilla. Kleine Besonderheit hier, der späte Entwertungsstempel von Sevilla vom 20.5.1930. Diese späte Entwertung findet man nur selten, schließlich verlies das Luftschiff Spanien schon in den Morgenstunden. Betrachtet man die Rückseite, findet man wohl eine Erklärung für diesen Umstand. Der Schreiber des Briefes war der Bordpostbeamte des Luftschiffes Kurt Schönherr. Scheinbar hatte er gute Verbindungen zur Poststelle in Sevilla. So war wohl die kurzfristige Aufgabe der Poststücke am Fluggelände (siehe "Aeroporto Sevilla") möglich. Viele Grüße Klaus |
| | | balf_de Mitglied in Bronze
| Thema: Re: Südamerikafahrt 1930, Post nach Sevilla Mo Aug 05, 2024 5:22 pm | |
| Hallo Klaus, hallo liebe Freunde der Zeppelinpost - Polarfahrtsucher schrieb:
Zum Thema Sevilla möchte ich dieses Stück zeigen:
Hier also ein spanischer Rundfahrt Beleg Sevilla - Sevilla. Kleine Besonderheit hier, der späte Entwertungsstempel von Sevilla vom 20.5.1930. Diese späte Entwertung findet man nur selten, schließlich verlies das Luftschiff Spanien schon in den Morgenstunden. Betrachtet man die Rückseite, findet man wohl eine Erklärung für diesen Umstand. Der Schreiber des Briefes war der Bordpostbeamte des Luftschiffes Kurt Schönherr. Scheinbar hatte er gute Verbindungen zur Poststelle in Sevilla. So war wohl die kurzfristige Aufgabe der Poststücke am Fluggelände (siehe "Aeroporto Sevilla") möglich.
Dass am Dienstag, dem 20.5.1930 noch Zeit war, Post abzustempeln, lag nur daran, dass die notwendige Aufnahme von Betriebsmitteln (Gas, Wasser) wesentlich mehr Zeit erforderte als vorgesehen. Das sicher ganz seltene spanische Stempeldatum vom 20.5. auf einem Zeppelinbeleg kann ich auf einer etwas "mysteriösen" Karte zeigen: Klar: etwas off topic ist eine Bordpostkarte vom 21.5. schon, aber das Datum auf dem unpassenden spanischen Luftpoststempel, der zusammen mit dem ebenfalls nicht zum Beleg passenden spanischen Sonderstempel als Nebenstempel abgeschlagen wurde, sind eine gute Bestätigung für deine Vermutung, lieber Klaus, was die Einflussnahme des "Hilfs-Postbeamten" Kurt Schönherr anbetrifft. Jedenfalls hat er es - ähnlich wie bei deinem Brief - auch hier geschafft, ein "Unikat" zu produzieren. Warum er bei der ursprünglich sicher für einen "Kundenauftrag" bestimmten Karte die Adresse ziemlich rabiat ausradierte und durch seine eigene ersetzte, darüber kann man nur spekulieren. Eine mögliche Erklärung wäre, dass er keine spanischen Briefmarken mehr auftreiben konnte, die sein Auftraggeber sich gewünscht haben könnte. Ebenfalls unerklärlich bleibt auch seine kurzfristige Entscheidung, auch die Destination Pernambuco noch abzuändern und die Karte schon über Praia abzuwerfen ... Viele Grüße, Alfred |
| | | BMC Stille Zeit 0beiträge
| Thema: geschnittene Polarfahrt Marke Mi Aug 28, 2024 8:58 pm | |
| Ich habe eine Frage, bezüglich geschnittene Polarfahrt Marken 1931, gibt es die wirklich? Ich habe nur ein Foto gesehen! Danke lg ZI |
| | | balf_de Mitglied in Bronze
| Thema: Re: Südamerikafahrt 1930, Post nach Sevilla Do Aug 29, 2024 12:52 pm | |
| Hallo! - BMC Stille Zeit schrieb:
- Ich habe eine Frage, bezüglich geschnittene Polarfahrt Marken 1931, gibt es die wirklich? Ich habe nur ein Foto gesehen!
Du hast bestimmt Fälschungen gesehen: weder von den Ursprungsmarken, den Michelnummern 423, 424 und 455 sind ungezähnte Marken bekannt, noch viel weniger von den Polarfahrtmarken. Vermutlich hat ein "Schlauberger" die bei e-Bay für kleines Geld erhältliche Fälschungen mit Linienzähnung erworben und hat zur Beseitigung des Erkennungsmerkmals der Fälschung - die Zähnung - einfach abgeschnitten ... Kansst du das Foto zeigen? Aber vielleicht in einem besser passenden Thread: hier wollen wir Belege zeigen. Viele Grüße, Alfred |
| | | Polarfahrtsucher Mitglied in Bronze
| Thema: Re: Südamerikafahrt 1930, Post nach Sevilla Fr Aug 30, 2024 9:22 pm | |
| Hallo Alfred, Hallo Zeppelinfreunde, - balf_de schrieb:
... hier wollen wir Belege zeigen...
aber sehr gerne! Hier ein Brief aus den Vereinigten Staaten. Frankiert mit schönen Vierer Block sowie Sondermarke der Graf Zeppelin, somit gesamt 1,33 US Dollar Porto. Entwertet am 7. Mai 1930 und per Seeweg zum Luftschiff in Friedrichshafen aufgeliefert. Bestimmt war der Brief für die Etappe Santa Cruz / Kanarische Inseln. Leider, leider hat es mit dem Bestimmungsort nicht geklappt. Wäre er wie vorgesehen richtig eingeordnet worden, wäre er nicht über den Kanaren (wegen Unwetter) sondern über den Kap Verdischen Inseln abgeworfen worden. Aber wie man auf der Rückseite sieht, wurde der Beleg leider schon in Sevilla ausgeladen. Nur zu gerne hätte ich einen Ankunftstempel von Cape Verde gewünscht, so wäre das Stück ein Unikat gewesen. Zumindest ist im aktuellen Michel Katalog kein Eintrag vorhanden und vermutlich lässt sich kein solcher Beleg finden. Ob wohl das Porto für die Fahrt über Sevilla hinaus zu gering gewesen ist? Da es keine Vergleichsstücke gibt, bin ich mir bei der Porto Frage nicht ganz sicher. Befördert wurde der Brief, recht zügig von Sevilla nach Las Palmas (25.5.30). Leider kein Unikat, aber doch ein schöner und interessanter Brief... Viele Grüße Klaus |
| | | balf_de Mitglied in Bronze
| Thema: Re: Südamerikafahrt 1930, Post nach Sevilla So Sep 01, 2024 1:11 pm | |
| Hallo Klaus, hallo Freunde der Zeppelinpost, - Polarfahrtsucher schrieb:
Hier ein Brief aus den Vereinigten Staaten. Frankiert mit schönen Vierer Block sowie Sondermarke der Graf Zeppelin, somit gesamt 1,33 US Dollar Porto. Entwertet am 7. Mai 1930 und per Seeweg zum Luftschiff in Friedrichshafen aufgeliefert. Bestimmt war der Brief für die Etappe Santa Cruz / Kanarische Inseln.
Wie so oft zeigst du uns hier wieder einen ganz besonderen Beleg, zu dem man dir gratulieren kann! Bitte gib mir Bescheid, wenn du ihn aufgrund der Überfrankatur von 3 Cent nicht mehr leiden kannst - Polarfahrtsucher schrieb:
Leider, leider hat es mit dem Bestimmungsort nicht geklappt. Wäre er wie vorgesehen richtig eingeordnet worden, wäre er nicht über den Kanaren (wegen Unwetter) sondern über den Kap Verdischen Inseln abgeworfen worden. Aber wie man auf der Rückseite sieht, wurde der Beleg leider schon in Sevilla ausgeladen. Nur zu gerne hätte ich einen Ankunftstempel von Cape Verde gewünscht, so wäre das Stück ein Unikat gewesen. Zumindest ist im aktuellen Michel Katalog kein Eintrag vorhanden und vermutlich lässt sich kein solcher Beleg finden. Ob wohl das Porto für die Fahrt über Sevilla hinaus zu gering gewesen ist? Da es keine Vergleichsstücke gibt, bin ich mir bei der Porto Frage nicht ganz sicher. Richtig: die amerikanische Frankatur von 65 Cent für Postkarten und 1,30 $ für Briefe reichte nur für die beiden innereuropäischen Etappen (F’hafen – Sevilla und Sevilla -F’hafen) – auch die Belege der Fahrt 63 (Sevilla-Recife) waren schon mit 1,30 $ für Karten und 2,60 $ für Briefe zu frankieren. Kein Wunder, dass auch die nach Recife und Rio bestimmte amerikanische Post relativ selten ist: fürs gleiche Geld konnte man die Belege auch nach Lakehurst transportieren lassen. - Polarfahrtsucher schrieb:
Befördert wurde der Brief, recht zügig von Sevilla nach Las Palmas (25.5.30). Leider kein Unikat, aber doch ein schöner und interessanter Brief... In gewisser Weise könnte man den Brief vermutlich doch als Unikat bezeichnen, auch wenn er nicht erst über Praia abgeworfen wurde: wahrscheinlich ist die Destination Teneriffa einmalig. In USA war weitgehend unbekannt, dass für den „Pan American Flight“ auch Postabwürfe über Teneriffa (Santa Cruz), über Bahia und über Havanna vorgesehen waren. In den amtlichen Bekanntmachungen wurden sie nicht erwähnt. Ganz sicher wurden daher im New Yorker Sammelpostamt in der Varick-Street bzw. bei der von-Meister-Agentur keine separaten Pakete bzw. Postsäcke für diese Destinationen vorbereitet. In meiner Sammlung habe ich eine Karte des fleißigen Sammlers Otto Krenge, der etwas Ähnliches wollte: Mir hätte die hübsche Karte noch besser gefallen, wenn sie – obwohl portorichtig frankiert mit 2 RM für den Abwurf über Santa Cruz – in Anbetracht der Zieladresse gleich in Sevilla entladen worden wäre: Post nach Sevilla vom Berliner Anschlussflug ist in den Katalogen nicht gelistet. (Aber wenn ich mich recht erinnere, hast du, lieber Klaus schon einmal so etwas gezeigt). Allerdings ist Herrn Krenge‘s Wunsch auch nicht erfüllt worden: seine Karte wurde wie die übrige aus Berlin kommende Post versehentlich bis nach Recife befördert und von dort ohne postalische Bearbeitung terrestrisch nach Teneriffa zurückgeschickt. Der fast unleserliche Ankunftstempel stammt aus Sta.Cruz vom 19. Juni 1930 Viele Grüße, Alfred |
| | | balf_de Mitglied in Bronze
| Thema: Re: Südamerikafahrt 1930, Post nach Sevilla So Sep 01, 2024 2:55 pm | |
| Hallo zusammen, Schon lange her: am 25.Juli 2013 habe ich hier diese Karte vorgestellt: - balf_de schrieb:
Ich möchte gerne noch einmal auf meine "Amerikaner" nach Sevilla zurückkommen. Zeigen möchte ich eine Karte, die mir weniger wegen ihrer besonders guten Optik gefällt (der Postbeamte in Sevilla mit dem nassen Stempelkissen hat wieder einmal zugeschlagen ), sondern weil sie zu den von mir besonders gesuchten fehlerhaft behandelten Belegen zählt:
Mir ist aufgefallen, dass ich von Herrn Klotzbach aus Buffalo, New York einen weiteren Beleg in der Sammlung habe, der eine Besonderheit zeigt: Die Karte wurde auf der Heimfahrt 'Graf Zeppelins' von Sevilla nach Friedrichshafen befördert, leicht überfrankiert - 1,80 Pts. hätten genügt. Sie zeigt eine Besonderheit, aus der man ein "Rätsel für Eingeweihte" konstruieren könnte. Aber für meinen Freund Klaus wäre es zu leicht, für Nicht-Fachleute eher unlösbar - daher hier die Lösung: bei der von-Meister-Nummer 30872 handelt es sich um die bisher höchste (bisher kommunizierte) Nummer der für die Südamrikafahrt 1930 bei von Meister aufgelieferten Belege. Dr. Knoth recherchierte bekanntlich die Nummer 30851 (-> Homepage Dr. Knoth ) Jetzt warte ich eigentlich nur noch darauf, dass Klaus mir eine höhere Nummer zeigt Viele Grüße, Alfred |
| | | Polarfahrtsucher Mitglied in Bronze
| Thema: Re: Südamerikafahrt 1930, Post nach Sevilla So Sep 01, 2024 4:17 pm | |
| Hallo Alfred, Hallo Zeppelinfreunde, - balf_de schrieb:
...bei der von-Meister-Nummer 30872 handelt es sich um die bisher höchste (bisher kommunizierte) Nummer der für die Südamrikafahrt 1930 bei von Meister aufgelieferten Belege. Dr. Knoth recherchierte bekanntlich die Nummer 30851 (-> Homepage Dr. Knoth )
Jetzt warte ich eigentlich nur noch darauf, dass Klaus mir eine höhere Nummer zeigt
tut mir leid lieber Alfred, hier kann ich leider nicht widerstehen : hiermit erhöhe ich auf 30886! Allerdings muß ich einräumen, dass ich schon einen Beleg mit der von Meister Nummer 30894 gesehen habe. Ebenfalls aus dem Hause Klotzbach! Viele Grüße Klaus |
| | | Polarfahrtsucher Mitglied in Bronze
| Thema: Re: Südamerikafahrt 1930, Post nach Sevilla So Sep 01, 2024 10:31 pm | |
| |
| | | balf_de Mitglied in Bronze
| Thema: Re: Südamerikafahrt 1930, Post nach Sevilla Mo Sep 02, 2024 9:43 pm | |
| - Polarfahrtsucher schrieb:
tut mir leid lieber Alfred, hier kann ich leider nicht widerstehen :
hiermit erhöhe ich auf 30886! Allerdings muß ich einräumen, dass ich schon einen Beleg mit der von Meister Nummer 30894 gesehen habe. Ebenfalls aus dem Hause Klotzbach!
Hallo Klaus, garnichts tut dir leid! Nein, im Gegenteil, du hast ein diebisches Vergnügen, mir immer wieder zu zeigen wo "der Bartel den Most holt" ... Hoffenlich glaubt man uns, daß mein Beitrag nicht vorher mit dir abgesprochen war, um dir diese schöne Vorlage zu geben. O.k.: jetzt wissen wir immerhin, dass Mr. Klotzbach mindestens 23 Belege bei von Meister einlieferte. Und zwar ziemlich spät: sicher waren sie im letzten Paket mit Belegen für die Schlussetappe, das von Meister noch rechtzeitig vor dem 5. Juni 1930 an die Firma Baquera, Kusche & Martin nach Sevilla schickte. Hallo zusammen, einen nicht alltäglichen Brief möchte ich noch zeigen, der hierher passt: ein nicht ganz aktenfrischer Brief, portorichtig frankiert mit der alten 2-RM-Marke MiNr. 365 für die Beförderung nach Sevilla. Adressiert an einen Mr. William J. Klemm c/o dem amerikanischen Konsul in Sevilla. Der war es wohl, der den Brief in Empfang nahm, neu adressierte an die echte Adresse Mr. Klemms in Philadelphia und ..... ... ihn neu frankierte und als Einschreiben neu auflieferte. Irgendwo hier im Forum habe ich diesen Brief vor langer Zeit schon einmal gezeigt. Einer meiner besten Ratgeber hier im Forum, mein Freund @Saintex hat mir bezüglich der spanischen Frankatur erklärt: - Saintex schrieb:
- der Brief ist für die Weiterbeförderung von Spanien in die USA portorichtig frankiert. Für die USA galten seit Anfang 1922 die spanischen Inlandsgebühren, da beide Länder Mitgliedsstaaten des UPAE sind. Das Inlandsporto für einen Brief bis 25 Gramm betrug im Zeitraum 1.8.1922 bis 1.8.1931 0,25 PTas., die R-Gebühr 0,30 Ptas.
O.k.: es ist etwas weit hergeholt, aber in gewisser Weise handelt es sich hier um ein bei der Südamerikafahrt 1930 befördetes Einschreiben Viele Grüße, Alfred |
| | | Polarfahrtsucher Mitglied in Bronze
| Thema: Re: Südamerikafahrt 1930, Post nach Sevilla Mi Sep 25, 2024 5:47 pm | |
| Hallo Alfred, Hallo Zeppelinfreunde, - balf_de schrieb:
Ich möchte gerne noch einmal auf meine "Amerikaner" nach Sevilla zurückkommen. Zeigen möchte ich eine Karte, die mir weniger wegen ihrer besonders guten Optik gefällt (der Postbeamte in Sevilla mit dem nassen Stempelkissen hat wieder einmal zugeschlagen ), sondern weil sie zu den von mir besonders gesuchten fehlerhaft behandelten Belegen zählt:
ja lieber Alfred, da teilen wir die gleichen Interessen. Gerade die Stücke abseits der Norm sind eben das "Salz in der Suppe" in jeder Sammlung. Mein Brief teilt das gleiche Schicksal wie deine interessante Karte! Sie war eigentlich für die erste Etappe der Südamerikafahrt 1930 von Friedrichshafen nach Sevilla bestimmt. Daher auch die "einfache" Frankatur mit nur 1,30 Dollar Zeppelin Sondermarke. Aber auch hier ist wohl einiges schief gelaufen, der Brief wurde nicht in Sevilla entladen und machte somit noch eine komplette "Extrarunde" mit. Der Beleg wurde über Brasilien nach Lakehurst befördert. Dort wurde neben dem Rhombenstempel auch der kleine "Roundtrip" Stempel abgeschlagen. Anschließend ging es auf der Rückreise wieder nach Sevilla, wo er schließlich am 5. Juni 1930 (also 2. Landung Sevilla) abgegeben wurde. Leider teilt der Brief das gleiche Schicksal vieler Stücke die in Spanien abgefertigt wurden... mit Stempelfarbe wurde nicht gerade gespart. Nun, aber offensichtlich gehört das schließlich mit dazu. Viele Grüße Klaus |
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| | | | Südamerikafahrt 1930, Post nach Sevilla | |
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