Hallo Freunde,
Ich habe fünf Belege von Thurn und Taxis bei denen ich recht gut vorankomme. Wenn ich mit ihnen fertig bin werde ich sie euch zeigen und euch um euer Urteil zu meiner Bewertung bitten.
Aber jetzt zu einen Beleg von Thurn und Taxis bei dem ich nicht weiter komme. Könnt ihr mir bitte bei diesen Beleg helfen. Was sind das für Stempel auf der Rückseite des Briefes. Ich denke der Brief ging von Mainz nach Elbenfeld?. Wie wird der Brief bewertet? Auf der 9 Kreuzer Marke befindet sich ein Ringkreisstempel, wie sehe ich die Nummer von diesen Stempel. Habe den Stempel vergrößert kann aber keine Nummer entdecken.

lg Susanne

Hallo Susanne,

der Brief lief von Mainz, Rheinhessen nach Elberfeld (heute ein Stadtteil von Wuppertal) in die preußische Rheinprovinz.
Mainz hatte den Taxis-Nummernstempel 134, was auch zu schwach zu erkennen ist. Dieser Nummernstempel ist so häufig, dass er keinen Aufpreis bewirkt; es sei denn, es handelte sich um die am Bahnhof verwendete Stempeltype mit großen Ziffern. Das kann ich hier nicht ausmachen, habe aber auch kein entsprechendes Vergleichsmaterial hier.
Die 9 Kreuzer entsprechen dem DÖPV-Tarif für Briefe der einfachen Gewichtsstufe und einer Entfernung > 20 Meilen.

Rückseitig ist der Kursstempel der Eisenbahnlinie Deutz-Oberhausen zu erkennen.
Der rückseitige K1 ist der Ausgabestempel von Elberfeld vom 2.4. und dem Bestellgang von 1-2 Uhr.

Die 9 Kr.-Marke Nr. 10 wertet auf Brief je nach Farbe, die ich hier am Scan nicht beurteilen möchte, mit 50-70,- Euro.
Die Marke ist fast vollrandig, leider ist der Stempel sehr undeutlich, so dass hier wohl kein Zuschlag bewilligt würde.
Der Brief ist zumindest vorderseitig in einem attraktiven Zustand.
Der rückseitige Kursstempel ist evtl. für Bahnpostsammler interessant, da dieser Stempel nur von 1859 bis 1863 bekannt ist.
Generell gilt bei Briefen, dass häufig nicht bzw. nicht nur der Katalogwert der Marke den Wert bestimmt, sondern weitere Faktoren wie optischer Zustand insgesamt, Aufgabeort (Heimatsammler), Leitweg und Destination (Transitsammler) u.ä.

NB: Dass Katalogpreise nicht Verkaufspreise sind, ist dir klar ?!
NBB: die rückseitigen Falzreste kann man vorsichtig abziehen, evtl. hilft etwas anfeuchten (da reicht es, die Oberseite mit einem feuchten Q-Tipp zu bestreichen).

Gruß
Michael

Noch ein kleiner Nachtrag.

Manchmal ist auch die sogenannte Social Philately ganz interessant.
Der Adressat deines Briefes heißt F. Morgenroth.
Die Morgenroths waren Mitte des 19. Jahrhunderts eine bekannte Unternehmerfamilie in Elberfeld.
Friedrich Morgenroth war Inhaber einer Seiden- und Wollgarnfärberei.

Vielleicht kannst Du auch den Absender identifizieren.

Gruß
Michael

Vielen Dank für deine Hilfe. Den Absender kann ich leider nicht identifizieren. Aber ich habe wieder einiges dazugelernt.
Ich mache jetzt schon immer mehr Bewertungsversuche. Und es macht mir großen Spaß.

lg Susanne

Hallo susanne88,

Du fragtest nach der Nummer im Ringstempel. Da die Abbildungen in meinem Michel bei T.u.T. sehr klein sind, habe ich mal die Einleitung zum Sammelgebiet Preußen gescannt und hier eingestellt. Unter dem Stempel I siehst Du einen Ringstempel, der in der Mitte eine Nummer trägt.




Beste Sammlergrüße


El Mü