| Devisenkontrolle im Deutschen Reich nach Ende des 1. Weltkrieges | |
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stempelede 0beiträge
| Thema: Devisenkontrolle im Deutschen Reich nach Ende des 1. Weltkrieges Mi 10 Jun 2015 - 15:54 | |
| Der am 11. November 1918 unterzeichnete Waffenstillstand von Compiègne besiegelte das Ende des 1. Weltkrieges. Noch am gleichen Tage ergingen Anweisungen zur Beschränkung des Post- und Paketversandes, z.B. Vfg. Nr. 329 Wegfall des Paketversands an Angehörige der österreichisch-ungarischen Feldarmee v. 11.11.1918 und Vfg. Nr. 331 Beschränkungen im Postverkehr nach einigen fremden Ländern v. 12.11.1918 usw.. Die Zensur in militärischer Hinsicht wurde aufgehoben. Um die dringend benötigten Geldmittel im Land zu halten, wurde eine Post- und Telegrammüberwachung geschaffen, die zum Teil von den bisherigen militärischen Zensurstellen wahrgenommen wurden. Träger war ab 1919 das neu geschaffene Reichsfinanzministerium. Grundlage für die Überwachung war die Verordnung vom 15. November 1918, die im Reichsgesetzblatt S. 1324 veröffentlicht wurde: Verordnung über die Post- und Telegrammüberwachung im Verkehr mit dem Ausland. Vom 15. November 1918.
§ 1 Die Post- und Telegrammüberwachung im Verkehr mit dem Ausland wird bis auf weiteres aufrechterhalten, soweit sie im Steuerinteresse oder aus wirtschaftlichen Gründen erforderlich ist. Auf militärische oder politische Angelegenheiten darf die Überwachung nicht erstreckt werden.
§ 2 Die bisherigen Überwachungs- und Überprüfungsstellen bleiben zu dem im § 1 Satz 1 bezeichneten Zwecke bestehen und werden dem Reichsschatzamt unterstellt.
Berlin, den 15. November 1918.
Der Rat der Volksbeauftragten Ebert Haase
Mit der Überwachung des Post- und Telegrammverkehrs mit dem Ausland betraut wurden im Laufe der Zeit folgende Postüberwachungsstellen: 1.Berlin W8 und Berlin SW77 2 Bremen 3 Breslau 4 Dresden 5 Duisburg 6 Emmerich 7 Flensburg 8 Frankfurt am Main 9 Freiburg 10 Hamburg 11 Karlsruhe 12 Konstanz 13 Königsberg 14 Lindau 15 Lübeck 16 München 17 Nürnberg 18 Pforzheim 19 Stuttgart 20 Zittau 21 Friedrichshafen 22 Lavensburg (Lauenburg) 23 Elbing 24 Köln-Deutz 25 Cleve 26 Aachen 27 Trier 28 Ludwigshafen Die Postüberwachungsstellen, wegen ihrer Aufgabe auch oft als Devisenkontrollstellen bezeichnet, erhielten im Laufe ihrer Tätigkeiten eine fortlaufende Nummerierung, die man auch in Stempeln und Verschlußzetteln wiederfindet. Betroffen sind Postsendungen aus dem DR in das Ausland, als auch solche von dem Ausland in das Deutsche Reich. Ich werde hier, da es sich um ein österreichisches Forum handelt, zunächst ausschließlich Belege mit dem Bezug zu Österreich zeigen. Beginnen möchte ich mit diesem Brief vom 21.VII.1920, mit einem leicht erkennbaren Verschlußstreifen: Brief, frankiert mit 80 Heller, von 15 Wien 101, vom 21.VII.20 nach Karlsruhe, mit Zensorstempel "161" und Verschlußstreifen mit der Aufschrift "Auf Grund der Verordnung vom 15. November 1918 (Reichsgesetzblatt S. 1324) geöffnet."Rückseite: Absenderstempel und "16" auf dem Verschlußstreifen. Dieser Verschlußstreifen wurde also von der Postüberwachungsstelle München verwendet. Gruß Stempelede
Zuletzt von stempelede am Mi 5 Aug 2015 - 10:15 bearbeitet; insgesamt 3-mal bearbeitet |
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stempelede 0beiträge
| Thema: Re: Devisenkontrolle im Deutschen Reich nach Ende des 1. Weltkrieges Sa 13 Jun 2015 - 12:39 | |
| Hier ein weiterer Beleg mit Nachweis der Überwachung durch die Postüberwachungsstelle München (16).Einschreibbrief, rückseitig frankiert mit 2 x 10 Kronen, von Linz 3 vom 29.IV.22 nach München. Vorderseitig ist links ein Teil des Verschlußstreifens mit der Nr. 16, sowie der Rechteck-Zensorstempel "32" zu sehen. Der Numeratorstempel "1216" ist die Registrierungsnummer des Einschreibens. Rückseitig die Frankatur und der Ankunftsstempel von München (Datum unleserlich), sowie der Rest des Verschlußstreifens. Außerdem ist hier ein weiterer Rechteck-Zensorstempel "13" und ein Dienstsiegel der Überwachungsstelle zu sehen. Zensurstempel und Dienstsiegel gibt es in verschiedenen Formen und Farben. Die Überwachungsmaßnahme wurde übrigens nach Ende des 1. Weltkrieges 1918 bis 1923 durchgeführt. Mit philatelistischem Gruß stempelede |
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kaiserschmidt Mitglied in Silber
| Thema: Re: Devisenkontrolle im Deutschen Reich nach Ende des 1. Weltkrieges Di 16 Jun 2015 - 9:11 | |
| Hallo Stempelede, da ich selbst nur Literatur über die Devisenkontrolle im Auslandsbriefverkehr 1933-1939 habe, interessiert mich Dein Thread sehr. Bin gespannt auf die nächsten Beiträge. Auf meinen vielen Briefen findet sich auch die Münchner Devisenzensur. Brief vom 10.1.23 von Bregenz nach Altötting.Auf der Vorderseite des Briefes ist undeutlich eine 20 abgeschlagen. Auch dieser Brief von Bregenz 3.3.1921 nach Frankfurt ging über die Devisenzensur in München. Leider ist das nur eine Briefvorderseite. Kaiserschmidt |
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stempelede 0beiträge
| Thema: Re: Devisenkontrolle im Deutschen Reich nach Ende des 1. Weltkrieges Di 16 Jun 2015 - 10:46 | |
| - kaiserschmidt schrieb:
Hallo Stempelede,
da ich selbst nur Literatur über die Devisenkontrolle im Auslandsbriefverkehr 1933-1939 habe, interessiert mich Dein Thread sehr. Bin gespannt auf die nächsten Beiträge.
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Kaiserschmidt
Hallo Kaiserschmidt, Über die Postüberwachungsstelle München hat Robin Pizer, ein engagierter Philatelist aus England, bereits 1987 in englischer Sprache in Inflation Study Group Bulletin und Germania in verschiedenen Ausgaben berichtet. Diese Berichte wurden mit Ergänzungen als 36 seitiger Sonderdruck und in deutscher Sprache als Anlage 3 zum Rundbrief Nr. 67/91 der Arbeitsgemeinschaft Zensurpost 1991 veröffentlicht. Schon damals und er hat seine Forschungen bis heute weiter vorangetrieben, kam er auf 27 verschiedene Verschlußzettel. Darunter auch Verschlußzettel anderer Postüberwachungsstellen (7), die laut seiner Forschungsarbeit in München verwendet wurden. Hier ein Verschlußzettel von München mit dem gleichen Text, wie auf dem von Dir gezeigten Beleg: Geöffnet auf Grund der Verordnung vom 15. November 1918 (R. G. Bl. 1324). Die Postüberwachung erfolgt im Steuerinteresse und aus wirtschaftlichen Gründen. Reichsfinanzverwaltung.Einschreibebrief/Express von Wien 7.2.1922 nach Pirmasens, mit Verschlußzettel (Text siehe oben) Rückseite: Frankatur (50 Kronen) und Stempel der Postüberwachungsstelle München in violett. Gruß Stempelede |
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stempelede 0beiträge
| Thema: Re: Devisenkontrolle im Deutschen Reich nach Ende des 1. Weltkrieges Mo 22 Jun 2015 - 23:54 | |
| Daß die Postüberwachungsstellen nicht jeden Brief öffneten, ist an dem nachstehenden Brief aus Wien über die Postüberwachungsstelle München nach Frankfurt am Main zu sehen. Der Umschlag wurde nicht geöffnet. Es befindet sich auf der Vorderseite lediglich ein grüner Stempel, der auf die Postüberwachungsstelle München hinweist. Die Kontrolle konnte auch durch Ertasten oder Durchleuchten erfolgen. Einschreibebrief von Wien 28.XI.22 nach Frankfurt am Main, mit grünem Stempel "Postüberwachungsstelle München 30. NOV. 22 FREIGEGEBEN V. 12". Die Frankatur befindet sich auf der Rückseite. Rückseite: Frankatur 1000 K und 50 K, 2 Verschlußvignetten der "Wiener Freiwillige Rettungsgesellschaft" von je 20 K waren vom Absender angebracht. Außerdem Ankunftstempel von Frankfurt (Main) 1 und Frankfurt (Main) West 13. Gruß Stempelede
Zuletzt von stempelede am Sa 4 Jul 2015 - 0:57 bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet |
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stempelede 0beiträge
| Thema: Re: Devisenkontrolle im Deutschen Reich nach Ende des 1. Weltkrieges Fr 26 Jun 2015 - 11:20 | |
| Weiter geht es mit der Postüberwachungsstelle Dresden. Einschreibebrief von Wien 12.XII.22, frankiert mit 1040 Kronen (Brief 400 K, Einschreiben 640 K) über die Postüberwachungsstelle Dresden (4) nach Jena. Auf Forderseite mit Stempel (4.) der PÜSt Dresden, sowie Zensorstempel "34" im dreieckigen Rahmen. Rückseite: Eingangsstempel des PA Dresden Altstadt 7 v. 13.12.22.8-9 N, Verschlußzettel der PÜSt Dresden und Stempel derselben, dem Eingangsstempel des PA Dresden Altstadt 7 v. 14.12.22.2-3N. und dem Eingangsstempel des PA Jena v. 15.12.22.1-2. Zunächst wurde alles, auch Postkarten und gewöhnliche Briefe, auf Grund des erhöhten Postaufkommens später meist nur Einschreib- und Wertsendungen. Die Postüberwachungsstelle Dresden verwendete ebenso wie andere PÜSt verschiedene Verschlußzettel, Dienststellen- und Zensorenstempel. Hier ein Verschlußzettel, der ab 1922 zum Einsatz kam: 4 Geöffnet auf Grund der Verordnung vom 15. November 1918 (R.G.Bl. S. 1324).Die Postüberwachung erfolgt im Steuerinteresse und aus wirtschaftlichen Gründen. Reichsfinanzverwaltung.Gruß Stempelede |
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stempelede 0beiträge
| Thema: Re: Devisenkontrolle im Deutschen Reich nach Ende des 1. Weltkrieges Sa 4 Jul 2015 - 0:42 | |
| Auch Postsendungen aus dem Deutschen Reich in das Ausland wurden von den Postüberwachungsstellen geprüft. Dabei waren nicht nur Bargeld oder Wertpapiere von Interesse, sondern auch Briefmarken! Gewöhnlicher Brief, frankiert mit 2 x 20 Pf Germaniamarken von Dresden 12.6.20 nach Wien. Vorderseitig Zensorstempel "24" im Kreis. Rückseite: Verschlußzettel der Postüberwachungsstelle (4) Dresden mit dem Poststempel von Dresden vom 13.6.20, dem Datum der Absendung. Gruß Stempelede |
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stempelede 0beiträge
| Thema: Re: Devisenkontrolle im Deutschen Reich nach Ende des 1. Weltkrieges Mi 5 Aug 2015 - 10:01 | |
| Postüberwachungsstelle DresdenEinen schönen Beweis, daß auch auf Briefmarken geprüft wurde, liefert der nachstehende Umschlag. Einschreibebrief, frankiert mit 5 Kronen, vom 21.IV.21 von Wien nach Dresden, mit Stempel der Postüberwachungsstelle (4) Dresden, sowie Zensorenstempel (85) und (145). Die Anschrift Dresden wurde in Schöna (Sächsische Schweiz) abgeändert. Die Rückseite zeigt 3 Verschlußstreifen der Postüberwachungsstelle (4) Dresden, sowie 2 zweizeilige Stempel der Postüberwachungsstelle / Dresden. Die abgeschlagenen Tagesstempel zeigen den langen Bearbeitungsweg. Am 22.4.21 11-12 V wurde der Eingang des Briefes in Dresden dokumentiert. Nach fast zwei Monaten wurde er erst wieder postalisch behandelt und wieder als Eingang der 11.6.21 4-5 N, sowie der 12.6.21 5-6 V als Ausgang nach Schöna (Sächsische Schweiz) vermerkt (Eingang 13.6.21). Ob die lange Dauer mit der Ermittlung der neuen Anschrift zusammenhängt, lässt sich nur vermuten. Schaut man in das Innere des Umschlages, der unten geöffnet wurde, sieht man den handschriftlichen Vermerk "Keine Brfm vorgef.", mit den auch Vorderseitigen Zensorenstempeln (85) und (145). Diese wurden bei geöffneter Klappe angebracht und dann mit den drei Verschlußzetteln verschlossen. stempelede |
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stempelede 0beiträge
| Thema: Re: Devisenkontrolle im Deutschen Reich nach Ende des 1. Weltkrieges Sa 15 Aug 2015 - 23:47 | |
| Ein weiterer Beleg, der über die Postüberwachungsstelle Dresden geleitet wurde. Einschreibebrief aus Wien v. 2.XII.22, frankiert mit 2400 Kronen nach Dresden A. 21. Dort mit Stempel der Postüberwachungsstelle Dresden (4), sowie dem Zensorstempel "31" mit dreieckigem Rahmen versehen. Rückseite: Ankunftstempel von Dresden Altst. 7 vom 3.12.22 8-9 N, dem Verschlußzettel der Postüberwachunsstelle 4 Dresden mit dem Aufdruck 4Geöffnet auf Grund der Verordnung vom 15. November 1918 (R. G. Bl. S. 1324).Die Postüberwachung erfolgt im Steuerinteresse und aus wirtschaftlichen Gründen. Reichsfinanzverwaltung.Stempel der Post-Überwachungsstelle Dresden, sowie Ausgangsstempel des Postamt Dreden Altstadt 7 vom 4.12.22.12-1N., und dem Ankunftstempel von Dresden Altst. 21 vom 4.12.22.4-5 N. Der Brief wurde nach dem handschriftlichen Vermerk am 5.12.22 zugestellt. Gruß Stempelede |
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stempelede 0beiträge
| Thema: Re: Devisenkontrolle im Deutschen Reich nach Ende des 1. Weltkrieges Do 20 Aug 2015 - 0:33 | |
| Hier ein Beleg der Postüberwachungsstelle München: Privatganzsache (Fensterumschlag) 80 Heller, der Gesellschaft für elektrische Industrie, Wien, vom 12.VI.20, mit Verschlußzettel der Postüberwachungsstelle Dresden "Auf Grund / der Verordnung vom 15. November 1918 / (Reichsgesetzblatt S.ö 1324) geöffnet." und Zensorstempel "185". Rückseite: Nur ein Teil des Verschlußstreifens mit der Nr. 16 der Postüberwachungsstelle München ersichtlich. Gruß Stempelede |
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stempelede 0beiträge
| Thema: Re: Devisenkontrolle im Deutschen Reich nach Ende des 1. Weltkrieges So 6 Sep 2015 - 0:35 | |
| Weiter geht es mit der Postüberwachungsstelle Dresden. Rekobrief, frankiert mit 75 Heller, von Wien 24.V.22 nach Dresden. Mit Stempel (4.) der Postüberwachungsstelle Dresden und Zensorstempel 35. Rückseite: Ankunftstempel von Dresden (UB ?) 25.5.22, dem Verschlußzettel der Postüberwachungsstelle Dresden 4, Geöffnet auf Grund der Verordnung vom 15. November 1918 (R. G. Bl. S. 1324). Die Postüberwachung erfolgt im Steuerinteresse und aus wirtschaftlichen Gründen. Reichsfinanzverwaltung.
sowie 2 Stempel der PÜSt. Dresden, dem Tagesstempel "DRESDEN- *ALTST.7k" 26.5.22 und "DRESDEN- / *ALTST. 21d" 27.5.22. Eine, wie ich finde, zügige Prüfung und Zustellung. Gruß Stempelede |
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stempelede 0beiträge
| Thema: Re: Devisenkontrolle im Deutschen Reich nach Ende des 1. Weltkrieges Do 17 Sep 2015 - 1:48 | |
| Ein weiterer Beleg über die Postüberwachungsstelle Dresden, dieses Mal ein Einschreibebrief von Hannover nach Villach (Kärnten). Einschreibebrief, portorichtig frankiert mit 90 Pf. (Brief 60 Pf, Einschreiben 30 Pf) von Hannover vom 23.6.20 nach Villach. Vorderseitig mit dem Nummernstempel (4.) der Postüberwachungsstelle Dresden und dem Zensorstempel "52" im Kreis. Rückseitig Verschlußzettel 4 Auf Grund der Verordnung vom 15. November 1918 (Reichsgesetzblatt S. 1324) geöffnet.
und Tagesstempel von Dresden 24.6.20. Gruß Stempelede |
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stempelede 0beiträge
| Thema: Re: Devisenkontrolle im Deutschen Reich nach Ende des 1. Weltkrieges So 4 Okt 2015 - 14:57 | |
| Hier ein Brief, der über die Postüberwachungsstelle München lief: Einschreibebrief, 2. Gewichtsstufe 20 - 100 g, von Essen 1 am Tag der Gebührenerhöhung am 20.10.1923 nach Wien, portorichtig frankiert mit 4 x 5 Mio Mark (Vorderseite) und 5 x 800.000 Mark (Rückseite) = 24 Mio Mark, mit Zensorstempel "28" rückseitig mit dem Stempel der Postüberwachungsstelle MÜnchen. Verschlußzettel 16 Geöffnet auf Grund der Verordnung vom 15. November 1918 (R. G. Bl. S. 1324). Die Postüberwachung erfolgt im Steuerinteresse und aus wirtschaftlichen Gründen. Reichsfinanzverwaltung. Leider etwas unsauber geöffnet. Trotzdem schöner Nachweis vom Ersttag der Portoerhöhung zum 20.10.1923 (Gebühr für einen Brief mit 20 -100 g nach Österreich 14 Mio Mark, Einschreibgebühr 10 Mio Mark). Gruß Stempelede |
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stempelede 0beiträge
| Thema: Re: Devisenkontrolle im Deutschen Reich nach Ende des 1. Weltkrieges So 15 Nov 2015 - 1:37 | |
| Hier wieder ein Einschreibebrief von Wien 28.XI.22 nach Gießen über die Postüberwachungsstelle München. Der Umschlag trägt keinen Verschlußstreifen, sondern nur den grünen Stempel der "Post-Überwach. Stelle / München" 29 / NOV. 22 / FREIGEGEBEN / 2 N. Interessant an diesem Stempel ist die Angabe der Uhrzeit. Diese wird mit "2 N" angegeben, während die Vormittags zensurierten Belege die Uhreit mit " V .. " angegeben wird. Ein schönes Beispiel gibt der weiter oben gezeigte Beleg aus Wien ebenfalls vom 28.XI.22 ab, da dieser am gleichen Tag abgesandt, von der Postüberwachungsstelle München aber erst am 30. Nov. 1922 geprüft wurde. Die Zeit wird hier mit "V 12" angegeben, die Tageszeit also vor der Uhrzeit. Die Frankierung befindet sich auf der Rückseite. Rückseitig die Frankatur mit 1120 Kronen und Ankunftstempel von Gießen 30.11.22. Zur Dokumentation noch einmal der obenstehende Beleg mit dem Beleg und der Zeitangabe "V 12". - stempelede schrieb:
- Daß die Postüberwachungsstellen nicht jeden Brief öffneten, ist an dem nachstehenden Brief aus Wien über die Postüberwachungsstelle München nach Frankfurt am Main zu sehen. Der Umschlag wurde nicht geöffnet. Es befindet sich auf der Vorderseite lediglich ein grüner Stempel, der auf die Postüberwachungsstelle München hinweist. Die Kontrolle konnte auch durch Ertasten oder Durchleuchten erfolgen.
Einschreibebrief von Wien 28.XI.22 nach Frankfurt am Main, mit grünem Stempel "Postüberwachungsstelle München 30. NOV. 22 FREIGEGEBEN V. 12". Die Frankatur befindet sich auf der Rückseite.
Rückseite: Frankatur 1000 K und 50 K, 2 Verschlußvignetten der "Wiener Freiwillige Rettungsgesellschaft" von je 20 K waren vom Absender angebracht. Außerdem Ankunftstempel von Frankfurt (Main) 1 und Frankfurt (Main) West 13.
Gruß Stempelede Gruß Stempelede |
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stempelede 0beiträge
| Thema: Re: Devisenkontrolle im Deutschen Reich nach Ende des 1. Weltkrieges Do 7 Jan 2016 - 1:35 | |
| Weiter möchte ich einen Beleg über die Postüberwachungsstelle Stuttgart gelaufen, vorstellen. Postkarte, frankiert mit 2 x 5 Pf. Germania-Marken mit Firmenlochung J.G.C. (= J.G. Cotta´sche Buchhandlung, Stuttgart), von Stuttgart 10.5.19 nach Turnau, Obersteiermark. Mit Zensurstempel "Freigegeben / St.". St. steht dabei für Stuttgart. Ich kann mir nicht vorstellen, daß niemand mehr Belege nach und aus Österreich mit Devisenüberwachung besitzt und würde mich freuen, wenn sie ihre Belege hier zeigen würden. Die Zugriffe zeigen mir, daß dieses Thema interessiert. Gruß Stempelede |
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kaiserschmidt Mitglied in Silber
| Thema: Re: Devisenkontrolle im Deutschen Reich nach Ende des 1. Weltkrieges Di 12 Jan 2016 - 18:57 | |
| Hallo Forumler, gerne greife ich die Anregung von stempelede auf und zeige Belege mit deutscher Devisenzensur. Erläuterungen kann ich dazu, soweit es die Zensur betrifft, aber nicht geben. Rekobrief vom 28.2.22 von Wien nach Ludwigshafen. Der Brief wurde in Dresden am 2.3.22 zensuriert, aber nicht geöffnet. Am 3.3.22 traf er schon in Ludwigshafen ein. Die Ausgabe der 1 Kronen Marke der Dachauerausgabe wurde für Februar 1922 angekündigt, das Ausgabedatum all dieser Marken ist nicht bekannt. Brief 2. Gewichtsstufe 12 Kronen Reko 10 Kronen. Wertbrief vom 25.11.19? von Wien nach Berlin. Das Ankunftsdatun in Berlin auf der Rückseite ist nicht entzifferbar. Links unten ist undeutlich ein Kastenstempel POSTÜBERWACHUNG DRESDEN abgeschlagen. Brief über 20 Gramm 25 Heller Reko 25 Heller Wertgebühr bis 300 Kronen 10 Heller Kaiserschmidt |
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kaiserschmidt Mitglied in Silber
| Thema: Re: Devisenkontrolle im Deutschen Reich nach Ende des 1. Weltkrieges Fr 15 Jan 2016 - 16:59 | |
| Hallo Forumler, noch 2 Briefe mit Devisenzensur. Zensur durch die Postüberwachungsstelle München, Stempel FREIGEGEBEN. Brief 100 Kronen Reko 160 Kronen, Wien 10.9.22. Brief aus Wien vom 10.4.22 nach Cottbus. Zensur durch die Postüberwachungsstelle Dresden, es wurden 2 Zensurstreifen verwendet, vielleicht gab es eine Überzensur. Brief über 20 Gramm 12 Kronen Reko 10 Kronen. Kaiserschmidt |
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kaiserschmidt Mitglied in Silber
| Thema: Re: Devisenkontrolle im Deutschen Reich nach Ende des 1. Weltkrieges Sa 6 Feb 2016 - 11:44 | |
| Hallo Forumler, Brief vom 12.3.1922 von Wien nach Stuttgart. Brief über 20 Gramm 12 Kronen Reko 10 Kronen. Ankunftsstempel Stuttgart 16.3.32 ( Stempelfehler ). Zensur der Postüberwachungsstelle Stuttgart. Zwei Vignetten, deren Bedeutung ich nicht erkennen kann. Kaiserschmidt |
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stempelede 0beiträge
| Thema: Re: Devisenkontrolle im Deutschen Reich nach Ende des 1. Weltkrieges So 13 März 2016 - 12:14 | |
| Hallo Kaiserschmidt, vielen Dank für die Einstellung der Devisenbelege. Leider komme ich erst jetzt zur Beantwortung, so daß ich auf länger zurückliegende Posts reagieren muß. 1. Wertbrief vom 25.11.19Nicht so häufiger Rechteckstempel von Dresden, wenn auch für uns Sammler nicht so sauber abgeschlagen 2. Rekobrief vom 28.2.22 von WienDie Postüberwachungsstellen (hier Nr. 4 Dresden) öffneten nicht jeden Brief. Einige Poststücke wurden nach Betasten oder Durchleuchten freigegeben. 3. Brief aus Wien vom 10.4.22Sehr schöner Nachweis einer erneuten Öffnung. Diese kam u.U. dadurch vor, daß Postsendungen versehentlich nicht abgesandt, sie zurückgesandt oder auf Anordnung nochmals geöffnet und geprüft wurden. Belege mit erneuter Prüfung sind nicht häufig zu finden. 4. Brief aus Wien vom 10.8.22 nach SolingenEbenfalls ein nicht so häufiger Rechteckstempel der Postüberwachungsstelle (16) München. Der Beleg wurde nicht geöffnet und offensichtlich nach Betasten oder Durchleuchtung freigegeben. 5. Brief vom 12.3.1922 von Wien nach StuttgartVerschlußstreifen der Postüberwachungsstelle (19) Stuttgart. Ob der Brief tatsächlich geöffnet wurde, kann ich nicht erkennen. Den Sinn der Vignetten kann ich nicht deuten. Trotz des Mittelbuges ein schönes Zeitdokument. Ich hoffe noch weitere "Highlights" hier zu sehen. Mit freundlichem Gruß Stempelede |
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stempelede 0beiträge
| Thema: Re: Devisenkontrolle im Deutschen Reich nach Ende des 1. Weltkrieges Sa 2 Apr 2016 - 10:20 | |
| Wertbrief über 500 Mark von Hamburg 29.11.1920, frankiert mit 2,10 Mark, nach Mondsee, leider nur Vorderseite. Mit Stempel der Prüfungsstelle Hamburg. Gruß Stempelede |
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kaiserschmidt Mitglied in Silber
| Thema: Re: Devisenkontrolle im Deutschen Reich nach Ende des 1. Weltkrieges Do 7 Apr 2016 - 17:45 | |
| Hallo Forumler, Brief vom 9.2.23 von Wien nach Grimmitschau in Sachsen. Brief über 40 Gramm bis 100 Gramm 640 Kronen Reko 640 Kronen. Der Brief langte beschädigt beim Postamt in Dresden ein und wurde amtlich verschlossen ( Von zwei! Postbeamten unterzeichnet ). Von der Postüberwachungsstelle Dresden wurde der Brief ungeöffnet freigegeben. Ein sehr dekoratives Papiersiegel der Credit-Anstalt Wien. Kaiserschmidt |
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stempelede 0beiträge
| Thema: Re: Devisenkontrolle im Deutschen Reich nach Ende des 1. Weltkrieges Do 7 Apr 2016 - 18:47 | |
| Hallo Kaiserschmidt,
herzlichen Glückwunsch zu diesem Umschlag mit "drei" verschiedenen Verschlußmarken. Den Stempel "Ungeöffnet / freigegeben" habe ich bisher nur aus dem Jahr 1922 registriert. Damit ist mir nun ein zweiter Beleg mit diesem Stempel bekannt und macht den Beleg in Kombination mit den Verschlußmarken einzigartig. Der Umschlag kann vor Verschluß durch das Postamt der Postüberwachungsstelle vorgelegen haben. Dies ist nicht nachzuweisen, für die Bewertung des Briefes m.E. auch unerheblich, da die Kontrollen ja nicht immer durch Öffnung des Umschlages erfolgen mussten. Ein sehr schöner und seltener Beleg.
Gruß Stempelede |
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giuseppeaqua 0beiträge
| Thema: Weiterer Beleg zur Devisenkontrolle 16 (München) Sa 9 Apr 2016 - 12:24 | |
| Weiterer Beleg zur Devisenkontrolle 16 (München) vom 29.VIII.22 (vom Moderator richtig eingefügt) |
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kaiserschmidt Mitglied in Silber
| Thema: Re: Devisenkontrolle im Deutschen Reich nach Ende des 1. Weltkrieges Sa 9 Apr 2016 - 13:46 | |
| Hallo guiseppeaqua,
herzlich willkommen im Forum. Es freut mich, wenn ein weiterer Spezialist auf dem Gebiet der Zensuren bei uns Mitglied ist.
Eine Frage - was sind Rasierklingenstempel
Kaiserschmidt
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giuseppeaqua 0beiträge
| Thema: Re: Devisenkontrolle im Deutschen Reich nach Ende des 1. Weltkrieges Sa 9 Apr 2016 - 14:15 | |
| Hallo Kaiserschmidt, leider hat mein Bildimport nicht so gefunzt, wie ich mir das vorgestellt habe. Ich probiere es nochmals. "Phile" Grüße Joseph aus dem Allgäu P.S.: Zensurpostsammler bin ich erst seit kurzem, als mich ein Stempel(ouvert) von einem französischen Postamt im ehem.Reichsland Elsaß im 1. Weltkrieg total begeistert hat. Wenn die 7 Tage vorbei sind, während denen ich als Neuling keine externen Links posten darf, schreibe ich mehr über Rasierklingenstempel. |
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| Devisenkontrolle im Deutschen Reich nach Ende des 1. Weltkrieges | |
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