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| Autor | Nachricht |
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dicampi 0beiträge
| Thema: Frage zu "Päckchen" u.a. Do März 17, 2016 8:27 pm | |
| Hallo, Experten mit gutem Erinnerungsvermögen!
Wurden "Päckchen" mit Briefmarken frankiert oder musste man da das Porto bar zahlen? Gleiche Frage bzgl. der Versandarten "Warenproben, Geschäftspapiere, Geschäftsbriefe, Geschäftsdrucksache, Briefddrucksachen". Sehe ich das richtig, dass die Versandformen "Geschäftspapiere", "Geschäftsdrucksache" und "Briefddrucksache" ab 1964 zu "Geschäftsbriefe" zusammengefasst wurden? Und: "Geschäftsdrucksache" und "Briefddrucksache" hat mit der Versandform "Drucksache" nichts zu tun, oder? Das sind "3 Paar Schuhe", sehe ich das richtig so?
Danke
A. |
| | | stempelede 0beiträge
| Thema: Re: Frage zu "Päckchen" u.a. Do März 17, 2016 9:39 pm | |
| Hallo Dicampi,
Fragen an Experten mit gutem Erinnerungsvermögen dürften hinsichtlich der Einführung von "Päckchen" kaum zum Ziel führen, da der Begriff Päckchen zumnindest im Deutschen Reich während des 1. Weltkrieges geboren wurde. Noch lebende Philatelisten, die diese Einführung erlebt hatten, dürften also nicht mehr existieren. Spaß beiseite. Päckchen und die von Dir aufgeführten Versandarten "Warenproben, Geschäftspapiere usw." gehören zum Geschäftsbereich der Briefpost und waren, sofern portopflichtig, mit Briefmarken zu frankieren.
Du stellst, wie ich auch in anderen Beiträgen festgestellt habe, spezielle postgeschichtliche Fragen, ohne diese zu präzisieren. Zur Beantwortung Deiner Fragen solltest Du zumindest angeben, auf welches Land und welchen Zeitraum sich die Fragen beziehen. Da die meisten Länder eigene Vorschriften hatten und haben, ist dies für eventuelle Antworten unabdingbar. Dies gilt auch hinsichtlich der gestellten Fragen zu den Geschäftsdrucksachen, Briefdrucksachen und Drucksachen, deren Erklärungen vermutlich in einem ganzen Buch Platz finden würden.
Wie Dir an anderer Stelle auch schon geraten wurde, empfehle ich Dir die Anschaffung von Katalogen und Spezialliteratur.
Gruß Stempelede
|
| | | dicampi 0beiträge
| Thema: Re: Frage zu "Päckchen" u.a. Do März 17, 2016 10:19 pm | |
| Natürlich habe ich Kataloge - und bei deren Lektüre stellen sich mir halt die eine oder andere Frage.
(Anmerkung: Dieser Beitrag wurde durch mich auf das Wesentliche gekürzt. Selbstverständlich sind in unserem Forum Neueinsteiger mit allen ihren Fragen sehr herzlich willkommen - wir legen aber Wert auf einen respektvollen Umgangston! Moderator Gerhard) |
| | | stempelede 0beiträge
| Thema: Re: Frage zu "Päckchen" u.a. Do März 17, 2016 11:51 pm | |
| - dicampi schrieb:
- Na, was glaubst du, woraus meine Fragen folgen - aus dem Kafeesudlesen? Natürlich habe ich Kataloge - und bei deren Lektüre stellen sich mir halt die eine oder andere Frage. Aber wenn das nur ein Forum für Experten ist, wo ein Neueisteiger mit seinen "blöden Fragen" nicht willkommen ist, dann bin ich auch schon wieder weg.
Hallo dicampi, in meinem Beitrag habe ich Dir schon eine Frage beantwortet und für die weitere Beantwortung um Präzisierung (Land und Zeitraum) gebeten. Wer lesen kann ist klar im Vorteil. Daß Du Kataloge hast glaube ich Dir, da Du diese offensichtlich durchgesehen hast. Spezialliteratur hast Du aber offensichtlich nicht. Gruß Stempelede |
| | | wilma Mitglied in Silber
| Thema: Re: Frage zu "Päckchen" u.a. Fr März 18, 2016 10:41 am | |
| - dicampi schrieb:
- Wurden "Päckchen" mit Briefmarken frankiert oder musste man da das Porto bar zahlen? Gleiche Frage bzgl. der Versandarten "Warenproben, Geschäftspapiere, Geschäftsbriefe, Geschäftsdrucksache, Briefddrucksachen". Sehe ich das richtig, dass die Versandformen "Geschäftspapiere", "Geschäftsdrucksache" und "Briefddrucksache" ab 1964 zu "Geschäftsbriefe" zusammengefasst wurden? Und: "Geschäftsdrucksache" und "Briefddrucksache" hat mit der Versandform "Drucksache" nichts zu tun, oder? Das sind "3 Paar Schuhe", sehe ich das richtig so?
Hallo dicampi, ich nehme an du meinst "Österreich 2. Republik". Du solltest dir unbedingt den "Kotal" zulegen. Da steht ALLES ganz genau und übersichtlich drinnen. Dein "Fragenpaket" kann man hier nicht so einfach beantworten. Das Buch ist auch leistbar, wie du siehst. Viele Grüße Wilma |
| | | lithograving 0beiträge
| Thema: Re: Frage zu "Päckchen" u.a. Fr März 18, 2016 11:08 pm | |
| Ich fragte mich auch darüber. In den fünfziger und sechziger Jahren schickte meine Großmutter Weihnachtspakete zu uns hier in Canada Sie enthieten hausgemachte Kuchen, Postfrische Briefmarken und ein paar S25 Silbermünzen und anderes von der Heimat.
Da niemals Marken auf die Pakete waren schrieb ich Großmutter und fragte warum nicht. Erklärung war, dass Briefmarken nicht erlaubt waren auf dem Paket.
Weiß jemand, warum dieses Verfahren ? Meine Eltern haben jedes Jahr fünf oder sechs Weihnachtspaketen von Kanada zu Verwandten in Österreich geschickt und auf Alle haben wier Briefmarken aufklebt speziell die zu meinem Großvater , der ein Briefmarkensammler war . Ein paar Mal steckte ich einen ganzen Bogen von fünfzig Marken drauf dass es ihn Freude macht. |
| | | stempelede 0beiträge
| Thema: Re: Frage zu "Päckchen" u.a. Sa März 19, 2016 5:35 pm | |
| - lithograving schrieb:
- Ich fragte mich auch darüber. In den fünfziger und sechziger Jahren schickte meine Großmutter Weihnachtspakete zu uns hier in Canada
Sie enthieten hausgemachte Kuchen, Postfrische Briefmarken und ein paar S25 Silbermünzen und anderes von der Heimat.
Da niemals Marken auf die Pakete waren schrieb ich Großmutter und fragte warum nicht. Erklärung war, dass Briefmarken nicht erlaubt waren auf dem Paket.
Weiß jemand, warum dieses Verfahren ?
...
Hallo lithograving, daß Pakete nicht mit Briefmarken frankiert wurden, ist in der Historie begründet. Pakete gehörten zur "Fahrpost" und waren nach den Vorschriften über den Paketverkehr nicht mit Briefmarken freizumachen. Die Freimachung erfolgte auf den Versandpapieren, hier "Frachtkarten", später auf Postbegleitadressen/Paketkarten. Der Grund dürfte darin begründet sein, daß die Verpackungen für Pakete - ich beziehe mich auf den mir vertrauteren Zeitraum von 1851 bis etwa 1923 (es kamen weniger Pappkartons, mehr Leinen- oder Jutesäcke, sowie Papier zum Einsatz) nicht geeignet waren, daran Briefmarken anzubringen, die während des nicht so sorgsamen Transportes leicht abfallen konnten. Daher hat man sich wohl dazu entschieden, die Frankierung auf den Begleitpapieren anzubringen. Die Vorgehensweise ergibt sich aus den Allgemeinen Dienstanweisungen und wurde bis in die heutige Zeit beibehalten. Päckchen gehören im Gegensatz von Paketen zur Briefpost und waren/sind zu frankieren. Hier einige Verpackungsbeispiele für die "Briefpost" aus dem Deutschen Reich, deren Transport meist in Säcken von Statten ging und die Gefahr eines Verlust der Briefmarken nicht so hoch war. Leider kann ich Dir keine Beispiele von Österreich zeigen. 1. Feldpostpäckchen aus dem 1. Weltkrieg 2. Drucksache von 1942 3. Päckchen in Rollenform aus 1935 Gruß Stempelede
Zuletzt von stempelede am So März 20, 2016 11:13 am bearbeitet; insgesamt 3-mal bearbeitet |
| | | lithograving 0beiträge
| Thema: Re: Frage zu "Päckchen" u.a. Sa März 19, 2016 6:49 pm | |
| Hi Stempelede
Vielen Dank für diese detaillierte Erklärung.
Ich glaube, ich verstehe es jetzt. |
| | | dicampi 0beiträge
| Thema: Re: Frage zu "Päckchen" u.a. Sa März 19, 2016 7:48 pm | |
| @Wilma: Danke für den Buchtipp. |
| | | wilma Mitglied in Silber
| Thema: Re: Frage zu "Päckchen" u.a. Sa März 19, 2016 8:48 pm | |
| - lithograving schrieb:
- Meine Eltern haben jedes Jahr fünf oder sechs Weihnachtspaketen
von Kanada zu Verwandten in Österreich geschickt und auf Alle haben wier Briefmarken aufklebt speziell die zu meinem Großvater , der ein Briefmarkensammler war .Ein paar Mal steckte ich einen ganzen Bogen von fünfzig Marken drauf dass es ihn Freude macht. - wilma schrieb:
- Hallo lithograving,
das waren mit Sicherheit PÄCKCHEN Sendungen die mit Marken frankiert sein durften. Diese Sendungsart gab es vom 24.06.1946 - 30.06.1971 ins Ausland generell. Päckchen mit Briefmarken frankiert konnten auch mit Zusatzleistungen Einschreiben (Reco) und Express (EiL) erfolgen. Im Gegensatz zu den PAKETEN war die Sendungsart PÄCKCHEN "offen" aufzugeben. Das soll heißen, das PÄCKCHEN nicht verschlossen - sprich nicht mit Klebeband, Tixo....zugeklebt sien durften - sondern nur entsprechend "eingebogen" bzw. mit einer "Klammer" verschlossen wurden.Wilma Hallo lithograving, bei meiner Antwort habe ich leider überlesen, dass die Weihnachtspakete von Kanada nach Österreich gingen. Sorry, meine Antwort bezog sich leider von Österreich nach Kanada. Viele Grüße,Wilma
Zuletzt von wilma am Mo März 21, 2016 8:02 pm bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet |
| | | kaiserschmidt Mitglied in Silber
| Thema: Re: Frage zu "Päckchen" u.a. So März 20, 2016 10:58 am | |
| Hallo Forumler,
auch von mir etwas zur Versendungsart Päckchen. Die gibt es in Österreich seit dem Jahr 1930, allerdings nur ins Ausland. Ein Versand war nur bis zu einem Gewicht von 1 Kg möglich, im Inland gab es diesen Tarif erst in der Ostmarkzeit. In den gängigen Katalogen findet man die Gebühr dafür nicht, da braucht man den Karasek. Daß Päckchen offen aufgegeben werden mußten ist auch für mich neu, in der 1. Republik habe ich dazu nichts gefunden. Da waren nur Warenproben, Drucksachen und Geschäftspapiere offen aufzugeben. Belege mit dieser Versendungsart sind sehr selten, ich glaube, ich habe keinen einzigen, ich muß mal nachschauen. Im Inland war das Päckchen nicht unbedingt nötig, da in Österreich im Gegensatz zu Deutschland Briefe bis zu einem Gewicht von 2 Kg zugelassen waren. Erst mit 1.8.38 wurde das Päckchen auch im Inland eingeführt, das war der Grund, daß der Tarif für Briefe mit einem Gewicht von 1-2 Kg bis zu diesem Zeitpunkt unverändert blieb, das heißt, die alte öst. Briefgebühr blieb für Briefe über 500 Gramm weiter bis zum 31.7.38 in Kraft.
Kaiserschmidt
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