Von der Kutsche zur E-Mail
35.000 Bände zur Postgeschichte in der Bibliothek des Museums für Kommunikation

(03.06.08) So aufregend wie bei der Wells Fargo Company damals im Wilden Westen war das Leben bei der Post natürlich nicht immer – aber spannend ist die Geschichte des Postwesens allemal: Sie reicht vom reitenden Boten der Antike bis zur E-Mail, von der schriftlichen Kommunikation fürstlicher Herrscher bis zum weltweiten, privaten Brief- und Fernmeldeverkehr. Erzählt und dargestellt wird die Geschichte der - deutschen - Post im Museum für Kommunikation Frankfurt am Schaumainkai, und nachzulesen ist sie in dessen Bibliothek.

Das Postwesen in Deutschland geht zurück auf das "Postregal" von 1597, mit dem Kaiser Rudolf II. die Briefbeförderung unter staatliche Hoheit stellte. Seit diesem Jahr war der "Staatsapparat Post" exklusiv für den Transport von Nachrichten und auch von bestimmten Gütern, Geld und Personen verantwortlich. Mit der Privatisierung des deutschen Postmarktes wurde ab 1989 das staatliche Postmonopol nach und nach aufgehoben. Der letzte Bestandteil, das Briefmonopol der Deutschen Post AG, fiel am 31. Dezember 2007.

Mit dieser gut 400 Jahre währenden Geschichte befasst sich das Museum für Kommunikation, das 1995 aus dem Deutschen Postmuseum hervorgegangen ist. Die in einem sehr breiten Themenspektrum angelegten Sammlungen, Ausstellungen und insbesondere die öffentlich zugängliche Spezialbibliothek des Hauses ermöglichen detaillierte Recherchen zur lokalen, nationalen einschließlich der kolonialen und internationalen Post-, Technik- und Mediengeschichte, zur Geschichte der Schrift, des Briefes, der Postkarte bis hin zu den modernen elektronischen Kommunikationsformen. Rund 35000 Bände enthalten alles Lesenswerte zur europäischen und außereuropäischen Kommunikationsgeschichte zu Lande, zu Wasser und in der Luft; zudem stehen Postfirmenunterlagen, zahlreiche berufsständige und andere Fachzeitschriften, etwa zur Philatelie, aber auch themenspezifische Literatur zur bildenden Kunst und Publizistik zur Verfügung.

Hier lassen sich die Abenteuer deutscher Postboten und -botinnen finden, die sich durch die Jahrhunderte auf ihren bisweilen beschwerlichen Wegen auch zur abgelegensten Adresse zugetragen haben mögen.

Die Bibliothek des Museums für Kommunikation (Schaumainkai 53) ist montags bis donnerstags von 9 bis 16, freitags bis 14 Uhr geöffnet. Um Anmeldung wird gebeten unter den Telefonnummern (069)6060370 und -371.LINK