Neueste Themen | » Österreich 1925 - 1938 von Markenfreund49 Gestern um 8:03 pm
» Abstimmung über das Thema des Bilderwettbewerbes im November/ Dezember 2024 von gesi Gestern um 8:10 am
» Postkartenserie "Quadratischer Wertstempel - Wertziffer im Dreieck" 1922-24 von kaiserschmidt Di Nov 19, 2024 9:17 pm
» Belege des Terrors, KZ, Internierungslager, Gefängnisse unter dem Naziregime von jklang So Nov 17, 2024 5:48 pm
» saarland von krokodyl So Nov 17, 2024 3:42 pm
» Pro Juventute III - gestempelt von Briefefreund Do Nov 14, 2024 11:02 am
» Einladung Philatelisten-Weintaufe von Gerhard Mo Nov 11, 2024 10:12 pm
» Themenvorschläge für den Bilderwettbewerb im November/ Dezember 2024 von Paul S. So Nov 10, 2024 6:25 pm
» Die Freimarkenausgabe 1908 von Johannes 8 So Nov 10, 2024 6:11 pm
» Die erste Österreichische Ausgabe 1850 von muesli So Nov 10, 2024 12:23 pm
» Vindobona - Briefmarken - Club von Tatjana Fr Nov 08, 2024 12:12 pm
» Insektenfraß an Briefmarken und Dokumenten von Gerhard Mo Nov 04, 2024 10:40 pm
» Deutsches Reich Inflation und Dienstmarken - Bögen von Inflahagi So Nov 03, 2024 6:28 pm
» Zeitungsstempelmarken von muesli Sa Nov 02, 2024 10:10 pm
» Siegerbild im Oktober 2024 zum Thema Katzen von muesli Sa Nov 02, 2024 6:28 pm
» Neuausgaben 2024 Deutschland von Gerhard Sa Nov 02, 2024 6:11 pm
» Wer hat die größte Menge an Briefmarken? von Perfin Fan Sa Nov 02, 2024 3:33 pm
» Österreichisch-ungarische Feldpost von muesli Fr Nov 01, 2024 6:41 pm
» identification von muesli Fr Nov 01, 2024 2:28 pm
» Österreich im III. Reich (Ostmark) Belege von jklang Fr Nov 01, 2024 11:23 am
» 1875 bis 1899 -Pfennige/Pfennig/Krone und Adler von kaiserschmidt Mi Okt 30, 2024 5:41 pm
» Bündelware von GT1976 Di Okt 29, 2024 1:21 pm
» Österr. NEU: Schneestiefel von Gerhard Mo Okt 28, 2024 6:13 pm
» Österr. NEU: Block Winter von Gerhard Mo Okt 28, 2024 6:10 pm
» Österr. NEU: Crypto stamp Drache von Gerhard Mo Okt 28, 2024 6:04 pm
» Österreich - Bosnien-Herzegowina von muesli So Okt 27, 2024 9:33 pm
» Lombardei - Venetien 1850 - 1858 von muesli Fr Okt 25, 2024 10:26 pm
» DIE ZEITUNGSMARKEN AUSGABE 1851 von muesli Mi Okt 23, 2024 11:23 pm
» Flugpost nach Österreich von kaiserschmidt Mi Okt 23, 2024 2:06 pm
» Wer sammelt alles Bayern? von Johannes 8 So Okt 20, 2024 7:05 pm
» Abstimmung über den Beleg des Bilderwettbewerbes im Oktober 2024 mit dem Thema Katzen von gesi Fr Okt 18, 2024 2:01 pm
» Österr. NEU: Technische Besonderheiten - Bierdeckel von Gerhard Do Okt 17, 2024 7:02 pm
» Österr. NEU: 150 Jahre Weltpostverein (UPU) von Gerhard Do Okt 17, 2024 6:57 pm
» Inflation in Österreich - Belege - 1918 bis 1925 von kaiserschmidt Mi Okt 16, 2024 2:03 pm
» Briefmarken Westermayr von Tatjana Fr Okt 11, 2024 12:56 pm
» Thüringen (OPD Erfurt) -Sowjetische Besatzungszone- von Kontrollratjunkie Fr Okt 11, 2024 12:35 am
» Wir starten den Bilderwettbewerb im Oktober 2024 mit dem Thema: Katzen von gesi Do Okt 10, 2024 8:43 pm
» Hilfe bei Bestimmung dieser Stempel gefragt von muesli Di Okt 08, 2024 10:44 pm
» Öst. NEU: 100 Jahre Rundfunk in Österreich von Gerhard Mo Okt 07, 2024 11:07 pm
» Privatganzsachen 1.Republik von kaiserschmidt Sa Okt 05, 2024 10:41 am
» Soldatenmarken Schweiz von lukas82 Do Okt 03, 2024 11:29 am
» Dauerserie Welt der Briefe von Gerhard Mi Okt 02, 2024 12:04 am
» Crypto stamp Drache von Gerhard Di Okt 01, 2024 7:27 pm
» Dispenser Rollenmarke von Gerhard Di Okt 01, 2024 6:51 pm
» Österr. NEU: 22. Ausgabe Dispenser-Rollenmarke von Gerhard Di Okt 01, 2024 6:44 pm
» Südamerikafahrten LZ 127 1932 von Polarfahrtsucher Di Okt 01, 2024 9:58 am
» Besetzungen Deutsches Reich von Manfred777 Sa Sep 28, 2024 4:14 pm
» Danzig Bögen / Bogenabschnitte von Stan Fr Sep 27, 2024 8:39 pm
» ANK 530 - ANK 543 von Markenfreund49 Do Sep 26, 2024 6:34 pm
» Südamerikafahrt 1930, Post nach Sevilla von Polarfahrtsucher Mi Sep 25, 2024 5:47 pm
» Spitzenblock Wallfahrt 2013 von Gerhard Mi Sep 25, 2024 1:19 am
» Abstimmung über das Thema des Bilderwettbewerbes im September/ Oktober 2024 von gesi Fr Sep 20, 2024 4:32 pm
» Themenvorschläge für den Bilderwettbewerb im September/ Oktober 2024 von Otto61 Fr Sep 20, 2024 6:11 am
» Südamerikafahrt 1930, Post nach Lakehurst von Polarfahrtsucher Do Sep 19, 2024 9:42 pm
» Österreichische Zensuren nach 45 von Alessandro Do Sep 19, 2024 11:45 am
» die Postzensur in Österreich während der alliierten Besatzung von Alessandro Do Sep 19, 2024 11:39 am
» Österr. NEU: DIANA mit Menthol von Gerhard Mi Sep 18, 2024 9:13 pm
» ÖSterr. NEU: Herbert Hönel Lackkunstharz von Gerhard Mi Sep 18, 2024 9:10 pm
» Deutsches Reich Inflation von Inflahagi So Sep 15, 2024 6:23 pm
» Landschaftsbilder ANK 738-766 - Belege von kaiserschmidt So Sep 15, 2024 3:01 pm
» Obstserie ANK 1253 - 1258 von kaiserschmidt Fr Sep 13, 2024 3:12 pm
» Postüberwachung mit Röntgenscannern von kaiserschmidt Fr Sep 13, 2024 11:39 am
» Korrespondenzkarte mit privatem Zudruck von Gerhard Do Sep 12, 2024 7:14 pm
» 20.10.24 Großtauschtag/Superflohmarkt Gmünd von Gerhard Do Sep 12, 2024 6:53 pm
» 6.10.24 Großtauschtag St. Pölten von Gerhard Do Sep 12, 2024 6:48 pm
» 5.10.24 Sammlerbörse Münzkirchen von Gerhard Do Sep 12, 2024 6:45 pm
» 5.10.24 Großtauschtag Korneuburg von Gerhard Do Sep 12, 2024 6:35 pm
» 5.10.24 Großtauschtag Innsbruck von Gerhard Do Sep 12, 2024 6:30 pm
» Frage zu Österreichischen Briefmarken ungestempelt von 1948 bis 1997 und Uno von Thomas1970 Do Sep 12, 2024 10:34 am
» Österr. NEU: Christus als Apotheker von Gerhard Mi Sep 11, 2024 11:57 pm
» Wert EUR Kleinbögen? von Markenfreund49 Mi Sep 11, 2024 7:21 pm
» Großbritannien erste Ausgaben von johannes Mo Sep 09, 2024 11:07 am
» Westsachsen (OPD Leipzig) -Sowjetische Besatzungszone- von Kontrollratjunkie Mo Sep 09, 2024 1:26 am
» Kriegs- und Propagandafälschungen: Fälschungen von Widerstandsorganisationen von Kontrollratjunkie Mo Sep 09, 2024 1:22 am
» Sudetenland - Ausgaben für Rumburg von Kontrollratjunkie Mo Sep 09, 2024 1:18 am
» Bitte um Unterstützung - Fund von Briefmarkenalbum von Kontrollratjunkie Mo Sep 09, 2024 1:13 am
» Sammlerpost von kaiserschmidt Fr Sep 06, 2024 3:39 pm
» Ältere Flugpost Österreich von kaiserschmidt Do Sep 05, 2024 11:46 am
» Österr. NEU: 150. Geburtstag Arnold Schönberg von Gerhard Mi Sep 04, 2024 6:37 pm
» "phila" - Toscana, ÖVEBRIA 24 Gmunden von Paul S. Mo Sep 02, 2024 11:28 pm
» Südamerikafahrt 1930, Post nach Rio de Janeiro von balf_de Mo Sep 02, 2024 10:37 pm
» Flugpost Frankreich, wer weiß etwas dazu? von balf_de So Sep 01, 2024 8:52 pm
» Das Siegerbild beim Bilderwettbewerb im August zum Thema Formulare von gesi So Sep 01, 2024 2:10 pm
» Österr. NEU: 200. Geburtstag Anton Bruckner von Gerhard Sa Aug 31, 2024 10:40 pm
» Die deutsche Feldpost im 2. Weltkrieg von kaiserschmidt Fr Aug 30, 2024 9:39 am
» 50 Jahre Polarfahrt Luftschiff Graf Zeppelin von BMC Stille Zeit Mi Aug 28, 2024 8:45 pm
» Zähnung bestimmen von eisberg41 So Aug 25, 2024 6:30 am
» Orange Landschaft Österreich - Belege von wilma Mi Aug 21, 2024 4:33 pm
» Abstimmung über den Beleg des Bilderwettbewerbes im August 2024 mit dem Thema „FORMULARE“ von gesi So Aug 18, 2024 12:55 pm
» Wertermittlung provinz sachsen von Kontrollratjunkie So Aug 18, 2024 3:35 am
» Stempel Buchs - Innsbruck von Paul S. Sa Aug 17, 2024 6:52 pm
» Sammlertreffen Meteor Wien von Gerhard Fr Aug 16, 2024 7:18 pm
» Großtauschtag Hirtenberg von Gerhard Fr Aug 16, 2024 7:12 pm
» Österr. NEU: Citroën Kégresse P15N von Gerhard Fr Aug 16, 2024 6:44 pm
» Österr. NEU: Tag der Briefmarke 2024 von Gerhard Fr Aug 16, 2024 6:42 pm
» Österr. NEU: Frauen-Täubling von Gerhard Fr Aug 16, 2024 6:39 pm
» Merkur Sonderstempelkarten von robikersichrisi Fr Aug 16, 2024 6:39 pm
» Zollkontrolle von Gerhard Do Aug 15, 2024 12:21 am
» Wir starten den Bilderwettbewerb im August 2024 von Paul S. Mi Aug 14, 2024 11:03 am
|
|
| Zeppelin - ungewöhnliche und seltene Destinationen | |
| |
Autor | Nachricht |
---|
balf_de Mitglied in Bronze
| Thema: Zeppelin - ungewöhnliche und seltene Destinationen Mi Aug 10, 2016 10:27 pm | |
| Hallo zusammen, - Gerhard schrieb:
ich schlage vor, einfach im Thread "Zeppelin und Luftschiffe" ein neues Thema eröffnen, mit dem schönen Titel: "Zeppelin - ungewöhnliche und seltene Destinationen".
O.k, lieber Gerhard, so wird’s gemacht! Und da ich dieses Thema im „Post nach Bahia“-Thread zuerst angeschnitten habe, möchte ich auch den Anfang machen. „Ungewöhnlich“ sind streng genommen viele Laufwege und Destinationen der Zeppelinpost – gerade bei „meiner“ Südamerikafahrt 1930 und den meisten anderen großen Fahrten ab 1930 findet man viele Belege, die um die halbe Welt geschickt worden, um dann zurück zum Absender oder eine andere Adresse im deutschsprachigen Raum zurück zu kommen. Aber diese Belege, die aus postgeschichtlicher Sicht nicht nur ungewöhnlich, sondern auch ziemlich überflüssig waren, die sind nach meinem Verständnis hier nicht gemeint. Zumal sie ja im Vergleich mit „echter“ Bedarfspost nicht wirklich selten sind. Natürlich werden in diesem Thread voraussichtlich Belege vorkommen, die unter anderen Gesichtspunkten schon einmal gezeigt worden sind. Ich denke, das sollte trotzdem in Ordnung sein, wenn sie hierher passen. Genug der Vorrede: beginnen möchte ich mit einem Brief, der ganz neu in meiner Sammlung ist und den ich bisher noch nirgends gezeigt habe. Sieger 57.B) Per Luftschiff wurde der Brief von Friedrichshafen bis zu den Kapverdischen Inseln, dem Ausweich-Abwurfort für das ursprünglich vorgesehene Ziel in Santa Cruz de Tenerife befördert. Rückseitig ist der Ankunftstempel von Praia vom 21. Mai sowie ein unleserlicher Stempel (aus Pretoria?) abgeschlagen. Von Praia aus ging er offensichtlich auf eine ziemlich lange Odyssee nach Südafrika – obwohl er zumindest luftlinienmäßig schon fast auf halbem Weg in der richtigen Richtung war. Sechs Wochen war er unterwegs, bevor er Bloemfontein erreichte, wo aber Herr Lüscher nicht mehr im „Maison Otto“ anzutreffen war (vermutlich hatte er das Warten auf diesen Brief schon aufgegeben ). Die Erfordernis, den Brief nach Pretoria weiterzuleiten, ist als glücklicher Umstand zu werten: das Postamt in Bloemfontein schlug deshalb einen klar leserlichen Durchgangsstempel ab – so kennen wir die Beförderungsdauer. (Die Kritiker unserer Zeppelinpost werden jetzt natürlich einwenden, dass es mit der Postkutsche schneller gegangen wäre, den Brief nach Südafrika zu transportieren. Aber denen sei gesagt, dass er für die ersten 4.000 km zwei Tagen mit dem Luftschiff brauchte, die nächsten 6.000 km war er dann per Schiff(en) unterwegs.) Viele Grüße Alfred (balf_de) |
| | | balf_de Mitglied in Bronze
| Thema: Re: Zeppelin - ungewöhnliche und seltene Destinationen Sa Aug 13, 2016 1:20 pm | |
| Hallo zusammen, nach dem etwas ernüchternden „feedback“ auf meine erste Vorstellung einer seltenen Zeppelinpost-Destination (rund 20 „Hits“ pro Tag sind nicht gerade ermutigend . ) möchte ich gerne noch einen zweiten Anlauf unternehmen: Sieger 59.A) Die Postkarte erhielt am 28. Mai 1930 den Sonderstempel aus Recife zur ersten Zeppelinreise nach Südamerika und wurde auf der Heimreise ‚Graf Zeppelins’ über Lakehurst – amerikanischer Sonderstempel als Durchgangsstempel – nach Friedrichshafen – Ankunftstempel vom 6. Juni 1930 - per Luftschiff befördert. Von dort ging es terrestrisch weiter in den damals noch von England verwalteten Irak. Über den Ort „Margil“ bzw. „Magil“ laut Ankunftsstempeln vom 20. und 21. Juni 1930 habe ich im Internet „gegooglet“: Es handelt sich vermutlich um einen Stadtteil von Basra im Hafengebiet (wo sich heute wohl auch der Flughafen befindet), dem Sitz der englischen Verwaltung. „Magil“ bzw. „Al Ma`quil“ scheint die französische, „Margil“ die englische Transkription des arabischen Namens zu sein. Wenn jemand mehr zu dieser Adresse weiß, bitte ich herzlich um Aufklärung! Unter einem anderen Aspekt ist auch die Postkartenseite interessant: Das Foto des Luftschiffs am Ankermast von Jiquia (der auch heute noch in Recife besichtigt werden kann!) konnte frühestens am 23. Mai nach der ersten Landung ‚Graf Zeppelins’ in Recife aufgenommen werden. Bemerkenswert schnell wurden Postkarten dieses Ereignisses hergestellt – offensichtlich waren sie schon am 26. Mai im Verkauf. ("Schuld" an dem bedauernswerten Zustand der Postkarte ist offensichtlich der Postbeamte in Lakehurst, der die violette Stempelfarbe seines großen Rhombenstempels viel zu nass aufgetragen hat ) Viele Grüße Alfred (balf_de) |
| | | Polarfahrtsucher Mitglied in Bronze
| Thema: Re: Zeppelin - ungewöhnliche und seltene Destinationen Sa Aug 20, 2016 11:39 am | |
| Hallo Zeppelinfreunde, Hallo Alfred, vielen Dank für´s Zeigen dieser außergewöhnlichen Stücke. Bei der Durchsicht meiner Zeppelinbelege ist mir bewusst geworden wie schwierig es ist, Belege zu finden die deinen Kriterien entsprechen. Eines ist klar, neben den bekannten Händleradressen aus Lorch und Co. gingen die allermeisten Belege an die fleißigen Sammler dessen Heimatadressen eben im überschaubaren Bereich der Zeppelinroute angesiedelt waren. Noch schwieriger wird es auch die entsprechenden Ankunftsstempel zu "außergewöhnlichen" Destinationen zu finden. Ich möchte euch diesen Beleg hier zeigen, der zumindest in meinen Augen etwas außergewöhnlich ist: Eine Karte der Deutschlandfahrt aus dem Jahre 1933. Diese Fahrt wurde zu Propagandazwecken der Nationalsozialisten, gegen den Willen Eckeners, benutzt, wie man auch an den Sonderstempel der Fahrt erkennen kann. Auch die Karte selbst diente wohl dem gleichen Zweck, wie ihr an der Kartenbeschreibung erkennen könnt, die Bildseite der Karte erspare ich mir an dieser Stelle. Die Karte selbst ist korrekt für die Fahrt mit 75 Rpf frankiert. Allerdings blieb die Karte nicht in Deutschland sondern wurde auf die Reise nach Amerika geschickt. Leider fehlt ein Ankunftsstempel, was aber für "normale" Post ohne Einschreiben nichts Ungewöhnliches ist. Ich gehe davon aus, dass meine Karte tatsächlich bis nach USA befördert worden ist. Neben den "günstigen" Porto finde ich die politische Problematik (Propagandakarte ausgerechnet nach den Vereinigten Staaten verschickt) ungewöhnlich. Viele Grüße Klaus |
| | | balf_de Mitglied in Bronze
| Thema: Re: Zeppelin - ungewöhnliche und seltene Destinationen Mo Aug 22, 2016 7:25 pm | |
| Hallo Klaus, hallo zusammen, - Polarfahrtsucher schrieb:
- Eine Karte der Deutschlandfahrt aus dem Jahre 1933. Diese Fahrt wurde zu Propagandazwecken der Nationalsozialisten, gegen den Willen Eckeners, benutzt, wie man auch an den Sonderstempel der Fahrt erkennen kann.
Dass Eckener alles andere als ein überzeugter Nazi war, das wusste ich schon. Aber dass er mit der Deutschlandfahrt 1933 nicht einverstanden war, das war mir bisher noch nicht bekannt. Hat er sich speziell zu dieser Fahrt geäußert? - Polarfahrtsucher schrieb:
- Auch die Karte selbst diente wohl dem gleichen Zweck, wie ihr an der Kartenbeschreibung erkennen könnt, die Bildseite der Karte erspare ich mir an dieser Stelle.
Einverstanden! Das ist in diesem Fall wirklich überflüssig. Und wenn Du sie gezeigt hättest, wäre ja genau genommen auch ein Hinweis auf die Paragraphen 86a, 86 des deutschen StGb (... zu Zwecken der staatsbürgerlichen Aufklärung, der Abwehr verfassungswidriger Bestrebungen, der Kunst oder Wissenschaft, der Forschung oder der Lehre ... usw. ...) erforderlich geworden Das ist übrigens einer der Hauptgründe, warum ich mich für „meine“ frühe Fahrt entschieden habe. Ganz sicher passt deine Karte in diesen Thread! Ich bin überzeugt, dass man lange suchen muss, um von dieser Fahrt einen weiteren nach USA adressierten Beleg zu finden. Noch dazu einen so „speziellen“! - Polarfahrtsucher schrieb:
- Noch schwieriger wird es auch die entsprechenden Ankunftsstempel zu "außergewöhnlichen" Destinationen zu finden.
Ganz klar: das sieht man ja normalerweise nur bei Einschreiben. Und die waren bei der Zeppelinpost erst ab 1932 erlaubt (vorher traute die Postverwaltung dem Beförderungsmittel Luftschiff nicht so richtig). Aber es gibt ja auch ohne Ankunftstempel besondere Destinationen: Sieger 59.G) Nach Stuttgart wurde wohl viel Post gesandt, aber Stuttgart in Arkansas, das war wohl eher ungewöhnlich ... Per Luftschiff wurde der Brief nur ein relativ kurzes Stück befördert: von Rio de Janeiro nach Recife, wo er am 26. Mai ankam. Schon dort übergab die Condor-Gesellschaft am 27. Mai den Brief der brasilianischen Staatspost zur terrestrischen Weiterbeförderung. Wir wissen nicht, wann er die USA erreichte, denn ein amerikanischer Ankunftstempel fehlt in diesem Fall. (Der grüne „Rückankunftstempel“ aus New York, den wir z.B. bei vielen "Bahia-Belegen" sehen, war zum Zeitpunkt der Rückkehr der Post aus Recife wohl noch in Lakehurst im Einsatz) Viele Grüße Alfred (balf_de) |
| | | balf_de Mitglied in Bronze
| Thema: Re: Zeppelin - ungewöhnliche und seltene Destinationen Di Aug 23, 2016 8:52 pm | |
| Hallo zusammen, einn Brief habe ich noch bei meiner innerbrasilianisch beförderten Post gefunden, der hierher passt: Sieger 59.A) Ähnlich wie bei meinem zuletzt gezeigten Brief nach "Stuttgart" wurde auch dieser nur ein relativ kurzes Stück seiner langen Reise per Luftschiff befördert. Diesmal zunächst in die falsche Richtung: von Recife nach Süden bis Rio de Janeiro. Von dort aus ging es per Schiff nach Norden bis nach Kanada. (Per Google-Suche nach "Estevan, Saskatchewan", habe ich festgestellt, dass diese kleine Stadt ziemlich in der Mitte von Nordamerika liegt.) Diesmal gibt es auch wieder einen Ankunftstempel: Nach einer dreiwöchigen Reise per Schiff und Bahn erreichte er die Bergarbeiterstadt Estevan im Süden Kanadas am 13. Juni 1930. Das ist zwar relativ lang, aber in Anbetracht der Tatsache, dass die aus Bahia nach Amerika zurückbeförderten Poststücke den "Rückankunftstempel" aus der Hafenstadt New York vom 23. Juni zeigen, ging es doch von Rio de Janeiro aus deutlich schneller. Eigentlich ist dieser Brief wieder einmal ein Indiz für meine Vermutung, dass die relativ wenigen über Bahia abgeworfenen Poststücke mit amerikanischen Zieladressen versehentlich mit der nach Europa adressierten Post dorthin - nach Sevilla - befördert wurden und erst von dort aus nach New York gingen. Viele Grüße Alfred (balf_de) |
| | | balf_de Mitglied in Bronze
| Thema: Re: Zeppelin - ungewöhnliche und seltene Destinationen Di Sep 06, 2016 5:10 pm | |
| Hallo zusammen, eine neu erworbene brasilianische Postkarte passt hierher: Sieger 59.G) Sie wurde am 24. Mai 1930 in Rio de Janeiro aufgeliefert, wurde per Condor-Flugboot nach Recife zum Luftschiff geflogen und erreichte nach einem kleinen Umweg über Lakehurst in New Jersey am 6. Juni den Heimathafen 'Graf Zeppelins' in Friedrichshafen. Von dort ging es weiter zur belgischen Zieladresse - mein erster nach Belgien adressierter Beleg. Aber "gebraucht" habe ich die Karte auch aus einem anderen Grund: Klar: Postkarten mit Zeppelin-Motiv sieht man häufig. Aber in der Regel sind es in Deutschland produzierte Karten, die z.B. auch beim Bordpostamt erhältlich waren oder auf anderen Wegen zu den Etappenorten des Luftschiffs - auch in Brasilien - kamen. Viel seltener sieht man in Brasilien produzierte Postkarten (wie z.B. auch meine oben bei der Karte nach Irak vorgestellte); bisher noch nie habe ich dieses Motiv mit dem Luftschiff über einem Dampfer zusammen mit dem vorgedruckten portugiesischen Text gesehen. Zu gerne wüsste ich, ob es sich hier um eine Fotomontage oder um ein echtes Foto handelt, das von einem das Luftschiff begleitenden Flugzeug aus fotografiert wurde. Kann man das anhand des Fotos feststellen? Kennt sich hier jemand diesbezüglich aus? Viele Grüße Alfred (balf_de) |
| | | Markenfreund49 Mitglied in Bronze
| Thema: Re: Zeppelin - ungewöhnliche und seltene Destinationen Di Sep 06, 2016 5:39 pm | |
| Ein herzliches "Servus" aus der Donaumetropole an die Zeppelinexperten Ich lese hier begeistert mit und freue mich über Eure Beiträge. Unglaublich welche Vielfalt es an Belegen über dieses Thema gibt. BITTE macht weiter so Freue mich schon auf die nächsten Beiträge Alfred hat die Frage gestellt: Photo echt oder Fotomontage ? Also mir als Laie fällt auf, daß aus den Schornsteinen des Schiffes kein Rauch aufsteigt, obwohl es eigentlich unter volle Fahrt seien hätte müssen. Ich tipp eher auf eine Montage, aber ein sehr spektakulärer Anblick allemal Liebe Grüße Gerhard (der Jüngere ) |
| | | balf_de Mitglied in Bronze
| Thema: Re: Zeppelin - ungewöhnliche und seltene Destinationen Do Sep 08, 2016 6:10 pm | |
| Lieber Gerhard, hallo zusammen, vielen Dank für Deinen Beitrag; ich freue mich wirklich, dass Dir die Präsentation der Zeppelinpost hier im Forum gefällt! Sicher spreche ich auch im Namen von Klaus ( @Polarfahrtsucher), dass wir uns über jedes freundliche ( ) Feedback freuen - wir sind beide nicht gerne "Alleinunterhalter" … - Markenfreund49 schrieb:
Alfred hat die Frage gestellt: Photo echt oder Fotomontage ? Also mir als Laie fällt auf, daß aus den Schornsteinen des Schiffes kein Rauch aufsteigt, obwohl es eigentlich unter volle Fahrt seien hätte müssen. Ich tipp eher auf eine Montage, aber ein sehr spektakulärer Anblick allemal
Vermutlich hast Du Recht: es wäre wirklich ein spektakuläres Foto, das nur durch einen ziemlich unwahrscheinlichen Zufall hätte entstehen können. Andererseits: wir nennen das Schiff zwar "Dampfer", aber hellen Wasserdampf wie die Lokomotiven der 1930er Jahre haben die dieselgetriebenen Schiffe wohl damals nicht mehr abgelassen. Heute möchte ich zur Abwechslung einen "kleinen" Beleg mit deutscher Frankatur zeigen: Sieger 57.E) Die Zieladresse Lissabon qualifiziert die Karte für diesen Thread. Aber eigentlich ist sie aus einem anderen Grund etwas ganz Besonderes: trotz des deutlich vorgegebenen Leitwegs "bis Spanien" wurde die Karte bis nach Rio de Janeiro befördert - siehe Ankunftstempel vom 25. Mai 1930. Das Postkartenporto für diese Etappe betrug 2 RM - durch das Versehen bei der Einsortierung der Karte in den falschen Postsack wurde sie zu meiner einzigen "unterfrankierten" Karte nach Rio de Janeiro… Welche Auswirkungen der Fehler auf die Beförderungsdauer hatte, lässt sich hier abschätzen .. Die kleine rückseitige Notiz lese ich "Eingang Lissabon 11.6.30. Bei korrekter Beförderung bis Sevilla, das am 19. Mai abends erreicht wurde, wäre die Karte wohl spätestens am 21. Mai angekommen. Viele Grüße Alfred (balf_de) |
| | | Polarfahrtsucher Mitglied in Bronze
| Thema: Re: Zeppelin - ungewöhnliche und seltene Destinationen So Nov 27, 2016 10:50 am | |
| Hallo Alfred, Hallo Zeppelinfreunde, ich möchte hier dieses hochinteressante und spannende Thema wieder etwas in den Vordergrund rücken. Hier mit einer Karte zur Südamerikafahrt 1930 von Deutschland nach Chile: Chile als Bestimmungsort ist auf Zepplinpost dieser Fahrt nicht sonderlich oft zu finden, gingen doch die Mehrzahl der Belege nach Ankunft in Pernambuco bzw. Rio de Janero, wieder zurück zu bekannten Händleradressen bzw. Absender. Aber noch spannender als der Zielort Candelaria / Chile ist die Beförderung dahin: Zunächst wurde die Karte in Friedrichshafen entwertet und hier von den fleissigen Postbeamten mit dem Kürzel "p" für Pernambuco versehen. Dort wurde auch die Karte entladen und mit dem (wie oft verschmierten) Ankunftsstempel vom 27.5.30 versehen. Aber hier passierte den Beamten ein Fehler, die Post wurde nicht nach Chile weitergeleitet sondern auf den Weg nach Los Angeles /U.S.A. geschickt. Vermutlich spielte hier der Zusatz (Los Angeles / Bio Bio) eine entscheidende Rolle. Bei der Ankunft in Californien, siehe Ankunftsstempel vom 28.6.30 , bemerkte man den Fehler und leitete die Postkarte nach Chile weiter. Dort ist die Karte schließlich auch, mit reichlicher Verspätung, eingetroffen. Ein genaues Datum kann ich leider nicht entziffern, aber der Ankunftsstempel aus Chile auf der Rückseite trägt zumindest schon die Juli Monatsangabe. Aus dem Text der Karte (mit durchaus Bedarftscharakter) kann man die Bitte "schicke mir eine Karte mit dem Rückflug des Zeppelins" erkennen. Sicherlich ist daraus nichts mehr geworden, zumindest nicht 1930! Schönen Gruß Klaus |
| | | balf_de Mitglied in Bronze
| Thema: Re: Zeppelin - ungewöhnliche und seltene Destinationen Di Nov 29, 2016 9:37 pm | |
| Hallo Klaus, hallo zusammen, - Polarfahrtsucher schrieb:
Hier mit einer Karte zur Südamerikafahrt 1930 von Deutschland nach Chile:
Was soll man jetzt zu so einer Karte sagen! Gestauchte Ecken , ein böser Eckzahnbug , Gekritzel , kaum zu identifizierbarer Ankunftstempel , schlechte Handschrift des Kartentexts ….. Ganz sicher willst du diese Karte doch nicht in deine Qualitätssammlung aufnehmen Aber bevor du sie entsorgst, gib mir bitte Bescheid: ich komme sofort und suche sie aus deiner "Rundablage" heraus, auch wenn ich dafür weit fahren muss …… Spass beiseite: - Polarfahrtsucher schrieb:
- Chile als Bestimmungsort ist auf Zepplinpost dieser Fahrt nicht sonderlich oft zu finden
Schon richtig, aber ab und zu sieht man so etwas schon: Hier wird erkennbar, wie viel länger deine Karte mit ihrem spektakulären Umweg unterwegs war! Aber auch wenn jemand, der offensichtlich den Globus nicht so richtig kannte (oder etwas zuviel übriges Geld hatte) seinen Brief via USA nach Chile schicken wollte … … so dauerte es zwar eine Woche länger als auf direktem Weg von Brasilien aus, aber bei Weitem nicht bis zum Juli! Da hat man wohl in Los Angeles eine Weile geknobelt, was man mit der Karte anfangen sollte … - Polarfahrtsucher schrieb:
- Aus dem Text der Karte (mit durchaus Bedarftscharakter) kann man die Bitte "schicke mir eine Karte mit dem Rückflug des Zeppelins" erkennen. Sicherlich ist daraus nichts mehr geworden, zumindest nicht 1930!
Da spricht du ein wahres Wort gelassen aus! Auf jeden Fall möchte ich dir zu diesem "Sahnestückchen" ganz herzlich gratulieren! Vergiss die oben aufgezählten "Fehler" ( ), den in meinen Augen einzigen wirklich relevanten Fehler muss ich dir nicht nennen … Aber vielleicht bist du doch bereit, etwas einzutauschen. Wie wär's zum Beispiel mit Bolivien? Da gibt es doch beim Ankunftstempel und beim Kartentext nichts zu meckern! Viele Grüße Alfred (balf_de) |
| | | Polarfahrtsucher Mitglied in Bronze
| Thema: Re: Zeppelin - ungewöhnliche und seltene Destinationen Do Dez 01, 2016 12:50 am | |
| Hallo Alfred, Hallo Zeppelinfreunde, - balf_de schrieb:
Auf jeden Fall möchte ich dir zu diesem "Sahnestückchen" ganz herzlich gratulieren! Vergiss die oben aufgezählten "Fehler" ( ), den in meinen Augen einzigen wirklich relevanten Fehler muss ich dir nicht nennen …
Vielen Dank für die netten Worte! Ist doch schön zu hören, dass dir meine Karte so gut gefällt! - balf_de schrieb:
Aber vielleicht bist du doch bereit, etwas einzutauschen. Wie wär's zum Beispiel mit Bolivien?
Obwohl die gezeigte Karte mit Condor/DR Mischfrankatur, noch dazu nach Bolivien, durchaus interessant ist, muss ich dankend ablehnen. Grund ist, dass meine "Irrläufer" Karte nach Chile noch einen Geschwister in meiner Sammlung hat. Ich habe vor diese einmal auf einen schönen Albumblatt zu vereinen. Eigentlich wollte ich mit dem Zeigen noch etwas warten, aber da wir ja nun doch recht intensiv beim Thema "Chile" sind, muss ich wohl meine 2. Karte hier zeigen: Ein Beleg der ebenfalls in Friedrichshafen aufgeliefert wurde und ebenfalls mit der Südamerikafahrt nach Chile befördert werden sollte. Auch hier: Die Beförderung dauerte wieder bis Juli 1930 . Aber was ist eigentlich hier passiert? Einen klaren "Schuldigen" kann man in diesem Falle nicht eindeutig ausmachen. Jedenfalls hatte der Ersteller scheinbar die gültigen Portosätze nicht parat, oder aber er wollte unbedingt eine 4 RM Sondermarke auf seinem Beleg sehen. Sein gewähltes Porto war jedenfalls für die Beförderung nach Lakehurst bzw. Havanna ausreichend obwohl er im Leitvermerk die "sinnvollere" Verbindung über Brasilien angeben hat. Der Postbeamte in Friedrichshaften überprüfte das Porto, vermerkte ein "h" für Havanna / Cuba und ordnete das gute Stück in den entsprechenden Stapel ein. Die Beförderung hat geklappt, wie man am schönen Ankunftstempel vom 2.6.30 erkennen kann. Auf welchem Wegen nun die Karte nach Chile gelangte ist unklar, aber die Beförderung dorthin hat gut einen Monat gedauert. Schließlich ist der Beleg am 3.7.30 doch noch angekommen, wie der Ankunftsstempel dokumentiert. Schon erstaunlich welche Klimmzüge die Sammler damals unternommen haben um an die begehrten Zeppelinbelege zu kommen. Da werden vergessene Verwandtschaften wieder kontaktiert, teure Portosätze in Kauf genommen in der Hoffnung die schönen Stücke irgendwann wieder in den Händen zu halten. Und es hat geklappt, wie die gezeigt Postkarte eindrucksvoll beweist! Ich hoffe, lieber Alfred, die Karte gefällt die ebenso, schießlich... - balf_de schrieb:
Da gibt es doch beim Ankunftstempel und beim Kartentext nichts zu meckern!
Schönen Gruß Klaus |
| | | Polarfahrtsucher Mitglied in Bronze
| Thema: Re: Zeppelin - ungewöhnliche und seltene Destinationen So Dez 11, 2016 4:04 pm | |
| Hallo Zeppelinfreunde, hier nun ein kleiner "Sprung" von der Südamerikafahrt 1930 zur 1. Südamerikafahrt 1931: Sicherlich werden ihr Euch fragen, was ausgerechnet eine Karte nach Deutschland, hier im "ungewöhnliche und seltene Destinationen" Thread zu suchen hat. Nun was meint ihr? Habt ihr hier eine Lösung? Würde mich freuen wenn sich unsere Luftpostspezialisten und Zeppelinfans (inklusive Moderatoren) hier melden würden! Übrigens: Zu seltenen und ungewöhnlichen Destinationen gehören in meinen Augen auch Bestimmungsadresse, Auflieferungsort und der Auflieferer selbst! Über Meldungen würde ich mich sehr freuen (und alzu schwierig ist mein kleines Rätsel nun auch wieder nicht)! Viele Grüße Klaus |
| | | Gerhard Admin
| Thema: Re: Zeppelin - ungewöhnliche und seltene Destinationen So Dez 11, 2016 7:05 pm | |
| - Polarfahrtsucher schrieb:
Nun was meint ihr? Habt ihr hier eine Lösung? Würde mich freuen wenn sich unsere Luftpostspezialisten und Zeppelinfans (inklusive Moderatoren) hier melden würden!
Übrigens: Zu seltenen und ungewöhnlichen Destinationen gehören in meinen Augen auch Bestimmungsadresse, Auflieferungsort und der Auflieferer selbst!
Hallo Klaus, dieser so schön formulierten Aufforderung möchte ich gerne nachkommen und einmal raten: für mich - aus dem "katholischen" Österreich - ist das Ungewöhnliche an der Karte, dass sie an eine "Frau Pfarrer" adressiert ist, die vermutlich an sich selber schrieb anlässlich einer Besichtigung des Luftschiffes in Friedrichshafen. Jemand hat die Karte dann später als Bordpost aufgeliefert. Sehr viele Zeppelinbelege mit dem Zielort Blasbach werden wohl auch nicht existieren. Liege ich mit meiner Antwort weit daneben? Herzliche Sammlergrüße Gerhard |
| | | Kontrollratjunkie Moderator
| Thema: Re: Zeppelin - ungewöhnliche und seltene Destinationen Mo Dez 12, 2016 1:37 am | |
| - Polarfahrtsucher schrieb:
- Hallo Zeppelinfreunde,
Übrigens: Zu seltenen und ungewöhnlichen Destinationen gehören in meinen Augen auch Bestimmungsadresse, Auflieferungsort und der Auflieferer selbst!
Über Meldungen würde ich mich sehr freuen (und alzu schwierig ist mein kleines Rätsel nun auch wieder nicht)!
Viele Grüße Klaus Hallo Klaus, gerne schreibe ich auch ein paar Gedanken zu der tollen Karte, auch wenn mir keine wirklich zündende Idee zu Deinem Rätsel kommen mag. Die Bordpostaufgabe erfolgte am zweiten Tag der Fahrt, "Graf Zeppelin" stieg am 29.08.1931 auf zur Fahrt nach Recife, ist also nicht ungewöhnlich. Schön natürlich die Frankatur mit der 2 RM Polarfahrt, die auch erst ca. 4 Wochen am Schalter war. Aber es ist kein Ersttagsbeleg. Alle notwendigen Stempel sind m.E. auf der Karte.... Was wäre noch ? Der Ankunftststempel von Rio datiert vom 04.09.1931, was seltsam erscheint, da der LZ 127 bereits am 01.09.1931 in Recife eingetroffen ist. Wo war also die Karte an den drei Tagen ? Vermutlich hatte der Sonderflug nach Rio Verspätung.....Pilotenstreik ? Die Anschrift mit der Anrede "Frau Pfarrer" ist m.E. zeittypisch. Allerdings ist der etwas kryptische Beschreibungstext noch spannend: "Auf der Reise Lindau-Konstanz ...", datiert mit 12.08.1931. Allerdings finde ich dazu keine passende Fahrt. Nach der Polarfahrt Ende Juli 1931 fand die nächste Fahrt erst am 16./17.08.1931 nach Münster und Essen statt. Sicher wurde die Karte (bitte unbedingt auch die Vorderseite zeigen !) im Rahmen einer Besichtigung erworben (Hinweisstempel), aber auch das ist nicht ungewöhnlich. Jedenfalls bin ich auf die Auflösung gespannt. Herzliche Grüße Rüdiger |
| | | Polarfahrtsucher Mitglied in Bronze
| Thema: Re: Zeppelin - ungewöhnliche und seltene Destinationen Mo Dez 12, 2016 10:49 pm | |
| Hallo Zeppelinfreunde, Hallo liebe Moderatoren,
- Gerhard schrieb:
...dieser so schön formulierten Aufforderung möchte ich gerne nachkommen...
- Kontrollratjunkie schrieb:
...gerne schreibe ich auch ein paar Gedanken zu der tollen Karte, auch wenn mir keine wirklich zündende Idee zu Deinem Rätsel kommen mag...
vielen Dank für Euer Interesse und entschuldigt bitte die etwas direkte Einladung zum Thema. Aber es ist immer viel spannender sich gemeinsam über gewisse Eigenheiten zu unterhalten. - Gerhard schrieb:
für mich - aus dem "katholischen" Österreich - ist das Ungewöhnliche an der Karte, dass sie an eine "Frau Pfarrer" adressiert ist, die vermutlich an sich selber schrieb anlässlich einer Besichtigung des Luftschiffes in Friedrichshafen. Jemand hat die Karte dann später als Bordpost aufgeliefert. Sehr viele Zeppelinbelege mit dem Zielort Blasbach werden wohl auch nicht existieren. Liege ich mit meiner Antwort weit daneben?
Nein, lieber Gerhard, "weit daneben" bist du sicherlich nicht. Du hast "fast" das Rätsel gelöst. Nein die "Frau Pfarrer" habe ich nicht gemeint, aber auch mir "erzkatholischer" Bayer ist die ungewöhnliche Anrede aufgefallen, was aber laut Rüdiger nichts großartig Besonderes ist. Aber deine anderen Hinweise sind entscheidend, dazu unten mehr. - Kontrollratjunkie schrieb:
Allerdings ist der etwas kryptische Beschreibungstext noch spannend: "Auf der Reise Lindau-Konstanz ...", datiert mit 12.08.1931. Allerdings finde ich dazu keine passende Fahrt. Nach der Polarfahrt Ende Juli 1931 fand die nächste Fahrt erst am 16./17.08.1931 nach Münster und Essen statt. Sicher wurde die Karte (bitte unbedingt auch die Vorderseite zeigen !) im Rahmen einer Besichtigung erworben (Hinweisstempel), aber auch das ist nicht ungewöhnlich.
Richtig! Die Karte wurde im Rahmen einer Besichtigung erworben, was sicherlich nicht allzu ungewöhnlich ist. Allerdings ist damit die Geschichte nicht zu Ende: Also jemand besucht die Zeppelinhallen in Friedrichshafen im Rahmen einer "Reise Lindau-Konstanz". Dort erwirbt er die Karte im "Souvenirshop" der Zeppeliner, adressiert diese und versieht die Karte mit dem nötigen Porto. Anschließend wirft er diese in den dort installierten Besucherpostkasten der das Poststück in einer der nächsten Fahrten des Zeppelins auf die Reise schickt. Ein, wie ich finde, perfektes Souvenir für das Zeppelinpublikum. Neben regulärer Post aus dem Postamt, und der Aufgabe von Belegen im Bordpostamt ist dies die dritte Möglichkeit Post zum Zeppelin aufzuliefern. Kaum bekannt und auch den in den bekannten Katalogen fehlt hier ein Hinweis völlig. Die Neuauflage des Michel Zeppelinkataloges wäre eine gute Möglichkeit dies zu ändern Natürlich ist der Besichtigungsstempel alleine, kein Garant für diese Auflieferungsmöglichkeit, aber ein wichtiger Hinweis. So erkennt man am Text der Karte die Besonderheit. Ein frühes Datum mit Bezug auf Friedrichshafen, ein Vermerk über eine Bodenseereise, das Fehlen jeglichem Leitvermerkes der Zeppelinfahrt sind relativ eindeutige Belege für diese spezielle Post aus dem "Besucherpostkasten". Nochmals vielen Dank fürs Mitmachen und als kleine Belohnung hier die Bildseite: Noch ein Frage an Alfred: Gibt es auch Besucherpostkasten Post zur Südamerikafahrt 1930? Habe ich so noch nicht gesehen aber theoretisch wäre so etwas doch auch möglich? Klar die Möglichkeiten wären vielfältiger, aber man hätte sich doch auch auf Post nach Sevilla beschränken können. Schönen Gruß Klaus |
| | | Kontrollratjunkie Moderator
| Thema: Re: Zeppelin - ungewöhnliche und seltene Destinationen Di Dez 13, 2016 12:47 am | |
| - Polarfahrtsucher schrieb:
Neben regulärer Post aus dem Postamt, und der Aufgabe von Belegen im Bordpostamt ist dies die dritte Möglichkeit Post zum Zeppelin aufzuliefern. Kaum bekannt und auch den in den bekannten Katalogen fehlt hier ein Hinweis völlig. Die Neuauflage des Michel Zeppelinkataloges wäre eine gute Möglichkeit dies zu ändern
Natürlich ist der Besichtigungsstempel alleine, kein Garant für diese Auflieferungsmöglichkeit, aber ein wichtiger Hinweis. So erkennt man am Text der Karte die Besonderheit. Ein frühes Datum mit Bezug auf Friedrichshafen, ein Vermerk über eine Bodenseereise, das Fehlen jeglichem Leitvermerkes der Zeppelinfahrt sind relativ eindeutige Belege für diese spezielle Post aus dem "Besucherpostkasten".
Hallo Klaus, diese für mich neue und sicher eher ungewöhnliche Aufgabe eines Zeppelinpost-Beleges eröffnet eine ganz neue Seite für die Dokumentation. Hast Du noch mehr Belege dieser Art der Auflieferung ? Vielleicht auch von anderen Fahrten ? Herzliche Grüße Rüdiger |
| | | balf_de Mitglied in Bronze
| Thema: Re: Zeppelin - ungewöhnliche und seltene Destinationen Mi Dez 14, 2016 5:29 pm | |
| Hallo zusammen, Irgendwie kam mir das Thema zu den Postkarten, die bei Werftbesichtigungen erworben und dann per Luftschiff befördert wurden, bekannt vor. Auch erinnere ich mich daran, dass einer unserer großen heute noch aktiven Zeppelinpost-Spezialisten, unser Sammmlerfreund Siegfried Scheike zu diesem Thema eine ganze Sammlung zusammengetragen hat. Fündig geworden bei meiner Recherche bin ich - leider - nicht hier im Briefmarkenforum sondern in einem speziell für die Zeppelinpost eingerichteten Forum, das aber nach anfänglicher Blüte inzwischen ziemlich "verwelkt" ist - warum auch immer … Einen Beitrag, den ich dort im April 2009 zum Thema "unterschiedliche Bordpost" und deren mangelnde Katalogbeachtung gepostet habe, möchte ich hier zitieren: Spätestens aus der Lektüre von Dieter Leders Buch zur Orientfahrt „Wenn es doch Tag gewesen wäre“ wissen wir, dass die Belege mit Bordpoststempel zunächst in zwei Hauptkategorien aufzuteilen sind: 1. die „Friedrichshafener Bordpost“, die es wohl nur bis Anfang der 1930er Jahre gab, als man zur Entlastung des Bordpostamts schon im Postamt von Friedrichshafen vordatierte Bordstempel abschlug, um entsprechende Sammlerwünsche befriedigen zu können. @lebenslauf hat uns in diesem Forum seine beeindruckende Grundlagenforschung zum bisher völlig unbeachteten Thema „Besichtigungsbordpost“ vorgestellt – systematisch kann man diese Belege ebenfalls zur „Friedrichshafener Bordpost“ eingruppieren. Es wäre nur logisch, wenn die Kataloge diese Belege analog zur Erwähnung bei der Südamerikafahrt 1930 (Sieger 57. A) bist H)) auch bei allen anderen Fahrten erfassten. 2. die „Luftschiff-Bordpost“, die von Besatzungsmitgliedern und Passagieren beim Bordpostamt aufgeliefert wurden. Bei diesen Belegen differenziert Leder weiter: a) In die „Philatelistische Luftschiff-Bordpost“, wo Besatzungsmitglieder – vielleicht auch Passagiere (?) ganze Bündel frankierter Belege mit an Bord brachten, die sie im Auftrag von Berufsphilatelisten und/oder Sammlern zu vorgegebenen Zeiten beim Bordpostamt aufzuliefern hatten. b) die „persönliche Luftschiff-Bordpost“, mit der während der Fahrt von Besatzungsmitgliedern und Passagieren geschriebene Karten und Briefe gemeint sind. Als Sammler, der aus der Ecke der Posthistoriker kommt, meine ich diese Belege, wenn ich von „Bedarfs-Bordpost“ spreche. Zitat Ende. Diese Eingruppierung in unterschiedliche Beliebtheits- und Wertstufen halte ich auch heute noch für richtig, wobei die systematische Zuordnung der Besichtigungsbordpost zur "Friedrichshafener Bordpost" am besten passt, auch wenn die Auslieferung nicht im Postamt sondern auf dem Werftgelände erfolgte. Bei einer wünschenswerten Differenzierung der Katalogbewertungen (die aber für den neuen Michekatalog nicht zu erwarten ist) sollte die "philatelistische Luftschiff-Bordpost" nur marginal höher bewertet werden als die in Friedrichshafen aufgelieferte, während für die "Bedarfs-Bordpost" deutlich mehr Nachfrage und damit Wertpotenzial besteht. Ich kenne sogar Sammler, die ausschließlich Passagierpost suchen und Besatzungspost links liegen lassen. - Polarfahrtsucher schrieb:
Noch ein Frage an Alfred: Gibt es auch Besucherpostkasten Post zur Südamerikafahrt 1930? Habe ich so noch nicht gesehen aber theoretisch wäre so etwas doch auch möglich? Klar die Möglichkeiten wären vielfältiger, aber man hätte sich doch auch auf Post nach Sevilla beschränken können.
Offensichtlich vermutet der liebe Klaus, dass ich hier auch weiter mitlese - und er hat Recht damit! Vermutlich werden wir keine Belege finden, zu welchem Zeitpunkt die Besichtigungen der Zeppelinwerft in Friedrichshafen so kommerziell eingerichtet wurden, dass eigene Stempel angefertigt wurden und - vermutlich in Souvenirshop ein Briefkasten aufgehängt wurde, aber das passierte wohl erst nach dem Mai 1930. In dem oben erwähnten Forum hat Siegfried Scheike die ihm bekannten Belege aufgelistet und eine ganze Reihe davon auch gezeigt; da sind die ältesten Karten im Herbst 1930 datiert. Scheike nennt - und zeigt - im Zusammenhang "unterschiedliche Bordpost" sogar noch eine weitere Variante: Post von den Zeppelin-Landungsplätzen. Bekanntlich sollen hier keine links zu anderen Foren gesetzt werden, aber wer z.B. "Zeppelinpost , Bordpostauflieferungen" googelt, der wird sicher fündig werden. Viele Grüße Alfred (balf_de) |
| | | schenz 0beiträge
| Thema: Re: Zeppelin - ungewöhnliche und seltene Destinationen Mo Okt 30, 2017 2:53 pm | |
| Liebe Zeppelinfreunde, ich möchte hier gern eine Karte der Bielefeldfahrt, Si.459 des LZ 130 von Frankfurt über Bielefeld nach Sint Niklaas auf Aruba zeigen, die vielleicht gut in diesen Thread passt. Sowohl die ungewöhnliche Destination wie auch den Kontext finde ich interessant. Der Adressat Leon Rought war ein leitender Angestellter der "Lago Oil & Transportation Co.", die seinerzeit auf Aruba eine der weltgrößten Erdölraffinerien betrieb. Absender Carl ?? erkundigt sich hier wenige Wochen vor Kriegsausbruch nach dem Wohlergehen von Roughts Arbeitskollegen auf Aruba, berichtet, froh wieder daheim zu sein, über seine neue Beschäftigung in Nürnberg und informiert über den Besuch von Freunden aus New York. Es stimmt schon etwas nachdenklich, dass keine zweieinhalb Jahre nach diesem freundschaftlich-kollegialen Kartengruß der Weltkrieg auch die Antillen erreichte als ein deutsche U-Boot die Tankanlagen der Lago Oil auf Aruba angriff und drei vor Sint Niklaas ankernde Öltanker der Gesellschaft versenkte. Schöne Grüße werner |
| | | balf_de Mitglied in Bronze
| Thema: Re: Zeppelin - ungewöhnliche und seltene Destinationen Di Okt 31, 2017 11:23 am | |
| Hallo Werner, vielen Dank fürs Zeigen dieser Karte, zu der ich Dir herzlich gratuliere! Wenn man es nicht besser wüsste, könnte man denken, sie sei eigens für diesen Thread verschickt worden Ich denke, man kann hier wahrscheinlich von einem Unikat sprechen: bestimmt hat der Absender anlässlich der Bielefeld-Fahrt nicht mehrere Postkarten an seinen Freund geschickt und ob es noch andere Post dieser Fahrt nach Aruba – oder überhaupt zu den niederländischen Antillen – gab, ist doch ziemlich unwahrscheinlich. (Aber Vorsicht: aus Erfahrung weiß ich, dass unser Freund Klaus ( @Polarfahrtsucher) derartige kühne Behauptungen oft umgehend zu widerlegen pflegt ) Und spannend ist auch der von Dir angesprochene Aspekt. - schenz schrieb:
Es stimmt schon etwas nachdenklich, dass keine zweieinhalb Jahre nach diesem freundschaftlich-kollegialen Kartengruß der Weltkrieg auch die Antillen erreichte als ein deutsche U-Boot die Tankanlagen der Lago Oil auf Aruba angriff und drei vor Sint Niklaas ankernde Öltanker der Gesellschaft versenkte.
Damit zeigt Deine Karte auch eine höchst interessante „Sophie“-Komponente (= Social Philately) Hallo zusammen, Gerne möchte ich auf die von @Polarfahrtsucher vorgeschlagene „großzügigere“ Auslegung des Destinationsbegriffs zurückkommen ... - Polarfahrtsucher schrieb:
Übrigens: Zu seltenen und ungewöhnlichen Destinationen gehören in meinen Augen auch Bestimmungsadresse, Auflieferungsort und der Auflieferer selbst!
... und eine ungewöhnlichen Absender-Destination zeigen: Die Post aus Spanisch Andorra , die bei Sieger ziemlich unsinnig unter der Nummer 64 XVa. („Mitläuferpost, Rückfahrt“) geführt wird, ist bei Michel korrekt als Zuleitungspost zur letzten Etappe der SAF 1930 Sevilla-Friedrichshafen katalogisiert (MiNr 68 A)d. – ein kleiner Flüchtigkeitsfehler im neuen Michelkatalog: 68 A)c. wäre korrekt) Viele Grüße Alfred (balf_de) |
| | | schenz 0beiträge
| Thema: Re: Zeppelin - ungewöhnliche und seltene Destinationen Mi Nov 01, 2017 4:39 pm | |
| Lieber Alfred, vielen Dank für die nette Beurteilung der Aruba-Karte. - balf_de schrieb:
- Damit zeigt Deine Karte auch eine höchst interessante „Sophie“-Komponente (= Social Philately)
Der Begriff war mir bis jetzt neu, obwohl er als Trendthema wohl schon länger unter Philatelisten behandelt wird. Wenn sich meine Frau also demnächst wieder liebevoll-spöttisch erkundigt, ob ich wieder "in der Post fremder Leute rumschnüffel", dann antworte ich jetzt natürlich selbstbewusst: Nein, ich betreibe nur intensiv Social Philately. Schöne Grüße werner |
| | | Ausstellungsleiter Mitglied in Bronze
| Thema: Re: Zeppelin - ungewöhnliche und seltene Destinationen Fr Nov 24, 2017 10:50 pm | |
| Vorderseite ^ Rückseite ^ |
| | | balf_de Mitglied in Bronze
| Thema: Re: Zeppelin - ungewöhnliche und seltene Destinationen Di Dez 12, 2017 6:01 pm | |
| Hallo zusammen, heute ist mir ein Zeppelinbrief "zugeflogen", der eine weite Reise gemacht hat: Sieger 59.H) Frankiert mit einem späten 10-Milreis-Provisorium (MiNr. ZP8) flog er am 25. Mai 1930 per Condor-Flugboot von Rio de Janeiro nach Recife, dort wurde er ins Luftschiff 'Graf Zeppelin' umgeladen , das ihn nach Lakehurst in den USA transportierte (MiNr. 66B)h.), ... … wo er am 31.Mai einen USA-Ankunftstempel erhielt. Von dort ging es wohl terrestrisch weiter zur Pazifik-Küste der USA und weiter per Schiff - wohl über Hawaii - bis nach Sumatra. Den Ort auf Sumatra - ich lese Jandjong -, wo die Firma Kualoe Rubber Estates Ltd. - ebenfalls nicht zu "googeln" - ihren Sitz hatte, habe ich leider nicht gefunden. Auch war am Ziel der Reise kein Postbeamter so freundlich, noch einen Ankunftstempel abzuschlagen (das Datum wäre interessant!). Aber wer weiß, vielleicht fällt hier jemand etwas zu der Adresse ein ... Viele Grüße Alfred (balf_de) |
| | | schenz 0beiträge
| Thema: Re: Zeppelin - ungewöhnliche und seltene Destinationen Mi Dez 13, 2017 11:21 pm | |
| Hallo Alfred, Mein Vorschlag wäre, dass Dein schöner und weit gereister Brief an die Nordostküste Sumatras in das heutige Tanjungbalai an der Mündung des Asahan Flusses adressiert ist. In der Region expandierte in den 20er Jahren der Kautschuk-Anbau und die nahegelegene Provinzhauptstadt Medan war damals ein Zentrum von Holländisch Ost-Indien. Alternativ käme auch noch Tanjung Balai auf der Insel Karimun in Frage, das südwestlich von Singapur liegt. Die eindeutige Adressierung Deines Briefes nach " Jandjong Balei" wäre vielleicht damit zu erklären, dass auch in zeitgenössischer Druckschrift (hier ein Beispiel aus der Zeitung "Sumatra Post") ein "J"-anmutendes Zeichen für den Ortsnamen/die Landmarkenbezeichnung verwendet wurde. Tandjong soll übersetzt "Kap" oder "Landspitze" bedeuten. Schöne Grüße werner |
| | | balf_de Mitglied in Bronze
| Thema: Re: Zeppelin - ungewöhnliche und seltene Destinationen Fr Dez 15, 2017 4:45 pm | |
| Hallo Werner, - schenz schrieb:
Mein Vorschlag wäre, dass Dein schöner und weit gereister Brief an die Nordostküste Sumatras in das heutige Tanjungbalai an der Mündung des Asahan Flusses adressiert ist. In der Region expandierte in den 20er Jahren der Kautschuk-Anbau und die nahegelegene Provinzhauptstadt Medan war damals ein Zentrum von Holländisch Ost-Indien. Vorschlag angenommen! Ganz sicher hast Du den richtigen Ort recherchiert, was bestimmt nicht einfach war. Herzlichen Dank für die Mühe, die Du Dir für mich gemacht hast. Hoffentlich kann ich Dir auch irgendwann einmal einen "Stein in den Garten werfen" … Viele Grüße Alfred |
| | | balf_de Mitglied in Bronze
| Thema: Re: Zeppelin - ungewöhnliche und seltene Destinationen So Dez 24, 2017 4:13 pm | |
| Hallo zusammen, einer geht noch, bevor es heute losgeht: die Geschenke sind verpackt, der Baum ist geschmückt (bei uns "Chefsache"!), der Tisch ist gedeckt, der Fondue-Topf steht darauf, das Klavier ist (hoffentlich noch) gestimmt, die Bibel hat das Lesezeichen beim Lukas-Evangelium … - die Enkel können kommen! Etwas ganz Besonderes möchte ich noch zeigen: es passt hierher, wenn man die "Destination" großzügig auch für den Absendeort auslegt .. …. denn viele Satzbriefe der amerikanischen Sondermarken zur Südamerikafahrt 1930 (MiNr. 326-328) aus Hawaii wird es nicht geben, zumal die Marken am Postschalter in Honolulu nicht zu haben waren. Auch im neuen Michel Zeppelinpost-Katalog, wo jetzt unter 68 J) auch erstmals die Zuleitungspost zur Heimreise 'Graf Zeppelins' ordentlich als solche katalogisiert wurde, ist die Post aus Hawaii nicht erwähnt, obwohl das Land im Jahr 1930 noch kein Bundesstaat der USA war und daher ähnlich wie Puerto Rico zur Zuleitungspost gehört. Bitte fragt mich nicht nach der Portorichtigkeit des Briefs, gebt mir lieber einen Tipp, falls ihr eine Möglichkeit seht, die hässliche Verfärbung durch einen Klebestreifen etwas abzumildern. Ich wünsche allen Sammlerfreunden frohe Weihnachten und grüße herzlich Alfred (balf_de) |
| | | Gesponserte Inhalte
| Thema: Re: Zeppelin - ungewöhnliche und seltene Destinationen | |
| |
| | | | Zeppelin - ungewöhnliche und seltene Destinationen | |
|
Ähnliche Themen | |
|
| Befugnisse in diesem Forum | Sie können in diesem Forum nicht antworten
| |
| |
| |