Liebes Forum,

folgender Beleg vom 20.06.1945 ist mir in die Hände gefallen. Vorderseitig klar mit einer Barfreimachung gekennzeichnet "Postgebphr bar bezahl // P.D.TI. 190661/1937". Diese wurde offenbar für ungültig erklärt und Rückseitig dann der Brief mit 48 Pf. entwertet und mit "Wien-Hinterbrühl" abgestempelt.
Wie kommt es dazu? Auch scheint mir die Gebühr von 48 Pf. reichlich hoch.




Hat hier jemand der Spezialisten eine Idee?

Besten Dank für fachmännischen Rat ...

wipa2000

wipa2000 schrieb:

Wie kommt es dazu? Auch scheint mir die Gebühr von 48 Pf. reichlich hoch.wipa2000

Hallo wipa2000,

wie du schon richtig vermutest die 48 Rpf. sind viel zu hoch. Für einen Ortsbrief Wien waren 8 Rpf. richtig. Die Verwendung des Stempels Wien-Hinterbrühl mit dem Unterscheidungsbuchstaben "c" wurde im Juni 1945 nachgewiesen.

Meiner Meinung hat die Barfreimachung nichts mit dem rückseitigen Stempel zu tun. Ich tippe eher auf eine Doppelverwendung (aus Papiermangel) Ein Sammler wollte einen 4-er Block der II. Wiener Ausgabe gestempelt haben und hat deswegen diesen Beleg genommen. Der Postler hat die Barfeimachung vorderseitig durchgestrichen, die Marken verklebt und gestempelt. Der Sammler hat den Beleg mitgenommen..

Eine postalische Beförderung sehe ich hier nicht..

Viele Grüße, Wilma

Danke Wilma für die Erklärung. Das klingt durchaus plausibel.

Beste Grüße,

Axel

Hallo,

ich erlaube mir, diesen Beitrag einmal hochzuholen.
Auf der Suche nach frankierten Belegen habe ich bei ebay eine ganz ähnlich aussehende Frankatur gefunden. Auch diese besitzt auf der Rückseite einen Vierersatz der 12Pf-Marken und ist mit dem gleichen Ortsstempel wie oben gezeigt versehen, jedoch mit dem Datum 23.6.45-11. Die Stempel befinden sich an fast identischer Stelle wie oben.
Die Vorderseite des Umschlages hat den selben Postgebühr bar bezahlt Stempel und das "Wohlgeboren Herrn" ist an der gleichen Stelle wie auf dem obigen Beleg, jedoch mit abweichender Anschrift.

Beide Belege können nicht geoffnet werden, ohne den jeweiligen Vierersatz zu beschädigen.
Echt gelaufen sind diese Belege so wahrscheinlich nicht, da eine weitere Barfreimachung sinnfrei wäre...
ich vermuet daher eine private, ggf. sogar zeitgenössische Mache.
Weitere Anregungen sind gerne erwünscht.

Lg Hesse30

Danke @Hesse30 - interessant ... hast du ggf. den Link zu dieser Auktion?

Beste Grüße,

Axel

Ich glaube nicht das ich diesen posten darf.
Unter Briefmarken Österreich Stichwort "667" ist dieser zu finden.

Besten Dank - ich habe ihn gefunden.
Eine nahezu identische Ausführung. Für mich scheint sogar der Schriftzug in "Wien" aus der selben Feder zu stammen   .
Er wird ja als philatelistische Spielerei angeboten. Aufgrund des mir vorliegenden Zwillings ist nun in der Tat von einer solchen Spielerei auszugehen.

Liebe Grüße,

Axel