Vielleicht kann jemand zu nachstehendem Brief weitere Angaben machen.

Geschrieben von einem Advokaten (Rechtsanwalt) & Collegen in Bamberg am 13. Dezember 1839. Innen steht "Abschrift" in einer Forderungsangelegenheit vom 24. Oktober 1839, Lichtenfels, Königliches Landgericht.

Empfänger: "dem Herzogl. Sächsischen Hofrad? werten Herrn Leinglus ? Wohlgeborenen zu Koburg." (Bitte berichtigen, wenn jemand etwas anderes liest).

Roter Ankunftsstempel (Zweizeiler) "COBURG DEC. 1839".

das die rot draufgeschriebene "6" die Gebühr für den Empfänger darstellen soll.

Durch die Gründung des Deutschen Zollvereins 1835 sind nach meiner Vorstellung die "Grenzüberschreitungsgebühren" weggefallen.

Hallo Cophila,

du hast einen Portobrief vor dir, bei dem Bayern von Bamberg bis zur Grenze 4 Kr. notierte, zu denen Taxis weitere 2 Kr. bis zum Empfänger addierte, so dass der Coburger 6 Kr. total zu zahlen hatte. Die Postverträge von 1817 ff. waren hierfür die Grundlage.

Der Zollverein wurde 1834 gegründet und hat mit den Postverträgen seiner Zeit nichts zu tun. Was du vielleicht meinen könntest, sind die Münchner Verträge von 1833 folgende, bei denen geschlossene Transite innerhalb der Länder deutscher Zunge gewährt wurden, was vorher nicht gestattet war.

Mit diesem Brief hat dies aber nichts zu tun, da es ja kein Transitbrief war.

Leider ist der Scan nicht so toll. Ich lese:

Dem Herzogl. Sächsischen Hofadvocaten Herrn Beigleb wohlgeboren zu Koburg.

Beste Grüsse von bayern klassisch

für das - sehr gute -

A t t e s t

werter @bayern klassisch!

Was ich nicht ganz verstehe, weshalb hier kein "Transit" existiert. Denn das Königreich Bayern und das Herzogtum Sachsen-Coburg-Gotha waren Ausland innerhalb vom Deutschen Bund.

Hallo Cophila,

unter Transit versteht man, egal zwischen welchen Ländern, die Versendung von Poststücken über ein drittes Postgebiet.

Beispiel: Von Bayern über Österreich nach Italien.

Bayern: Aufgabepost
Österreich: Transitpost
Italien: Abgabepost.

Ob es zwischen den beteiligten Ländern Verträge gab, ob sie einem politischen Bund angehörten, oder auch nicht, ist nicht relevant.

Eine Besonderheit bei Bayern (und auch Taxis) waren Transite von

Bayern rechtsrheinisch über Baden nach der bayerischen Pfalz.

Alternativ von Rheinhessen (Taxis) über Bayern nach Coburg (Taxis).

Ansonsten gilt für transitierende Post immer, dass mindestens 3 Postgebiete betroffen sein mussten.

Beste Grüsse von bayern klassisch

erklärt ~ bayern klassisch ~ !

Herzlichen Dank.