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Cophila Mitglied in Bronze
| Thema: Thurn & Taxis Sa Aug 09, 2008 7:19 pm | |
| Die fürstliche Lehenspost und der Übergang an Preußen Die Post generell, begründet sich auf Thurn & Taxis. Am 31. Dezember 1543 erhielt Loenhard I. von Taxis durch Kaiser Karl V. die oberste Leitung der Posten und damit das Generalpostmeisteramt. Textquelle in Anlehnung und Bilder aus dem Verlag Gesellschaft für deutsche Postgeschichte e. V., Frankfurt am Main, Geschäftsstelle, 53 Bonn, Koblenzer Str. 81, im April 1967 (ungeschützt) Posthausschild der Kaiserlichen Reichspost, Mitte 18. Jahrhundert: Nach den Wirren der napoleonischen Zeit, welche das Haus Thurn & Taxis in arge Existenznot brachte, wurden beim Wiener Kongreß neue Rechtsgrundlagen für das Haus geschaffen.
Metternich setzt die Wiedererrichtung der Taxisschen Post durch, um einerseits die Einheitlichkeit des deutschen Postwesens zu wahren und andererseits zugleich die politische Kontrolle der Post zu erleichtern. Im Artikel XVII der Deutschen Bundesakte ist festgelegt:"Das fürstliche Haus Thurn und Taxis bleibt in dem durch den Reichsdeputationshauptschluß vom 25. Februar 1803 oder spätere Verträge bestätigten Besitz und Genuß der Posten in den verschiedenen Bundesstaaten, so lange als nicht etwa durch freie Übereinkunft anderweitige Verträge abgeschlossen werden sollten. In jedem Falle werden demselbst infolge des Artikels 13 des ersterwähnten Reichsdeputationshauptschlusses seine auf Belassung der Posten oder auf eine angemessene Entschädigung gegründeten Rechte und Ansprüche versichert. Dieses soll auch da stattfinden, wo die Aufhebung der Posten seit 1803 gegen den Inhalt des Reichsdeputationshauptschlusses bereits geschehen wäre, insofern diese Entschädigung nicht schon durch Verträge definitiv festgesetzt ist." |
| | | Cophila Mitglied in Bronze
| Thema: Dieser Artikel der Bundesakte Sa Aug 09, 2008 7:41 pm | |
| bedingt zunächst einen Vertrag zwischen Preußen und dem Fürstlichen Hause wegen der Posten in den an Preußen gelangten rechtsrheinischen Gebieten, nämlich Berg, Wetzlar und nassauische Landesteile. Am 4. Juni 1816 verzichtet Fürst Karl Alexander rechtskräftig auf die Ausübung des Postregals in diesen Gebieten gegen eine jährliche Entschädigung von 60.000 Taler; diese soll nach dem Vertrag in Domänengütern als Erbmannthronlehen gewährt werden. Nun steht nur noch die Abfindung für das später dem preußischen Staat einverleibte Herzogtum Westphalen aus. Der jährliche Reinertrag der Post in diesem Gebiet wird auf rund 1.375 Taler veranschlagt. Am 1. Mai 1819 kommt zwischen den Bevollmächtigten des Königs Friedrich Wilhelm von Preußen und dem Hofrat Georg Friedrich von Müller als Beauftragtem des Fürsten ein Güterabfindungsvertrag zustande, in dem die Gesamtentschädigung geregelt ist. Das Fürstliche Haus erhält die Ämter Adelnau, Krotoszyn, Orpiszewo und Rosdrazewo im Großherzogtum Posen. Durch den König von Preußen wird dieses Gebiet durch Urkunde vom 29. Mai 1819 zu einem Fürstentum unter preußischer Landeshoheit mit Übertragung aller Rechte einer schlesischen Standesherrschaft als Erbmannthronlehen erhoben. Als Wappen dieses Fürstentums hat man "einen gevierten Schild, in dessen erstem und vierten blauen Felde ein goldener Fels und im zweiten und dritten roten Felde ein silbernes Kreuz sich befindet".
Bereits durch die Postentschädigungslande in Schwaben infolge des Reichsdeputationshauptschlusses von 1803 hatte das fürstliche Wappen eine größere Form erhalten. Durch diese neue Wappenmehrung von 1819 wird dem Wappen des Fürsten nun endgültig die folgende Form gegeben:
In der Mitte befindet sich das eigentliche Familienwappen mit vier Feldern und Herzschild in der Form, wie es seit dem Grafen Lamoral Claudius üblich ist. Dazu kommen die beiden weiteren Felder für die Grafschaft Friedberg-Scheer in der 1787 verliehenen Art. Das Familienwappen mit den Wappen von Friedberg-Scheer darunter bilden nunmehr zusammen den großen Herzschild, wenn man so sagen will, des neuen Wappens. Oben rechts kommt das Wappen des Damenstiftes Buchau zu stehen: An erster Stelle des in vier Hauptteile geteilten Schildes befinden sich vier Felder, von denen das erste und vierte aus drei übereinander nach rechts schreitenden schwarzen Leoparden auf goldenem Grund besteht, das zweite und dritte aber in Schwarz und Silber geweckt ist; hier handelt es sich um das ursprüngliche Stiftswappen von Buchau. Feld zwei und drei der vier Hauptteile bilden das Familienwappen der ersten Stifterin von Buchau, Adelinde, bestehend jeweils aus einem mantuanischen roten Kreuz in grünen Felder; über den Querarmen der Kreuze ist rechts eine goldene Sonne und links eine wachsende goldene Mondsichel angebracht. Oben links folgt sodann das Wappen der Reichsabteil Marchtal: Ein Pfahl von Hermelin mit drei schwarzen Tupen und blaugeschupptem Panzergrund, der in Form von zwei blauen Streifen zu beiden Seiten des Hermelins erscheint; dazu kommt das Wappen des zweiten Gründers von Marchtal, des Grafen Hugo von Tübingen, das auf goldenem Grunde eine dreiteilige rote Kirchenfahne mit drei Ringen und einem Gitter enthält. Unten rechts befindet sich das Wappen der Reichsabteil Neresheim: Das blaue Feld eins dieses Schildes ist durch einen silbernen Balken schräg links geteilt; in jedem der beiden Teile befinden sich zwei goldenen, nach links aufwärts hintereinander schreitende, rückwärts gekehrte Löwen mit ausgeschlagener Zunge; Feld zwei und drei sind jeweils durch schwarze und silberne Querbalken sechsfach geteilt und mit einem aufrecht nach rechts gekehrten goldenen Löwen belegt, Feld vier enthält auf schwarzem Grunde ein silbernes Kleeblattkreuz. Unten links folgt das bschriebene neue Wappen des Fürstentums Krotoszyn. An der Spitze des Schildes zwischen den Wappen Neresheim und Krotoszyn befindet sich das Wappen der Reichsstadt Buchau: eine grüne Buche auf grüner Au mit einem an dem Buchenstamme schwebenden Fisch. |
| | | Cophila Mitglied in Bronze
| Thema: Württemberg Sa Aug 09, 2008 7:45 pm | |
| sieht sich auf Grund der Deutschen Bundesakte gezwungen, die dem Fürstlichen Hause 1805 widerrechtlich entrissene Post zurückzugeben. Fürst Karl Alexander erhält durch den Vertrag vom 27. Juli 1819 die Würde und das Amt eines Erblandpostmeisters im Königreich Württemberg sowie das nutzbare Eigentum und die Verwaltung sämtlicher Posten im Lande als Erbmannthronlehen übertragen. Dafür hat der Fürst einen jährlichen Lehenkanon von 70.000 Gulden und ein Weggeld von 4.500 Gulden zu entrichten. |
| | | Cophila Mitglied in Bronze
| Thema: Wien war bis 1806 So Aug 10, 2008 3:07 pm | |
| die Hauptstadt des "Heiligen Römischen Reichs Deutscher Nation". Nachdem Napoleon Europa kräftig durcheinander wirbelte, löste der römisch-deutsche Kaiser Franz II. aus dem Hause Habsburg-Lothringen 1806 das Reich auf. 1815 erfolgte daraufhin auf dem "Wiener Kongress" die Neuordnung. Danach schlossen sich 39 Staaten freundlich zum "Deutschen Bund" zusammen, der die äußere und innere Sicherheit Deutschlands und die Unabhängigkeit seiner Mitglieder verbürgen sollte. Geleitet wurde der Deutsche Bund vom Bundestag, einer Versammlung von Bevollmächtigten, die unter Österreichs Vorsitz in Frankfurt a. M. zusammen traten. In einem historischen Album der Cigarettenfabrik Kyraazi Cairo-Hamburg (Titel: Deutsche Helden) findet man dazu folgenden Hinweis. "Die Kräfte geistiger Entfaltung, die schon vor den Befreiungskriegen in der Welt der Kulturvölker erwacht waren, die aber vor dem höchsten und nächsten Gebot der Selbsterhaltung sich entspannt hatten, brachen jetzt wieder durch und lenkten das Leben auf allen Gebieten der Arbeit in neue Bahnen, Dampfmaschine, Dampfschiff und Eisenbahn, ganz besonders aber die Erfindung des Telegraphen, die staunenswerte Entwicklung der Technik wandelten die ganze wirtschaftliche Struktur der Welt. - Deutschland wurde zunächst wirtschaftlich geeinigt. Die inneren Zölle wurden beseitigt. Sie wurden nur noch für ausländische Waren an den Grenzen des Staates erhoben. Immermehr setzte sich der Gedanke wirtschaftlicher Verbindung durch, und 1834 trat der deutsche Zollverein ins Leben. Als in der Nacht zum 1. Januar die Schlagbäume an allen Hauptstraßen sich hoben und ganze Wagenzüge unter dem Jubel der Bevölkerung über die zollfreie Grenze fuhren, war ein einheitliches Wirtschaftsgebeit geschaffen." Innerhalb des Postwesens ergab sich: Auf Grund eines Vertrages vom 14. August 1815 tritt der Fürst Thurn und Taxis dem bayerischen Staat die Post im Großherzogtum Würzburg sowie im Fürstentum Aschaffenburg ab, nachdem Bayern diese Länder neu hinzugewonnen hat. Als Entschädigung erhält Fürst Karl Alexander 1817 das Amt Sulzheim in Unterfranken nebst einigen anliegenden Orten als Erbmannlehen. Den Abschluß bildet die Übergabe der Post in einigen ehemals fuldaischen und hessischen Orten, Brückenau, Hammelburg, Miltenberg usw., durch Vertrag vom 21. und 27. Dezember 1820 an Bayern. Die Entschädigung dafür wird 1825 durch weiteren Besitz und grundherrliche Gefälle im Amt Sulzheim, durch das Rittergut Traustadt in Unterfranken sowie durch weitere Gefälle in diesem Gebiet abgegolten. Bereits 1810 erfolgt die Verlegung der fürstlichen Generalpostdirektion von Regensburg nach Frankfurt. Das hängt einerseits damit zusammen, daß das Fürstentum Regensburg des Fürstprimas Dalberg an Bayern fiel und man die Post lieber wiederum von einem fürstprimatischen Land aus verwalten wollte, andererseits aber auch mit der Tatsache, daß die Stadt Frankfurt für das verbliebene Postgebiet eine günstige Lage besaß. Gemäß einer Vereinbarung mit der Freien Stadt Frankfurt am 20. Mai 1816 wird auch nach Errichtung des Deutschen Bundes Frankfurt als Sitz der Generalpostdirektion beibehalten. Kein Ort hätte sich dafür mehr angeboten als diese Stadt, die durch ihre günstige Verkehrslage das fürstliche Postnetz hier gut zusammenfassen ließ und die noch dazu durch den Sitz der Deutschen Bundesversammlung im fürstlichen Palais eine besondere Stellung einnahm.
Nach der Gründung des Deutschen Bundes wird vom Hause Thurn und Taxis die Post auf neuen rechtlichen Grundlagen wieder in folgenden deutschen Staaten und freien Städten betrieben:
Württemberg, Kurhessen, Großherzogtum Hessen, Hessen-Nassau, Freie Stadt Frankfurt, Sachsen-Weimar, Sachsen-Meiningen, Sachsen-Coburg-Gotha, Fürstentümer Reuß (siehe nachstehend das Posthausschild der Thurn und Taxisschen Lehenspost im Fürstetum Reuß um 1830), Fürstentümer Schwarzburg, Hansestädte Hamburg, Bremen und Lübeck, Fürstentum Hohenzollern, Fürstentümer Lippe-Detmold und Schaumburg-Lippe. Hierzu kommt noch bis 1849, eigentlich etwas außerhalb dieser Reihe, der Kanton Schaffhausen. |
| | | Cophila Mitglied in Bronze
| Thema: Die deutschen Mittel- und Kleinstaaten So Aug 10, 2008 7:09 pm | |
| sind es also, in denen weiterhin vom Hause Thurn und Taxis die Post wie ehedem betrieben wird.
Das hat in der Sicht der gesamten Zeitverhältnisse seinen guten Grund. Diese Klein- und auch Mittelstaaten haben die finanziellen Opfer gescheut oder waren dazu überhaupt nicht in der Lage, sei es nun, daß sie die Taxisschen Postanstalten hätten ablösen oder, daß sie die erforderlichen Mittel zum Aufbau eines eigenen Postnetzes gehabt hätten. Selbst bei Württemberg ist das gut zu beobachten. Als sich dieser Staat 1805 der fürstlichen Posteinrichtungen entschädigungslos bemächtigt hat, konnte er den Betrieb in eigener Regie ohne Schwierigkeiten führen. Auf Grund der Deutschen Bundesakte wurden aber andere Voraussetzungen geschaffen. Nunmehr ging es darum, entweder fremdes Gut und Recht zu entschädigen, oder wenn man dazu nicht imstande war, die alte Einrichtung damit wieder zu betrauen. Dieser Umstand kann insgesamt am besten zeigen, welche enorme Leistung der Aufbau der Thurn und Taxis-Post seit Franz von Taxis in rein wirtschaftlicher Sicht darstellt.
Würrtemberg hat am frühesten die Möglichkeit, sich von der Taxis-Post wieder zu trennen. Dies geschieht durch einen Vertrag vom 22. März 1851. Fürst Maximilian Karl gibt darin unter Verzichtleistung auf die Würde und das Amt eines königlich württembergischen Erb- und Landpostmeisters das nutzbare Eigentum und die Verwaltung der Post in Württemberg mit den damit verbundenen Rechten an den König zurück. Als Entschädigungssumme erhält er dafür von Württemberg 1.300.000 Gulden. Sonderbestimmungen werden daneben noch über das gegensetitige Portofreitum vereinbart. |
| | | Cophila Mitglied in Bronze
| Thema: Die Post bringt es mit sich, So Aug 10, 2008 7:24 pm | |
| daß der Fürst Thurn und Taxis auch nach der Mediatisierung noch Agenten an fremden Höfen unterhält. Trotz eines direkten Verbotes durch Bayern vom Jahre 1809 wird es auch weiterhin stillschweigend geduldet, daß sich bei verschiedenen auswärtigen Regierungen, vor allem in Wien, Berlin und Paris, bis 1866 fürstliche Agenten befinden. Mit angrenzenden Ländern, nicht nur deutschen Bundesstaaten, werden Staatsverträge geschlossen, beispielweise mit der Schweiz, Frankreich, Belgien und Dänemark. All dies ist notwendig, um einen flüssigen und reibungslosen Postverkehr abzuwickeln. Die fürstliche Post schließt sich auch dem Deutsch-Österreichischen Postvereinsvertrag vom 6. April 1850 an. Auf Grund dieser Vereinbarungen gelangen ab 1. Januar 1852 die ersten Briefmarken der Thurn und Taxis-Post zur Ausgabe. Zunächst handelt es sich um acht Werte in Schwarzdruck auf farbigem Papier: 1/2, 1, 2 und 3 Silbergroschen sowie 1, 3, 6 und 9 Kreuzer. Die verschiedenen Werte in Silbergroschen und Kreuzer sind durch den sogenannten nördlichen und südlichen Postbezirk bedingt, nachdem in einigen deutschen Bundesstaaten im Bereich der Taxis-Post die Talerwährung, in anderen dagegen die Guldenwährung im Gebrauch war. 1854 und 1858 folgen zwei weitere Werte zu 1/4 und 1/3 Silbergroschen. Bereits 1853 müssen die Marken zu 1 Silbergroschen und 1 Kreuzer in Farbänderung neu aufgelegt werden. Eine zweite Ausgabe mit 13 verschiedenen Werten erfolgt ab 1859, darunter vor allem die neuen Werte 5 und 10 Silbergroschen sowie 15 und 30 Kreuzer. Eine dritte Ausgabe (1/4, 1/3, 1/2, 1, 2 und 3 Silbergroschen sowie 3, 6 und 9 Kreuzer) mit Farbänderung kommt ab 1862 im Umlauf. Ab Juli 1865 folgt eine vierte Ausgabe mit den Werten zu 1/4, 1/3, 1/2, 1, 2, und 3 Silbergroschen sowie 3, 6 und 9 Kreuzer; diese Marken sind im Gegensatz zu den früheren Ausgaben, die geschnitten wurden, nunmehr zwischen den einzelnen Stücken durchstochen, und zwar farblos. Die fünfte und letzte Ausgabe, auch in den nämlichen Farben, lediglich der Durchstich ist jetzt farbig. Zwischen 1852 und 1866 gelangten also insgesamt 54 verschiedene Werte an Thurn und Taxis-Marken zur Ausgabe. In ihrer klaren und einfachen Form zählen sie zu den künstlerisch besten und schönsten Briefmarken der altdeutschen Staaten. Zu erwähnen bleiben noch die Franko-Kuverts zu 1/4, 1/2, 1, 2 und 3 Silbergroschen sowie 1, 2, 3, 6 und 9 Kreuzer, die ab 1861 in verschiedenen Formaten zur Ausgabe gelangen. |
| | | Cophila Mitglied in Bronze
| Thema: Unter dem Aufschwung So Aug 10, 2008 10:25 pm | |
| des Verkehrs und der Wirtschaft erlebt die Thurn und Taxis-Post innerhalb des Deutschen Bundes nochmals eine gute Aufwärtsentwicklung und späte Blüte. Nachstehend: "Post und Eisenbahn" (bei Koblenz) um 1865. Ölgemälde von K. Knüttel (Heft 2/77 Archiv für Deutsche Postgeschichte, kein Schutzhinweis): Daneben darf man nicht übersehen, daß das Haus Thurn und Taxis durch die Post als einzige der 1806 mediatisierten Familien noch Funktionen und Aufgaben wahrnimmt, die mit einem früheren Thronlehen verbunden sind. Wegen des von ihm geleiteten Postwesens erfreut sich der Fürst Thurn und Taxis einer Art von bundesunmittelbarer Stellung. Das Selbstgefühl der Familie, in deren Frankfurter Palais die Deutsche Bundesversammlung tagt, ist dadurch sehr ausgeprägt. Aber man weiß auch sehr genau, daß die Aufrechterhaltung dieses sehr einträglichen Amtes eng mit einer österreichisch bestimmten Bundesordnung zusammenhängt. Das Haus Taxis stellt daher das mächtige, in seiner Hand befindliche Instrument ganz in den Dienst des Hauses Habsburg. In mehreren Denkschriften führt die Familie durch den Chef der fürstlichen Gesamtverwaltung, den Grafen Dörnberg, der österreichischen Regierung seine Leistungen vor Augen. Das Haus Thurn und Taxis erinnert daran, daß schon die Kaiser des Heiligen Römischen Reiches die Reichspost als Mittel gegen den Zerfall Deutschlands erkannt hätten. |
| | | Cophila Mitglied in Bronze
| Thema: Die österreichischen Gesandten So Aug 10, 2008 10:56 pm | |
| waren angewiesen, das Haus Taxis und seine Interessen, insbesondere sein Postwesen, zu fördern. Die Politik der Familie beschränkt sich in dieser Zeit keineswegs auf die Erhaltung. In der allgemeinen deutschen Politik der sechziger Jahre entfaltet das Fürstliche Haus eine bemerkswerte Initiative. Man spricht von einem großdeutschen Kreis in Regensburg, dessen führender Kopf der westfälische Freiherr Franz Josph von Gruben gewesen ist, leitender Beamter und später Chef der fürstlichen Gesamtverwaltung. |
| | | Cophila Mitglied in Bronze
| Thema: Kaiser Franz II. Mo Aug 11, 2008 12:22 am | |
| (1768-1835) "von Gottes Gnaden erwählter römischer Kaiser (zu allen Zeiten Mehrer des Reichs), Erbkaiser von Oesterreich etc., König in Germanien, zu Hungarn, Böheim, Croatien, Dalmazien, Slavonien. Galizien, Lodomerien und Jerusalem, Ertzherzog zu Oesterreich etc., letzter Regent des "Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation" - 1806. (Gemälde, Öl auf Leinwand, anonym, von 1792. Fürst Thurn und Taxis Kunstsammlungen. Foto: Wagmüller, Regensburg, für Archiv für deutsche Postgeschichte 2/90, für Mitglieder freie Veröffentlichung): |
| | | Cophila Mitglied in Bronze
| Thema: Die verbündeten Monarchen Di Aug 12, 2008 6:09 pm | |
| in der Völkerschlacht bei Leipzig am 18. Oktober 1813 (Bild aus dem historischen Zigarettenalbum der Fabrik Kryziazi seit 1873): Die Gründung des Deutschen Bundes auf dem Wiener Kongress 1815, brachte Deutschland zu einer innerstaatlichen Konkurrenz. Bismarck ist auf das Haus Thurn und Taxis und seine Politik während seiner Tätgkeit als Frankfurter Bundestagsgesandter schlecht zu sprechen. Neben anderen Einwendungen beklagt er sich wiederholt über den preußenfeindlichen Ton der vom Hause Taxis gelenkten und nicht selten von Beamten oder Agenten der Familie mit Artikeln bedienten Frankfurter Oberpostamtszeitung; in der öffentlichen Meinung wurde diese nämlich als eine Art offiziöses Sprachrohr des Bundestages angesehen. Es ist nichts anderes als eine Repressalie, wenn Bismarck 1853 vorschlägt, am Bundestag einen Antrag auf Prüfung der Mißstände in der Verwaltung der Taxisschen Post zu stellen. Aus diesem Antrag wird freilich nichts. Die Frankfurter Oberpostamtszeitung kann in dem Sinne als Nachfolgerin der Kaiserlichen Reichspostzeitung, die seit dem 18. Jahrhundert von der Thurn und Taxisschen Post herausgegeben und vertrieben wurde, angesprochen werden. Die öffentliche Nachrichtenübermittlung, dann auch die Beförderung von Zeitungen durch die Post, hat schon verhältnismäßig früh eine wichtige Rolle gespielt. Was lag also näher, als auch selbst eine Zeitung herauszugeben und sie dem interessierten Publikum anzubieten, ja sie mit den eigenen Einrichtungen zu befördern? |
| | | Cophila Mitglied in Bronze
| Thema: Die politische Situation Mi Aug 13, 2008 9:19 am | |
| zeichnete sich inderzeit wie folgt:
König Wilhelm von Preußen (der spätere deutsche Kaiser) übernahm 1861 die Regierung. Seine reiche militärische Erfahrung hatte ihn überzeugt, daß Preußens Heerwesen durchgreifend erneuert werden müßte. In Albrecht von Roon fand er seinen Kriegsminister. Beide wollten ein gründlich ausgebildetes Feldheer schaffen, das sofort kriegsbereit wäre. Wegen der Heeresreform entstand ein schwerer Konflikt zwischen Krone und Abgeordnetenhaus, der so scharfe Formen annahm, daß der 65jährige Monarch abdanken wollte. Da fand er seinen zweiten Paladin in Otto v. Bismarck,
der in einer ewig denkwürdigen Unterredung im Babelsberger Schloßpark den König für den Gedanken gewann, unerschütterlich durchzuhalten. Er erklärte sich bereit, Ministerpräsident zu werden, und wurde am 8. Okotber dazu ernannt. Den Treubund, der damals zwischen diesen zwei Männern geschlossen wurde, hat erst der Tod gelöst.
Als dann das preußische Heer in glänzenden Kriegen die alten Fahnen mit neuem Siegeslorbeer schmückte, als Bismarcks außenpolitische Erfolge alle Erwartungen überstiegen, da beugten sich die Gegener gern vor solcher Größe.
1864 warf Bismarck Dänemark aus dem deutschen Staatenbund hinaus. Die deutsche Nordmark wurde zurückgewonnen.
2 Jahre darauf brach zwischen Preußen und Österreich der Streit aus über die politische Stellung der Herzogtümer und über die Lösung der deutschen Frage. Bismarck wollte den Krieg und hatte sich Italiens Waffenhilfe gesichert. |
| | | Cophila Mitglied in Bronze
| Thema: Mit Do Aug 14, 2008 6:07 pm | |
| überraschender Schnelligkeit traten die preußischen Armeen den Vormarsch an. Der stille, geniale Generalstabschef Hellmuth v. Moltke leitete den Feldzug. In Böhmen fiel die Entscheidung. Prinz Friedrich Karl und Herwarth v. Bittenfeld warfen die Österreicher über die Iserlinie zurück. Kronprinz Friedrich Wilhelm v. Preußen durchbrach mit seinem Korps die Sudetenpässe.
Der österreichische Oberbefehlshaber, Feldzeugmeister v. Benedek, führte sein Heer zurück in eine starke Stellung vor Königgrätz. Dort wurde er am 3. Juli vollständig geschlagen. Der Rückzug führte bis an die Donau.
Obwohl eine österreichische Armee über die Italiener bei Custozza gesiegt hatte, mußte Franz Joseph Frieden schließen. Österreich schied aus dem Deutschen Bund aus und Preußen wurde bedeutend vergrößert. Norddeutschland und Sachsen traten zum Norddeutschen Bund zusammen. |
| | | Cophila Mitglied in Bronze
| Thema: Infolge Sa Aug 16, 2008 8:58 am | |
| des Krieges von 1866 und der folgenden Auflösung des Deutschen Bundes bietet sich für Bismarck nun die schon lange erwartete Gelegenheit, das Haus Taxis die frühere Einstellung und Politik büßen zu lassen. Er bedient sich dabei des preußischen Geheimen Postrats Stephan. |
| | | Cophila Mitglied in Bronze
| Thema: Der fürstliche Generalpostdirektionsassessor Sa Aug 16, 2008 10:45 pm | |
| Wilhelm Ripperger, der den späteren Vertrag mit Preußen selbst mit unterzeichnet und an den gesamten Verhandlungen teilgenommen hat, hinterließ in den Akten eine ausführliche Niederschrift - datiert mit 17. Februar 1867 - über seine Eindrücke und Beobachtungen der gesamten Vorgänge, angefangen vom Beginn des Krieges 1866 bis zum Abschluß des Postvertrages mit Preußen. Von besonderem Interesse ist daraus zunächst die Schilderung über den Einmarsch der preußischen Truppen in Frankfurt: "2. Occupation Frankfurts. Einsetzung einer preußischen Administration über die fürstlichen Posten am 21. Juli 1866. Im Verlaufe des Kriegs, am 16. Juli 1866, rückte der Befehlshaber der preußischen Mainarmee, Generalleutnant und Generaladjutant S. M. des Königs, Frhr. v. Manteuffel, mit Truppen in Frankfurt ein, unterdrückte mehrere Zeitungen, darunter die Postzeitung, deren Leiter Hofrat Dr. Fischer-Goullet aus Alteration bei dem Verhöre vor dem Kriegsgerichte seinen Tod fand, und stellte am 21. Juli die fürstliche Thurn und Taxissche Generalpostdirektion unter die Kontrolle und Oberleitung der k. preußischen Administration der occupierten Lande, indem er zugleich den k. pr. Geh. Postrat Stephan zum Administrator der fürstl. Posten einsetzte. Nach seiner seitens des letzteren bei Gelegenheit der Berliner Verhandlungen gemachten Mitteilung soll die Absicht bestanden haben, auf Kosten der fürstl. Verwaltung eine zum Teil aus höheren Stabsoffizieren zusammengesetzten Administrations-Kommission für die fürstl. Posten einzusetzen, auf seine Vorstellung hin aber aufgegeben worden sein. Der fürstl. Generalpostdirektor Frh. v. Schele stellte hierauf unter Vorbehalt der fürstl. Rechte und unter Protest seine Amtstätigkeit einstweilen ein. Stephan machte dem versammelten Collegium die Eröffnung: Es kann bis auf weiteres die Erhaltung der Amtstätigkeit und der bisherigen Zusammensetzung der fürstl. Generalpostdirektion sowie der Sicherstellung des Status quo hinsichtlich des nutzbaren Eigentums des Postregals in den zum Thurn und Taxisschen Postbezirke gehörigen Gebieten nur unter der Bedingung stattfinden, daß die Herren Mitglieder der Generalpostdirektion für die Dauer der Oberleitung durch den k. pr. Administrator folgende Verpflichtungen eingehen: Wir erklären uns bereit, den Anordnungen der k. pr. Administration unbeschadet unseres S. D. des Herrn Fürsten von Thurn und Taxis geleisteten Diensteides unter den obwaltenden Umständen unweigerlich nachzukommen und alles zu unterlassen, was die Interessen der k. pr. Regierung beeinträchtigen könnte. |
| | | bayern klassisch 0beiträge
| Thema: Re: Thurn & Taxis Sa Aug 16, 2008 10:52 pm | |
| Ich kritisiere frühe Philatelisten nur ungern, aber den Stempel Nr. 154 von München im Achteck habe ich noch nie gesehen und kann mir auch nicht vorstellen, dass es ihn jemals gab.
Wer ihn in echt haben sollte, möge sich bitte bei mir per PN melden. Danke.
Beste Grüsse von bayern klassisch |
| | | Cophila Mitglied in Bronze
| Thema: Hallo ~ bayern klassisch ~ So Aug 17, 2008 2:56 pm | |
| Der von dir gewünschte Stempel auf einer Thurn & Taxis - Briefmarke befand sich damals (April 1894) beim Herrn Arth. Glasewald, Gössnitz (Sachsen-Altenburg), Verleger der "Mitteldeutschen Philatelisten-Zeitung". Dazu schreibt er: "Es bleiben nun noch übrig die Marken mit fremden Stempeln und umgekehrt und liegt in diesen Zufälligkeiten, die bei den vielfach sich kreuzenden Ländertheilen und Grenzen gar nicht zu vermeiden waren, für die Abnormitätensammler ein reiches Feld. Trotzdem möchte ich diese Sachen doch nicht die Bedeutung resp. den Geldeswerth beigemessen haben, der vielfach durch geradezu exorbiante Preisnotirungen oftmals zu Tage tritt. Orts- und Zifferstempel nicht Thurn & Taxis'scher Städte kommen gleichfalls in mannigfachster Weise vor und besitze ich unter Andern: a) Thurn & Taxis-Marken mit fremden Stempeln:u. a. ... Bayern. MÜNCHEN, Lang eingefasst. Bahnpost: NÜRNBERG-FRANKFURT Mühlradstempel 280 (LAUTERECKEN)." |
| | | bayern klassisch 0beiträge
| Thema: Re: Thurn & Taxis So Aug 17, 2008 6:14 pm | |
| Hallo Cophila,
es gibt zahlreiche Taxismarken mit bayerischen Stempeln; die von dir bzw. Glasewald angegebenen sind mir bekannt.
Unbekannt ist nur die abgebildete Stempeltype 154, die einen Rahmenachteckstempel von München suggeriert, den es nie gab.
Rahmenstempel von München gibt es jedoch zuhauf. Sogar auf Taxismarken.
Beste Grüsse von bayern klassisch |
| | | Cophila Mitglied in Bronze
| Thema: Konnte leider nichts Mo Aug 18, 2008 7:41 pm | |
| - bayern klassisch schrieb:
Unbekannt ist nur die abgebildete Stempeltype 154, die einen Rahmenachteckstempel von München suggeriert, den es nie gab. weiter drüber finden. Dieser 'Glasewald" war ein bekannter Philatelist mit vielen Auszeichnungen sowie Verbandsprüfer. - - - - - - - Themenfortsetzung > : "Die Collegialmitglieder, mit Ausnahme des fürstl. Generalpostdirektors, gingen, nachdem ihnen noch schlimmere Folgen für den Fall einer Weigerung oder Nichteinhaltung in Aussicht gestellt worden waren, auf diese Verpflichtung ein. Preußischerseits wurde der Verkehr der fürstl. Generalpostdirektion und S. Hochfürstl. Durchlaucht unterbrochen, die Einstellung der Tätigkeit der bisherigen Oberaufsichtsbehörden in den von preußischen Truppen occupierten Staaten veranlaßt und die Zustimmung der dem preußischen Bündnisse beigetretenen betreffenden Regierungen, ohne diesseitiges Zutun, zu der eingetretenen Änderung eingeholt. Damit hatte Preußen die gesamte fürstl. Postverwaltung, anscheinend unter Wahrung der fürstl. Gerechtsame und Interesse, in die Gewalt bekommen; es hatte in Verfolgung seiner Traditionen festen Fuß gefaßt und beutete die Gelegenheit, wie bei den Verhandlungen in Berlin zutage trat, auf die empfindlichste Weise zu Ungungsten der fürstl. Verwaltung aus. Ein wirksames Mittel hingegen anzukämpfen, gab es für die Diesseite (Thurn & Taxis) nicht, vielmehr mußte diesselbe äußerst vorsichtig zu Werke gehen, um nicht den höchst feindselig gesinnten Gewalthaber zu noch nachteiligeren Schritten zu veranlassen." |
| | | Cophila Mitglied in Bronze
| Thema: Weitere Mo Aug 18, 2008 7:48 pm | |
| Stempel: |
| | | Cophila Mitglied in Bronze
| Thema: > Kriegskontributionen Di Aug 19, 2008 12:57 pm | |
| durch die "kriegerischen Preußen" und, soviel bis jetzt bekannt geworden, sonstige erhebliche Lasten wurden der fürstlichen Verwaltung nicht auferlegt.
Der Postbetrieb ging ungestört weiter, die Beamten wurden im Zaum gehalten, allein nach den Postgefällablieferungen zur fürstlichen Obereinnehmerei und sonstige Wahrnehmungen zu schließen, scheint das fürstliche Ärar seitens der preußischen Administration beim Betriebe der Posten nicht gerade sehr geschont worden zu sein. |
| | | Cophila Mitglied in Bronze
| Thema: Fürst Maximilian Karl wird Do Aug 21, 2008 7:55 pm | |
| anschließend zu Unterhandlungen mit Preußen wegen Abtretung der gesamten fürstlichen Post an diesen Staat gezwungen. Das Ergebnis derselben ist der zwischen dem Geheimen Legationsrat Ernst von Bülow, dem Geheimen Postrat Heinrich Stephan und dem Regierungsassessor Otto Hofmann als Vertretern der preußischen Staatsregierung sowie den fürstlichen Bevollmächtigten Oberpostrat Freiherrn Franz Joseph von Gruben und Generalpostdirektionsassessor Wilhelm Ripperger am 28. Januar 1867 in Berlin abgeschlossene Postabtretungsvertrag. Der Fürst überträgt darin seine gesamten Postrechte in sämtlichen Staaten und Gebieten, in denen die Posten ganz oder teilweise im Besitz des Fürstlichen Hauses waren, mit allen Rechten und Zubehör an unbeweglichem und beweglichem Eigentum, Inventar usw., vom 1. Juli 1867 an auf den preußischen Staat. Als Abfindungssumme zahlt Preußen an das Haus Thurn und Taxis den Betrag von drei Millionen Talern. Gerade der Abfindungsbetrag war der am meisten umstrittene Punkt bei den Verhandlungen. Die Berechnungen der fürstlichen Verwaltung beliefen sich auf 10 Millionen Taler. Man besaß schießlich gute Vergleichsmöglichkeiten. Erst 1851 hatte Württemberg die Postrechte des Fürsten Thurn und Taxis in einem Vertrag abgelöst. Hier handelte es sich also um ein freies Übereinkommen, das nicht unter politischem Druck oder Zwang erfolgte. Es ist nicht verwunderlich, wenn man von seiten des Fürsten gerade die württembergische Ablösungssumme zum Vergleich heranzog. Diese hatte für das verhältnismäßig kleine Gebiet und bei den wenigen fürstlichen Postgebäuden usw. bereits die Summe von 1.300.000 Gulden betragen. |
| | | Cophila Mitglied in Bronze
| Thema: Im Ablösungsvertrag Do Aug 21, 2008 9:55 pm | |
| ist den Mitgliedern des Fürstlichen Hauses die Brief- und Fahrpost-Portofreiheit im selben Umfang wie den Mitgliedern des preußischen Königshauses zugesichert. Dies gilt ebenso für die fürstlichen Verwaltungsstellen und bestimmte Beamte. Im Jahre 1889 erfolgt die Ablösung dieses Rechtes gegen eine Entschädigungssumme von rund 21.097 Mark. Zu erwähnen bleiben nach § VII des Schlußprotokolls zum Postablösungsvertrag: "Königlich Preußischerseits wird nicht beantstandet werden, daß Seine Durchlaucht der Fürst von Thurn und Taxis und der jeweilige Chef des fürstlichen Hauses Thurn und Taxis wie bisher so auch ferner in seinem Titel das Prädikat Erb-General, auch Erb-Landpostmeister führt." |
| | | Cophila Mitglied in Bronze
| Thema: Die Ratifikationsurkunde Fr Aug 22, 2008 11:09 pm | |
| ist vom preußischen König am 16. Februar 1867 unterzeichnet. In einem Erlaß vom 28. Juni 1867 verabschiedet sich der Erbgeneralpostmeister Fürst Maximilan Karl von seinen Postbeamten, dankt ihnen für die treuen Dienste und fordert sie zugleich auf, auch weiterhin dem preußischen König treu zu dienen. Ein Abschnitt daraus mag die Geschichte der Thurn und Taxis-Post in einem besonders typischen Lichte noch zeigen. "Seit dem nahe vierhundertjährigen Bestande Unserer Postverwaltung haben Unsere in Gott ruhenden Vorfahren, wie Wir selbst, Uns stets der treuesten Anhänglichkeit und vollsten Hingebung Unserer lieben und getreuen Postbeamten zu erfreuen gehabt; ihr festes Zusammenhalten, ihre Tüchtigkeit im Dienste, und, mit besonderer Genugthuung sprechen Wir es aus, ihre bewährte Treue und Redlichkeit hat den so langjährigen Bestand einer Verwaltung ermöglicht, welche vom Tage ihrer Entstehung an mit unsäglichen Schwierigkeiten zu kämpfen hatte." Als Schlußbetrachtung hat Wilhelm Ripperger in seiner erwähnten Niederschrift folgende Sätze angefügt: "Aus dem politischen Umsturz des vorigen Jahres ist durch den Vertrag und das Schlußprotokoll für das fürstliche Haus gerettet, was nach Lage der Umstände und namentlich bei der für die gewichtigen und umfangreichen Verhandlungen gegebenen kurzen Spanne Zeit und der gewalttätigen, diktatorischen Haltung der Gegenseite zu retten möglich war. Es ist das in der Hauptsache, der Entschädigung, aus dem Sturm Gerettete zu wenig für die Erwartungen, die man im Hinblick auf vertragliche Schutzzusicherungen, königliche Worte, hohe Erträgnisse der letzten Jahre und steigenden Verkehr hegen durfte und sogar hegen mußte, allein immerhin repräsentiert es, an sich betrachtet, eine nicht unbedeutende und daher zugleich sichere Summe. |
| | | Cophila Mitglied in Bronze
| Thema: Heinrich Stephan weist Sa Aug 23, 2008 10:13 am | |
| in seiner "Geschichte der Preußischen Post von ihrem Ursprung bis auf die Gegenwart" (Berlin 1859) hin, daß die im Deutsch-Österreichischen Postvereinsvertrag vom 6. April 1850 festgelegte "sehr bedeutende Ermäßigung des Porto und des Transitporto", der die Thurn und Taxissche Postverwaltung sich ohne Rücksicht auf wahrscheinliche, durch Währungsdifferenzen weiter gesteigerte Verluste anschließen mußte. Stephan schreibt. "Die Gerechtigkeit erfordert es, nicht zu verkennen, daß die Lage der Thurn und Taxisschen Postverwaltung der neuen Gestaltung des deutschen Postwesens gegenüber eine andere war, als die Lage der übrigen Postverwaltungen. Diese sind zugleich Staatsverwaltungen: Die finanziellen Opfer, welche sie der Reform brachten, wurden aufgewogen durch die den Angehörigen ihrer Staaten zugute kommenden Erleichterungen des Verkehrs und der auf demselbst ruhenden Steuer. Das fürstliche Haus Thurn und Taxis aber muß in dem Postwesen seinen Vermögensstand erblicken, und hierdurch ist die alleinige Widmung des Institutes zu rein volkswirtschaftlichen Zwecken von selbst ausgeschlossen ... Dem Füsten von Thurn und Taxis wird kein Billigdenkender es verargen wollen, daß er möglichst hohen Vorteil aus den ihm eingeräumten Privilegien zu ziehen sucht". Das Thurn und Taxissche Postgebiet war zum Zeitpunkt seiner Übergabe an Preußen das viertgrößte in Deutschland mit einer Bevölkerungszahl von über dreieinhalb Millionen; Österreich, Preußen und Bayern gingen voraus. Der Generalpostdirektion in Frankfurt unterstanden die Oberpostämter Bremen, Kassel, Darmstadt, Frankfurt, Hamburg.* * * |
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