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» Österr. NEU: Tag der Briefmarke 2024 von Gerhard Fr Aug 16, 2024 6:42 pm
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» Zollkontrolle von Gerhard Do Aug 15, 2024 12:21 am
» Wir starten den Bilderwettbewerb im August 2024 von Paul S. Mi Aug 14, 2024 11:03 am
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Autor | Nachricht |
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Mozart Mitglied in Silber
| Thema: Zeppelinpost des LZ 127 Mo Sep 27, 2010 12:20 pm | |
| Bei der Suche nach dem Motiv Ikarus bin ich auf eine schöne saubere Zeppelin-Postkarte gestossen und konnte diese auch für meine Sammlung erwerben. Am 14.9.1930 startete das Luftschiff „Graf Zeppelin“ um 8:54 Uhr von Friedrichshafen aus zu einer Landungsfahrt nach Genf, das nachmittags um 15:34 erreicht wurde. Der Wiederaufstieg zur Rückfahrt erfolgte um 16:20 Uhr. Zusammen mit 12.733 anderen Postkarten (nur solche waren erlaubt) kam auch meine Karte mit an Bord. Laut Fahrtenbuch des LZ 127 handelt es sich um die 124. Fahrt des Luftschiffs; das Gewicht der aufgenommenen Postsendungen betrug nach dieser Unterlage 53 kg. In der Nähe von Zürich – also noch über Schweizer Gebiet – wurden die Postkarten abgeworfen und erhielten den bei meinem Beleg besonders sauber abgeschlagenen Ankunftstempel von Zürich. Von dort aus wurden sie von der Schweizer Post an ihre Zielorte weiterbefördert. Das Porto betrug für Inlandspost 75 Rappen (daher ist die Karte portorichtig) und für das Ausland (2.530 Karten) 1 Franken.
Zuletzt von Mozart am Di Jan 11, 2011 10:09 pm bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet |
| | | Mozart Mitglied in Silber
| Thema: Zeppelinpost des LZ 127 Mo Jan 10, 2011 10:05 pm | |
| Am 18. September 1928 absolvierte das erfolgreichste Luftschiff «LZ 127 Graf Zeppelin» seine erste Werkstattfahrt und startete nach nur sechs Probefahrten schon am 11. Oktober des gleichen Jahres zu seiner ersten Nordatlantikfahrt nach Lakehurst (USA). Danach folgten zahlreiche Versuchs- und Sonderfahrten in viele Länder. Die spektakulärste war die Weltfahrt von 1929. Eine andere dieser Fahrten führte am 12. Oktober 1930 von Friedrichshafen (8.07 Uhr) nach Bern, wo es um 13.43 Uhr landete, um Passagiere und Post auszutauschen. Um 14.35 Uhr startete das Luftschiff in Richtung Basel, wo es um 16.07 Uhr ankam. Auch hier wurden Passagiere und Post ausgetauscht, und um 16.18 Uhr ging es zurück nach Friedrichshafen. Die in Basel aufgenommenen Belege sollten aber als schweizerische Post nach Zürich befördert werden. Darum wurde diese Post kurz vor dem Erreichen der Schweizer Landesgrenze in Kreuzlingen abgeworfen, von da nach Zürich weiterbefördert und dort mit dem Ankunftsstempel versehen. Zugelassen für den Transport waren nur Karten. Briefe wurden mit dem Hinweisstempel «Fuer Zeppelin / unzulässig / nur Karten» versehen und auf dem normalen Postweg dem Empfänger zugeleitet. Da die Anzahl der mit dem Luftschiff beförderten Belege (Friedrichshafen–Bern 2091 Stück, Friedrichshafen–Basel 1310, Bern–Basel 16 729, Basel–Zürich 11119) verhältnismässig hoch war, erzielen die abgewiesenen Briefe heute deutlich höhere Preise als die mit dem Luftschiff beförderten Karten. Beste Sammlergrüße Mozart, der sich über dieses neue Stück in seiner Sammlung freut! |
| | | balf_de Mitglied in Bronze
| Thema: Re: Zeppelinpost des LZ 127 Do Jan 13, 2011 7:27 pm | |
| Lieber Mozart! Herzlichen Glückwunsch zu dieser schönen Karte! Zusammen mit Deiner zuletzt gezeigten Karte von der Landungsfahrt nach Genf (Sieger-Nummer 87) ist das doch ein schöner Grundstock: spannend wäre sicher, die Zeppelinfahrten in die Schweiz mit Poststücken zu belegen. Da könnte man schon im Jahr 1907 beginnen, als aus dem Luftschiff LZ 3 bei einer Probefahrt über den Bodensee eine Karte über Romanshorn abgeworfen wurde. Auch einige andere Vorkriegs-Luftschiffe – LZ 4, LZ 10 und LZ 11 und nach dem Krieg auch das Reparationsluftschiff LZ 126 ( ZR 3 ) besuchte bei seinen Testfahrten vor der Überführung nach Amerika die Schweiz. Einen Nachteil haben diese frühen Fahrten in die Schweiz: für die meisten sind hohe vierstellige bzw. sogar fünfstellige Euro-Beträge anzulegen . .. Also bleiben wir besser beim LZ 127 „Graf Zeppelin“. Der besuchte insgesamt rund 70 mal die Schweiz. Die meisten der Fahrten davon waren aber Kurzfahrten – wenige Stunden dauernde Ausflüge, die wegen des Ausblicks auf das Panorama der Schweizer Alpen bei den wohlhabenden Gästen sehr beliebt waren und der Zeppelingesellschaft zwischen den großen Fahrten nach Südamerika Geld in die immer klamme Kasse spülten -, bei denen aber keine Post über der Schweiz abgeworfen wurde. Von diesen Fahrten gibt es im Wesentlichen nur Bordpost-Auflieferungen mit deutscher Frankatur. Beschränkt man die Sammlung aber auf Belege mit Schweizer Frankatur, kommen nur noch zehn Schweizfahrten in Betracht. Noch enger kann man das Sammelgebiet fassen, wenn man die Fahrten mit Landung in der Schweiz selektiert. Außer den beiden von Dir schon gezeigten gab es nur noch die Fahrt nach Zürich-Dübendorf am 2.11.1929. Demnach bist Du fast schon komplett . .. Zur Landungsfahrt nach Bern und Basel vom 12.10.1930 hast Du schon alles Wissenswerte gesagt. Die Nummer im Sieger-Katalog für die Beförderung ab Basel ist die 95. Im Michel-Zeppelinpostkatalog wird Deine Karte als Nummer 140 IA)a geführt. Die Fahrtetappe Basel –> Friedrichshafen trug im Fahrtenbuch des LZ 127 die Fahrtnummer 140. Das Schweizerische Luftposthandbuch führt die Karte als Nummer 38.D.a1. 8.807 Postkarten aus Basel trugen Schweizer Adressen – das Inlandsporto kostete 75 Rappen, die restlichen 2.312 gingen für 1 Franken ins Ausland. Neben dem Züricher Ankunftstempel 'Zürich Flugplatz Luftpost' gibt es noch einen zweiten Stempel: 'Zürich 1 Luftpost', ebenfalls vom 12.X.1930, 23 Uhr. Interessant ist natürlich auch die Ganzsachenkarte: vielleicht gibt es ja hier jemanden, der dazu etwas sagen kann. Leider habe ich weder Literatur dazu noch sonst eine Ahnung. Aber hohe Auflagen hatten solche sehr speziellen Spendenkarten bestimmt nicht. Viele Grüße balf_de |
| | | Kontrollratjunkie Moderator
| Thema: Re: Zeppelinpost des LZ 127 Sa Jul 02, 2011 12:48 am | |
| Wir wollen doch aber den LZ 127 "Graf Zeppelin" hier nicht ganz aus dem Auge verlieren, oder ? Hier also ein kleines Briefchen. Angesichts der schönen Auslandsfrankaturen wage ich mich einmal an eine brasilianische Post heran. Ob der Brief portorichtig frankiert ist, entzieht sich auch meiner Kenntnis. Es sind insgesamt 4200 Reis in vier Wertstufen verklebt worden. LZ 127 Graf Zeppelin
13. Südamerikafahrt 23.09.1935 - 02.10.1935
Brasilianische Post mit Bestätigungsstempel in Schwarz
Sieger 327 A Michel 483 Aa Gruß KJ |
| | | Kontrollratjunkie Moderator
| Thema: Re: Zeppelinpost des LZ 127 Sa Jul 02, 2011 12:56 am | |
| Jetzt muss ich fairerweise noch eine Anmerkung schreiben. Diesen Brief hatte ich schon einmal in einem anderen Forum gezeigt. Daraufhin hat mir der liebe Alfred ein wenig die Augen geöffnet und folgenden Kommentar geschrieben: - balf_de schrieb:
Hallo KJ ! Zunächst das Positive: Du zeigst auf einem sehr gut erhaltenen Bedarfsbrief einen für brasilianische Verhältnisse ungewöhnlich klar und deutlich abgeschlagenen Stempel aus Niteroi – heute ein Vorort von Rio. Ein Absenderstempel, den ich zum ersten Mal sehe! Das Porto von 4.200 Reis ist richtig; 700 Reis für den Auslandsbrief, 3.500 für die Luftschiff-Beförderung nach Europa. Aber – ich fürchte, ich fürchte -es ist kein Zeppelinbrief geworden: am 1. Oktober 1935 war das Luftschiff schon auf der Heimreise. Bereits am 27.9. um 22 Uhr startete es nach kurzem Aufenthalt in Rio (Fahrt-Nr. 482), aber auch für Recife kam der Brief zu spät: Abfahrt 29.9. 3:40 Uhr. Bitte, schaue Dir einmal die Rückseite des Briefs an: vielleicht hast Du Glück und findest einen Ankunftstempel aus Friedrichshafen vom 2. bis 5.10. Viel Hoffnung habe ich aber nicht, denn im Jahr 1935 erhielten nur noch eingeschriebene Briefe den Ankunftstempel. Meiner Meinung nach ist es sehr wahrscheinlich, dass Du einen Luftpostbrief hast, der eine Woche später mit der Lufthansa nach Deutschland kam. Im 14-täglichen Turnus teilten sich Lufthansa-Flugzeuge und der „Graf Zeppelin“ die Passagier- und Postbeförderung nach und von Brasilien. Eine Sieger-Nummer 327 kann ich zeigen, allerdings 327. C) aus Chile. Die Karte ist eingeschrieben, deshalb der - späte – Ankunftstempel. (Aber trotzdem gefällt mir Dein Bedarfsbrief besser, schon wegen der Adresse!) Viele Grüße balf_de Und dazu noch das folgende Zitat: - balf_de schrieb:
Hallo KJ ! Es ist ein Kreuz mit den Sieger- und Michel-Nummern! Dein Brief hat die 13. SAF 1935 um ein paar Tage verpasst und ist deshalb nicht zur Sieger-Nummer 323 geworden. Unter Nummer 327 führt Sieger südamerikanische Rückfahrt-Belege der 15. SAF 1935 vom 23. Oktober bis 4. November; so einer ist die von mir gezeigte Karte, die übrigens rückseitig blütenweiß ist wie die meisten Sieger-Belege. Sie zeigt aber den Ankunftstempel aus Friedrichshafen, da sie eingeschrieben war (Herr Sieger wusste Bescheid!) Wie befürchtet, zeigt die Rückseite des Briefs nur den Durchgangsstempel des „Districto Federal“, des Regierungsviertels von Rio, wo sich der Flughafen befand. Den Weg über die Bucht von Nieteroi aus war nicht weit; der Stempel stammt vom gleichen Tag. Wie gesagt, es ist sehr wahrscheinlich, dass Dein Brief mit dem Lufthansa-Flugzeug nach Deutschland kam. Viele Grüße balf_de
Ich hoffe sehr, daß er mir ob dieser Zitate nicht böse ist. Ich wollte die lehrreiche Anmerkungen gerne dazugeben. Gruß KJ
Zuletzt von eurowelter am Mi Jul 06, 2011 3:10 pm bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet (Grund : Beitrag wurde gelöscht!) |
| | | balf_de Mitglied in Bronze
| Thema: Re: Zeppelinpost des LZ 127 Sa Jul 02, 2011 2:31 pm | |
| O.k., O.k., ich bin ja bei euch ...Wo soll ich da anfangen .... Lieber Kontrollratjunkie, Hallo Klaus! Ganz toll, wie ihr beide das Forum hier aufmischt! Da hat sogar der bienenfleißige @eurowelter Probleme, mit seinen Beiträgen alleine im Fokus zu stehen! Aber sicher freut er sich über Mitstreiter genauso sehr wie ich! Zuerst aber eine wichtige Information zu meinem Beitrag bei der Polarfahrt, um ein Missverständnis zu vermeiden: - Polarfahrtsucher schrieb:
- ... denn von solchen Belegen trennt man sich vermutlich nicht !
Doch, lieber Klaus, man muss sich manchmal auch von besonderen Stücken trennen. Von den drei gezeigten Belegen zur Polarfahrt gehört mir heute nur noch einer. Zwei andere habe ich nur noch „virtuell“ als Scan in meinem „Bestand“. Aber ich denke, dass es nicht ehrenrührig ist, auch andere schöne Zeppelinbelege zu zeigen, die einem nicht (mehr) gehören. Normalerweise sollte man allerdings die Provenienz nennen, aber in diesem Fall weiß ich wirklich nicht, welche Sammlung(en) sie heute schmücken. Übrigens muss ich auch weiterhin mit meinen „virtuellen Beständen“ operieren, wenn ich mich an den beiden von euch beiden begonnenen Threads adäquat beteiligen will. - kawa schrieb:
- @ Hallo KJ, ja bitte versuch es
@ Hallo balf_de, wie immer einfach super. Danke an beide
Lieber Kawa: an Dich geht mein Dank., dass Du uns „Zeppeliner“ hier weiterhin mit Deiner Beteiligung unterstützt. Ganz wichtig ist für uns, Opinion-Leader wie Dich an unserer Seite zu haben. - Kontrollratjunkie schrieb:
- Es war eine Anspielung auf den einst wunderbaren Groß - Thread im Philaforum, wo wirklich sensationelles Material
versammelt gewesen ist. In der Zwischenzeit hat sich dort leider sehr vieles (zum Schlechten) gewandelt und infolge dessen fehlen in dem gesamten Thread die wichtigsten Bilder. Im Grunde kann man das Ding in den virtuellen Mülleimer drücken. Ich hoffe doch sehr, daß uns so etwas hier erspart bleibt und wir noch viele schöne Stücke sehen dürfen, ....
Dass Klaus hier relativ „neu im Geschäft“ ist, sieht man an seiner Frage nach den „unsichtbaren Belegen“. Zweifellos war es eine schwerwiegende Entscheidung von @lebenslauf und mir (wir haben uns diesbezüglich übrigens nicht abgestimmt), den wichtigsten Zeppelinpost-Thread im gesamten deutschsprachigen Internet – mit fast 50.000 Hits! – de facto zu vernichten. Als Werbung für unser Sammelgebiet war das bestimmt kontraproduktiv. Aber – um ehrlich zu sein – ich wollte den unterirdisch unqualifizierten Moderatoren des Forums nicht gönnen, sich weiterhin quasi mit unseren „fremden Federn“ zu schmücken. Im Übrigen habe ich mich schon vor dem Eklat um @bk in einem Forum nicht mehr wohlgefühlt, in dem man mit Beiträgen wie „Hä?“ schneller als ich zum „erfahrenen Mitglied“ wird oder auch „Sammlerfreunde“ antrifft, die mindestens viermal das Wort „mein Porsche“ in einem Beitrag unterzubringen in der Lage sind ... Dass wir hier weitestgehend von Forentrollen verschont geblieben sind, und zwar ohne die restriktiven Sicherheitsvorkehrungen des Postgeschichte-Forums, ist sicher in erster Linie ein Verdienst der zurückhaltenden, aber wirkungsvollen Moderation. Allerdings: wie man sich vor mehr und mehr sich häufenden „Beiträgen“ von verkaufswilligen Erben und Dachboden-Findern schützen kann, das weiß ich auch nicht. Aber eines scheint klar: je mehr wir hier über Beträge zu möglichen Erlösen schreiben – womöglich mit unglücklichen Aussagen zu Michel-Prozenten, ohne die Erbstücke oder Funde überhaupt gesehen zu haben -, desto mehr werden sich solche Anfragen häufen. Ich sehe das Briefmarkenforum als „kleines, aber feines“ Forum für „echte“ Briefmarkensammler und bestimmt nicht für Ein-Beitrag-Mitglieder, die ausschließlich an der Vermarktbarkeit ihrer wie auch immer erworbenen Schätze interessiert sind. Ehrenwert ist es natürlich, diese Neumitglieder zum Weitermachen zu animieren, aber die Erfolgsquote ist hier sicher schlechter als 1:100. Mein pragmatischer Vorschlag: verweist die Wertanfragen von nichtsammelnden Erben und Findern an das Forum, das hier kürzlich schon einen Erben erfolgreich abgeworben hat – er findet dort praktischerweise schon eine Verkaufsplattform vor. Zugegeben: ich bin seit den Vorgängen Ende letzten Jahres im Philaforum etwas dünnhäutig geworden, was mein „Wohlbefinden“ in einem philatelistischen Forum anbetrifft; jedenfalls wisst ihr jetzt, woher meine Zurückhaltung im Briefmarkenforum in den letzten Wochen herrührt. - Kontrollratjunkie schrieb:
- Ich hoffe sehr, daß er mir ob dieser Zitate nicht böse ist. Ich wollte die lehrreiche Anmerkungen gerne dazugeben.
Aber nein, lieber Kontrollrtatjunkie – darüber ist der „liebe Alfred“ bestimmt nicht böse! Ich werte Dein Zitat zu dem brasilianischen „Fast-Zeppelinbrief“ als deutlichen Wink, dass ich meine seinerzeitigen Beiträge ja hier restaurieren kann, indem ich unter Verwendung der alten Texte die dazugehörigen Scans ergänzen kann. Du hat recht: das habe ich auch schon gemacht und werde es sukzessive weitermachen. Allerdings kann ich nicht versprechen, dass wir in den nächsten paar Wochen alles wieder auf der Reihe haben. Du kannst es noch nicht wissen: als Rentner hat man wesentlich mehr Verpflichtungen und Termine als im Berufsleben – die Pflege von Freundschaften und „Socializing“ ganz allgemein wird zur zentralen Aufgabe, wenn die interessanten potentiellen Vorteile aus einer Bekanntschaft mit mir aufgrund meines geschäftlichen Einflusses jetzt weggefallen sind .... Mein nächster Beitrag hat bestimmt wieder einen Anhang! Bis dahin viele Grüße balf_de |
| | | Kontrollratjunkie Moderator
| Thema: Re: Zeppelinpost des LZ 127 Sa Jul 02, 2011 6:13 pm | |
| Lieber balf_de, zunächst meinen herzlichen Dank für Deine erläuternden Zeilen und Deine Nachsicht mir gegenüber. - balf_de schrieb:
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Ich werte Dein Zitat zu dem brasilianischen „Fast-Zeppelinbrief“ als deutlichen Wink, dass ich meine seinerzeitigen Beiträge ja hier restaurieren kann, indem ich unter Verwendung der alten Texte die dazugehörigen Scans ergänzen kann. Du hat recht: das habe ich auch schon gemacht und werde es sukzessive weitermachen. Allerdings kann ich nicht versprechen, dass wir in den nächsten paar Wochen alles wieder auf der Reihe haben. Dein Vorhaben begrüße ich natürlich ausdrücklich und freue mich schon jetzt auf die vielen lehrreichen Beiträge von Dir. Dem Forum kann ich dann nur gratulieren, so etwas ist unbezahlbar. Ich denke auch, es eilt überhaupt nicht. Ganz im Gegenteil, so dauert das Vergnügen entsprechend länger. - balf_de schrieb:
Mein nächster Beitrag hat bestimmt wieder einen Anhang! Das hört sich gut an, im Rahmen meiner äusserst bescheidenen Möglichkeiten möchte ich mich gerne anschliessen. Liebe Grüße KJ |
| | | balf_de Mitglied in Bronze
| Thema: Re: Zeppelinpost des LZ 127 Mo Jul 04, 2011 4:23 pm | |
| Hallo zusammen! Wie ich es @Kontrollratjunkie bereits angekündigt habe, möchte ich heute damit beginnen, meine seinerzeit im Philaforum veröffentlichten Texte hier wieder um die zugehörigen Scans zu ergänzen und sie damit wieder „lebendig“ zu machen. Klar, dass ich in erster Linie diejenigen Beiträge wiederholen möchte, für die ich damals ein positives Feedback erhalten habe. Gut angekommen ist im November 2009 die Vorstellung meines wohl ältesten Bedarfsbriefs, der von LZ 127 befördert wurde. Der Brief gehört übrigens zu den noch vorhandenen Resten meiner ehemaligen Sammlung. Über die versuchte Amerikafahrt im Mai 1929 ist in Anbetracht ihrer Bedeutung aus zeitgenössischen Quellen relativ wenig in Erfahrung zu bringen; im Eckener-Buch „Im Zeppelin über Länder und Meere“ findet sich z.B. keine einzige Zeile - man berichtete wohl lieber von erfolgreichen Heldentaten ... Dabei war es eine außerordentlich bedeutsame Fahrt - die Zukunft der Verkehrsluftschifffahrt stand auf Messers Schneide: Geplant war die Fahrt als Auftakt der Weltrundfahrt – man hatte dem Sponsor Randolph Hearst ja zugesagt, dass diese Fahrt von New York aus gestartet werden sollte. Aber es kam anders: schon über dem Mittelmeer auf dem Weg nach Spanien fiel am 16. Mai der erste Motor durch Kurbelwellenbruch aus. Als am 17.5. in der Höhe von Alicante der zweite von fünf Motoren mit dem gleichen Defekt ausfiel, entschloss sich Dr. Eckener zur Umkehr. Auch nach dem Ausfall des dritten Motors versuchte man, gegen den starken Mistral im Rhonetal den Heimweg zu schaffen. Erst als in der Nähe von Valence der vierte Motor ausfiel, wurde die Situation aussichtslos. Nach einigen Stunden kam endlich die Erlaubnis der französischen Regierung zur Notlandung im Luftschiffstützpunkt Cuers in der Nähe von Toulon. Dies wurde durch ein artistisches Landemanöver mit Hilfe einer routinierten Bodenmannschaft geschafft – der große Zeppelin passte so gerade in die dortige Luftschiffhalle. Am 23.5. trafen die Ersatzmotoren aus Friedrichshafen ein. Mit fünf von ursprünglich 16 Passagieren und elf französischen Marineoffizieren an Bord trat man die Rückfahrt nach Friedrichshafen an. Am 1. August war es dann so weit: der Motoren-Fehler war gefunden und man brach wieder zur Startetappe der Weltrundfahrt nach Lakehurst auf. Zur Einschätzung der Bedeutung dieses glücklichen Ausgangs der Havarie möchte ich Peter Kleinheins aus seinem Buch „Die großen Zeppeline“ zitieren: Es gilt als ziemlich sicher, dass die kaum begonnene Zeppelin-Verkehrsluftschifffahrt ein jähes Ende gefunden hätte, wenn das Luftschiff beim Ausfall des letzten Motors gestrandet oder bei einer Notlandung zerstört worden wäre. So aber brachte der Vorfall eher eine Steigerung des Vertrauens in die Tüchtigkeit der Zeppeline.Die aufgelieferte Post zur abgebrochenen Amerikafahrt kam fast vollständig nach Friedrichshafen zurück. Sie erhielt dort einen roten Stempel „Beförderung verzögert wegen Abbruchs der 1. Amerikafahrt“ und kam in der Regel erst am 5. August in USA an. Eine Ausnahme machen einige wenige Belege, die bereits am 16. Mai über Basel und über Barcelona abgeworfen wurden. Mein Brief vom Barcelona-Abwurf – SiegerNr. 26. b) bzw. Michel 23 I) b. – zeigt eine Besonderheit: ein Bordpostbrief mit vollständigem Inhalt, der eine kleine Geschichte erzählt: der Absender, ein offenbar erfolgreicher New Yorker Juwelier, wählte zur Rückreise von einer Einkaufsreise in Europa das Luftschiff und versuchte, diese schnelle Beförderungsmöglichkeit werblich für sich zu nutzen – er hatte schon entsprechende Karten für seine Kunden drucken lassen. Wenn das kein echter Bedarf ist! Seine Grüße aus dem Luftschiff an die Mitarbeiter seiner Pariser Filiale lassen seine gute Laune bei der bequemen und schnellen Reise erkennen – es steht zu fürchten, dass ihm die bald darauf gründlich vermiest wurde .... Viele Grüße balf_de |
| | | Polarfahrtsucher Mitglied in Bronze
| Thema: Re: Zeppelinpost des LZ 127 Mo Jul 04, 2011 6:06 pm | |
| Hallo, vielen Dank Alfred für diesen herrlichen Beleg. Die Kombination aus Inhalt und Beleg an sich macht ihn natürlich sehr spektakulär. Habe den (fast nicht mehr vorhandenen) Thread jetzt auch endeckt und finde es sehr Schade wie die Sache verlaufen ist. Umso mehr Dank an dich, dass du diesen schönen Ausnahmebelge hier nochmals zeigst. Möchte hier meinen Beleg dazu zeigen. Natürlich handelt es sich hier um die "normale" Variante dieser abgebrochenen Amerikafahrt. Was mich hier wirklich sehr wundert ist die Tatsache, daß die Belege mehrere Monate zurückgehalten wurden und erst mit der nächsten Fahrt befördert wurden. Schein fast alles Sammlerpost und verspätete Geburtstagsglückwünsche gewesen zu sein . Gruss Klaus
Zuletzt von Polarfahrtsucher am Mo Jul 04, 2011 6:31 pm bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet |
| | | Polarfahrtsucher Mitglied in Bronze
| Thema: Re: Zeppelinpost des LZ 127 Mo Jul 04, 2011 6:30 pm | |
| Hallo, hier gleich nochmal, da meine Euphorie zur wenig später durchgeführten Weltrundfahrt 1929 wieder entflammt wurde. Kleine persönliche Vorgeschichte: Habe im Fernsehen eher zufällig einen wirklicht tollen Dokumentarfilm zu dieser Fahrt gesehen. Hier der Filmtitel: Farewell (original) 1929 Mit dem Zeppelin um die Welt (deutche Version) Around the World by Zeppelin (englische Version) Diesen Bericht muss eigentilch jeder halbweges interessierte Zeppelinsammler gesehen haben. Er besteht zu 100% aus Originalaufnahmen dieser Zeit. Alleine das Intro, in dem der Bau der Graf Zeppelin gezeigt wird ist atemberaubend. Hier werden auch viele Hintergrundinformationen vermittelt, wie z.B. die Frage warum die Fahrt von USA aus gestartet wurde, oder etwa warum Moskau nicht angeflogen wurde. Auch Originalinterviews von Hugo Eckener im "perfekten" Englisch werden gezeigt. Offiziel handelt der Film von der Liebesromance der Journalistin Lady Grace Drummond-Hay und Karl von Wiegand die beide Passagiere auf der ersten Weltrundfahrt waren. Allerdings kommt der Film ganz ohne Kitsch und Kuss-Scenen aus, viel mehr sind die Lesungen aus den Tagebüchern von "Gracie" sehr stimmig und passend. Meine Empfehlung! Hier nun ein Beleg zu dieser Fahrt. Ein Brief zur "deuschen" Weltumrundung von Friedrichshafen nach Friedrichshafen. Passend dazu der rote Leitvermerk. Frankiert mit den dazu erforderlichen 14 RM. Schön passend die dazu erforderlichen Zeppelin Sondermarken. Das Porto finde ich schon erstaunlich. Dürfte damals schon ein "kleines" Vermögen gewesen sein. Bitte die Experten hier um Hintergrundinformation zu dieser Fahrt, da mich diese aus oben genannten Gründen besonders interssiert. Vielen Dank Schönen Gruss Klaus |
| | | balf_de Mitglied in Bronze
| Thema: Re: Zeppelinpost des LZ 127 Mo Jul 04, 2011 9:35 pm | |
| Hallo Klaus! Da hast Du natürlich recht, dass durch Filme wie "Farewell" die Faszination der Reisen per Luftschiff nachempfunden werden kann. Und gerade im damals schwer gedemütigten und von der Rezession heimgesuchten Deutschland empfand man dieses wunderbare technische Meisterwerk als Symbol der Hoffnung auf eine bessere Zukunft. Wenn auch die Wenigsten die finanziellen Möglichkeiten hatten, selbst eine Reise mit "Graf Zeppelin" mitzumachen, ließen sie doch wenigstens - auch unter erheblichen finanziellen Opfern - ihre Briefe mitfahren, die sie dann als Andenken bewahren konnten. Hier ist übrigens ein kurzer Trailer von "Farewell" für unsere hoffentlich zahlreichen Zaungäste: -> http://www.airships.net/blog/movie-lady-hay-graf-zeppelin-farewellDa Lady Hay Drummond-Hay auch "meine" Südamerikafahrt 1930 mitmachte, kann ich auch über sie noch einen Beitrag beisteuern. Der "älteste" LZ-127 Beleg, der sich einmal in meiner Sammlung befand (den ich aber nur noch als Scan zeigen kann), stammt vom 20.9.1928, als das nagelneue Luftschiff eine seiner Testfahrten für die geplante Amerikafahrt über Südwestdeutschland durchführte. Ich zeige die Karte als Kontrast zu Deinem sündhaft teuer frankierten Rundfahrtbrief der Weltrundfahrt - sie war überhaupt nicht frankiert; der Empfänger hatte 15 Rpf. Strafporto zu bezahlen. Gleichzeitig war er auch der Absender - oder besser gesagt: der "Abwerfer" der Postkarte beim Überfahren der Stadt Offenburg. Albert Lehmann war übrigens nicht der bekannte Luftschiff-Kapitän, der beim Lakehurst-Unfall starb - der hieß Ernst August Lehmann - sondern war als Stewart an Bord beschäftigt. Viele Grüße balf_de |
| | | Polarfahrtsucher Mitglied in Bronze
| Thema: Re: Zeppelinpost des LZ 127 Mo Jul 04, 2011 10:02 pm | |
| Hallo Alfred, und wieder vielen Dank für deinen sehr interessanten Beitrag. Schon erstaunlich welche Belege du aus der Schublade ziehst. Habe Belege zu dieser Fahrt noch nie zu Gesicht bekommen. Möchte noch einen weiteren Weltrundfahrt Beleg zeigen. Dieses Mal eine Karte ebenfalls mir Leitstempel Friedrichshafen-Friedrichshafen. Hier mit halben Portosatz von immer noch 7 RM. Herr Gustav Lieber taucht bei Weltrundfahrten Belegen relativ häufig auf, muss wohl ein Händler gewesen sein. Das Motiv der Karte finde ich auch gut gelungen, auch wenn es kein Zeppelin Motiv ist. Die Hamburger Werf spiegelt in meinen Augen die Aufbruchstimmung gut wieder. Hier der Beleg: Schönen Gruss Klaus |
| | | Kontrollratjunkie Moderator
| Thema: Re: Zeppelinpost des LZ 127 Di Jul 05, 2011 1:28 am | |
| - balf_de schrieb:
- Hallo Klaus!
Da hast Du natürlich recht, dass durch Filme wie "Farewell" die Faszination der Reisen per Luftschiff nachempfunden werden kann. Und gerade im damals schwer gedemütigten und von der Rezession heimgesuchten Deutschland empfand man dieses wunderbare technische Meisterwerk als Symbol der Hoffnung auf eine bessere Zukunft. Wenn auch die Wenigsten die finanziellen Möglichkeiten hatten, selbst eine Reise mit "Graf Zeppelin" mitzumachen, ließen sie doch wenigstens - auch unter erheblichen finanziellen Opfern - ihre Briefe mitfahren, die sie dann als Andenken bewahren konnten. Hier ist übrigens ein kurzer Trailer von "Farewell" für unsere hoffentlich zahlreichen Zaungäste: -> http://www.airships.net/blog/movie-lady-hay-graf-zeppelin-farewell Lieber balf_de, mit solchen Links kannst Du einem Interessierten aber ganz schön die Nacht rauben. Habe soeben ausgiebig in den dort untergebrachten Informationen gestöbert und Filme gesehen. Eine tolle Zusammenstellung von Informationen, vielen Dank ! Da habt Ihr Euch heute einen wundervollen Zweikampf geliefert, ein Beleg interessanter als der andere. Besonders schön finde ich den antiquarischen Beleg von der Südwestdeutschlandfahrt. Davor gab es ja nur noch die Probefahrt über dem Bodensee mit Abwurf über Konstanz. Viel frühere Post gibt es also nicht. Schade, daß der Beleg jetzt irgendwo anders steckt...... Gruß KJ |
| | | balf_de Mitglied in Bronze
| Thema: Re: Zeppelinpost des LZ 127 Di Jul 05, 2011 7:41 pm | |
| Hallo Kontrollratjunkie! - Kontrollratjunkie schrieb:
- Da habt Ihr Euch heute einen wundervollen Zweikampf geliefert, ...
So würde ich das nicht nennen - es war wohl eher ein Duett als ein Duell. Außerdem "kämpfen" wir mit ungleichen Waffen: meine sind weitgehend virtuell, solange es um andere Fahrten als die SAF 1930 geht. Aber eines ist klar - die Weltrundfahrt war das absolute Highlight der Zeppelin-Ära. Als Spezialgebiet sehr schwierig; es gibt eine überragende Sammlung, die ich schon einmal besichtigen durfte: spontan habe ich mich damals entschlossen, etwas anderes zu versuchen ... Hallo Polarfahrtsucher! Nach dem 14-RM-Brief zeigst Du auch eine 7-RM-Karte, die um die ganze Welt unterwegs war. Auch für die Amerikaner war es teuer. Für ihre Rundfahrt - diesmal von Lakehurst über Friedrichshafen, Tokio und Los Angeles zurück nach Lakehurst - kostete der Brief US$ 3.50, nach damaligem Wechselkurs 1:4 also genau so teuer. Die zusätzliche 5-cent-Frankatur bei dem früher zu meiner Sammlung gehörigen Brief deckte die Luftpostbeförderung von Detroit nach Lakehurst ab. Hallo zusammen! Gerne möchte ich noch einmal auf Lady Hay Drummond-Hay zurückkommen, die nicht nur die Weltrundfahrt sondern z.B. auch die Südamerikafahrt 1930 (ebenfalls gemeinsam mit Herrn Carl von Wiegand) mitmachte. Bitte, tut mir den Gefallen und schaut einmal über den Tellerrand des Briefmarkenforums! Im Postgeschichte-Forum, wo ich gemeinsam mit @Kontrollratjunkie versuche, auch den Postgeschichtlern die Zeppelinpost näher zu bringen, habe ich einen Thread "Bordpost ..." begonnen, wo ich auch eine Postkarte der Lady zeige. Ich denke, es ist ein recht amüsanter Thread, wo sich auch mein Freund @bayern klassisch beteiligt - ich möchte ihn euch zur Lektüre empfehlen! -> http://www.altpostgeschichte.com/index.php?page=Thread&threadID=472Keineswegs habe ich die Absicht, hier jemanden "abzuwerben", die Schnittmenge zwischen den beiden Foren ist nicht sehr groß, aber zur Horizonterweiterung ergänzen sich beide gut. Ähnliches gilt übrigens auch für das Forum eZEPtalk, wo die Zeppelinpost ein zentrales Thema ist. Da geht es eher um sehr spezielle Themen - ich habe z.B. in den letzten Tagen in einem Thread über den ominösen kleinen "Roundtrip-Stempel" der SAF 1930 geschrieben. -> http://www.ezeptalk.de/viewtopic.php?f=26&t=371Viele Grüße balf_de |
| | | Polarfahrtsucher Mitglied in Bronze
| Thema: Re: Zeppelinpost des LZ 127 Di Jul 05, 2011 10:28 pm | |
| Hallo, und wieder viele neue Erkenntnisse für mich! Danke Alfred! Wusste nicht dass du und KJ auch in anderen Foren so aktiv seid. Lese da auch gleich fleissig mit. Hier passt mein letzter Beleg zur Weltrundfahrt noch recht gut dazu, deshalb will ich ihn auch zeigen. Auch ein amerikanischer Beleg von L.A. nach Friedrichshafen mit diesen wunderschönen Around the World Stempel. Ob er portogerecht ist müsst ihr mir sagen. Gruss Klaus P.S. Auf ein Duell lass ich mich natürlich nicht ein, wäre ein ungleicher Kampf . Natürlich ist es schönes Duett und irgendwie spür ich auch hier Aufwind im Forum |
| | | Kontrollratjunkie Moderator
| Thema: Re: Zeppelinpost des LZ 127 Mi Jul 06, 2011 12:05 am | |
| - Polarfahrtsucher schrieb:
- Hallo,
Wusste nicht dass du und KJ auch in anderen Foren so aktiv seid. Lese da auch gleich fleissig mit.
Oje, das macht mich wieder darauf aufmerksam, daß ich mich bei den Postgeschichtlern schon lange nicht mehr habe blicken lassen..... - Polarfahrtsucher schrieb:
Auf ein Duell lass ich mich natürlich nicht ein, wäre ein ungleicher Kampf. Natürlich ist es schönes Duett und irgendwie spür ich auch hier Aufwind im Forum.
Natürlich habt Ihr beide Recht, es ist ein Paarlauf, kein Kampf. Und er wäre in der Tat ungleich, ich fürchte, wir würden gegen den lieben Alfred keine Schnitte sehen..... Aber das macht nichts, wir können alle nur dazu lernen. Gruß KJ |
| | | Kontrollratjunkie Moderator
| Thema: Re: Zeppelinpost des LZ 127 Do Jul 14, 2011 1:52 am | |
| Nach diesen ganzen unerfreulichen Beiträgen möchte ich doch gerne auch diesen Thread wieder zur Aerophilatelie zurückführen und noch einen Beleg aus meiner Sammlung vorstellen. LZ 127 Graf Zeppelin
Fahrt zur Leipziger Messe 30.- 31.08.1936
Etappe Leipzig - Friedrichshafen
mit Bestätigungsstempel in Rot Unterscheidungsbuchstabe "e"
Sieger 366 Michel 553 b
Gruß KJ |
| | | balf_de Mitglied in Bronze
| Thema: Re: Zeppelinpost des LZ 127 So Jul 17, 2011 5:02 pm | |
| Hallo Kontrollratjunkie, Hallo zusammen! Nach einem vergleichsweise späten Beleg aus der LZ-127-Ära möchte ich gerne einen frühen beisteuern. Ein echter Eyecatcher meiner ehemaligen Sammlung, der heute bestimmt einen prominenten Platz in einer anderen Zeppelinsammlung einnimmt, ist ein Schweizer Zuleitungsbeleg zur durchgeführten Amerikafahrt 1929 – Siegernummer 27.A), Michel 27)a. (Hier treffen sich beide Kataloge!). Monieren könnte man vielleicht den reichlich blass abgeschlagenen Sonderbestätigungsstempel der Fahrt, „Puristen“ fällt nach Einsatz ihres Taschenrechners auch auf, dass der Brief mit 45 Rappen überfrankiert ist – 5 SFr für den 20-Gramm-Brief hätten ausgereicht – aber diese Defizite werden durch die Optik des Belegs bestimmt ausgeglichen. Viele Grüße balf_de |
| | | Polarfahrtsucher Mitglied in Bronze
| Thema: Re: Zeppelinpost des LZ 127 So Jul 17, 2011 6:40 pm | |
| Hallo Zeppelinsammler, natürlich ist es schwierig nach den klasse Belegen von Alfred (Vielen Dank!) einen passenden Anschluss zu finden. Hier nun zwei relativ gewöhnliche Belege der Orientfahrt. Zumindest zeitlich passen diese einigermassen zu den obrigen Beleg. Zum einen ein Beleg von Friedrichshafen nach Beirut mit Gummistempel Typ I und spiegelseitigen Ankunftsstempel von Er Ramle. Dürfte sich somit um Sieger 23I Aa handeln. Zum anderen ein Brief von Friedrichshafen nach Port Said, Ägypten. Hier ebenfalls mit Gummistempel Typ I aber ohne den Ankunftstempel. Somit Sieger 23I A. Hier nun meine Frage: Wie kommt es nun zu den Ankunftsstempeln? Im Sieger ist es zwar kurz erwähnt, aber wie kann man sich das praktisch vorstellen? Post die unmittelbar in Er Ramle weitergeleitet wurde, wie zum Beispiel beim ersten Beleg nach dem nahgelegen Beirut erhielt den Stempel? Post in andere Länder verblieb in den Säcken (für jedes Land extra ? ) und bekamm erst dort die Ankunftsstempel? Wäre für eine Erklärung dankbar! Vielen Dank Gruss Klaus |
| | | balf_de Mitglied in Bronze
| Thema: Re: Zeppelinpost des LZ 127 Mo Jul 18, 2011 4:31 pm | |
| Hallo Polarfahrtsucher! - Polarfahrtsucher schrieb:
- Wie kommt es nun zu den Ankunftsstempeln? Im Sieger ist es zwar kurz erwähnt, aber wie kann man sich das praktisch vorstellen?
Zum Glück gehört die Orientfahrt 1929 zu den am besten erforschten und dokumentierten Zeppelinfahrten überhaupt. Zu verdanken ist dies in erster Linie Dieter Leder, einem der kenntnisreichsten Experten und Prüfer von Zeppelinpost, der ein über 200 Seiten starkes spannendes und höchst informatives Buch ausschließlich über diese Fahrt verfasst hat: „ Wenn es doch Tag gewesen wäre“ (Topo-Verlag Meersburg 2007, ISBN 978-3-940702-77-7). Aus diesem Buch möchte ich zum Stichwort Ankunftstempel Er Ramle gerne sinngemäß zitieren. Am 26. März 1929 kurz nach 18 Uhr Ortszeit wurde der Ort Er Ramle in Palästina überflogen, für den laut Amtsblatt der Reichspost ein Postabwurf vorgesehen war, bei dem die aus Friedrichshafen mitgenommene Post komplett abgeworfen werden sollte. Mit Hilfe von Fallschirmen wurden insgesamt 4 Postsäcke mit der Friedrichshafener Post im Gesamtgewicht von 94 kg abgeworfen. Außerdem wurde eine einzelne Posttasche abgeworfen, in der sich die bis zu diesem Zeitpunkt beim Bordpostamt aufgelieferte Bordpost befand (Bordpoststempel vom 25. und 26. März). Im Sieger-Katalog findet sich die Notiz „ Die von der Deutschen Reichspost schon in verplombten Säcken vorsortierte Post erhielt keinen Ankunftstempel ...“Tatsächlich waren bereits in Friedrichshafen vor der Reise die dort eingegangenen Poststücke nach Empfängerländern sortiert und in Postbunden verschnürt worden; das Postamt in Er Ramle konnte sie ungeöffnet - und damit natürlich ohne Ankunftstempel - weiterleiten. Nur ein kleiner Teil der Post – an exotische Destinationen oder direkt nach Palästina und in die Region adressiert – musste einzeln verarbeitet werden und erhielt den von Dir auf dem ersten Beleg gezeigten Ankunftstempel. Auch die relativ wenigen in der Posttasche abgeworfenen Bordpostbelege wurden einzeln abgefertigt – zumindest die Bordpost briefe erhielten regelmäßig den Ankunftstempel vom 26. März 29. Laut Auskunft der palästinischen Postbehörde wurden Postkarten grundsätzlich nicht Ankunfts-gestempelt. Eine Besonderheit ist noch zu erwähnen: die deutschen (Berufs-) Philatelisten waren nicht sehr erfreut, als ihre normalerweise nach Deutschland adressierten Sammlerbelege (der größte Briefbund!) ohne Ankunftstempel zurückkamen. Der Nachweis der Luftschiffbeförderung fehlte, die Verkäuflichkeit schien zumindest erschwert. Einige von ihnen schickten daher ihre Belege unter Umschlag nochmals zurück nach Er Ramle ans dortige Postamt und baten (vermutlich unterstützt durch ein kleines Geschenk) um nachträgliche Abstempelung mit dem rückdatierten Stempel. Und damit hatten sie – zumindest teilweise – Erfolg. Ähnliche „Nachbesserungen“ von Zeppelin-Belegen lassen sich auch von anderen Fahrten nachweisen – beispielsweise auch von „meiner“ SAF 1930. Gelegentlich werde ich einen solchen Beleg hier vorstellen (oder habe ich das hier schon einmal getan?) Viele Grüße balf_de |
| | | Kontrollratjunkie Moderator
| Thema: Re: Zeppelinpost des LZ 127 Mi Jul 20, 2011 12:47 am | |
| - balf_de schrieb:
- Hallo Polarfahrtsucher!
Ähnliche „Nachbesserungen“ von Zeppelin-Belegen lassen sich auch von anderen Fahrten nachweisen – beispielsweise auch von „meiner“ SAF 1930. Gelegentlich werde ich einen solchen Beleg hier vorstellen (oder habe ich das hier schon einmal getan?)
Viele Grüße balf_de
Lieber balf_de, vielen Dank für die erschöpfenden Informationen zur Verwendung des Ankunftsstempels in Er Ramle. Diese Fahrt interessiert mich auch besonders, irgendwo habe ich auch noch Belege. Bei Gelegenheit werde ich diese Stücke noch zeigen. Die nachgebesserten Belege kenne ich auch noch nicht, bin gespannt...... Gruß KJ |
| | | balf_de Mitglied in Bronze
| Thema: Re: Zeppelinpost des LZ 127 Mi Jul 20, 2011 7:25 pm | |
| Lieber Kontrollratjunkie! - Kontrollratjunkie schrieb:
- Die nachgebesserten Belege kenne ich auch noch nicht, bin gespannt......
Dann war es nicht hier - aber ich habe darüber schon geschrieben. Hallo zusammen! Bei der Erklärung des Ankunftstempels aus Er Ramle bei der Orientfahrt habe ich angedeutet, dass ähnliche „Nachbesserungen“ aufgrund fehlender Ankunftstempel auch anderweitig vorkommen. Mit dem Sieger-Katalog in der Hand ist die Vorderseite der Karte zur Südamerikafahrt 1930 schnell beschrieben: Wie viele andere Poststücke dieser Fahrt, die offensichtlich auch aus postalischer Sicht Pioniercharakter hatte, ist die Karte nicht wie gewünscht über den Kanaren (bzw. den Kapverden, wo dann der Abwurf statt über Santa Cruz stattfand) abgeworfen worden, sondern sie war in den Postsack für Kuba einsortiert und blieb im Luftschiff bis Lakehurst und wurde von dort zusammen mit der gesamten „Havanna-Post“ per Flugzeug nach Kuba befördert. Erstaunlich ist natürlich, dass die nach Chicago adressierte Karte überhaupt dorthin weiter befördert wurde, zumal der Havanna-Postsack in Lakehurst geöffnet und die Poststücke einzeln den violetten amerikanischen Rhombenstempel – als Durchgangsstempel – erhielten. Aber angeschaut wurden sie bei dieser Gelegenheit wohl eher nicht ... Demnach ist die Karte trotz der Unterfrankierung (Karten nach Nordamerika kosteten 4 RM) als Sieger 57) FF einzuordnen. Völlig mysteriös wird die Sache allerdings, wenn man die Karte umdreht! Da findet man blitzsauber abgeschlagen den richtigen Ankunftstempel von Praia auf den Kapverdischen Inseln vom 21. Mai, dem Tag des Abwurfs vom „Graf Zeppelin“. Als hätte man die Karte an einer Schnur befestigt und sie nach dem Stempeln wieder an Bord genommen ?! Zum ersten Mal sah ich diesen Beleg in einem Corinphila-Katalog. Mit der Losbeschreibung machte man es sich dort einfach: „1930 South America Flight Mai 18 – June 6: card adressed to Chicago/USA, dropped at Praia/Cabo Verde, accidentially carried to Habana/Cuba (c.d.s. “Jun 2 1930”) showing board cancellation 19.5.1930 (Sieger 57B/FF)” Gleichgültig, ob “accidentally” mit “versehentlich” oder “zufällig” zu übersetzen ist – es ist kaum vorstellbar, dass ein Postdampfer von Praia aus die Karte so synchron nach New York (und dann nach Lakehurst) brachte, um sie dort wieder mit der Zeppelinpost zusammen zu führen – und dass sie von dort trotz Chicago-Adresse nach Havanna geschickt wurde. Ein weiteres Indiz, dass dies nicht möglich war, kann ich anhand eines Briefs zeigen, der diesmal umgekehrt im falschen Postsack gelandet war: statt nach Havanna befördert zu werden, wurde er versehentlich schon über Praia aus dem Luftschiff entladen. Hier kam dann ein Postdampfer zum Zug: allerdings ging es bei weitem nicht so schnell – erst am 27. Juni, also drei Wochen nach der Luftschiffpost, traf er an seinem Ziel ein. Es bleibt eine einzige plausible Erklärung, die ich durch einige Recherchen erhärten konnte: Der Konstanzer Briefmarkenhändler Leo Wasmer hat mindestens zwei Karten und einen Brief geschrieben, die alle die beschriebenen Merkmale aufweisen. Er hat seine an ihn zurückkommenden Brief(e) und Karten, bei denen ihm der gewünschte Praia-Ankunftstempel fehlte, als kleines Päckchen an den Postmeister in Praia geschickt – vermutlich zusammen mit Rückporto und einem kleinen Geldgeschenk – und bat um die Abstempelung mit dem richtigen Datum vom 21. Mai. Diese Bitte wurde ihm augenscheinlich gewährt. Viele Grüße balf_de |
| | | kawa Mitglied in Bronze
| Thema: Re: Zeppelinpost des LZ 127 Mi Jul 20, 2011 8:16 pm | |
| Guten Abend sehr interessant. Folgender Abschnitt ist nicht abschätzend gemeint. Ich werde ja manchmal von Philatelisten abwertend belächelt über meine Belege die ich kreiere für SSt. (Sonderstempel), EF (Erstflüge), SF (Sonderflüge) usw. Reine "Mache" muss ich sehr oft hören. Wenn ich aber die laufenden Berichte lese von dir, lieber balf_de, muss ich sagen, wo liegt der Unterschied von den Zeppelinpost und meinen EF ? Natürlich würde ich sehr gerne meine Sammlung gegen deine Tauschen. - Zitat :
- Es bleibt eine einzige plausible Erklärung, die ich durch einige Recherchen erhärten konnte: Der Konstanzer Briefmarkenhändler Leo Wasmer hat mindestens zwei Karten und einen Brief geschrieben, die alle die beschriebenen Merkmale aufweisen. Er hat seine an ihn zurückkommenden Brief(e) und Karten, bei denen ihm der gewünschte Praia-Ankunftstempel fehlte, als kleines Päckchen an den Postmeister in Praia geschickt – vermutlich zusammen mit Rückporto und einem kleinen Geldgeschenk – und bat um die Abstempelung mit dem richtigen Datum vom 21. Mai. Diese Bitte wurde ihm augenscheinlich gewährt.
Dies wäre heute in Europa vermutlich nicht mehr möglich, Übersee weiss nicht, vielleicht doch noch mit einem grösserem Geldgeschenk. Also bitte nicht falsch auffassen. Ich schätze deine/Eure Berichte über die Zeppelinpost sehr und wie geschrieben ich tausche gerne Gruss kawa _________________ Motivsammeln ist spannend und lehrreichwww.walter-kalt.ch über 25'300 Briefmarkenabbildungen Motiv Luftfahrt 51 Sammelblätter Offene-Klasse 48 Sammelblätter thematisch über 4100 Belege Abbildungen zur Luftfahrt |
| | | Polarfahrtsucher Mitglied in Bronze
| Thema: Re: Zeppelinpost des LZ 127 Mi Jul 20, 2011 11:46 pm | |
| Hallo, vielen Dank für den schönen Bericht Alfred ! Immer wieder spannend was es da so alles gibt. Das mit den gemachten Belegen ist so eine Sache. Auf der einen Seite suchen Sammler möglichst "reale" bedarfsmässige Belege und natürlich auch noch im Top Zustand. Allerdings würde hier die Auswahl ohne die Sammlerpost sehr rar ausfallen. Schließlich haben ja die Sammler mit ihren Belegen die Zeppeline tatkräftig unterstützt und ohne diese Sammler wäre die Post sicherlich um ein vielfaches geringer ausgefallen. Bin jedenfalls dankbar, dass es diese Sammler damals gab und heute immer noch gibt. Hier mal ein kleiner Schwenk. Möchte hier eine Beleg zur Valduz-Lausanne Fahrt am 10.6.1931 vorstellen. Eine Karte frankiert mit der Zeppelin-Sondermarke zu 1 Fr. Allerdings handelt es sich hier um die Sieger 110 Ga mit eingedruckten blauen Zeppelin Etikett welches extra vom Postmuseeum in Valduz ausgegeben wurde. Verwendet wurde der Postsonderstempel Typ 2 mit Kennbuchstaben b. Allerdings springt mich der FALSCH - Hinweiss im aktuellen Sieger Katalog an. Halte die Karte zwar für echt würde mich aber interessieren wie die Fälschungen davon aussehen. Hier die Karte: Schönen Gruss Klaus |
| | | Kontrollratjunkie Moderator
| Thema: Re: Zeppelinpost des LZ 127 Do Jul 21, 2011 2:53 am | |
| - balf_de schrieb:
- Lieber Kontrollratjunkie!
- Kontrollratjunkie schrieb:
- Die nachgebesserten Belege kenne ich auch noch nicht, bin gespannt......
Dann war es nicht hier - aber ich habe darüber schon geschrieben.
Lieber balf_de, was soll ich dazu sagen ? Einfach nur ganz große Klasse !!! Super Beitrag und das Ergebnis Deiner Forschung hervorragend präsentiert. So stelle ich mir qualifizierte Forenbeiträge vor . Liebe Grüße KJ |
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