Die Löwenmarken vom Iran wurden schon vor vielen Jahren als eine der schönsten klassischen Ausgaben weltweit bezeichnet und von so berühmten Sammlern wie z.B. Count Ferrari gesammelt.
http://fuchs-online.com/iranDie Marken haben mit Sicherheit einen gewissen Charme. Es ist relativ einfach die Entwicklung der Marken von den Versuchsdrucken von Barre, den so genannten Barre Essays bis hin zu den letzten Drucken im Jahr 1879 zu verfolgen, speziell auf Grund der kleinen Bogengröße und dem Fakt dass die gesamt Zeit über dieselben Druckstöckel (nachfolgend Klischees genannt) verwendet wurden. Hinzu kommt der relativ planlose Druck. Die nicht vorhandene Kontrolle des Drucks führte zu einer großen Anzahl von verwendeten Farben und Papieren welche das Interesse an diesen Marken aber noch verstärkt.
Das Entwicklung der Löwenmarken von den Versuchsdrucken von Barre bis hin zu den letzten Löwenmarken und ist wie folgt:
1865, Versuchsdrucke von Barre, die so genannten Barre Essays
1868, die so genannte Bagheri Ausgabe
1875, Ausgabe, durchstochen und ungezähnt
1875, Sonderdruck auf dünnem Papier in waagrechten Viererstreifen
1876, (Juli) Ausgabe in senkrechten Viererstreifen
1876, (August) Ausgabe auf dünnem Papier in Viererblocks
1877, Amtlicher Teheraner Nachdruck
1878, so genannte retuschierte Platte
1878, (Februar), 4 Kran blau, Aushilfsausgabe
1878-79, 5 Kran, die letzten Löwenmarken
Anmerkung:
Die Versuchsdrucke von Riester aus dem Jahre 1865 der Type I und II waren nie für Briefmarkenausgaben geplant und verwendet worden. Daher werden diese von mir weder gesammelt noch gezeigt.
Hier ein 16er Kehrdruck Block mit Zwischensteg, rot, mit den Wertstufen 1 Shahi (Klischee Nr. 1-4) sowie 2 Shahis Klischee Nr. 1-4
Albert Barre, der berühmte französische Graveur der französischen Laureate Marken von 1863-1870 wurde von der Iranischen Delegation angesprochen und beauftragt die ersten Briefmarken für den Iran zu entwerfen. Das Design der Marken basiert auf dem neuen iranischen Wappen welches einen Löwen zeigt der nach rechts blickt.
Es muss aber auch vermerkt werden dass Charles Trotin, Mitglied der Geld und Medaillon Kommission von Frankreich diese Marken entworfen und gestochen hat.
Fünf Klischees aus Kupfer in der Größe von 18 x 22 mm wurden hergestellt und zu einer Platte zusammen gebunden womit die Probedrucke dann gedruckt wurden. Von jeder Wertstufe wurden 5 Klischees hergestellt, allerdings wurden nur 4 Klischees nach Teheran gebracht um damit die ersten Briefmarken des Iran zu drucken.
Gemäß dem Buch „Die Persische Post in 1893“ von Friedrich Schüller wurden die Probedrucke unter den Würdenträgern des Hofes von Nasser-eddin Shah's verteilt damit diese Ihre Briefe damit frankieren könne, allerdings sind keinerlei Briefe mit diesen Marken bekannt. Lediglich auf den offizielle Präsentationsblättern, hergestellt im Jahre 1892 von der Iranischen Postverwaltung wurden einige dieser Probedrucke, zusammen mit anderen Marken eingeklebt, gefunden. Die Wertstufen waren 1 Shahi lila, 2 Shahis grün, 4 Shahis ultramarin und 8 Shahis rot. Offensichtlich wurden diese 4 Wertstufen von der Postverwaltung ausgesucht um damit die ersten Briefmarken des Iran zu drucken.
Komplette Bogen wurden vermutlich in 2 Bogen zu je 20 Marken als Kehrdruck-Zusammendruckbogen mit einem waagrechten Zwischensteg von 11 ½ bis 12 mm und in Zähnung 12 ½ hergestellt. Diese Bogen wurden in den Farben lila, grün, ultramarin und rot gedruckt. Die Bogen waren gezähnt, allerdings war nicht jede waagrechte Reihe gezähnt.
--- Im Bogen der roten Farbe sind die waagrechten Ränder zwischen der 1 Shahis sowie zwischen den 1 Shahis und 2 Shahis Marken ungezähnt.
--- Im Bogen der lila Farbe sind die waagrechten Ränder zwischen der 2 Shahis und 8 Shahis Marken sowie zwischen den 8 Shahis und 4 Shahis Marken ungezähnt.
--- Im Bogen der ultramarinen Farbe sind die waagrechten Ränder zwischen der 1 Shahis und 2 Shahis Marken sowie zwischen den 2 Shahis und 8 Shahis Marken ungezähnt.
--- Im Bogen der grünen Farbe sind die waagrechten Ränder zwischen der 1 Shahis und zwischen den 8 Shahis und 4 Shahis Marken ungezähnt.