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| Zeppelin LZ 127 + Hindenburg | |
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Autor | Nachricht |
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Ernst 0beiträge
| Thema: Zeppelin LZ 127 + Hindenburg Mo März 02, 2015 1:04 pm | |
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Ich besitze über 100 Postkarten und Briefe Zeitraum 1928 bis 1938, teilweise in einer Celophan-Schutzhülle. Die alle scannen und einstellen ist sehr aufwendig.
Wer könnte mich unterstützen zu folgenden Fragen: -Was ist für Sammler besonders Interessant? -welche Bewertungs- Kriterien gibt es? -Auf was achtet der Sammler besonders? -Oder kann ich die Briefe irgendwo vorstellen (Messen o.ä.) wann, wo, wie? |
| | | Kontrollratjunkie Moderator
| Thema: Re: Zeppelin LZ 127 + Hindenburg Di März 03, 2015 12:28 am | |
| Hallo Ernst, zunächst Herzlich Willkommen im Forum ! Zu Deinen Fragen kann ich nur Gegenfragen stellen. Was möchtest Du mit den Belegen machen ? Sie vorstellen und beschreiben oder sie verkaufen ? -Was ist für Sammler besonders Interessant ? ->> Es kommt darauf an, woran man interessiert ist, pauschale Aussagen führen hier nicht zum Ziel. -Welche Bewertungs- Kriterien gibt es? ->> Michel- und Siegerkatalog -Auf was achtet der Sammler besonders? ->> Sauberkeit der Frankatur / Stempel / Umschlag -Oder kann ich die Briefe irgendwo vorstellen (Messen o.ä.) wann, wo, wie? ->> https://www.briefmarken-forum.com/t3957-zeppelinpost-des-lz-127Beste Sammlergrüße KJ
Zuletzt von Kontrollratjunkie am So März 15, 2015 2:44 am bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet |
| | | Ernst 0beiträge
| Thema: Hallo, Kontrollratjunkie (ich hoffe die anrede ist richtig) Sa März 14, 2015 4:15 pm | |
| Zu deiner Gegenfrage vom 3.3.:
Ich habe die Briefe vor längerer Zeit von der Tochter meines Großonkels, einem ehemaligen Zeppelin-Mitarbeiter bekommen und würde sie hier gerne mal vorstellen. Der Großonkel war bei Zeppelin beschäftigt und hatte freundschaftlichen Kontakt zu Besatzungsmitgliedern und einer Fa. in der Schweiz, der er Zeppelin-Briefe zugeleitet hat, aber auch von dort wieder Briefe (Luft +Balonpost) bekommen hat, wie sich das aus der Sammlung entnehmen läßt. Zwischenzeitlich habe ich mir auf Deinen Rat hin einen Sieger Zeppelin Katalog (älterer Auflage) besorgt und die Briefe nach dessen Kriterien tabellarisch aufgelistet. Reihenfolge nach Poststempel-Datum. Da fast alle Briefe und Karten in einer celophanartigen Schutzhülle sind, in einem Holzkästchen dunkel und unter Raum- Klima verwahrt, kaum angetastet wurden, sie nachträglich nicht beschädigt worden. Ich möchte die Gepflogenheiten in diesem Forum nicht verletzen, also meine weiter Frage? Darf/kann/ soll ich die Liste hier einstellen, damit ihr euch eine Vorstellung über die Sammlung machen könnt, um eventuell ins Gespräch darüber zu kommen, ob es in Sammlerkreisen Interesse gibt. Ob ich sie dann einfach wieder als Andenken in den Schrank lege, meinen Enkeln schenke oder im gesamten oder stückweise verkaufe, kann ich jedenfalls im Moment nicht sagen.
Ernst |
| | | Kontrollratjunkie Moderator
| Thema: Re: Zeppelin LZ 127 + Hindenburg So März 15, 2015 3:19 am | |
| Hallo Ernst,
die Geschichte klingt doch durchaus interessant. Ich würde mich freuen, Deine Belege hier zu sehen, gerne auch mit Beschreibung, den maßgeblichen Katalog besitzt Du ja schon. Es liegt sicher auch keine Verletzung der Gepflogenheiten in diesem Forum vor, wenn Du hier die Liste und die Belege einstellst, damit wir darüber in`s Gespräch kommen. Bestimmt haben auch andere Mitglieder Interesse an den Stücken und eine Konversation darüber.
In froher Erwartung... KJ |
| | | balf_de Mitglied in Bronze
| Thema: Re: Zeppelin LZ 127 + Hindenburg So März 15, 2015 12:38 pm | |
| Hallo Ernst, @Kontrollratjunkie hat dir schon alles Wesentliche gesagt und du hast alles richtig gemacht! - Kontrollratjunkie schrieb:
In froher Erwartung... KJ Das solltest du noch wissen: @KJ ist nicht der Einzige, der gespannt auf deine Belege ist. Übrigens kannst du nichts beschädigen, wenn du die Briefe (am besten Adress- und Rückseite) und Postkarten ohne Schutzhüllen unter einen Scanner legst und mit 200 dpi scannst. Listen mit Sieger-Nummern können eine interessante Ergänzung sein. Viele Grüße Alfred (balf_de) |
| | | Ernst 0beiträge
| Thema: Re: Zeppelin LZ 127 + Hindenburg Do März 19, 2015 8:10 pm | |
| so, die Liste der Zeppelinbriefe (i.G. etwas über 150 Stck) hab ich fertig. Was mir unklar ist: Wie fließt im Sieger Katalog die Bewertung der Zeppelin-Postmarken 4.0 in die Zeppelinbriefe 1... ein. Ist der Wert der Zeppelinmarken besonders zu berücksichtigen (zum Katalogwert hinzu zu zählen), oder wie ist er zu berücksichtigen. |
| | | balf_de Mitglied in Bronze
| Thema: Re: Zeppelin LZ 127 + Hindenburg Fr März 20, 2015 10:51 am | |
| Hallo Ernst, - Ernst schrieb:
- so, die Liste der Zeppelinbriefe (i.G. etwas über 150 Stck) hab ich fertig. Was mir unklar ist: Wie fließt im Sieger Katalog die Bewertung der Zeppelin-Postmarken 4.0 in die Zeppelinbriefe 1... ein. Ist der Wert der Zeppelinmarken besonders zu berücksichtigen (zum Katalogwert hinzu zu zählen), oder wie ist er zu berücksichtigen.
150 Zeppelinpost-Belege sind schon eine ganze Menge - jedenfalls viel mehr als nur der Grundstock einer Sammlung! Dazu kann man dich nur beglückwünschen! Ich wünschte mir, ich hätte auch so komfortabel anfangen können! Deine Frage nach der wertmäßigen Beeinflussung der Belege durch die Frankatur ist nicht pauschal zu beantworten. Der Sieger-Katalog gibt z.B. bei den Fahrten, aus deren Anlass eigene Briefmarken herausgegeben wurden (erste Amerikafahrt 1928, Südamerikafahrt 1930, Polarfahrt 1931, Chicagofahrt 1933) eigene Bewertungen für Belege an, die mit diesen anlassbezogenen Marken frankiert sind. Allerdings sind diese hohen Bewertungen mit großer Vorsicht zu "genießen": einerseits sind die Michel-Bewertungen für gestempelte Zeppelin-Sondermarken, auf denen sie basieren, ziemlich realitätsfern, andererseits zeigen praktisch alle relevanten Auktionsergebnisse auch für die Zeppelinpost einen deutlichen Trend weg von rein philatelistischen Aspekten und hin zu postgeschichtlicher Betrachtungsweise: Portorichtigkeit, besondere Destinationen, Bedarfspost, Bordpost von Passagieren und Besatzungsmitgliedern, Fehlleitungen und ähnliche Besonderheiten sind für die meisten Sammler wichtiger als hohe Michelwerte der Frankatur. Gerne würde ich dir auch diesbezüglich weiter helfen (auch wenn Wertbestimmungen nicht die wichtigste Aufgabe in einem Forum für Briefmarkensammler sein sollte), aber dann solltest du jetzt auch "Butter bei die Fische tun" - zeig uns deine Schätze - wir sind gespannt Viele Grüße Alfred (balf_de) |
| | | Ernst 0beiträge
| Thema: Wie bekomme ich die Tabelle hier rein? Sa März 21, 2015 2:34 pm | |
| So, nun habe ich meine Zeppelin-Post ca.150 Stck in einer Tabelle an Hand des Siegerkatalogs 22.Auflage beschrieben. Aber wie bekomme ich die pdf- Datei (oder xlsx-Datei) hier rein? Falls jemand ein interessantes Stück sehen möchte, scanne ich es gerne, aber alles auf einmal hier einstellen würde wohl den Rahmen sprengen. |
| | | Ernst 0beiträge
| Thema: Re: Zeppelin LZ 127 + Hindenburg Sa März 21, 2015 7:56 pm | |
| Anbei 2 Stck Zeppelinpost von Polarfahrt 1931, in den beigefügten Listen Seite 1 + 2 sind das die Nr. 23 + 24. Gruß Ernst |
| | | balf_de Mitglied in Bronze
| Thema: Re: Zeppelin LZ 127 + Hindenburg So März 22, 2015 2:20 pm | |
| Hallo Ernst,
o.k. – jetzt wissen wir schon, wer dein Großonkel war ...
Auf einer der beiden gezeigten Polarfahrt-Postkarten lässt auch die Unterschrift von Kurt Schönherr, dem für die Postbearbeitung zuständigen Besatzungsmitglied der „Graf Zeppelin“ erkennen, wie Richard Weber zu den schönen Bordpost-Auflieferungen kam: er bereitete die Karten mit seiner Adresse und dem gewünschten Leitweg vor, frankierte sie mit den neu herausgekommenen Sondermarken und gab sie seinem Bekannten – dem Zeppelin-Steuermann Kurt Schönherr – mit und bat ihn, die Karten während der Reise beim Bordpostamt aufzuliefern. Wir nennen diese Art von Belegen „philatelistische Bordpost“; etwas weniger beliebt als „Bedarfs-Bordpost“, wo die Briefe und Karten von Passagieren und Besatzungsmitgliedern erst während der Fahrt geschrieben wurden. (Dass dies bei deinen Karten nicht zutrifft, erkennt man am besten an der damals „modernen“ und daher beliebten Beschriftung per Schreibmaschine). Anhand deines neu erworbenen Sieger-Katalogs weißt du sicher schon, dass es sich bei den gezeigten Karten um die Nummern 119.B) und 119.C) handelt und dass sie mit 1 RM (bis Leningrad) bzw. 2 RM (bis zum russischen Eisbrecher Malygin) portorichtig frankiert sind. Dass bei der Nr. 119.C) eine 8-Rpf.-Nothilfe Ganzsache verwendet wurde, würde ich nicht als Überfrankierung werten; man findet das relativ häufig. Was die Katalogbewertungen für diese beiden Karten anbetrifft, gilt das in meinem letzten Beitrag gesagte: sie beinhalten die Verwendung der beiden Sondermarken (Michel-Nummern 456 und 457). Aktuelle Auktionsergebnisse dieser Sieger-Nummern liegen bei etwa 25% dieser Bewertungen.
Leider ist deine Liste mit meinem relativ kleinen Bildschirm in Kombination mit meinen alten Augen kaum lesbar. Soweit ich es erkennen kann, hast du keine Siegernummern angegeben. Was mich interessieren würde: bist du mit dem Katalog sofort so gut klargekommen, dass du alle deine Belege eindeutig identifizieren konntest? Was mich anbetrifft – ich musste mir das ziemlich mühsam erarbeiten ...
Eines fällt mir bei deinen Karten noch auf: trotz der von dir beschriebenen vorbildlichen Lagerung glaube ich – besonders auf der Karte nach Leningrad – ansatzweise Stockflecken zu erkennen. Die haben die unangenehme Eigenschaft, sich weiter auszubreiten, insbesondere bei hoher Luftfeuchtigkeit. Und da es sich sehr wahrscheinlich um Pilze handelt, könnten sie auch andere Belege infizieren. Im Zubehörhandel gibt es Stockfleckenentferner (z.B. „Erni“ von Lindner), mit denen man aber sehr vorsichtig umgehen muss, wenn es sich um ganze Belege handelt, die man nicht vollständig einweichen möchte. Ich habe bei meinen ersten diesbezüglichen Versuchen schlechte Erfahrungen gemacht.
Insgesamt: ein schöner Anfang! Herzlichen Dank fürs Zeigen! Sehr gerne würde ich mir noch ein paar andere Belege aus dem Nachlass deines Großonkels anschauen. Und bestimmt bin ich nicht der Einzige, der sich auf eine Fortsetzung freut!
Viele Grüße Alfred (balf_de) |
| | | Ernst 0beiträge
| Thema: Re: Zeppelin LZ 127 + Hindenburg So März 22, 2015 11:45 pm | |
| Hallo Alfred,
vielen Dank für Deine schnelle Auskunft. Über die Tätigkeit meines Großonkels bin ich informiert, seine Frau war die Schwester meines Großvaters, und der Richard war wohl sehr Stolz auf seine Tätigkeit bei Zeppelin. Deshalb hat er damals auch meinen Vorfahren gerne über seine Tätigkeit berichtet und Besichtigungen veranstaltet :-) das war damals immerhin Technik vom Feinsten. Die Post habe ich bei einem Familien-Besuch in den 60 er Jahren von der Großtante in einem kleinen Holzkästchen bekommen, der Großonkel hat zu der Zeit schon lange nicht mehr gelebt. Für mich war die Sammlung bisher eben ein altes Andenken. Erst jetzt als ich mich mit der Aufarbeitung und Auflistung der Belage (dank Eures Hinweises auf den Sieger Katalog) beschäftigt habe, finde ich die Sache doch ganz interessant. Mit dem Sieger Katalog bin ich eigentlich ganz gut zu recht gekommen, das Problem liegt eher darin, daß die Belege nicht alle eindeutig nachvollziehbar sind. Mal sind sie von Besatzungsmitgliedern irgendwo auf der Fahrt handschriftlich verfasst, mal wohl auf dem Hin- oder Rückweg von Schönherr (immer Bleistift) oder auch anderen Crew-Mitgliedern geändert, oder so zu sagen als blinde Post zumindest streckenweise transportiert worden. Mein Onkel hat wohl auch fremde Post, vor allem für eine Fa. aus Olten in der Schweiz mitgegeben, wie das aus den entsprechenden Belegen hervorgeht. Auch diese Belage sind reichlich mit Briefmarken verziert, auf normalem Postweg oder per Flugzeug. Ich hatte 2 von den insgesamt 15 Listen, die ich aufgestellt habe probeweise eingestellt. Sie sind hier leider nicht gut lesbar. Die Listen sind nach den Entwertungsstempeln (Datum) aufsteigend geordnet. Die nächste Spalte enthält Angaben über die Fahrt, weiter Spalten: Angaben der Entwertung-Stempel, Frankatur, sonst.- Stempel, Bemerkung, Empfänger, Absender, Sieger-Nr. Meine Absicht ist eigentlich, diese Übersicht hier lesbar einzustellen, um überhaupt einmal von Euch Fachleuten zu erfahren, was von Interesse ist. Deshalb zunächst meine Frage, wie bekomme ich die Listen lesbar hier rein; bzw. welche Spalten kann ich weglassen, damit die Schrift größer und damit lesbar wird. |
| | | Ernst 0beiträge
| Thema: Re: Zeppelin LZ 127 + Hindenburg Mo März 23, 2015 1:48 pm | |
| Nun habe ich doch einen weiteren Versuch unternommen, die Tabelle meiner Belege im Zusammenhang mit Zeppelin lesbar hier einzustellen. Dazu habe ich einige Spalten ausgeblendet und die Spalten etwas gerafft. Dadurch ist die Tabelle leider auf 18 Seiten angewachsen. Aber ich hoffe, Ihr könnt sie lesen und mir mitteilen, ob für euch was interessantes dabei ist. Ich versuche es nun mal mit den ersten 3 Seiten. Gruß Ernst |
| | | Kontrollratjunkie Moderator
| Thema: Re: Zeppelin LZ 127 + Hindenburg Di März 24, 2015 12:27 am | |
| Hallo Ernst,
so langsam beginnt das her richtig interessant zu werden. Wenn ich einmal eine absolut unverschämte Bitte äußern dürfte, dann würde ich gerne ALLE Belege hier anschauen können. Am liebsten ganz in Ruhe und nach und nach. Gerne mit ca. 300 dpi gescannt, das ergibt schöne Bilder für die Zeppeliner... Und wenn Fragen zu den einzelnen Belegen sind, einfach stellen. Alfred und auch andere Teilnehmer in diesem Forum können sicher weiter helfen. Ich würde mich sehr freuen, wobei mir persönlich die frühe Post des LZ 127 bis ca. 1934 am besten gefällt, aber das ist natürlich Geschmackssache.
Gruß Rüdiger |
| | | balf_de Mitglied in Bronze
| Thema: Re: Zeppelin LZ 127 + Hindenburg Di März 24, 2015 2:41 pm | |
| Hallo Ernst, - Kontrollratjunkie schrieb:
Wenn ich einmal eine absolut unverschämte Bitte äußern dürfte, dann würde ich gerne ALLE Belege hier anschauen können. Am liebsten ganz in Ruhe und nach und nach. natürlich stimme ich Rüdiger ( @Kontrollratjunkie) zu: wir wollen alles sehen Deine Tabelle konnte ich inzwischen auch besser lesen – auf dem i-Pad kann ich sie größer ziehen. Wir sollen uns anhand der Liste „interessante“ Belege aussuchen. Jetzt müsste man nur wissen, in welcher Hinsicht sie interessant sein sollen, wobei ich zunächst einmal davon ausgehe, dass du nicht in erster Linie unser Kaufinteresse für deine Belege meinst. Da müsste ich persönlich nämlich passen: von meinem eng umgrenzten Beuteschema, der Südamerikafahrt 1930, ist laut deiner Liste anscheinend nichts dabei. Wenn du dich selbst für das Vermächtnis deines Großonkels interessierst, dich also mit der Materie näher beschäftigen willst, dann ist die Liste als Auswahlkriterium nicht wirklich hilfreich. Auch wenn man die im Sieger-Katalog am höchsten bewerteten Belege auswählt, müssen dies nicht zwangsläufig auch die interessantesten sein. Übrigens auch nicht immer die mit dem höchsten Verkaufswert. Ein kleines Beispiel aus meiner Sammlung kann ich dir dazu geben: Diese Karte findest du im Katalog unter der Nummer 59.A) mit einer relativ moderaten Bewertung. Wenn du ähnliche Angebote bei eBay suchst, wirst du in der Regel Ergebnisse von 30-40 Euro finden. Weshalb ich für diese Postkarte ein Vielfaches der Sieger-Bewertung bezahlen musste – ich hatte bei einer Auktion im amerikanischen eBay harte Konkurrenz mehrerer Bieter -, dazu wirst du weder in der Literatur noch im Internet einen Hinweis finden: die Tatsache, dass die Karte nicht wie fast alle anderen in Rio de Janeiro oder Recife aufgeliefert wurde sondern in der damals noch kleinen Stadt Aracaju, von wo aus sie per Condor-Flugboot nach Recife geflogen wurde, wo ‚Graf Zeppelin’ sie übernahm und nach Europa brachte, das macht den Unterschied. Bisher dachte ich eigentlich, ich sei der Einzige, der solche Besonderheiten sucht, aber da habe ich mich wohl getäuscht ... Aber auch im Katalog gibt es Informationen, die man nicht auf den ersten Blick sieht. Dazu kann ich ein Beispiel zeigen, das an die von dir bereits gezeigten Polarfahrt-Belege anknüpft (von denen du einen nicht richtig zugeordnet hast: nicht 119.H) sondern 119.C)): Auf den ersten Blick deiner 1-RM-Karte recht ähnlich. Nur diesmal nicht bei der Bordpost sondern in Berlin aufgeliefert und laut Ankunftstempel bis zum Ende der Reise nach Friedrichshafen befördert. Man muss den Sieger-Katalog schon genau lesen, um die Zuordnung zur Nummer 119.Lc) herauszufinden, die weit seltener ist als es der Katalognotierung entspricht, denn die Landung in Berlin auf der Rückfahrt war völlig ungeplant und nirgends angekündigt, bis wenige Stunden vor der Landung wollte Dr. Eckener direkt nach Friedrichshafen durchfahren; nur auf massiven Druck der deutschen Behörden hin musste in der Hauptstadt noch einmal zwischengelandet werden. Was mir bei der Lektüre deiner Tabelle noch auffällt: du weißt eine ganze Menge zu den Zeppelinen – du kennst eine ganze Reihe Besatzungsmitglieder – Bauer, Fischer, Grötzinger, Schönherr ..., kennst auch Professor Rudolf Samoilowitsch als Teilnehmer der Polarfahrt .... – so ganz ahnungslos bist du jedenfalls nicht . Vielleicht willst du ja auch nur unsere Zeppelin-Kompetenz hier testen, vielleicht hat auch dein Großonkel mehr als nur die Belege hinterlassen? Viele Grüße Alfred (balf_de) |
| | | Ernst 0beiträge
| Thema: Re: Zeppelin LZ 127 + Hindenburg Mi März 25, 2015 1:40 am | |
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| | | Polarfahrtsucher Mitglied in Bronze
| Thema: Re: Zeppelin LZ 127 + Hindenburg Mi März 25, 2015 8:10 pm | |
| Hallo Ernst, ein herzliches Willkommen hier im Zeppelinclub auch von mir. Leider habe ich deine Beiträge bisher nicht gesehen. Scheinbar hat dich die Leidenschaft schon gepackt. Zumindest bist du ja schon etwas tiefer in die Materie vorgedrungen. Herzlichen Dank fürs Zeigen deiner schönen Stücke! Auch ich finde Post von Passagieren und Besatzungsmitgliedern besonders interssant. Jedenfalls hast du mit mir schon einen Interessenten falls es wider Erwarten doch veräussert werden soll. Viele Grüße Klaus |
| | | Ernst 0beiträge
| Thema: Re: Zeppelin LZ 127 + Hindenburg Do März 26, 2015 1:10 am | |
| Hallo Zeppelinfans, anbei noch 2 Exemplar 1930-er aus meinem Bestand. Der Brief aus Russland trägt auf der Rückseite den Eingangsstempel F´Hafen II.9.30. Die braune Marke ist ungezähnt mit Eindruck 15 Kop 30. Die Postkarte Schönherr trägt auf der Rückseite ein Portrait mit Unterschrift von Zeppelin (Zeppelin-Eckener-Spende. Wenn es nicht zu langweilig wird, stelle ich euch nun einige Stücke der Folgejahre vor. Dabei ist auch Flugpost und konv. Post aus der Korrespondenz mit der Fa. Vosseler aus Olten und Prof. Samoilovitsch aus Moskau, falls das für euch interessant ist. Außerdem besitze ich neben Post auch noch Bilder vom Start zum 1-Flug des LZ127,von der Graf-Zeppelinmontage, der Graf-Zeppelin Taufe, Original - Speisekarten des LZ129 von der Fahrt nach New York usw. Gruß Ernst
Zuletzt von Gerhard am Do März 26, 2015 11:28 am bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet (Grund : Bilder von Moderator um 90 Grad gedreht) |
| | | balf_de Mitglied in Bronze
| Thema: Re: Zeppelin LZ 127 + Hindenburg Do März 26, 2015 5:43 pm | |
| Hallo Ernst,
schön, dass es hier so zügig weitergeht! Danke fürs Zeigen deiner wohlgehüteten Zeppelinpost-Belege! Gerne beginne ich mit einem Kommentar zu den ersten fünf Karten. Von links oben nach rechts unten -
Die Karte mit dem Bordpoststempel vom 26.4.1930 an die Briefmarkenhandlung Wenzel in Frankfurt wurde während der Englandfahrt aufgeliefert und - erkennbar am fehlenden Ankunftstempel - bis nach England befördert. Die Weiterbeförderung von London nach Frankfurt war durch die portorichtige Frankatur von 1 RM abgedeckt. Die Siegernummer ist 55.B)
Rechts daneben zeigst du die für mich interessanteste Karte: am Dienstag, dem 17.September 1929 startete 'Graf Zeppelin' zum zweiten Teil der Deutschlandfahrt 1929. Über insgesamt 15 Städten wurde Post abgeworfen., darunter über Bremen auch deine Karte - Sieger-Nr. 54.i). Dort wurde die mit 8 Rpf. portorichtig für eine Inlands-Postkarte frankierte Karte abgestempelt und mit normaler Post nach Friedrichshafen an deinen Großonkel geschickt. Interessant sind die beiden violetten Stempel, die der Fahrmeister August Grötzinger vermutlich schon vor der Fahrt in der Zeppelinwerft abschlagen ließ. Man findet den Rundstempel regelmäßig auf Grußkarten von Besuchern der Zeppelinwerft, der vierzeilige Erinnerungssstempel wurde in den ersten Wochen nach der Heimkehr von der Weltrundfahhrt ebenfalls dort verwendet.
Fortsetzung folgt …
Viele Grüße Alfred (balf_de) |
| | | Kontrollratjunkie Moderator
| Thema: Re: Zeppelin LZ 127 + Hindenburg Fr März 27, 2015 12:17 am | |
| Da sich dieses Thema zu einer fachlichen Abhandlung zur Zeppelinpost entwickelt hat, habe ich es einmal in das passende Subforum verschoben.
Beste Moderatorengrüße KJ |
| | | balf_de Mitglied in Bronze
| Thema: Re: Zeppelin LZ 127 + Hindenburg Fr März 27, 2015 11:49 am | |
| - balf_de schrieb:
Fortsetzung folgt …
O.k. weiter geht's … … mit der Karte von (und an) den Steuermann Ludwig Marx mit dem schönen Viererblock der MiNr. 416 vom 21. Juni 1930. Inzwischen gab es im Gegensatz zu den reichlich chaotischen Verhältnissen im Jahr 1929 bezüglich des Portos für die Postbeförderung durch das Luftschiff klare Verhältnisse: nachdem Ende 1929 zunächst eine Gebühr von 50 Rpf. für Postkarten und 1 RM für Briefe erhoben wurde, erhöhte sich dies im Jahr 1930 (Amtsblatt des RPM Nr.30, 122/1930 vom 11.4.1930) auf 1 RM für Karten, 2 RM für maximal 20 Gramm schwere Briefe. Deine Karte ist also portorichtig frankiert. Sie wurde auf der Deutschlandfahrt 1930 - diesmal mit mehreren Zwischenlandungen statt Abwürfen - auf der ersten Etappe von Friedrichshafen nach München befördert. Die Siegernummer für diese Variante lautet 68.Ab). Die etwas ältere Karte vom 26.4.1930 an deinen Großonkel wurde wie die als erste gezeigte ebenfalls während der Englandfahrt beim Bordpostamt aufgeliefert, aber nicht wie diese bis zur Landung in Cardington (England) befördert sondern zusammen mit 491 anderen Poststücken über Paris-Orly abgeworfen. Ebenfalls unterscheidet sie sich durch die Tatsache, dass sie einen Ankunftstempel erhalten hat. Das war in der damaligen Zeit der Normalfall; dass dies in England trotz entsprechender Bitten verweigert wurde, lag wohl in erster Linie daran, dass man über den Besuch des damals schon ruhmreichen deutschen Luftschiffs am Heimathafen des eigenen glücklosen Riesenluftschiffs R101 "not amused" war. Kaum einmal wurde 'Graf Zeppelin' seitens der Behörden so frostig empfangen wie bei der als "Nordseefahrt" angekündigten Englandfahrt. Deine Abwurfkarte ist unter der Siegernummer 55.c) registriert. Übrigens wird bei dieser Karte deutlich, dass manchmal auch bei Postkarten - wo sich "rückseitig" ja selten postalisch relevante Informationen finden - die Bildseite interessant ist: die verschiedenen Motive der Zeppelin-Eckener-Spende, mit deren Erlös der Bau von LZ127 finanziert werden konnte, sind beliebte Sammelobjekte. Die letzte Karte deines vorletzten Beitrags stammt von der ersten Nordlandfahrt - "Spitzbergenfahrt" - 'Graf Zeppelins'. Auch diese Karte hat Steuermann Ludwig Marx an sich selbst adressiert und beim Bordpostamt aufgeliefert. Die alte leider etwas stockfleckige Korbdeckelmarke (MiNr.343) aus dem Jahr 1923 stammt sicher nicht aus dem Briefmarkenvorrat des Bordpostamts - Marx hat seine Karte schon zuhause vor der Fahrt frankiert. Das Luftschiff absolvierte diese Reise an drei langen Tagen ohne Zwischenlandung. Der Aufstieg in Friedrichshafen erfolgte am 9.7. um 0:04 Uhr, die Landung am 11.7. um 22:37. Insgesamt 800 Briefe und 2.500 Postkarten wurden über Hammerfest abgeworfen. So, das war's als Kommentar von meiner Seite zu den Belegen des vorletzten Beitrags. Vielleicht will ja einer meiner lieben Zeppelinpost-Kollegen etwas zu den nächsten beiden sagen … Viele Grüße Alfred (balf_de) |
| | | Ernst 0beiträge
| Thema: Re: Zeppelin LZ 127 + Hindenburg Fr März 27, 2015 2:40 pm | |
| Hallo Alfred, meine Belege rund um die Polarfahrt vom 24. bis 31.7.31 möchte ich hier zusammenfassen: Da Somoilowitsch in den 20 er Jahren in Spitzbergen Geo-Forschungen betrieb, gehe ich davon aus, daß auch die Spitzbergenfahrt vom 9.7.30 mit der Polarfahrt im Zusammenhang zu sehen ist. Die Karte von Marx hierzu vom 9.7.30 hatte ich schon eingestellt. Ob der Brief vom 10.9.30 Rückfahrt Moskau-F´Hafen ebenfalls im Zusammenhang zu sehen ist, steht offen. Daß die Karte vom 30.6.31 (Rückseite Portraid von Zeppelin) der Islandfahrt mit Abwurf Reykjavik ebenfalls mit den Polarforschungen von Semeiw. zu tun hat nehme ich stark an. Hier ist mir die Einordung im Siegerkatalog unklar. Wurde die Karte als blinder Pasagier befördert und abgeworfen und dann mit Rückstempel und Isländischer Frankatur in den fahrenden Zeppelin gebracht und nach F´hafen zurück befördert? Hm ... ???? blick ich nicht. Einen Briefumschlag von Timm an den Funker Krenkel vom 18.8.31, sowie von ??? aus Leningrad an Semoilowitsch, ins Hotell in F´hafen vom 20.7. müßten aber auf jeden Fall mit der Vorbereitung der Polarfahrt zu tun haben. In ihnen wurde wirklich Korrespondenz befördert. Leider haben beide Stücke viel Patina (vielleicht wurden sie aus dem Papierkorb gefischt?). Interessant sind wohl auch die Abschläge auf der Rückseite zum Postweg. Die Abwurfpost vom 25.7.31 Leningrad sowie 27.7.31 Eisbrecher Malygin (Fr-Jos-Land) hatte ich ja ebenfalls schon eingestellt. Soviel habe ich rund um die Polarfahrt 31. Gruß Ernst |
| | | Polarfahrtsucher Mitglied in Bronze
| Thema: Re: Zeppelin LZ 127 + Hindenburg Fr März 27, 2015 8:15 pm | |
| Hallo Ernst, meinen Glückwunsch zu deinem kleinen Schatz denn du da aus deiner Holzkiste ziehst! Hier sind wirklich sehr interessante Stücke dabei! Ich versuche dir bei den letzten gezeigten Stücken etwas zu helfen: - Ernst schrieb:
Einen Briefumschlag von Timm an den Funker Krenkel vom 18.8.31, sowie von ??? aus Leningrad an Semoilowitsch, ins Hotell in F´hafen vom 20.7. müßten aber auf jeden Fall mit der Vorbereitung der Polarfahrt zu tun haben. In ihnen wurde wirklich Korrespondenz befördert. Leider haben beide Stücke viel Patina (vielleicht wurden sie aus dem Papierkorb gefischt?). Interessant sind wohl auch die Abschläge auf der Rückseite zum Postweg.
Auch wenn es keine Zeppelinpost ist, sind die beiden Umschläge sehr interessant. Sowohl bei Professor Rudolf L. Samoilovich als auch bei Funker Ernst Krenkel handelt es sich um Fahrtteilnehmer der Polarfahrt der Graf Zeppelin. Diesen wurde wohl kurz vor der Abfahrt wichtige Informationen aus Lettland bzw. Russland zugesandt. Erstaunlich hier die Schnelligkeit der Flugpostbelege. Der Brief aus Russland wurde am 20.7.31 aufgegeben, der russischen Flugpost übergeben (siehe großer Luftpoststempel auf der Rückseite), erreichte Berlin am 21.7. und traff schließlich in Friedrichshafen am 22.7.31 ein. Erstaunlich schnell! Nicht verwunderlich ist die Adresse. Mit dem Kurgartenhotel arbeiteten die Zeppeliner rege zusammen. Nicht nur wichtige Persönlichkeit wurden hier untergebracht (ich denke unter anderem an Lady Drummond Hay oder Clara Adams), sonder das Hotel kümmerte sich auch später um die Verpflegung der Gäste an Bord der Luftschiffe. Das Kurgartenhotel gibt es leider nicht mehr, an dem Platz steht heute das "Graf Zeppelin-Haus". Weitere Informationen zur Polarfahrt (und natüliche Vieles mehr...) findest du hier: http://www.airships.net/lz127-graf-zeppelin/polar-flight - Ernst schrieb:
Daß die Karte vom 30.6.31 (Rückseite Portraid von Zeppelin) der Islandfahrt mit Abwurf Reykjavik ebenfalls mit den Polarforschungen von Semeiw. zu tun hat nehme ich stark an. Hier ist mir die Einordung im Siegerkatalog unklar. Wurde die Karte als blinder Pasagier befördert und abgeworfen und dann mit Rückstempel und Isländischer Frankatur in den fahrenden Zeppelin gebracht und nach F´hafen zurück befördert? Hm ... ???? blick ich nicht.
Nein, ganz so kompliziert ist es wohl nicht. Deine Karte wurde in Island zur Rückfahrt der Graf Zeppelin in Reykjavik aufgeliefert. Verwirrend könnte der Vermerk "Abwurf Island" sein. Vermutlich war die Karte für die Hinfahrt (mit vielen anderen) geplant, wurde aber stattdessen für die Rückfahrt verwendet. Frankiert wurde deine Karte mit zwei Sondermarken aus Island, extra für die Zeppelinfahrt ausgegeben. Das Porto betrug 1 Krone Beföderungsgebühr für Postkarten sowie 30 Aur für Einschreibesendungen. Somit ist die Einschreibe Karte portorichtig frankiert. Die Karte erreichte Friedrichshafen am 31.7.31. Sieger 114B Mit Professor Samoilovich wird die Karte wohl nichts gemein haben. Das Interesse aus Post aus Island war damals beachtlich. Immerhin wurden alleine zur Rückfahrt knapp 12.000 Poststücke befördert, davon 3480 eingeschriebene Karten! Hoffe dir ein wenig geholfen zu haben! Bin schon gespannt auf weiter Stücke! Schönen Gruß Klaus |
| | | Ernst 0beiträge
| Thema: Re: Zeppelin LZ 127 + Hindenburg Sa März 28, 2015 11:56 am | |
| Probleme mit der Einordnung in den Siegerkatalog ahbe ich mit dem am 26.3. vorgestellten Brief von der Rußlandfahrt 9. -11.9.30. Auf der Rückseite nur der Eingangsstempel II.9.30 F´Hafen. Links eine 80 Kop Sondermarke gezähnt mit Abschlag 10.IX 30 Moscov, also 85.Ba o. Bb. Rechts ebenfalls eine braune, ungezähnte Marke mit nachträglichem Eindruck in schwarz: 15 Kop 30? Wie ist das einzuordnen hierfür finde ich im Siegerkatalog keinen Hinweis. |
| | | Ernst 0beiträge
| Thema: Re: Zeppelin LZ 127 + Hindenburg Sa März 28, 2015 1:53 pm | |
| Zum Themenkreis Landungsfahrt Ägypten 9.-13. 4.31, meine vorstehenden Belage: Die obere Karte ist auf der Rückseite "jungfräulich-weiß". Klar ist wohl Postausgang Vaduz (ohne Absender) mit Frankatur zu 1Fr Luftp.+30RP+20Rp und 3 Stempel vom 7.IV.31. Zulieferung nach F´Hafen am 9.4.31. Ziel mit dem Zeppelin nach Cairo und dort am 11.4. mit entsprechendem Sonderstempel "Cairo" versehen. Dann zurück nach F´hafen an den Steuermann R. Marx, der die Karte anschließend meinem Großonkel überlassen hat. Unklar ist mir da allerdings die Einordnung im Siegerkatalog da es keinen Ankunftsstempel F´Hafen mehr gibt also 104.a oder .d? Die 2. Karte: Empfänger war Günther Nasler in F´Hafen, vermutlich ebenfalls ein Zeppeliner. Frankatur 2 x 50 pf Luftpost, Bordpoststempel vom 11.4.31 und Sonderstempel Rote Pyramide, sowie Sonderstempel Cairo. Auch hier gibt es keine direkte Sieger Einordnung. Frontfoto: Einbringen LZ 127 in die Halle. Die 3. Karte: Zeigt auf der Frontseite eine Mamelouken-Begräbnisstätte in Cairo. Am 11.IV.31 sendet Besatzungsmitglied Wilhelm Fischer Grüße an meinen Großonkel Grüße. Frankatur ägyptische 2 x 5 cinq Mills. Normaler Ägypt. Poststempel "oben arabische Schrift, Datum (fast nicht lesbar) 11 4 31.? ? darunter Cairo darunter (K)". Es gibt keinen Hinweis auf Zeppelinbeförderung. Ich nehme an, daß die Karte in Fischers Hosentasche mitreiste. Soweit also die Landung im Land der Pharaonen Gruß Ernst |
| | | balf_de Mitglied in Bronze
| Thema: Re: Zeppelin LZ 127 + Hindenburg Sa März 28, 2015 7:30 pm | |
| Hallo Ernst, o.k., dann wollen wir mal sehen, ob ich dir helfen kann ... - Ernst schrieb:
- Probleme mit der Einordnung in den Siegerkatalog habe ich mit dem am 26.3. vorgestellten Brief von der Rußlandfahrt 9. -11.9.30. Auf der Rückseite nur der Eingangsstempel II.9.30 F´Hafen. Links eine 80 Kop Sondermarke gezähnt mit Abschlag 10.IX 30 Moscov, also 85.Ba o. Bb. Rechts ebenfalls eine braune, ungezähnte Marke mit nachträglichem Eindruck in schwarz: 15 Kop 30? Wie ist das einzuordnen hierfür finde ich im Siegerkatalog keinen Hinweis.
Zur Unterscheidung der beiden Siegernummern 85.ba) und 85.Bb) braucht man einen Zähnungsschlüssel, mit dem die 80-Kopeken-Sondermarke (MiNr. 391) untersucht werden muss: es gibt zwei verschiedene Zähnungen – eine „enge“ mit 12 ½ Zahnlöchern pro 2 cm und eine „weite“ mit nur 10 ½ Zähnungslöchern bzw. –Spitzen auf einer Länge von 2 cm. Zwar kann ich es am Bildschirm nicht genau messen, bin mir aber ziemlich sicher, dass dein Brief mit einer eng gezähnte Marke frankiert wurde. Aber ich denke, der Unterschied ist nicht wirklich wichtig. (Richtig spannend wäre allerdings eine ungezähnte Sondermarke ....) Zusätzlich zum Luftschiffporto von 40 Kopeken für Postkarten oder 80 Kopeken für Briefe war das normale Karten- bzw. Briefporto (10 bzw. 15 Kopeken) zu frankieren; bei deinem Brief mit der Flugpostmarke MiNr. 269. Die Sondermarken, die ursprünglich zur Erinnerung an den Fünfjahresplan erscheinen sollten, wurden nach Bekanntwerden des Zeppelinbesuchs noch kurzfristig geändert – ein Luftschiff wurde nachträglich hinein graviert. Gedruckt wurden sie in einer Auflage von 50.000 Sätzen, 1.000 weitere Sätze blieben (auf Wunsch des Innenministers!) ungezähmt. Die Sondermarken waren übrigens ausschließlich an einem einzigen Schalter des Moskauer Hauptpostamts erhältlich und zwar nur am 10. September 1930 zwischen 9 und 10 Uhr! Man konnte zwar so viele Marken kaufen, wie man wollte (wenn man sich rechtzeitig angestellt hatte), aber pro Person durften nur maximal fünf Poststücke aufgeliefert werden. Die Stückzahl der auf der Heimfahrt beförderten Poststücke kenne ich nicht, aber ich habe die Information, dass neben 25 Passagieren auch 65 kg Post an Bord waren. Zur Ägypten-Fahrt: - Ernst schrieb:
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Klar ist wohl Postausgang Vaduz (ohne Absender) mit Frankatur zu 1Fr Luftp.+30RP+20Rp und 3 Stempel vom 7.IV.31. Zulieferung nach F´Hafen am 9.4.31. Ziel mit dem Zeppelin nach Cairo und dort am 11.4. mit entsprechendem Sonderstempel "Cairo" versehen. Eine korrekte Belegbeschreibung! (Alles Wichtige auf der Adressseite – das ist bei Ausstellungssammlungen ein Vorteil von Postkarten!) - Ernst schrieb:
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Dann zurück nach F´hafen an den Steuermann R. Marx, der die Karte anschließend meinem Großonkel überlassen hat. Unklar ist mir da allerdings die Einordnung im Siegerkatalog da es keinen Ankunftsstempel F´Hafen mehr gibt also 104.a oder .d? Sieger 104.a) – Der Rücktransport zum Adressaten in Deutschland erfolgte nicht per Luftschiff sondern terrestrisch. Abgesehen von den ersten Amerikafahrten in den Jahren 1928 und 1929, als ausschließlich Briefe und Karten an Empfänger in den USA erlaubt waren, durften Poststücke, die mit ‚Graf Zeppelin’ befördert werden sollten, an jede Adresse eines UPU-Staates adressiert werden – nach der Luftschiffbeförderung wurden sie terrestrisch – oder ggf. gegen zusätzliche Gebühr auch per Luftpost – weiterbefördert. Die terrestrische Weiterbeförderung war in der für damalige Verhältnisse horrenden Luftschiffgebühr enthalten. Wobei dein Zuleitungsbeleg aus Liechtenstein (dessen Bewertung du im Katalog-Anhang beim Abschnitt „Zuleitungspost“ findest) etwas überfrankiert ist: 1,40 Sfr. kosteten Postkarten, 2,70 Sfr. Briefe (laut Schweizer Luftposthandbuch). - Ernst schrieb:
-
Die 2. Karte: Empfänger war Günther Nasler in F´Hafen, vermutlich ebenfalls ein Zeppeliner. Frankatur 2 x 50 pf Luftpost, Bordpoststempel vom 11.4.31 und Sonderstempel Rote Pyramide, sowie Sonderstempel Cairo. Auch hier gibt es keine direkte Sieger Einordnung. Frontfoto: Einbringen LZ 127 in die Halle. Die mit Abstand spannendste bisher gezeigte Karte! Günther Thasler hieß der gute Mann, der als einer der Motorenwarte zur Mannschaft zählte. Am 11. April landete ‚Graf Zeppelin’ morgens um 5:15 Uhr in Kairo. Schon um 6:18 Uhr stieg das Luftschiff wieder auf zu einer Palästinarundfahrt; ohne Zwischenlandung und ohne den geplanten Postabwurf über Jerusalem erreichte man Kairo wieder um 17:08 Uhr. Laut Michel-Zeppelinpostkatalog, dem anderen in Deutschland relevanten Zeppelinkatalog, gibt es von dieser Fahrt (laut Fahrtenbuch des Luftschiffs die 165. Fahrt; danach katalogisiert der Michel-Katalog) keine Bordpost. Im Siegerkatalog findet man hingegen unter der Nummer 104.c) „Bordpost der Palästinarundfahrt“ mit hoher Bewertung. Und dahin passt die von Thasler geschriebene Karte doch wirklich, denn vor der Landung um 5 Uhr morgens hatte er doch sicher keine Gelegenheit, seine Karte beim Bordpostamt aufzuliefern. Irritierend ist natürlich der Ankunftstempel: während die mir bekannten Ankuftstempel der aus Deutschland angelieferten Post die Datumsleiste „11 AP.31. 9 – A“ zeigen, lesen wir bei Thaslers Karte eindeutig „11 AP.31 8 – A“. Eine ganz ähnliche Karte ist auch in Klaus Brodowskis „Katalog für Zeppelinpost der ganzen Welt“ (meiner Neuerwerbung!) abgebildet. Dort vertritt der Autor die Ansicht, es könne sich aufgrund der Uhrzeitangabe "8" nicht um einen Rundfahrtbeleg handeln, der Stempel müsste eine Uhrzeit ab 18 Uhr aufweisen. Ich persönlich denke eher an eine falsch eingestellte Uhrzeit, zumal ich bisher noch keinen Bordpostbeleg vom 11. April mit der „normalen“ Uhrzeit 9 Uhr gesehen habe. Wie gesagt: ein wirklich spannender Beleg! - Ernst schrieb:
- Die 3. Karte: Zeigt auf der Frontseite eine Mamelouken-Begräbnisstätte in Cairo. Am 11.IV.31 sendet Besatzungsmitglied Wilhelm Fischer Grüße an meinen Großonkel Grüße. Frankatur ägyptische 2 x 5 cinq Mills. Normaler Ägypt. Poststempel "oben arabische Schrift, Datum (fast nicht lesbar) 11 4 31.? ? darunter Cairo darunter (K)". Es gibt keinen Hinweis auf Zeppelinbeförderung. Ich nehme an, dass die Karte in Fischers Hosentasche mitreiste.
Warum eigentlich in der Hosentasche? Ich hätte sie an seiner Stelle in einen Briefkasten eingeworfen, wenn ich schon das Porto bezahlt hätte und meiner Meinung nach hat Wilhelm Fischer das auch so gemacht. Viele Grüße Alfred (balf_de) |
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