Aus Anlass seines 150. Geburtstags kommt ein Sonderstempel zu Ehren des Geisenheimers Lorenz Werthmann am 9. Oktober heraus
Stempel erinnert an Prälat Lorenz Werthmann
D. GEISENHEIM Auf ihre Weise wollen die Briefmarkenfreunde Rheingau den gebürtigen Geisenheimer, Prälat Lorenz Werthmann, zu seinem 150. Geburtstag ehren. Am Donnerstag, 9. Oktober, beherbergen sie von 10 bis 17 Uhr im katholischen Pfarrheim in Geisenheim ein Sonderpostamt, das für diesen Tag einen Geisenheimer Ortsstempel mit dem Rheingauer Dom als Blickfang und der Inschrift "Geisenheim - Geburtsstadt des Caritasgründers Lorenz Werthmann" ziert. Bei dieser Gelegenheit wird der Verein auch eine Ausstellung unter anderem mit alten Postkarten von Geisenheim und historischen Briefen aus dem Rheingau zeigen.
Anlass für diese Veranstaltung: An diesem 9. Oktober gibt die Deutsche Post AG zu Ehren Werthmanns eine Sondermarke zu 0,55 Euro heraus. Parallel dazu setzt die Post jeweils am Erstausgabetag Sonderstempel in Bonn und Berlin ein. Die Rheingauer Briefmarkenfreunde haben erreicht, dass zu diesem besonderen Geburtstag auch ein solcher Sonderstempel mit dem Ortsnamen Geisenheim erscheint. Schon einmal war das dem Verein gelungen: Beim Erstausgabetag der Sondermarke UNESCO-Weltkulturerbe Oberes Mittelrheintal gab es auch einen Ortsstempel Rüdesheim.
Die Veranstaltung der Briefmarkenfreunde liegt relativ nahe am Geburtstag Werthmanns, der am 1. Oktober 1858 in der Blaubachstraße in Geisenheim das Licht der Welt erblickt hat und aller Wahrscheinlichkeit nach im Rheingauer Dom getauft wurde und Erstkommunion feierte. Er besuchte das Gymnasium in Hadamar und studierte am Collegium Germanicum in Rom, wurde dort zum Dr. phil. und Dr. theol. promoviert und erhielt 1883 die Priesterweihe in Rom. Nach kurzer Tätigkeit am Dom wurde Werthmann Sekretär des ebenfalls aus Geisenheim stammenden Bischofs Peter Josef Blum in Limburg.
Die gleiche Position nahm er auch bei dessen Nachfolger Christian Roos ein. Als dieser 1886 zum Erzbischof von Freiburg gewählt wurde, folgte ihm Lorenz Werthmann und baute von dort aus seit 1895 den Caritasverband auf. Am 9. November 1897 gründete Werthmann in Köln den Charitasverband für das katholische Deutschland (DCV), der seit 1921 den Namen Deutscher Caritasverband (DCV) trägt. Im gleichen Jahr starb Lorenz Werthmann.
Anliegen Werthmanns war es, auf die sozialen Nöte und das Elend seiner Zeit eine angemessene Antwort zu geben. "Organisieren, Studieren, Publizieren" waren die drei zentralen Aufgaben, die er dem Caritasverband ins Stammbuch schrieb.
Prälat Lorenz Werthmann und seine Verdienste sind bereits 1954 von der Post mit einer Briefmarke gewürdigt worden.
wiesbadener-kurier