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| Zensuren unter deutscher Herrschaft bis 1945 | |
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Autor | Nachricht |
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kaiserschmidt Mitglied in Silber
| Thema: Re: Zensuren unter deutscher Herrschaft bis 1945 Sa Aug 06, 2022 11:37 am | |
| Hallo Forumler, Hallo Johannes, Dein Wissen auf diesem Gebiet ist wirklich grossartig, danke. Von Prerov habe ich noch eine weitere Devisenzensur. Ein weiterer Beleg, den ich nicht einordnen kann. Brief vom 21.11.1939 von Italien nach Wien. Der Brief wurde der Devisenzensur unterzogen, sehr wahrscheinlich aber nicht in Wien, da ein deutscher Verschlußstreifen verwendet wurde. Leider ist auf der Rückseite kein Stempel abgeschlagen. Meine Vermutung ist, daß der Brief nach München zur Zensur geschickt wurde und dann nach Wien zurück ging. Sollte der deutsche Verschlußstreifen aber in Wien verwendet worden sein, wäre das gut und der Beleg hätte einen Wert von € 30,- da die Verwendung deutscher Streifen in der Ostmark sehr selten ist. Nach Landsmann der Verschlußstreiefn SVV1.2 Brief vom 4.4.39 aus der CSR nach Wien, Zensur in Brünn. Davon habe ich noch einen Brief mit Datum 26.4.39 Kaiserschmidt |
| | | kaiserschmidt Mitglied in Silber
| Thema: Re: Zensuren unter deutscher Herrschaft bis 1945 Mi Aug 17, 2022 5:15 pm | |
| Hallo Forumler, hier eine schwere Drucksache aus Spanien nach Böhmen und Mähren vom 12.7.1941. Der Stempel R im Kreis ist auch hier abgeschlagen, als Zeichen dafür, daß diese Drucksache zugelassen ist. Der Brief ist auch in Barcelona zensuriert worden, den Stempel über dem deutschen Zensurstempel kann ich nicht entziffern. Kaiserschmidt |
| | | jklang Mitglied in Bronze
| Thema: Re: Zensuren unter deutscher Herrschaft bis 1945 So Aug 21, 2022 11:19 am | |
| - kaiserschmidt schrieb:
- Hallo Forumler,
Hallo Johannes,
Dein Wissen auf diesem Gebiet ist wirklich grossartig, danke. Von Prerov habe ich noch eine weitere Devisenzensur.
Ein weiterer Beleg, den ich nicht einordnen kann.
Brief vom 21.11.1939 von Italien nach Wien. Der Brief wurde der Devisenzensur unterzogen, sehr wahrscheinlich aber nicht in Wien, da ein deutscher Verschlußstreifen verwendet wurde. Leider ist auf der Rückseite kein Stempel abgeschlagen. Meine Vermutung ist, daß der Brief nach München zur Zensur geschickt wurde und dann nach Wien zurück ging. Sollte der deutsche Verschlußstreifen aber in Wien verwendet worden sein, wäre das gut und der Beleg hätte einen Wert von € 30,- da die Verwendung deutscher Streifen in der Ostmark sehr selten ist. Nach Landsmann der Verschlußstreiefn SVV1.2
Brief vom 4.4.39 aus der CSR nach Wien, Zensur in Brünn. Davon habe ich noch einen Brief mit Datum 26.4.39
Kaiserschmidt
Servus Reinhard, danke für die Wertschätzung. Ich war länger weg daher erst nun eine Antwort. Bei dem 1. Brief magst Du Recht haben, dass er über München lief, da diese ABP im Herbst (wohl Oktober/November 39) eingerichtet wurde und Italien sofort in die Zuständigkeit fiel. Lt. Landsmann sind DV1.1-1.5 die ersten registrierten Verschlüsse, aber erst ab 12/39 bekannt. Einen weiterverwendeten Devisenkontrollzettel weist er für München nicht aus, aber für Berlin, so dass ich sogar glaube, dass hier eine seltene, korrekte Kontrolle in Berlin vorliegt, denn Berlin war neben Königsberg die 1. ABP und prüfte zuerst alles außer baltische Staaten, erst als man merkte, dass das Aufkommen zu groß sein wird wurden recht rasch die weiteren ABP`n gegründet, wie eben München. Wien halte ich für sehr unwahrscheinlich, da eben keine Zuständigkeit Der 2. Beleg zeigt den Devisen-/Zensurstempel aus Brünn, neben Prag der Häufigste (SVP2.1). Beste Grüße Johannes |
| | | jklang Mitglied in Bronze
| Thema: Re: Zensuren unter deutscher Herrschaft bis 1945 Fr Aug 26, 2022 5:10 pm | |
| Servus, kommen wir doch einmal zu ungewöhnlichen Stücken, die sich einer klassischen Katalogisierung entziehen. Hier gibt es Vielfältiges, wobei solche Stücke oft sogar günstig sind, da sie sich eben der "Konfektion" entziehen und nur dem Versierten Sammler auffallen. Solche Stücke sind oft seltener am Markt als etliche Einlagezettel, aber das weiß der "08/15" Sammler natürlich nicht. Ich zeige hier, und geplant in der Folge, mal einige Stücke, die selten bis Unikate sind, aber sich eben dem "Mainstream" entziehen. Also: Gar keine Zensur! Das Postaufkommen überstieg die Kapazitäten der ABP`n oft um ein Vielfaches. Wien führte deshalb sogar "Scheinzensuren" ein, die es aber auch anderweitig gab. Soetwas sollte eigentlich nicht aufscheinen, da es eben nicht opportun war, aber es existiert. Viele dieser Stücke wurden entsorgt, da ja eben uninteressant, daher sind sie heute wirklich nicht häufig und gehören aber in eine sortierte Sammlung. Nun also einfach mal solch ein Stück: Beste Grüße Johannes PS: Ich habe den Beleg in Schweden gekauft |
| | | jklang Mitglied in Bronze
| Thema: Re: Zensuren unter deutscher Herrschaft bis 1945 So Aug 28, 2022 3:24 pm | |
| Servus, heute mal ein ungewöhnliches Stück aus Dänemark nach Deutschland. Der Brief enthielt Briefmarken, war verboten. Manchmal wurden Briefe wg einer Marke gestoppt, wenn keine Ausfuhrgenehmigung vorlag (habe ich schon mal aus Norwegen gezeigt). Dieser Brief lief korrekt nach Hamburg, wurde geöffnet und beanstandet und mit Retour vermerkt. Soweit nichts so Besonderes, aber statt direkt nach DK ging es nach Berlin zu einer Nachkontrolle, sehr ungewöhnlich aber bei bestimmten Sendungen oder Unstimmigkeiten vorgesehen. Hier in Berlin wurde der Brief der Zollstelle zugeführt, vermutlich wirklich in Berlin, dort wurde der Inhalt aber wohl als unbedeutend angesehen und letztlich der Retourvermerk gestrichen und von Berlin an den Adressaten geschickt. Wie angemerkt: sehr ungewöhnlich. Ich denke es waren gestempelte deutsche Marken an den Adressaten zurück, die letztlich durchgewunken wurden, aber interessant, dass Hamburg dies nicht selber entschied. (FB1.4, BZZ1.1). Beste Grüße Johannes |
| | | jklang Mitglied in Bronze
| Thema: Re: Zensuren unter deutscher Herrschaft bis 1945 Fr Sep 02, 2022 12:03 pm | |
| Servus erneut, ich möchte wieder etwas jenseits der Katalogisierung des Landmannkataloges zeigen. Es gab in Berlin spezielle Prüfer für bestimmte Anliegen oder Sprachen, so dass solche Belege stets dorthin gesendet werden sollten. Hier nun 2 Belege, die es mehrfach "in" sich haben und dem Thema Patentwesen zuzuordnen sind, was definitiv in Berlin bearbeitet wurde, da das Reich befürchtete, das know-how außer Landes geraten könnte. Natürlich betraf dies primär Patentschriften und in meinen Beispielen geht es um den Adressaten des schwedischen Patentamtes, aber halt Patent, so auf jeden Fall bei Karte Nummer 1, die in Berlin aufgegeben wurde und dort auch ihre, sehr saubere Zensur erhielt. Links oben auf der Karte steht unscheinbar 4026; das ist aber der Nachweis, dass ein Patentprüfer den Beleg gesehen hatte. Nun ging es aber nicht um eine Patentschrift selbst, sondern um eine Mitteilung, also dürfte es schnell gegangen sein Der 2. Beleg ist kurioser. Ein Frankfurter Absender gleicher Adressat. Frankfurter Zensur: Klar: Schnellprüfung. Allerdings Patentangelegenheit. Hätte nach Berlin gemußt, nur dann hätte sich der Vorteil der Schnellprüfung erledigt. Nun war der Inhalt auch nicht von wesentlicher Wichtigkeit, somit wurde auf die Berliner Prüfung verzichtet. Also schneller weg. Aber dann? Aufenthalt in Kopenhagen, wie der Stempel belegt, damit war der Schnellprüfungseffekt wohl wieder weg, aber recht interessante Doppelprüfung Beste Grüße Johannes |
| | | jklang Mitglied in Bronze
| Thema: Re: Zensuren unter deutscher Herrschaft bis 1945 Fr Sep 02, 2022 4:31 pm | |
| Servus wieder, hier als erst einmal Abschluss dieses Exkurses wieder ein Beleg, der nach Landsmann nicht fassbar ist, aber in mehrfacher Hinsicht etwas ganz Besonderes und Außergewöhnliches darstellt. Zuerst handelt es sich um einen Beleg aus der früheren Besetzungszeit Luxembourgs mit den damals für dieses Gebiet speziell herausgegebenen Marken und zwar 9 (in Worten neun) x dem Höchstwert zu 1 RM. Etwas ähnliches ist mir nicht bekannt. Der Brief ist mit 9,15 RM absolut portogerecht. Nun aber zur Zensur. Es ging in die USA, somit normale Frankfurter Zensur. Aber viel interessanter ist der Absender: die nach der Besetzung eingeführte "Israelitische Kultusgemeinde" in Luxembourg. Gegen Ende 1941 wurde der Versand von Auslandsbriefen nachhaltig reglementiert, die Wannsee-Konferenz kündigte sich an!! Aber auch hier sind bereits Reglementierungen zu erkennen: der Brief wurde dem Sicherheitsdienst "SD" vorgelegt und abgestempelt, um ihn überhaupt aufliefern zu dürfen. Diese Zensur ist zwar bekannt aber sehr selten dokumentiert und so eben bei Landsmann nicht abgebildet. . Herzliche Grüße Johannes |
| | | kaiserschmidt Mitglied in Silber
| Thema: Re: Zensuren unter deutscher Herrschaft bis 1945 Sa Sep 03, 2022 9:24 am | |
| Hallo Johannes,
gratuliere zu diesem Beleg.
Reinhard
|
| | | jklang Mitglied in Bronze
| Thema: Re: Zensuren unter deutscher Herrschaft bis 1945 Mo Sep 05, 2022 11:50 pm | |
| - kaiserschmidt schrieb:
Hallo Johannes,
gratuliere zu diesem Beleg.
Reinhard
Hallo Reinhard Vielen Dank Beste Grüße Johannes |
| | | jklang Mitglied in Bronze
| Thema: Re: Zensuren unter deutscher Herrschaft bis 1945 Fr Sep 09, 2022 1:37 pm | |
| Servus, heute soll es sich mal wieder um Einlagezettel handeln. Aus Hamburg sind insgesamt lediglich 14 Stück durch Landsmann gelistet, was für eine deutsche ABP recht wenig ist. Alle Zettel, bis auf einen, den ich auch lange suchte haben den Status "F". Ich möchte hier nun den vermeindlichst häufigsten dieser Zettel zeigen FZ1.7. Es handelt sich, wie in Hamburg generell, um einen hektographierten Zettel der in diesem Fall einem 4-seitigen Brief beigelegt wurde. Allerdings wurde der Brief trotzdem weiterbefördert. Ich schrieb bereit, dass sich Hamburg durch eine besondere Kulanz auszeichnete, wie auch dieser Fall zeigt; üblicherweise wäre solch ein Brief in anderen ABP`n retourniert worden. Der Inhalt ist allerdings insgesamt belanglos, was den Ausschlag gegeben haben mag und zeigt, dass auch vor "Social Media" "heiße Luft" verbreitet wurde. Aber eventuell war diese Belanglosigkeit auch der Grund warum mittels chemischer Zensur nachgeforscht wurde, denn diese Kontrolle ist aus Hamburg eher selten. Beste Grüße Johannes |
| | | jklang Mitglied in Bronze
| Thema: Re: Zensuren unter deutscher Herrschaft bis 1945 Fr Sep 09, 2022 4:08 pm | |
| Servus erneut, da ich schon bei den Hamburger Einlagezetteln bin hier erneut ein solcher. FZ1.8 auch dieser zeigt die Hamburger Zurückhaltung, denn es wird betont, dass etwas falsch war, aber trotzdem die Beförderung erfolgt, diesmal war der Brief nicht korrekt aufgeliefert worden, wie der Stempel auf der Vorderseite zusätzlich erläutert. Diese Stempel und Zettel wirken erst einmal lapidar aber sie zeigen die Bandbreite der Reglementierung und Überwachung recht gut an. Beste Grüße Johannes |
| | | jklang Mitglied in Bronze
| Thema: Re: Zensuren unter deutscher Herrschaft bis 1945 So Sep 18, 2022 4:17 pm | |
| Servus, ich komme ja hier hin und wieder mit einem Superlativ, aber das heutige Stück ist erneut ein solches, das ich in den höchsten Tönen hervorheben möchte. Es handelt sich um eine Neuentdeckung, die ich in GB kürzlich tätigte. Ein Brief der beanstandet wurde und einen ganz neuen Retourstempel auf der Vorderseite aufweist, was aber bei weitem nicht das Entscheidende ist. Es liegt hier ein ganz neuer Einlagezettel der ABP Paris vor. Einlagezettel der ausländischen ABP`n sind generell sehr selten. Dieser ist, obwohl hektographiert, auch im Original zur Beanstandung des Inhaltes so bisher nicht bekannt, obwohl er sicherlich schon in höherer Auflage erstellt worden sein wird, denn es handelt sich ja um ein Vervielfältigungsverfahren. Dieser Zettel wurde aber zusätzlich nochmals handschriftlich abgewandelt, da die Handschrift nicht leserlich war. Leider ist der Brief selbst nicht erhalten geblieben, aber bei solch einem Unikat ist es dann letztlich unmaßgeblich. Der Vollständigkeitshalber: Verschluß: XV1.1 und der Prüfstempel ist der auch noch nicht so lange bekannte XP6.4. Insgesamt ein Superstück, über das ich mich natürlich sehr gefreut habe. Mit besten Grüßen Johannes |
| | | jklang Mitglied in Bronze
| Thema: Re: Zensuren unter deutscher Herrschaft bis 1945 Fr Sep 30, 2022 2:46 pm | |
| Servus, wieder mal ein Beleg, der eigentlich in einem standardisierten Verfahren schlecht faßbar ist. Der Brief selber ist auch noch recht schlecht erhalten. Ich bin aber der Meinung, dass Erhaltung quasi irrelevant ist, wenn der Kontext es rechtfertigt. Also los: Ein zensurierter Brief nach Argentinien an einen Matrosen über die deutsche Botschaft in Cordoba ( da war doch was nicht ganz 40 Jahre später...). Der Brief durchlief die Frankfurter Zensur, soweit so gut irgendwann, vermutlich in Argentinien, erhielt er einen hektographierten Adresszettel und wohl auch den handschriftlichen Zusatz " Graf Spee". Hier also das Beachtliche. der Adressat war Internierter des entsprechenden deutschen Kriegsschiffes in Argentinien. Die Graf Spee war ein Stolz der deutschen Kriegsmarine und zum Beginn des 2. WK vor Südamerika unterwegs um alliierte Tonnage abzufangen, sprich : "Schiffe versenken". Hierbei erfolgte Aufbringung durch die britische Marine, und die Entscheidung des Kapitäns zur Selbstversenkung in vermeintlich aussichtsloser Situation. Die Besatzung konnte größtenteils evakuiert werden und ging in die Internierung, wie auch der Adressat. Dieses fand insgesamt am Beginn des 2. WK statt und ist postalisch aus Zensurpostsicht auch schon wieder eine Besonderheit, da sich solche Stücke eben nicht in standardisierten Katalogen fassen lassen. Trotz der mäßigen Erhaltung liegt hier ein sehr Besonderes Stück vor. Beste Grüße Johannes |
| | | jklang Mitglied in Bronze
| Thema: Re: Zensuren unter deutscher Herrschaft bis 1945 Fr Sep 30, 2022 3:07 pm | |
| Servus, hier auch wieder ein etwas schwieriger einordenbares Stück, obwohl es bei Landsmann gelistet ist. Erst einmal: es handelt sich um Inlandszensur und zwar eines Inhaftierten. Meiner Meinung nach gehörte daher einiges mehr in Landsmann Katalog als er es täte; aber sei es; dieses Stück hat es verdient. Der Status ist "E", für Puristen fast Massenware. Allerdings habe ich 2 Stücke und ich kenne noch 2 weitere Exemplare anderer Sammler, und das war es, somit alles andere als Gewöhnlich. Es liegt der Brief bei, dies ist unikat, sonst gibt es Briefe oder Umschläge, keine Kombis. Der deutsche Text weist einen signifikanten Fehler auf "Wermachtsgefängnis" ohne h. So bisher auch nicht in Kombination belegt. Diese Gefängnisse verfolgten speziell Soldaten die desertierten, Befehle verweigerten "feige vor dem Feind" agierten etc. und dies im speziellen Fall im besetzten Belgien ( ein Beispiel im Übrigen dafür, dass es in Belgien, besonders in Flandern, recht viele Personen mit initialen Sympathien zum NS-System gab). Im Text (französisch also eher Walone) geht es allerdings ausschließlich um kaputte Socken und den Bedarf an Seife. Landsmann SBV1.1 mit vorgedrucktem Briefbogen des Gefängnisses. Trotz, erneut mäßiger Erhaltung, ein sehr seltenes Stück. Grüße Johannes |
| | | jklang Mitglied in Bronze
| Thema: Re: Zensuren unter deutscher Herrschaft bis 1945 Fr Okt 28, 2022 5:42 pm | |
| Servus, hier kann sich ja auch mal wieder etwas tun. Heute mal eine Zensur aus der Frühzeit solcher aus Königsberg. Es ging sicher darum einem niederländischen Sammler einen nicht ganz so häufigen Sonderstempel zu senden. Zeitnah brach der 2. WK aus und die Zensur begann, zuerst in Königsberg; und diese fiel anfänglich sehr aufwändig aus. Verschlußstreifen in später üblicher Variante gab es noch nicht, so behalf man sich dafür lagen schon viele Stempel vor, wie hier zu sehen. Im Einzelnen: Vorderseitig : APZ1.1 , und als Kontrollstempel: AP1.1 Rückseitig: AV1.1 hier handschriftlich: Im Staatinteresse" und AV1.3.4 mit der sehr seltenen Variante "im Stadtinteresse geöffnet" zusätzlich nochmals AP1.1. Gerade die Kombination der handschriftlichen Vermerke und dem Fehler des Stadtinteresses läßt diesen Brief einmalig werden. Beste Grüße Johannes |
| | | jklang Mitglied in Bronze
| Thema: Re: Zensuren unter deutscher Herrschaft bis 1945 So Okt 30, 2022 6:01 pm | |
| Servus, aus dem Osten in den Norden. Erneut Norwegen. Bezüglich der deutschen Zensuren ein fruchtbarer Acker. Bzgl. der ABP heißt es bei Landsmann für Trondheim: " Alle Belege sind selten". Das gilt besonders für die Stücke von 4/40 bis zur offiziellen Gründung der ABP 27.11.1940, aber auch für einige andere Varianten. Allem voran dem sehr seltenen Prüfstempel TP2.1 mit F versehen aber auch für die sehr raren neutralen Prüfstreifen (TV2.1) in rot und grün, die beide auch "F" rechtfertigen. Hier nun die einmalige Variante (dunkel)grün und TP2.1. |
| | | jklang Mitglied in Bronze
| Thema: Re: Zensuren unter deutscher Herrschaft bis 1945 Fr Nov 04, 2022 3:13 pm | |
| Servus, weiterhin Trondheim. Es gab, wie für alle ABP`n, auch hier Durchlaufstempel, was bedeutete das auf Niveau 1 entschieden wurde den Brief ohne weitere Prüfung weiterzuleiten. Hier hatte der Stempel die Buchstabenkombination AT. Laut Landsmann (TD1.1) existiert dieser Stempel in violett und rot, ich zeige hier auch noch "grau"schwarz (1. Karte). Beste Grüße Johannes |
| | | jklang Mitglied in Bronze
| Thema: Re: Zensuren unter deutscher Herrschaft bis 1945 Fr Nov 04, 2022 4:17 pm | |
| Servus, hier nun etwas Seltsames. Der Zensurstemepl ist deutsch und serbokroatisch beschriftet und definitiv den serbisch/deutschen Zensurstempeln nach der Besetzung nachempfunden, aber er ist keiner bekannten Zensurstelle zuzuschreiben. Der Brief lief aus dem bulgarisch besetzten Yugoslawien nach Bulgarien. Ich denke es ist vielleicht ähnlich wie in Bratislava, dort gab es einen Stempel NC "Nemecká cenzúra" Deutsche Zensur. Diesen Stempel hat Landsmann, warum auch immer nicht aufgenommen, aber man weiß dass Deutsche in Bratislava bei bestimmten Briefen auch eine Art von Vor- Zusatzzensur vornahmen zu der slowakischen Zensur. eventuell verhielt es sich hier ähnlich, dass deutsche Stellen sich auch Kenntnis über den nicht direkt von Ihnen besetzten Bereich verschaffen wollten. Ich habe den Stempel in der ARGE Zensur gezeigt aber nichts weiter erfahren. Den Brief habe ich aus Griechenland, aus verläßlicher Quelle. Vielleicht liest dies jemend der weiteres weiß, ich bin interessiert. Beste Grüße Johannes |
| | | jklang Mitglied in Bronze
| Thema: Re: Zensuren unter deutscher Herrschaft bis 1945 Sa Dez 03, 2022 2:11 pm | |
| Servers, hier dann auch mal wieder etwas. Primär aus Wien sind "Durchlaufzettel, meist in Rot" bekannt auf denen Besonderheiten vermerkt wurden, die dann aber vor Verlassen der ABP wieder entfernt wurden, so es nicht doch vergessen wurde. Solch ein Stück hatte ich vor einiger Zeit gezeigt. Hier nun eine andere Art der Erfassung aus der Frühzeit der ABP in Frankfurt. Ein Brief in die Schweiz wurde in der Schnellprüfstelle aufgeliefert (Stempel ZOA, kein Schnitt). Dieser Brief wurde erfasst und nummeriert, was bei Schnellprüfungen wohl generell vorkam, aber meist nicht nachvollziehbar ist. Hier schon. Der Brief erhielt eine Nummer, die auf einem Zettel, mit Nummer des Prüfers vermerkt wurde, der mit Stecknadel auf dem Brief befestigt wurde. Evtl. eine Frühform der o.g. Wiener Zettel. Jedenfalls wurde der Zettel nicht entfernt und mit Nadel zugestellt, wie am Akst der Rückseite ersichtlich. Dieses ist das einzige bisher so bekannte Exemplar und wird mit "F" Kennung bei Landsmann unter EZ3.1 genau so abgebildet. Beste Grüße Johannes |
| | | jklang Mitglied in Bronze
| Thema: Re: Zensuren unter deutscher Herrschaft bis 1945 Fr Dez 23, 2022 11:33 am | |
| Servus, hier ein Stück, das eine Besonderheit im besetzten Serbien dokumentiert. Dort konnte bei Behörden, größeren Betrieben oder auch z.B. Banken die Zensur durch linientreue und vereidigte "Vertrauensmänner" vor Ort vorgenommen werden. Diese Stücke gibt es in beachtlicher Breite, wobei sie aber insgesamt nicht häufig sind. Hier nun ein solches Exemplar. Frohe Feste Johannes |
| | | kaiserschmidt Mitglied in Silber
| Thema: Re: Zensuren unter deutscher Herrschaft bis 1945 Mi Jan 11, 2023 11:10 am | |
| Hallo Forumler, auch von mir eine Zensur aus dem besetzten Serbien. Telegramm vom 29.9.42 aus Kragujevac - Stempel der Kreiskommandatur Kragujevac und handschriftlicher Vermerk zugelassen und Unterschrift des ( Zensurbeamten ? ) Ich habe diese Zensur bei Landsmann nicht gefunden, jklang wird uns sicher aufklären. Kaiserschmidt |
| | | jklang Mitglied in Bronze
| Thema: Re: Zensuren unter deutscher Herrschaft bis 1945 Fr Jan 13, 2023 4:58 pm | |
| Servus Reinhard. Schönes sauberes Exemplar. Dies Telegramm stellt quasi deutsche Dienstpost dar solche unterlag nicht der allgemeinen Zensur, sondern wurde von deutschen Behörden der Administration autorisiert. Beste Grüße Johannes |
| | | jklang Mitglied in Bronze
| Thema: Re: Zensuren unter deutscher Herrschaft bis 1945 Sa Feb 11, 2023 11:15 am | |
| Servus, ich möchte hier mal wieder ein Stück zeigen. Und auch wenn ich es dauernd schreibe, auch dieses Exemplar ist etwas ganz Besonderes. Vom deutschen Roten Kreuz wurde an einen Kriegsgefangenen ein schwerer Brief oder Päckchen versandt mit entsprechendem Aufkleber und dann sehr aufwändig "verleimt", so dass in der ABP kein Öffnungsschnitt angebracht wurde, sondern auf all den Paketklebebändern noch ein Verschlußstreifen mit zentralem Kontrollstempel Berlins pickt mit roter wohl Unterschrift eines Prüfers. Es sind dann vorder- wie rückseitig noch 2 amerikanische Prüfungen ersichtlich aber keine weiteren deutschen. Also sind die Niveaus 1-4 nur durch den letzten Schritt das "Verschließen" abgebildet, obwohl eben gar nichts geöffnet wurde. Somit eher eine Scheinzensur, die eventuell sogar beim Roten Kreuz selber und gar nicht in einer ABP angebracht wurde! Warum? Nun der Verschlußstreifen ist eben kein typischer Berliner, er unterscheidet sich, dass unten statt eines B ein + auftaucht (Landsmann BV2.4), was ihn in "F" einreiht, da es der EINZIG bekannte ist. Vermutlich wurden diese Streifen speziell für das Rote Kreuz hergestellt und zentral in Berlin gestempelt und dann in Potsdam (beim DRK) aufgebracht und per Unterschrift von einem quasi "Vertrauensmann" (s. Serbien 23.12.22) gekennzeichnet und autorisiert. Solche Verpackungen hat sich kein Gefangener aufgehoben, außer um ggf den Inhalt darin aufzuheben, was die Aktenlochungen zeigen mögen. Jedenfalls muß eigentlich etliche dieser Streifen gegeben haben, denn sie wurden in Rollen gedruckt, aber dann eben entsorgt worden sein. Dies meine Überlegungen zu diesem bisherigen Unikat. Beste Grüße Johann |
| | | jklang Mitglied in Bronze
| Thema: Re: Zensuren unter deutscher Herrschaft bis 1945 Di März 07, 2023 12:13 pm | |
| Servus, für dieses Thema habe ich auch mal wieder ein besonderes Stück "gehoben". Erneut Norwegen, denn die dortigen frühen Zensurstellen (Oslo, Stavanger, Voss, Tromsö und Trondheim) stellen seltene bis höchst seltene Zensuren dar und es finden sich auch Neuentdeckungen. Ich fand nun eine sehr seltene, wenn auch schon etwas länger bekannte Zensur aus Trondheim auf Grußkarte vom 12.4.1940. Am 09.04.1940 begann offiziell die Besetzung Norwegens und bestand letztlich bis zum 08.05.1945, doch schon am 10.04.40 begann der britisch/französische Gegenschlag in Narvik, der anfänglich sehr erfolgreich war. Das das Reich wußte, dass es sich um Norwegen im "Wettlauf" mit GB befand ist bekannt und auch die Geschehnisse in Narvik befürchtete man an den anderen großen Häfen Norwegens, so eben auch Trondheim. Deshalb bestand zur Aufklärung auch von Anfang an die Absicht in strategisch wichtigen Städten Zensurbüros einzurichten, so dass eben die Zensur mit der Besetzung, die im Falle Trondheims relativ "ruhig" geschah, begann. Der erste Stempel, der so in Trondheim geführt wurde war SNP3.1 nahezu zeitgleich mit 3.2. Die meisten hatten anderes zu tun als zu schreiben, so dass von beiden Stempeln je 2 bisher nachvollziehbar gelistet sind und einer nun auch hier auftaucht. So unscheinbar wie selten. Beste Grüße Johannes |
| | | kaiserschmidt Mitglied in Silber
| Thema: Re: Zensuren unter deutscher Herrschaft bis 1945 Sa Apr 08, 2023 4:35 pm | |
| Hallo Forumler, Eingeschriebene Karte vom 30.1.1940 aus Lemberg ( Lwow ) nach Krakau. Lemberg war nach dem Überfall Rußlands auf Polen unter russischer Besetzung, Krakau war als Teil des Generalgouvernementes von den Deutschen besetzt. Polen wurde zwischen Hitler und Stalin aufgeteilt. Als Zensurmerkmal scheint auf dieser Karte nur der 5 stellige Nummernstempel BK3.2 auf. Was mich stutzig macht, ist die lange Laufzeit der Karte. Sie kam erst am 28.2.1940 in Krakau an. Kaiserschmidt |
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