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| Zensuren unter deutscher Herrschaft bis 1945 | |
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Autor | Nachricht |
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kaiserschmidt Mitglied in Silber
| Thema: Re: Zensuren unter deutscher Herrschaft bis 1945 Mo Okt 12, 2020 2:15 pm | |
| Hallo Johannes,
wiederum danke für Deine kometenten Antworten.
Reinhard
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| | | jklang Mitglied in Bronze
| Thema: Re: Zensuren unter deutscher Herrschaft bis 1945 Mo Okt 12, 2020 2:52 pm | |
| - kaiserschmidt schrieb:
Hallo Johannes,
wiederum danke für Deine kometenten Antworten.
Reinhard
Hallo. Sehr gerne. Außerdem kann ich den Dank auch uneingeschränkt zurückgeben auf Grund Deiner häufigen Unterstützung. Grüße Johannes |
| | | jklang Mitglied in Bronze
| Thema: Re: Zensuren unter deutscher Herrschaft bis 1945 Fr Okt 23, 2020 12:22 pm | |
| Hallo, hier möchte ich dann auch mal wieder etwas einstellen. Heute mal ein zensierter Wertbrief. Diese Stücke sind generell selten und werden über Auktionen eigentlich immer mit Steigerung verkauft, somit also auch gesucht. interessant finde ich, dass das absolute Gros der Stücke über Köln lief. Berlin oder Wien sind weit weit seltener. Das Spezifische an diesen Briefen sind die Lacksiegel der ABP. Und da gibt es dann doch immer noch Überraschungen. Mittlerweile sind 3 verschiedene Siegel für Köln gelistet so CS1.2 mit der Nummer 8. Hier kann ich die Nummer 1 zeigen, das ist ganz neu und nicht gelistet bisher. Es zeigt aber auch wieder was auch nach Jahrzehnten möglich ist. Zusätzlich ist der Stempel CB4.1 verwendet, da ja ein Wertbrief vorliegt und alles seine Ordnung haben sollte. Beste grüße Johannes |
| | | kaiserschmidt Mitglied in Silber
| Thema: Re: Zensuren unter deutscher Herrschaft bis 1945 Fr Nov 06, 2020 5:18 pm | |
| Hallo Forumler, Brief vom 27.9.1941 von Graz in die Schweiz an das Rote kreuz in Genf. Brief 25 Pf Einschreiben 25 Pf Für die Zensur in die Schweiz war Frankfurt zuständig, dieser Brief wurde in Berlin zensuriert. Ich vermute, daß der Empfänger ein Kriegsgefangener in einem allierten Lager war. In diesem Falle war Berlin zuständig. Kaiserschmidt |
| | | jklang Mitglied in Bronze
| Thema: Re: Zensuren unter deutscher Herrschaft bis 1945 Fr Nov 06, 2020 6:23 pm | |
| - kaiserschmidt schrieb:
Hallo Forumler,
Brief vom 27.9.1941 von Graz in die Schweiz an das Rote kreuz in Genf. Brief 25 Pf Einschreiben 25 Pf
Für die Zensur in die Schweiz war Frankfurt zuständig, dieser Brief wurde in Berlin zensuriert. Ich vermute, daß der Empfänger ein Kriegsgefangener in einem allierten Lager war. In diesem Falle war Berlin zuständig.
Kaiserschmidt
Hallo, vielleicht noch eine Anmerkung. Du schreibst zu Recht, dass Frankfurt für einen Brief in die Schweiz zur fraglichen Zeit zuständig war. Aber: da war er auch! Die Prüferstempel auf der Rückseite (alle 3) stammen aus Frankfurt und zwar vom Niveau 1, somit Sortierung. Hier erkannte man die Anschrift für das Rote Kreuz und diese Briefe wurden, zumindest, in den ersten Kriegsjahren fast ausnahmslos nach Berlin weitergeleitet zur Hauptzensur. Beste Grüße Johannes |
| | | jklang Mitglied in Bronze
| Thema: Re: Zensuren unter deutscher Herrschaft bis 1945 Fr Nov 06, 2020 7:16 pm | |
| Und nochmals Hallo, hier möchte ich wieder einen doch ganz spannenden Beleg zeigen, der nicht nur die Zensur betrifft. 25.08.1940 Deutsch-Belgien (Eupen und Malmedy) waren dem DR wieder einverleibt und Ganzbelgien besetzt. Aus Eupen (nun Kreis Aachen) wird ein Brief, ganz aus dem Osten weit in den Westen (Gent) des ehedem geeinten Landes geschickt und zwar mit 12 Rpf als Inlandsporto. zu dem Zeitpunkt galt Belgien aber, trotz Besetzung, als Ausland, außer eben Eupen, das war assimiliert. Somit falsch frankiert. Dieses fiel auch auf, aber erst bei der ABP in Köln, denn wohl dort wurden 13 Rpf nachfrankiert und entwertet. Wie der Stempel der Poststelle in der ABP aussah ist ja auf dem Schnellprüfbeleg, einige Beiträge vorher, ersichtlich und dieser ist auch hier angebracht. Wohl nach Öffnung des Briefes und Lesens des Inhalts erschien den Prüfern der Inhalt hinreichend interessant für den Adressaten, dass sie den Brief korrekt auffrankieren ließen und ableiteten, einen Tag nach Aufgabe! Wahrscheinlich wurde ein Einzugsverfahren eingeleitet und über das Postamt Eupen die 13 Rpf vom Absender sekundär erhoben, da war aber nie ganz klar, ob dieser das Verfahren annahm, wenn der Brief schon weg war: Pech für die Post. Deshalb ist dieser Brief wohl auch der einzige von dem ich ein solches Vorgehen kenne. Klassischerweise wurden solche Briefe dem Absender zurückgesandt. Beste Grüße Johannes |
| | | kaiserschmidt Mitglied in Silber
| Thema: Re: Zensuren unter deutscher Herrschaft bis 1945 Mi Nov 18, 2020 9:01 am | |
| Hallo Forumler, Luftpostbrief vom 24.11.1939 von Berlin nach Lettland ?. Brief über 20 Gramm 40 pf Luftpostzuschlag 40 Pf. Zensur in Königsber ( a ) AP.1.2 und Stemepl APZ.1.2 Ein ähnlicher Brief, ich vermute auch nach Lettland ( ich habe die Briefe dort gekauft ). Berlin 31.10.1939 Zensur Königsberg A.P.1.1 und Langstempel A.P.Z.1.1 Die Klassifiziernung der Stempel ferfolgte nach Landsmann. Bei diesem Brief ist rückseitig der Tagesstempel Königsberg ( PR 5 ) i mit Datum 4.11.39-10 abgeschlagen. Da brauche ich wieder Deine Hilfe Johannes. Wurde der Stemel vor oder nach der Zensur abgeschlagen, hat der Stempel eine Bedeutung oder wurde das immer so gen macht ? Diese Briefe fallen eigentlich nicht in mein Sammelgebiet, ich habe sie nur gekauft, weil sie sehr preisgünstig waren ( Euro 4,- je Brief incl. Versand ) Kaiserschmidt |
| | | jklang Mitglied in Bronze
| Thema: Re: Zensuren unter deutscher Herrschaft bis 1945 Do Nov 19, 2020 11:02 pm | |
| - kaiserschmidt schrieb:
Hallo Forumler,
Luftpostbrief vom 24.11.1939 von Berlin nach Lettland ?. Brief über 20 Gramm 40 pf Luftpostzuschlag 40 Pf. Zensur in Königsber ( a ) AP.1.2 und Stemepl APZ.1.2
Ein ähnlicher Brief, ich vermute auch nach Lettland ( ich habe die Briefe dort gekauft ). Berlin 31.10.1939 Zensur Königsberg A.P.1.1 und Langstempel A.P.Z.1.1 Die Klassifiziernung der Stempel ferfolgte nach Landsmann.
Bei diesem Brief ist rückseitig der Tagesstempel Königsberg ( PR 5 ) i mit Datum 4.11.39-10 abgeschlagen. Da brauche ich wieder Deine Hilfe Johannes. Wurde der Stemel vor oder nach der Zensur abgeschlagen, hat der Stempel eine Bedeutung oder wurde das immer so gen macht ? Diese Briefe fallen eigentlich nicht in mein Sammelgebiet, ich habe sie nur gekauft, weil sie sehr preisgünstig waren ( Euro 4,- je Brief incl. Versand )
Kaiserschmidt
Hallo, gerne kann ich mich hierzu äußern. Zuerst ganz herzlichen Glückwunsch zu dem Stück, denn der angesprochene Stempel ist nicht so häufig belegt, aber derjenige, der zum ABP-Postamt gehörte. Das dieser nun auf der Briefrückseite prangt, über den Klebekanten der Briefklappe ist spannend. Der Brief ist aus der Frühzeit der Zensur, Königsberg war die 1. Prüfstelle überhaupt, es wurde noch alles sehr aufwändig betrieben, wie die Vorder- und rückseitigen Stempel zeigen. Es gab noch keine echten Verschlußstreifen. Dies erstmal als Auflistung und Erläuterung, denn damals sollte Auslandspost möglichst offen den ABP zugeleitet werden, die sie dann zuklebten und per übergehendem, rückseitigen Stempel, die Prüfung und den amtlichen Verschluß dokumentierten. Das das Gros der Post doch verschlossen war bei Zuleitung machte im Weiteren den Verschlußstreifen nötig. Hier lief es aber wie geplant, nur der Prüfstempel wurde viel zu hoch angesetzt. Nachdem der Brief wieder, über Königsberg 5, in den Postlauf gelangen sollte, fiel jemandem in dem Amt der fehlende "Verschlußstempel" auf, und in Ermangelung eines Prüfstempels nahm er halt den spezifischen Poststempel, war auch amtlich und von der Prüfstelle. Es sei angemerkt, dass es aber auch Belege gibt, die beide Stempelarten rückseitig aufweisen, dann wohl auch als Bestätigung der Wiedereinschleusung in den Postlauf. Es handelt sich hier um eine Art Provisorium, aber die Dokumentation ist hervorragend. Zu dem Fund nochmals herzlichen Glückwunsch. Beste Grüße Johannes |
| | | kaiserschmidt Mitglied in Silber
| Thema: Re: Zensuren unter deutscher Herrschaft bis 1945 Mi Nov 25, 2020 11:16 am | |
| Hallo Forumler, Brief vom 17.3.1938 von Laibach nach Perchtoldsdorf bei Wien. Links unten ist ein Rundstempel des Polizeiamtes Perchtoldsdorf abgeschlagen. Rückseitig sehen wir einen Verschlußstreifen auf dem handschriftlich Zensuriertvermerkt ist. Darüber ein Langstempel des Polizeiamts Perchtoldsdorf, in der Mitte der Briefrückseite ein Stempel Hietzing Umgebung
und das SS Zeichen handschriftlich. Ich habe diesen Beleg einem Mitglied der Arge Zensurpost gezeigt und meine Meinung gesagt, daß ich vermute, es handle sich hier um eine Devisenzensur. Ich wurde ziemlich barsch abgekanzelt, das sei keine Devisenzensur. Nun wurden bei der letzten Auktion von Harlos am 20/21. November zwei Belege aus 1938 angeboten, die in Innsbruck von der Devisenüberwachungsstelle der SS Standarte 8 Innsbruck zensuriert wurden. Ich habe € 100,- für einen Beleg geboten, aber wurde leider überboten. Die Belege waren vom März 1938. Es hat also in Österreich in dieser Zeit eine Devisenzensur durch die SS gegeben. Meine Vermutung, daß es sich bei meinem Beleg um eine Devisenzensur durch die SS handelt, könnte also stimmen. Kaiserschmidt |
| | | kaiserschmidt Mitglied in Silber
| Thema: Re: Zensuren unter deutscher Herrschaft bis 1945 So Dez 13, 2020 9:35 pm | |
| Hallo Forumler, Brief vom xx.6.1939 von Brasilien nach Innsbruck. Der Brief wurde in Innsbruck der Devisenzensur unterzogen und dort am 16.6.1939 gestempelt. Allerdings wurde hier der deutsche Verschlussstreifen verwendet, das habe ich noch nicht gesehen. Wie es dazu kommen konnte, ist ein Rätsel für mich. Zur Verdeutlichung der öst. Verschlussstreifen, der sich deutlich vom deutschem Streifen unterscheidet. Kaiserschmidt |
| | | jklang Mitglied in Bronze
| Thema: Re: Zensuren unter deutscher Herrschaft bis 1945 Fr Dez 18, 2020 11:02 am | |
| Guten Morgen, nach den Devisenstreifen, auch etwas aus den Randgebieten der Zensuren. Der Versand von Briefmarken im Auslandsverkehr war seit Einführung der ABP`n verboten, außer es lag eine besondere Genehmigung durch den Zoll vor. Dies galt für das Deutsche Reich aber auch die abhängigen, besetzten Gebiete. In Norwegen durften Marken von Sammlern über den Osloer Sammlerverein geschickt werden, der die Sendungen zu kontrollieren und dann dem Zoll zuzusenden hatte. Solche Belege tauchen häufig auf, aber es gab auch einen Einlagezettel, der das Vorgehen auf norwegisch und deutsch erläuterte. Diese Zettel haben sich fast nie erhalten und sind als selten einzustufen. Herzliche Grüße Johannes |
| | | kaiserschmidt Mitglied in Silber
| Thema: Re: Zensuren unter deutscher Herrschaft bis 1945 Mi Dez 23, 2020 5:01 pm | |
| Hallo Forumler, Brief vom 14.3.1938 von Thörl bei Aflenz in die Schweiz. Der Brief wurde am linken Rand geöffnet und einem behelfsmäßigen Verschlußstreifen verschlossen. Der Stempel Devisenamtlich geöffnet dürfte öst. Ursprungs sein. Eine sehr frühe Devisenzensur in der Ostmark. Kaiserschmidt |
| | | jklang Mitglied in Bronze
| Thema: Re: Zensuren unter deutscher Herrschaft bis 1945 Mo Jan 04, 2021 6:10 pm | |
| - kaiserschmidt schrieb:
Hallo Forumler,
Brief vom 14.3.1938 von Thörl bei Aflenz in die Schweiz. Der Brief wurde am linken Rand geöffnet und einem behelfsmäßigen Verschlußstreifen verschlossen. Der Stempel Devisenamtlich geöffnet dürfte öst. Ursprungs sein. Eine sehr frühe Devisenzensur in der Ostmark.
Kaiserschmidt
Hallo Reinhard, sehr schönes frühes Stück. Glückwunsch dazu. Ich möchte heute auch wieder ein feines Exemplar zeigen. Ein Auslandspäckchen bis 350 Gramm mit 70 Rpf korrekt frankiert über die Hamburger Zensur, mit einem, so bisher unbekannten Einlagezettel. Zusätzlich liegt der Brief bei und man weiß prompt warum der Zettel beilag. Der Absender wollte als nächstes wieder Esperanto schreiben, was aber seit 1940 verboten war, ferner enthielt das Päckchen Zündholzetiketten, also Drucksahen; seit 1940 verboten zu versenden. Entweder war der Absender "etwas hinter dem Mond" oder er wollte den Erhalt eines Einlagezettels provozieren. Die Hamburger waren im Übrigen relativ kulant und ließen öfter mal etwas durchgleiten. Hierfür gibt es einige Beispiele. Ein Auslandspäckchen stellt übrigens für sich schon eine recht selten erhaltene Versendungsart dar. Herzliche Grüße Johannes |
| | | jklang Mitglied in Bronze
| Thema: Re: Zensuren unter deutscher Herrschaft bis 1945 Mo Jan 04, 2021 6:17 pm | |
| - jklang schrieb:
- Und nochmals Hallo,
hier möchte ich wieder einen doch ganz spannenden Beleg zeigen, der nicht nur die Zensur betrifft. 25.08.1940 Deutsch-Belgien (Eupen und Malmedy) waren dem DR wieder einverleibt und Ganzbelgien besetzt. Aus Eupen (nun Kreis Aachen) wird ein Brief, ganz aus dem Osten weit in den Westen (Gent) des ehedem geeinten Landes geschickt und zwar mit 12 Rpf als Inlandsporto. zu dem Zeitpunkt galt Belgien aber, trotz Besetzung, als Ausland, außer eben Eupen, das war assimiliert. Somit falsch frankiert. Dieses fiel auch auf, aber erst bei der ABP in Köln, denn wohl dort wurden 13 Rpf nachfrankiert und entwertet. Wie der Stempel der Poststelle in der ABP aussah ist ja auf dem Schnellprüfbeleg, einige Beiträge vorher, ersichtlich und dieser ist auch hier angebracht. Wohl nach Öffnung des Briefes und Lesens des Inhalts erschien den Prüfern der Inhalt hinreichend interessant für den Adressaten, dass sie den Brief korrekt auffrankieren ließen und ableiteten, einen Tag nach Aufgabe! Wahrscheinlich wurde ein Einzugsverfahren eingeleitet und über das Postamt Eupen die 13 Rpf vom Absender sekundär erhoben, da war aber nie ganz klar, ob dieser das Verfahren annahm, wenn der Brief schon weg war: Pech für die Post. Deshalb ist dieser Brief wohl auch der einzige von dem ich ein solches Vorgehen kenne. Klassischerweise wurden solche Briefe dem Absender zurückgesandt. Beste Grüße Johannes
Hallo, hier fiel mir eben mal ein Beleg in die Hände, der das klassische Vorgehen gut zeigt. Zuerst mit 12 Pfennig frankiert in einen Kasten geworfen, fiel die Unterfrankierung auf. Der Beleg wurde mit Benachrichtigungszettel dem Absender wieder zugestellt, der riss den Zettel ab (s Reste über der Adresse) und gab den Beleg nun am Schalter auf, wo er frankiert und gestempelt wurde und dann i die ABP ging. Gruß Johannes |
| | | jklang Mitglied in Bronze
| Thema: Re: Zensuren unter deutscher Herrschaft bis 1945 So Jan 31, 2021 2:44 pm | |
| Servus, heute möchte ich einen Frankfurter Einlagezettel auf Karte vorstellen, der zwar eigentlich nicht so selten ist, aber wg. seiner Thematik selten angeboten wird und auch recht teuer ist. Es geht um Nachrichten an Angehörige ins "feindliche Ausland", somit z.B. GB oder USA. Diese Karte war aber eigentlich ins Generalgouvernement gerichtet und das war das ehemalige Polen, das aber nach der Besetzung quasi ein "Satellitenlandesteil" darstellte, also annähernd Bestandteil des Reiches. Die Karte sollte aber über die Schweiz laufen (evtl. mit der Idee über das Rote Kreuz, aber das ist nicht vermerkt)! Nun war die Schweiz auch nicht feindlich, sondern in vielerlei Hinsicht an das Reich gebunden, aber es ging eben um familiäre Angelegenheiten und hier wohl um einen polnischen Internierten in der Schweiz (etliche Polen oder auch Soldaten, denen die Flucht in die Schweiz gelang wurden dort interniert, somit festgesetzt aber auch nicht an Deutschland ausgeliefert). Somit sollten solche Nachrichten an das deutsche Rote Kreuz geleitet werden, zur Vermittlung in die Schweiz. Ich glaube, dass nach diesen Erläuterungen eine "nit schiache" Karte plötzlich lebendig wird. Herzliche Grüße Johannes |
| | | jklang Mitglied in Bronze
| Thema: Re: Zensuren unter deutscher Herrschaft bis 1945 So Jan 31, 2021 5:02 pm | |
| Servus erneut, zu dem vorherigen Stück nun ein weiteres. Erneut ein Brief an einen vermutlich (der Brief selbst ist nicht erhalten) Internierten in der Schweiz, hier nun aus dem Generalgouvernement selbst. Erneut wird dazu aufgefordert sich an das deutsche Rote Kreuz zu wenden und zwar mit handschriftlichem Vermerk auf Retourstempel auf der Rückseite als auch auf dem EINZIGEN Einlagezettel auf polnisch. Dieser Zettel ist sehr selten und ich kaufte ihn vor einigen Jahren bereits zu einem nennenswerten 3 stelligen Betrag, mittlerweile würde er wohl auch 4 stellig beboten. So sieht man einerseits die politische, wie auch philatelistische Relevanz, als auch die mittlerweile wieder steigende Beachtung der Zensurpost des 2. WKes. Herzliche Grüße Johannes |
| | | jklang Mitglied in Bronze
| Thema: Re: Zensuren unter deutscher Herrschaft bis 1945 So Jan 31, 2021 5:44 pm | |
| Servus, eigentlich wollte ich zum vorherigen Thema noch einen Beleg zeigen, den ich aber bisher nicht fand, stattdessen etwas ganz anderes, was aber auch recht interessant ist. Während der Zensur waren Privatpersonen maximal 4 Briefseiten später nur 2 zugestanden, das heißt, dass Privatpost ins Ausland maximal in der 2. Gewichtsstufe, also 40 Rpf freigemacht vorliegen sollte (wie immer gibt es sehr seltene Ausnahmen). Schwerere Briefe waren also nur als Firmenpost möglich, wobei hier auch selten die 40 Rpf (20-40 Gramm) überschritten wurden. Die weiteren Stufen, 55, 70, 85, 100 Rpf können als veritable Seltenheiten aufgefaßt werden, natürlich je schwerer je seltener. Solche Post ging natürlich über die ABP`n, auch hier gilt je schwerer um so häufiger Durchlaufstempel, wie hier. Hier haben wir also einen Brief in der 5. Gewichtsstufe zu 85 Pf mit Flugpost zu 50 Pf und Recommandiert a 30 Pf. Insgesamt 165 Pf und das ganze sehr bunt, da ja zwischen 40 und 100 Pf nur MiF möglich waren. Das Ganze wirkt verspielt ist aber philatelistisch recht anspruchsvoll. Beste Grüße Johannes NB: Saaz lag im Sudetenland, somit noch eine Besonderheit |
| | | jklang Mitglied in Bronze
| Thema: Re: Zensuren unter deutscher Herrschaft bis 1945 Do März 25, 2021 2:51 pm | |
| Servus, hier passiert nichts Neues. Also heute dann doch. Die Gestapo war ab Ende 1944 für die Postüberwachung generell zuständig, zuvor das Oberkommando der Wehrmacht. Dieses hatte mit dem Attentat auf Hitler in der Wolfsschanze zu tun. Aber auch zuvor gab es einen Bereich, den die Gestapo bereits für sich reklamieren konnte; es handelte sich um Presseerzeugnisse. Diese Überwachung bestand fast seit Anbeginn der ABP`n und bestand in allen Stellen des Reiches, wobei es evtl. sogar solche in Oslo gab. Am Häufigsten sind diese Stempel natürlich aus den großen ABP`n (Berlin, Wien, Frankfurt). Aber auch da gibt es klare Abstufungen. Hier der sehr seltene Stempel BPG1.2 nach Landsmann. Dieser soll laut dem Katalog nur aus 12/44 bekannt sein, das ist aber nicht so, wie dieses Stück zeigt. Ein Streifband, ohne Datumsstempel, aus Japan. Post aus Japan oder China mit deutscher Zensur ist recht gesucht. Bei diesem Stück kann ich, obwohl kein Datum vermerkt ist den Verwendungszeitrum relativ klar angeben. Warum? Nun es ist bekannt, dass nach dem Eintritt der USA in den Krieg die Postverbindungen zw. dem Reich und Japan nur noch per Blockadebrechern aufrecht erhalten werden konnte und das betraf sehr selektive Sendungen ab 12/41. Ferner unterbrach die UdSSR die Postverbindungen ins Dt. Reich nach dem Überfall von 6/41, somit darf man davon ausgehen, das der Beleg klar vor 6/41 aufgegeben wurde und der Stempel spätestens 6/41 aufgebracht wurde. Wieder etwas Neues, was bisher noch nicht in den Katalogen zu lesen ist. Das ist etwas, was mich an der Zensurpost sehr begeistert, mit offenem Blick kann man auch teils über 75 Jahre später stets noch Neues entdecken. Beste Grüße Johannes |
| | | kaiserschmidt Mitglied in Silber
| Thema: Re: Zensuren unter deutscher Herrschaft bis 1945 Mi Apr 14, 2021 11:58 am | |
| Hallo Forumler, Telegrammzensur aus Nisch aus dem jahr 1942. Landsmann SST3.1 Kaiserschmidt |
| | | kaiserschmidt Mitglied in Silber
| Thema: Re: Zensuren unter deutscher Herrschaft bis 1945 Mi Mai 05, 2021 10:41 am | |
| Hallo Forumler, Brief vom 7.9.1938 von Wie nach Thessloniki an Rafael Schalom - das könnte ein jüdischer Name sein. Der rote Stemel von Thessaloniki könnte eine griechische Zensur sein. In Wien wurde der Brief der Devisenzensur unterzogen, der Brief ist vollgeklebt mit den Zensurverschlußstreifen. Kaiserschmidt |
| | | jklang Mitglied in Bronze
| Thema: Re: Zensuren unter deutscher Herrschaft bis 1945 Fr Jul 16, 2021 4:08 pm | |
| - kaiserschmidt schrieb:
Hallo Forumler,
Brief vom 7.9.1938 von Wie nach Thessloniki an Rafael Schalom - das könnte ein jüdischer Name sein. Der rote Stemel von Thessaloniki könnte eine griechische Zensur sein.
In Wien wurde der Brief der Devisenzensur unterzogen, der Brief ist vollgeklebt mit den Zensurverschlußstreifen.
Kaiserschmidt
Hallo Reinhard, der vorderseitige Stempel stellt eine griechische Devisenkontrolle dar. Weniger häufige Variante. Grüße Johannes |
| | | jklang Mitglied in Bronze
| Thema: Re: Zensuren unter deutscher Herrschaft bis 1945 Fr Jul 16, 2021 4:30 pm | |
| Hallo, nach einiger Funkstille möchte ich eine sehr ungewöhnliche Zensurkombination vorstellen. Ein Ensemble aus Umschlag, Einlagezettel (sehr seltene Variante) und Briefinhalt zum Thema des Stalingrader Kessels. In dieser Kombination dürfte etwas Ähnliches kaum vorliegen. Die Niederlage der 6. Armee war ein Fanal des NS-Regimes und somit war auch nicht vordringlich die Aufklärung des Verbleibs der Soldaten, zumal die UdSSR natürlich keine wesentliche Notwendigkeit sah abzuklären, was aus den feindlichen Kämpfern geworden war. Es gab subversiv die Nachricht, dass über das schwedische Rote Kreuz, oder eben über den Roten Halbmond der Türkei Aufklärung möglich sei, aber dem war nicht so. Die Menge der Anfragen war aber so hoch, dass entsprechende Einlagezettel gedruckt wurden. Immerhin 10 Tsd in einer 1. Tranche, was eben die seltenste Variante ist und dann noch weitere jeweils in 30 Tsd Stück. Erhalten haben sich dennoch wenige. Diese Anfrage ist sehr sachlich gehalten, aber die Not dahinter wird klar erkenntlich. Das ist auch häufig die Nachricht von Zensurpost. Was mich auch einmal interessierte wäre, ob dieser Thread auch gelesen wird. Vielleicht könnte jeder, der diesen Beitrag liest kurz Hallo sagen. Ich schreibe gerne zu dem Thema, aber habe keine rechte Vorstellung, ob es außer kaiserschmidt und mir noch Interesse findet. Herzliche Grüße Johannes |
| | | jklang Mitglied in Bronze
| Thema: Re: Zensuren unter deutscher Herrschaft bis 1945 Fr Jul 16, 2021 4:30 pm | |
| Der Brief zum letzten Beitrag Gruß Johannes |
| | | gottfried 0beiträge
| Thema: Zensuren unter deutscher Herrschaft bis 1945 Sa Jul 17, 2021 3:30 pm | |
| Hallo Zensursammler
Ja, die Beiträge werden gelesen und sind sehr interresant. Ich habe nur eine Handvoll Zensurpost zum Thema Leipziger Messe.
Es werden sicher mehrere Mitglieder diese Seiten lesen aber andere Themen sammeln und daher hier nicht antworten. |
| | | jklang Mitglied in Bronze
| Thema: Re: Zensuren unter deutscher Herrschaft bis 1945 Sa Jul 17, 2021 5:37 pm | |
| - gottfried schrieb:
- Hallo Zensursammler
Ja, die Beiträge werden gelesen und sind sehr interresant. Ich habe nur eine Handvoll Zensurpost zum Thema Leipziger Messe.
Es werden sicher mehrere Mitglieder diese Seiten lesen aber andere Themen sammeln und daher hier nicht antworten. Hallo, ich danke Dir für die Antwort. Sicher hast Du Recht. Mich interessiert einfach mal die Breitenwirkung eines solchen, eher schon spezielleren, Themas, daher die Bitte der Rückmeldung. Und herzlichen Dank für die Einschätzung. Gruß Johannes |
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